QNAP für ca. 100 Kameras

  • Wir haben einen Fall mit ca. 100 Kameras im Einsatz und prüfen, ob hier QNAP QVR sinnvoll einsetzbar ist.


    Aufgenommen werden maximal 5 Tage - aber nur eventbasiert. Somit ist das Aufnahmevolumen Pro Tag für alle Kameras max 1 TB.


    Hat jemand so etwas schon umgesetzt? Mit QVR Pro scheint das möglich inklusive Failover. Wir würden 2-3 Geräte einsetzen in unterschiedlichen Brandabschnitten.

  • Also einfach aus dem Bauch heraus, ohne Erfahrungen mit QVR oder Kameras am QNAP:

    Sowas würde ich lieber mit einem System umsetzen, das auch wirklich ausschließlich für Überwachung konzipiert ist.

    Wie gesagt, reines Bauchgefühl...

  • schliesse mich tiermutter an, du benötigs für diese Anzahl vom Kameras eine prof. Anlage. Rechner mit Power, ggf. mit Raid, evtl. red Netzteile und die passende Software. Auch die Switch sollten aus dem prof. Bereich sein, um den Datenverkehr abzuarbeiten zu können, ggf auch mit PoE, sowie getrenntes LAN Netz.

  • Switch & Netztwerk (PoE+) ist kein Problem, läuft heute schon alles. Aktuell wird der anfallende Traffic von einer 1 GBit Karte gehandelt (15% Auslastung). Software von Aimetis. Datenverbrauch (record on demand) auf dem RAID netto max 1TB.


    RAID10 geht (inkl. SSD Cache) über QNAP. die *-RP Modelle haben Redundant PSU.


    Bauchgefühl sagt: Muss "out of the box" als Appliance funktionieren. Die meisten Hersteller setzen leider auf Windows-Systeme und damit das unendliche Update-Patch-Upgrade-Hamsterrad.


    Technologie ist üblicherweise für 120 Kameras bei anderen (zumeist Windows) Systemen:

    - i5 und mehr (persönlich finde ich einen i5 zu wenig):

    - 8GB RAM und mehr

    - SSD für das Windows OS

    - RAID 5!!! für Daten


    Das bekomme ich bspw. doch locker auch über ein solches: TS-883XU-RP-E2124-8G

    Eventuell noch RAM aufstocken.

  • Fall mit ca. 100 Kameras im Einsatz

    Und wie sind die Kameras konfiguriert, außer dass sie nur bei Auslösung eines Events das Streamen beginnen? Also sowas wie Bildauflösung, Bilder pro Sekunde, Codierungsverfahren?

    Somit ist das Aufnahmevolumen Pro Tag für alle Kameras max 1 TB.

    Und in welcher Größenordnung ist die Datenmenge pro Kamera, in welcher Schwankungsbreite?


    Wenn bei der Dimensionierung ausschließlich Durchschnittswerte über alles genommen wird, können Daten bzw. Bilder verloren gehen, während an vielen Kameras durch ausgelöste Ereignisse gestreamt werden. Die Gesamtmenge mag für die Dimensionierung des Speicherbedarfes ausreichen, nicht aber der Netzwerkkomponenten.

    Aktuell wird der anfallende Traffic von einer 1 GBit Karte gehandelt (15% Auslastung).

    Ist das die Netzwerkschnittstelle an den Kameras oder am Aufzeichnungsgerät?

    Switch & Netztwerk (PoE+) ist kein Problem

    Ist dies ein oder mehrere Switches, managed oder unmanaged? Unterstützt der Switch zum Aufnahmegerät bzw. Aufnahmegeräten Trunking, damit auch möglichst viele der gestreamten Bilder während einem Burst nicht verloren gehen, sondern aufgezeichnet werden?

    - RAID 5!!! für Daten

    Das halte ich für eine schlechte Wahl. Besser RAID 6 oder RAID 10, so wie Du hier geschrieben hast:

    RAID10 geht (inkl. SSD Cache) über QNAP. die *-RP Modelle haben Redundant PSU.


    Das bekomme ich bspw. doch locker auch über ein solches: TS-883XU-RP-E2124-8G

    Weiß ich nicht, aber kommt in Betracht. Kennst Du schon diesen Selektor von QNAP?

  • Bei Auslösung eines Events das Streamen beginnen?

