Festplatte kaputt? Was nun?

  • Nun ja, HGST wurde von Western Digital gekauft und wird über kurz oder lang verschwinden.


    Kann mir jemand eine Platte empfehlen. Bei den o.g. WDs, die ich jetzt drin habe, bin ich ja jetzt natürlich skeptisch. Danke schon mal!

    Die Zuverlässigkeit findet man im Datenblatt, wobei die "billigen" Platten meist mit einer Fehlerwahrscheinlichkeit von 10-14 daherkommen. Das heißt, 1 falsches Bit auf 100000000000000 Bits.... oder etwa alle 11,6 TB. Was einem zu denken geben sollte, wenn man eine 12 TB Platte mit dieser Quote hat. Das hieße bei einer 12TB nämlich unterm Strich, dass kein fehlerfreies komplettauslesen möglich wäre.


    Allerdings haben bessere Platten typischerweise eine Fehlerquote von 10-15, sind dann aber auch teurer.


    Auf jeden Fall sollte man darauf achten, dass die Platte in der Kompatibilitätsliste ist, dann ist man zumindest erstmal auf der sicheren Seite was die grundsätzliche Funktion und die Eignung für den Dauerbetrieb betrifft.


    Schlussendlich hilft nur eins: Backups, Backups und Backups. Und es ist hilfreich, wenn die Platten nicht übermäßig heiß werden, 40 -45°C sind ok. Grundsätzlich kann man sagen, wenn die Platte ohne Mucken die ersten 6 Monate überlebt hat man erstmal gute Karten, sofern die restlichen Umweltbedingungen stimmen ( Temperatur, Vibrationen, Staub...).

  • Nach der Liste müsste man Toshiba kaufen. 0% Ausfallrate.

    Fakt ist, dass diese Listen immer eine Aufzeichnung der Vergangenheit sind und diese Werte variieren, wenn das nchste Plattenmodell oder die nächste Charge des gleichen Modells produziert wurde.

    Auch ist das Lastverhalten im Rechenzentrum in der Regel ein "kleines" bisschen anders, als im Heim-NAS - damit kommen manche Platten besser oder schlechter klar - und auch hier ist wieder das Problem mit der Sicht in die Zukunft.

  • HGST ist zwar gekauft aber baut im Moment noch selbst

    Ob sich das ändert, werden wir sehen...Zukunft

    Mit Toshiba kann man auch gut fahren, sie laufen

    Last ist eine Sache für sich, genau so wie das ausschalten


    Und die Werte über die Fehler Wahrscheinlichkeit sind in meinen Augen Müll, wieviel Red‘s sind den hier in der letzten Zeit als def. Gemeldet worden?

  • wieviel Red‘s sind den hier in der letzten Zeit als def. Gemeldet worden?

    Ist das statistisch aussagekräftigt? Ich habe meine kaputten HGST's auch nicht gemeldet ;)

    Ich persönlich mische ohnehin frei im Rahmen der Kompatibilitätsliste. So vermeide ich das "gleiche Chargen"-Problem.

  • Und die Werte über die Fehler Wahrscheinlichkeit sind in meinen Augen Müll, wieviel Red‘s sind den hier in der letzten Zeit als def. Gemeldet worden?

    Wenn Du die Bitfehlerrate meinst: das ist ein gängiges Maß und hat ja nichts mit einem Komplettausfall zu tun. Die Backblazestatistiken sind ja auch nur eine Momentaufnahme und können u.U. ein Indikator für Serien/Chargenprobleme sein. Wobei sie glaube ich für letzteres nicht detailliert genug sind.

  • Die Backblazestatistiken Ist schon ein guter Hinweis was besser ist und was nicht

    Und ja, ich habe auch eine defekte Toshiba nicht gemeldet und auch mehre Seagate nicht und eine Red (war eh nur eine) auch nicht

    HGST 24/7 Platten hatte ich noch keine Probleme

    WD 24/7 Platten auch nicht

    Beide Sorten mit 5 Jahren Garantie und kompatibel

  • ich habe da jetzt wirklich so einen Support-Fall mit WD angestossen. Danke soweit!


