Wirklich eine QNAP als neues NAS?

Zitat von PuraVida

dass der Support komplett inkompetent ist wenn es sich denn mal nach einer bis zwei Wochen überhaupt meldet.

Da Du Deine beiden großen Geräte als primäre Geräte in der Firma einsetzt: Hast Du eine Support-Erweiterung für diese Geräte?

Mavalok2 : Sowas gibt es? Höre bzw. lese ich gerade das erste mal. Ich habe für alle unsere Geräte normalerweise einen Servicevertrag.

Zitat von PuraVida

Es funktioniert eigentlich nix wirklich über längere Zeit.

Na ja, beim Großteil der User dürfte schon "alles" funktionieren.

In Produktivsystemen sollte man bei Updates immer vorsichtig sein. Kenne auch keinen Admin der sofort alle Updates ungeprüft in Produktion setzt. Bei der NAS soll es auf einmal funktionieren?

EINE (Betonung auf Anzahl 1) NAS kann niemals mehrere vollständige Server im 24/7 ersetzen! Eine NAS soll das machen, was sie ist, nämlich ein Netzwerkspeicher. Dann funktioniert IMMER alles.

Schon klar QNAP bieten eine Unzahl an Apps für alles mögliche und viele verfallen dem Irrglauben, dass alles auf einmal funktionieren kann. Auf einer einzelnen CPU?

Überlege dir vorher, ob du die Updates wirklich (!) brauchst (Changelog lesen), warte vorher ein paar Tage ob sich Probleme bei anderen Usern auftun.

Und wenn du wirklich "überlebenswichtige" Serveranwendungen hast (Domänenkontroller), dann nimm auch einen echten Server dafür.

PuraVida

Ja, Service-Packs gibt es auch von QNAP:

https://www.qnap.com/de-de/bef…show.php?op=showone&cid=8

Also ich komme gerade frisch von einer DS214Play und habe mir die TS-253Be gekauft, welche ich auf 16 GB aufgerüstet habe. Der Grund für den Umstieg war, dass es keine DS für den Preis gibt, die mir die gleiche Leistung und Virtualisierung bietet.

Ich hab mich da einfach überraschen lassen und hatte auch so meine Befürchtungen. Aber nun ist sie da, hat schon 2 Updates hinter sich und alles ohne Probleme. Die Admin Oberfläche ist super, die Umstellung ging extrem schnell und nun will ich sie nicht mehr missen.

Grüßle

rednag

Das bezweifel ich eben ganz stark, dass bei einem Großteil der User alles über längere Zeit funktioniert. Ich glaube eher, die verwenden das dann halt nimmer wenn es nicht geht. Ich glaube auch, dass kaum einer der User seine Sicherungen je zurückspielen musste. Vor allem glaube ich, dass kaum ein User das NAS zu mehr als eine externe Festplatte verwendet (von denen die wir hier nicht lesen)

Mit den Updates bin ich immer vorsichtig und warte so lange wie möglich. Viele Probleme habe ich mir auch durch den Support eingehandelt weil der halt sagt: Das NAS ist nicht am letzten Stand, mache ein Update weil veraltete QTS können wir nicht supporten. Ist auch logisch und zu verstehen. Aber durch diese "Zwangsupdates" gingen dann halt wieder viele andere Sachen nicht. (Und noch hat sich dadurch das eigentliche Problem gelöst.)

Das mit den Servern ist so eine Sache. Wir sind ein kleines Unternehmen. Mit 1 Vollzeitkraft und 5 Teilzeitmitarbeiterinnen an zwei Standorten. Ich kann mir da nicht mehrere Windows-Server herstellen mit 4 CPU und je 8 Kernen und das noch redundant. Und sooo viel brauchen wir auch nicht. Zentrale Datenspeicherung, Sicherung der Daten, einen PDC und einen BDC und QSirch. Das sind die für mich wesentlichsten Dinge.

Ich glaube auch nicht, dass es vermessen ist oder vom Kunden irgendwie falsch wenn man erwartet, dass das was in bunten Bildern beworben wird, auch funktioniert. Und ich erwarte auch gar nicht, dass nie Probleme auftauchen. Aber es ist nicht ok wenn dauernd irgendwas nicht funktioniert.

Ehrlicherweise muss man doch sagen, dass das laufende zurückziehen von Firmwares doch schon klar zeigt, dass Qnap kein Unternehmen ist das man weiterempfehlen sollte.

Mavalok2 : Das sind aber nur Hardware Serviceverträge wenn ich das richtig sehe. Die Hardware ist ja nicht das Problem. Ich bräuchte einen Software-Vertrag der die Probleme schnell löst.

Die Hard- und die Software ist ja beides von QNAP und aus meiner Sicht eigentlich nicht zu trenne - also eine Einheit. Deshalb spricht man hier von QTS ja nicht von einem Betriebssystem sondern von einer Firmware. Im Gegensatz zu einem Server ist es nicht wirklich vorgesehen ein anderes Betriebssystem als QTS zu installieren.

Ich denke als "Premium"-Kunde werden die Reaktionszeiten massiv kürzer sein. Aber da ich keine Support-Verträge von QNAP habe ist dies nur eine Annahme meinerseits. Aber ansonsten wären dies so ziemlich sinnlos.

Zitat von PuraVida

Es ist nicht egal wenn plötzlich der Domaincontroller nimmer geht und kein Mitarbeiter mehr zu den täglich benötigten Daten kommt. Es ist auch nicht egal wenn QSirch nimmer geht und man keine Dokumente mehr findet.

Das ist völlig richtig und im Produktivbereich nicht akzeptabel. Über QSirch habe ich mich auch schon diverse Male geärgert, weil es eigentlich ein Killerfeature sein könnte, aber in der Praxis leider sowohl zu Hause als auch auf der großen 1685 arg träge ist und eigentlich keine vernünftigen Suchoperatoren / Verknüpfungen bietet. Mit den Defaults kommt man meist nicht weit. Aber gut, dass war nie als essentielles Feature vorgesehen, deswegen hat es eher keine Auswirkung im täglichen Betrieb. Meine Vorstellung war ohnehin, den DC von einem dedizierten Server in eine VM zu migrieren. Das habe ich bisher noch nicht gemacht, weil ich da nicht die Ruhe zu hatte. Aber die Idee ist u.a., dass man die VM zur Not auch rel. einfach wieder auf einem dedizierten System hosten kann. DIe Virtualisierung von QNAp ist ja zum Glück kein Eigengebräu, bis auf die UI. Von daher sollte man eine QNAP VM auch schnell wieder auf einen VMWare oder QEMU oder KVM Server kriegen. Aber ansonsten ist die Virtualisierungsplattform wirklich eins der besten Features von QNAP. Die Containerstation grundsätzlich auch, wobei ich mit der trotz aller Vorsätze bisher wenig gemacht habe. Aber die scheint auch allgemein hakeliger zu sein.

Zitat von PuraVida

Das mit den Servern ist so eine Sache. Wir sind ein kleines Unternehmen. Mit 1 Vollzeitkraft und 5 Teilzeitmitarbeiterinnen an zwei Standorten

Ich kenn das Problem. Leider bist Du da auch für M$ nicht mehr interessant, wie man schon an der EInstellung des SBS sieht. Die sagen , nimm doch Azure AD...was übrigens auch schon ausgefallen ist.

Der Haken ist leider schon immer gewesen, dass man ein laufendes Setup, speziell was Kerndienste anbelangt, nur sehr behutsam aktualisieren sollte. Leider hat man da bei QNAP keine Wahl. Bei M$ aber auch nicht mehr. Ubuntu Updates/Upgrades sind auch Glückssache. Irgendwas geht hinterher immer nicht mehr.

Man kann QNAP ankreiden, dass sie keinen vernünftigen Businesssupport bieten und das die "Backup" Strategie, was das NAS selbst anbelangt, eigentlich ein Witz ist. Bzw. nicht vorhanden. Das muss man leider so hart sagen.

Davon abgesehen habe ich bisher für unserer Zwecke das erhalten, was ich wollte: eine flexible, vorkonfigurierte Serverlösung mit einfachen Erweiterungsmöglichkeiten und rel. leichter Wartbarkeit. Aber es ist halt wie mit allen Infrastruktursachen: Man kann sich im Baumarkt alles mögliche an "einfachen" Lösungen kaufen und in sein Haus bauen. Irgendwann scheitert irgendwas dann doch an den falschen Angaben des Herstellers, merkwürdigen Seiteneffekten oder eigenem Unvermögen. Dann braucht man den vernünftigen Handwerker, der dann i.d.R. auch preislich anders zu Buche schlägt.