    Wenn der Support bei WD durchgeht, bekommst du ja die gleiche Platte zurück (nicht die selbe!)

    Macht es Sinn da gleich eine "größere" zu nehmen, um noch mehr "Platz" zu gewinnen, oder einfach nochmal die gleiche Größe holen?


    Eine größere macht sinn, wenn der Platz demnächst zu wenig wird und du auch beabsichtigst, die restlichen zeitlich zu tauschen. Ansonsten wäre die "Neue" auch wieder alt, bis dass du alle Platten getauscht hast.


    Ich hätte dir jetzt die WD empfohlen, da habe ich schon seit Jahren keine Probleme, andere werden dir jetzt die "Eisenwölfe" nahelegen ... ist eher Geschmacksache. Nimm die, die dir am besten zusagt (preislich und technisch)

  • Nimm die, die dir am besten zusagt (preislich und technisch)

    ja genau, jeder so wie es passt und auch kompatibel ist

    Es ist halt immer auch ein Stück weit so ein Bauchgefühl wenn man nicht jeden Tag damit zu tun hat


    :saint:

  • Das sehe ich nicht ganz so, zur Zeit hat HGST die besseren Werte wenn man Storage Anbietern trauen kann....


    ps.: https://www.backblaze.com/blog…ve-failure-stats-q2-2017/


    ps2.: https://www.backblaze.com/blog/hard-drive-stats-for-2017/

    Die Backblazestatistiken Ist schon ein guter Hinweis was besser ist und was nicht


    Leider nicht!

    Denn wenn man sich das ganze mal genauer betrachtet und nicht nur die fetten Schlagzeilen liest, relativiert sich das alles schon wieder...

    Da gerade ein Hersteller der sich dazu äußert logischerweise nicht besonders Ernst genommen wird (in dem Fall wir ;)), verlinken wir mal für alle Interessierten auf den Beitrag eines Users aus einem anderen Forum:


    BB (und Folgekommentare)


    Aus diesem Grund -um auf die ursprüngliche Frage des Themas zurückzukommen- raten wir dringend vom Betrieb von Desktop-Platten in NAS-Umgebungen ab! Dabei haben NAS-Platten nicht nur eine 24/7-Zertifizierung und Vibrations-Sensoren für den Betrieb mit mehreren Platten im gleichen Gehäuse; die Firmware ist in vielen weiteren Bereichen auf den jeweiligen Einsatzzweck optimiert, so dass gerade die günstigeren Desktop-Platten in solchen Szenarien oft "missbraucht" werden...

  • Aus diesem Grund -um auf die ursprüngliche Frage des Themas zurückzukommen- raten wir dringend vom Betrieb von Desktop-Platten in NAS-Umgebungen ab!

    Früher, war alles besser. Oder eben anders... ;)


    Denn es gab Desktop-Platten und Server-Platten, was es nicht gab: NAS-Platten
    In den Kompatibilitätslisten der NAS-Hersteller waren eben auch nur die beiden erstgenannten Typen vertreten: Desktop- und Server-Platten. Und sie funktionierten alle, egal in welcher Raid-Konstellation man sie einsetzte. Natürlich konnte man von einer hochwertigeren Server-Platte eine längere Laufzeit, eine geringe Fehlerrate und ggf. noch andere Vorteile erwarten. Aber hinter den Desktop-Platten stand nie: "Vorsicht Missbrauch!" Natürlich verstehe ich, dass die Entwicklung auch in der Festplatten-Industrie voranschreitet. Vibrationssensoren sind bestimmt bei größeren Plattenansammlungen hilfreich. Warum aber gibt es NAS-Platten mit für NAS-Systeme optimierter Firmware? Damals ist man doch auch ohne ausgekommen. Woher weiß ein "Raid" eigentlich, dass es ein NAS-Raid ist? Wie unterscheidet es sich von einem Server-Raid oder einem Desktop-Raid?

  • Woher weiß ein "Raid" eigentlich, dass es ein NAS-Raid ist? Wie unterscheidet es sich von einem Server-Raid oder einem Desktop-Raid?