Man kann sich immer was von einem Systemhaus mit Wartungsvertrag hinstellen lassen, und je nach Ausgestaltung müssen die dann antanzen und zusehen, wie sie was vebocktes wieder geradebiegen. Aber auch das kostet und bekanntermaßen nicht zu knapp. Es ist ein allgemeines Komplexitätsproblem, und daran kranken alle mehr oder weniger. Auch das müsste man strenggenommen schon bei der Planung berücksichtigen. Bspw. ein dedizierter AD Server, der eben NICHTS anderes tut. Und an dem dann auch nicht groß rumgefrickelt wird, wenn er denn mal läuft. Ein Server, der zig Dienste anbietet ist eben weniger stabil. Deswegen gibt es ja auch die Virtualisierung, um das abzumildern. Oder die Schmalspurlösung namens Container. Aber klar, diesen Aufwand kann und will nicht jeder treiben. Aber letztenendes landet man immer wieder bei der Einschätzung, dass Eierlegende Wollmichsäue anfällig für erheblich mehr Krankheiten sind als vielleicht das einzelne Hausschwein...

QSirch war für mich das kaufauslösende Moment. Aber was passiert gerade: eine Kollegin meint, sie findet die Dokumente nicht mehr. Und was ist: QSirch schreibt es ist alles indiziert aber von 196 Dokumenten werden nur 19 gefunden. Stoppen und starten des Dienstes bringt nix. Dass es 196 sind weiß ich weil am zweiten NAS QSirch noch funktioniert und die Daten gespiegelt sind.

Zitat von PuraVida

aber von 196 Dokumenten werden nur 19 gefunden

Hmm, ich verwende QSich nicht, ich habe einfach einen Share im PC und tippe im Explorer auf Suchen ...

Oder meinst du eine Volltextsuche innerhalb der Dokumente? Da gibt es sicher auch andere Tools die das können.

Zitat von RedDiabolo

Da gibt es sicher auch andere Tools die das können.

Damit schlägst du in die gleiche Kerbe wie ich weiter oben. Qnap bietet laut Werbung tolle Apps, bloß funktionieren die oft nicht zuverlässig. Also müssen wieder Tools von Drittherstellern eingesetzt werden. Schon komisch, dass andere Hersteller Software schreiben können, die wirklich funktioniert, sogar wenn sie auf dem NAS läuft (Beispiel: Resilio Sync).

Das ist das was ich Qnap wirklich ankreide (damit back to topic), dass viele eigentlich tolle Apps die auch beworben werden, einfach nicht zuverlässig sind. Weniger wäre viel mehr, wenn das wenige zuverlässig wäre.

Zitat von RedDiabolo

Schon klar QNAP bieten eine Unzahl an Apps für alles mögliche und viele verfallen dem Irrglauben, dass alles auf einmal funktionieren kann. Auf einer einzelnen CPU?

Das Argument wäre zu DOS-Zeiten richtig gewesen, seit ungefähr 20 Jahren kann man aber schon davon ausgehen, dass mehrere Programme gleichzeitig fehlerfrei auf einer CPU laufen können. Nennt sich Multitasking.

Zitat von eren

kann man aber schon davon ausgehen, dass mehrere Programme gleichzeitig fehlerfrei auf einer CPU laufen können.

Naja, spätetstens seit Spectre muss man auch da vorsichtig sein. Auch wenn das nur "abhorchen" ist, das Grundproblem ist und bleibt die Komplexität. Je mehr Abhängigkeiten da sind desto mehr Konfliktpotential gibt es. Unter dem Aspekt wundert es mich ohnehin, dass so "wenig" dabei schiefgeht. Wobei speziell die Softwareentwicklung bei QNAP hier gewaltiges Verbesserungspotential hat, was die Zuverlässigkeit betrifft, keine Frage. Aber ob es nun Microsoft, Apple, Google, Facebook oder wer sonst noch sind: alle haben inzwischen reichlich Bolzen in ihrer Historie.

Ich will nichts entschuldigen und ärgere mich oft selbst genug über die halbgaren QNAP Lösungen. Allerdings in erster Linie auch deshalb, weil die Ideen wirklich gut sind, aber der Focus halt leider viel zu wenig auf der Betriebssicherheit und auch der Backup/Restore Schiene liegen, gerade auch bei den Apps. Das schränkt die Verwendbarkeit im Berufsalltag leider arg ein, weil man keine vernünftige Backupstrategie für die App Daten außerhalb vom manuellen herumklicken etablieren kann. Die (meisten) Apps können ihre Daten ja noch nichtmal selbst zeitgesteuert sichern...von der NAS Konfiguration ganz zu schweigen!