    Ich schätze das Gerät das den Raid bereitstellt "weiß" was es ist. :)

  • Du musst einen anderen Gedankenansatz wählen:

    Ob ich beispielsweise ein Desktop- oder Server-System unter Linux aufziehe, hier kann ich genauso den LVM (Logic Volume Manager) einsetzen und die Partitionierung der Platten vornehmen wie bei einem NAS System. Was also muss in der Firmware der NAS-Platten optimiert sein, was ich für Desktop- und Server- LVM-Systeme nicht ebenso benötige?

  • as also muss in der Firmware der NAS-Platten optimiert sein, was ich für Desktop- und Server- LVM-Systeme nicht ebenso benötige?Is

    Ist das eine rhetorische Frage ? Soweit ich weiß sind Server Platten dafür optimiert, wesentlich kürzer zu versuchen einen fehlerhaften Sektor auszulesen. Weil ansonsten der RAID Verbund ungültig würde bei einer nicht antwortenden Platte. Ansonsten dürfte die Kategorie NAS/Server Platte ein reiner Marketing Gag sein. Hauptsache die Platten sind für den Dauerbetrieb geeignet. Und dann gibt es eben noch die Eignuzg für Arrays, das steht alles in den Specs. Also bei Seagate bpsw. sind einzelne Baureihen ja inzwischen für 1-8 Slots und die teureren für mehr gedacht. Das spezielle bei NAS Platten ist wohl eher das Augenmerk auf eine leicht geringere Performance zugunsten eines leiseren und sparsamen Betriebs. Meistens sind "echte" Enterprise Platten ja auch mit SAS Interface ausgestattet, da liegt man dann preislich auch nochmal woanders. Die NAS Eignung könnte man daher eher mit "Kleinserver geeignet" übersetzen. "Desktop" Platten dagegen setzt denke ich überhaupt nicht im RAID Verbund ein, weil sie eben dafür nicht gedacht sind. Gehen tut es natürlich trotzdem. Ist halt wie überall: als NAS Systeme für zu Hause noch nicht so verbreitet waren gab es das Label "NAS Festplatte" eben noch nicht. Dass das NAS letzlich einfach ein Server ist war nicht immer allen klar. Nun ist es verbreitet, deswegen pappen die Hersteller auf ihre Serverplatten nun "NAS geeignet" drauf. Und Serverplatten gibts halt in verschiedenen Preiskategorien mit unterschiedlichen Workloads etc.

  • Ist das eine rhetorische Frage ?

    Nein, eine Wissensfrage. Und die richtet sich an den seagate_surfer. Der sollte das eigentlich richtig erklären können. :)

    Ansonsten sehe ich das schon ähnlich wie du. Bezüglich der Unterschiede in der Firmware:

    Die Firmware unterscheidet sich ebenfalls von der der Desktop-Festplatten. In RAID-Arrays mit Redundanz, also mindestens RAID-Level 1, helfen WDs TLER (Time Limited Error Recovery) und Seagates ERC (Error Recovery Control): Findet eine Festplatte einen angeforderten Sektor nicht, so teilt sie das dem RAID-Controller nach einigen Sekunden mit. Dieser holt sich die Daten dann von der oder den anderen Festplatten im Verbund. Ohne diese Funktion würde der RAID-Controller die Festplatte schnell als defekt markieren und aus dem Verbund löschen, wenn sie die Daten nicht liefern kann

    Ich finde aber, mit dieser Erklärung gäbe es keinen Grund in der Firmware zwischen Desktop und Nas-Systemen unterscheiden zu müssen. Bei fehlenden/fehlerhaften Sektoren müsste es doch dort eine progammiertechnische Kleinigkeit sein, entscheiden zu können, wie damit in Abhängigkeit von den Installationsbedingungen reagiert werden kann.

  • Ich finde aber, mit dieser Erklärung gäbe es keinen Grund in der Firmware zwischen Desktop und Nas-Systemen unterscheiden zu müssen.