Zitat von PuraVida

Aber was passiert gerade: eine Kollegin meint, sie findet die Dokumente nicht mehr. Und was ist: QSirch schreibt es ist alles indiziert aber von 196 Dokumenten werden nur 19 gefunden.

Das würde ich gerne mal sehen. Ist das via Remote möglich?

Zitat von nasferatu

Naja, spätetstens seit Spectre

Ist da eigentlich schon was gepatcht worden bei Qnap ?

Zitat von nasferatu

Ubuntu Updates/Upgrades sind auch Glückssache. Irgendwas geht hinterher immer nicht mehr.

Danke, damit hast du die Fehlerquelle Nummer 1 für QTS ermittelt.

Zitat von dr_mike

Fehlerquelle Nummer 1

hmm, nutzen die nicht irgendsoeine selbst modifizierte embedded Distri?

christian : Ja klar, müssen wir uns morgen mal unter Tags zusammensprechen/schreiben. Oder auch gerne am Abend.

RedDiabolo : Ja, genau, eine Volltextsuche. Wir scannen viele unserer geschäftlichen Korrespondenz, insbesondere Rechnungen, Lieferscheine, dann fährt da eine OCR Software drüber und es wird als durchsuchbares PDF abgespeichert.

PuraVida:

Ich hatte Dir da im OffTopic schon mal geantwortet und meinte das wirklich ernst: Du kannst Dein AD (PDC/BDC) Thema wirklich für kleines Geld (<100€) realisieren. Du schreibst, Du hast 2 Standorte, 1 Fest- und 5 Teilzeitangestellte - dafür reicht das von mir vorgeschlagene Szenario ganz locker. Mach Dir mal ernsthaft darüber Gedanken, denn damit hättest Du eine Samba-Lösung auf dem aktuellsten Release-Stand und bist zumindest an der Stelle nicht mehr davon abhängig, dass ein Hersteller Dir vorschreibt, was Du unter Samba nutzen "darfst" und welche Features Du hast. Da Du aktuell ja schon 1 NAS als PDC laufen hast, könntest Du dann erstmal 1 Samba installieren, das dann als weiteren DC in die Domäne hängen und dann die "FSMO-Rollen" auf diesen DC verschieben und ihn damit automatisch zum PDC machen (das ist eine ganz normale Samba-Funktion). Dann hast Du schon mal den PDC von der NAS runter. Dann einen weiteren DC in die Domäne und Du hast Deine PDC/BDC-Lösung ohne NAS. Eine "Neueinrichtung" der Domäne wäre nicht mal notwendig. Das ganze kostet Dich max. 1 Tag Arbeit (oder 2 wenn Du das abends in Ruhe von zu Hause aus machst)... Charmanter Nebeneffekt: Du hättest dann auch BIND9 als DNS-Server...

Lieben Gruß,

Lauri

Laurenzis

Es tut mir leid, dass ich Dir noch nicht geantwortet habe. Wollte Dir schon vor Tagen antworten. Ich schicke mal ein Bild mit:

IMG_1609.JPG

:-))))

Habe mit den Vorarbeiten also schon begonnen. Der Punkt ist, ich kenne mich weder mit Linux noch mit Samba aus. Ich bin tief in der Microsoft Welt verwurzelt (gewesen, inzwischen ist mein NT Zertifikat schon lange nimmer gültig *gg*) Das heißt, ich muss mich da zuerst einarbeiten und es wird wohl ein wenig länger als zwei Abende dauern. Habe mich auch mit ein wenig Literatur eingedeckt und ich werde wohl noch mehr Rasperrys kaufen und ein paar Basteleien machen. Atmel Prozessoren habe ich eine zeit lang programmiert für verschiedene Spielereien und da kommt natürlich Lust auf da wieder einiges mit dem Pi umzusetzen. christian wird uns aber schimpfen weil wir hier stark ins OT abdriften... Sorry dafür.

Vielleicht starte ich einen Blog hier und begleite meine PDC Versuche im Blog.

Ich habe halt Sorge, dass die Qnaps dem DC nicht beitreten können. Denn das funktioniert ja derzeit auch nicht. (Also NAS B kann der Domäne auf NAS A nicht beitreten) Und wenn die nicht in der Domäne sind würden ja keine Berechtigungen und so fort funktionieren. Aber ich gebe dem auf jeden Fall eine Chance. Vielen Dank nochmal für den Tipp!

LG

Ernst