    Naja, Desktop Platten sind ja mechanisch anders ( also typischerweise billiger) ausgelegt. Deswegen macht es ja schon einen Unterschied, ob Platten für den Arraybetrieb mit zusätzlichen Sensoren ausgestattet sind oder nicht. Natürlich könnte man sie genauso reagieren lassen, aber wenn die Platte dann unter erhöhtem Verschleiß leidet wäre das ja ein Vanbanque Spiel. Die meisten Leute kommen ja auch nicht mit Workload Angaben klar und wundern sich dann, warum der Drucker bei 100 Seiten / Tag dann nach 2 Monaten hin ist...

  • Naja, Desktop Platten sind ja mechanisch anders ( also typischerweise billiger) ausgelegt. Deswegen macht es ja schon einen Unterschied, ob Platten für den Arraybetrieb mit zusätzlichen Sensoren ausgestattet sind oder nicht.

    Das streite ich nicht ab. Höhere Qualität sollte auch eine längere Lebensdauer ermöglichen. Wenn aber unabhängig davon in Serverfarmen wie bei blackblaze Desktop-Platten zu zehntausenden (aktueller Report 4TB Seagate Desktop Platte ca. 30.000 Stück bei einer Gesamtmenge von 90.000 Platten ) eingesetzt werden, wo bleibt da das Vanbanque-Spiel?


    Unabhängig davon wundere ich mich über die Argumentationsweise vom seagate_surfer , blackblaze würde die Platten missbrauchen. Dazu muss man sich zuerst einmal darüber klar werden, dass Kunden wie blackblaze von den Herstellern stark umworben und direkt betreut und beraten werden. Die kaufen ihre Platten nicht beim Händler um die Ecke, sondern verhandeln ihre Preise direkt mit den Herstellern. In der Kosten-Nutzen-Rechnung wird es wohl einen Grund geben, dass man keine hochwertigeren Platten einsetzt und wahrscheinlich auch dafür, dass man auf zusätzliche Sensoren gut verzichten kann. Ich habe auch noch nichts davon gelesen, dass Blackblaze wegen Plattenmissbrauch in Kritik geraten ist.


    Nicht missverstehen. Ich rate jedem, nur die Platten einzusetzen die auf den Kompatibilitätslisten stehen. Aber die Aufklärung des bestehenden Widerspruchs interessiert mich schon... :)

  • dass Kunden wie blackblaze von den Herstellern stark umworben und direkt betreut und beraten werden.

    Ja, aber letztens stand auch bei Heise meine ich, dass Backblaze gar nicht mehr soviele Desktopplatten verbaut, weil die gar nicht mehr so einen immensen Preisvorteil haben. Und Backblaze kann auch schlecht als Referenz dienen, weil deren Konzept ja schon auf erhöhte Ausfälle ausgelegt ist. Wenn man 300 Platten einsetzt und davon ausgeht, dass sich vielleicht 1/3 vorzeitig verabschiedet kann man so eine Mischkalkulation aufmachen. Dem Privatmenschen sollte man sowas aber nicht empfehlen. Oder höchstens, wenn das NAS nur temporär als Backup läuft. Aber generell sind eben die Preisvorteile ja eben nicht mehr so deutlich dass man dieses Risiko unbedingt eingehen müsste meine ich.

    Einmal editiert, zuletzt von nasferatu ()

  • Erstens mal wird Backblaze eine geeignete Sicherungs- und Backupstruktur haben sodass ein Ausfall eines RAID-Clusters nicht so ins Gewicht fällt. Zum anderen werden sie die Platten eventuell anders entkoppelt haben, als es in einem NAS möglich ist und damit Beeinflussung durch Resonanzen minimieren.


    Im Übrigen standen auch bei QNAP anfangs viele Desktopplatten auf der Kompatibilitätsliste. Als dann bei immer grösserer Verbreitung von NAS vermehrt Reklamationen wegen RAID-Ausfällen kamen, wurde ausgemistet. Der Grund war nicht wie damals vermutet ein FW-Bug, sondern der oben erwähnte fehlende verkürzte Fehlerkorrekturmechanismus (TLER, ERC,CCTL ) den es nur bei den wesentlich teureren Serverplatten gab. Darauf haben dann die Plattenhersteller reagiert und die günstigeren NAS-Platten herausgebracht.