    Nach meinem Wissen löst heute die Software / Server die Aufnahme aus, nicht die Kameras. Sollte grds. zukünftig umgestellt werden.


    Bildauflösung, Bilder pro Sekunde, Codierungsverfahren

    heute: 640x480, 16fps, x264 (deswegen auch so wenig notwendiger Gesamtspeicher)

    -- Perspektivisch nach meinem Verständnis: Das so lange für alle Kameras hochdrehen, bis irgend eine Komponente an eine 50% Last kommt.


    GBit LAN Karte ist für den Server bei 15% Last. Die Kameras haben je nach Verfügbarkeit 100 MBit oder 1 GBit Anschluss.


    LAN Managend 10GBit Uplink je Access Switch. Uplinks Last zu den Core Switches liegt normalerweise bei kleiner 10%.


    RAID5 mit einem Hotspare und automatischem Rebuild reicht normalerweise für so ein System aus, Write Performance von RAID5 ist meines Wissens nach höher als bei RAID6. Sollte die Write Performance auch bei RAID6 ausreichen wäre dies mein Favorit. Die unterschiedlichen Modi beherrscht heute fast jedes NAS.


    Den QNAP Selektor kenne ich - aber hier wird für das TS-883XU-RP-E2124-8G die Maximalzahl von 38 Kameras angegeben. Unklar ist, ob das ein Hard oder Soft Limit ist. Die NAS Oberfläche sagt, dass die Max. Anzahl Kameras von den Einstellungen abhängt und für die Angabe der 38 Kameras ist nicht angegeben, unter welchen Bedingungen das diese Anzahl ist, falls Soft Limit.

    Vermutung: Der Selektor geht von permanenter Aufzeichnung aus, weswegen dann immer die 50TB+ Geräte empfohlen werden.

  • Den QNAP Selektor kenne ich - aber hier wird für das TS-883XU-RP-E2124-8G die Maximalzahl von 38 Kameras angegeben.

    Das habe ich auch nicht verstanden. Bei wird etwas von 30 Kanälen und bis zu 128 Kameras behauptet.

    Unklar ist, ob das ein Hard oder Soft Limit ist

    Ich vermute ebenfalls ein Soft Limit in Abhängigkeit von der Konfiguration der Kameras und der Netzwerkschnittstellen. Ob es auch von der Größe des Hauptspeichers abhängt, kann ich nicht einschätzen, aber vermutlich nicht. Denn das Modell erlaubt mehr Hauptspeicher, ohne dass dieser größer empfohlen wurde.

    Write Performance von RAID5 ist meines Wissens nach höher als bei RAID6. Sollte die Write Performance auch bei RAID6 ausreichen wäre dies mein Favorit.

    Das mit der Performance von RAID 5 gegenüber RAID 6 kann stimmen, dürfte aber im Normalfall nicht signifikant sein. Mit RAID 10 dürftest Du bessere Performance erreichen. Wenn Du aber Prüfsummen willst, ist der benötigte Speicherplatz bereits in einer Größenordnung, wo ich mir Sorgen mache, wenn ein Laufwerk ausfällt, dass der Rebuild so lange dauert, dass die Gefahr eines zweiten Festplattenausfalles zu groß wird. Mit RAID 6 sollte diese Gefahr eben nicht zu einem Datenverlust führen, im Gegensatz zu RAID 5.

    Vermutung: Der Selektor geht von permanenter Aufzeichnung aus, weswegen dann immer die 50TB+ Geräte empfohlen werden.

    Bei mir wird da 70 TB angezeigt, egal, was ich weiter oben einstelle, solange das Ergebnis nicht zu groß wird. Daher der Hinweis, dass zwischen den Modellempfehlungen und den Konfigurationsdaten noch eine Ergebnistabelle dazwischen liegt, mit einigen errechneten Anforderungen. Da stehen dann je nach Aufnahmenqualität mehr oder weniger als die von Dir bislang benötigten 5 TB.


    Deine Vermutung teile ich teilweise. Oben bei der Konfiguration gibt es ja dieses Feld für eventbasiert. Aber ich habe nur wenig Auswirkung davon in der Empfehlung gelesen. Aber wenn ich meine Anzeige mit Deinem letzten Post vergleiche, vermute ich, dass Du dieses Feld (eventbasierte Aufzeichnung) nicht selektiert hast. Denn damit ändert sich diese maximale Kanalanzahl auf den vor Dir berichteten Wert.


    Und wofür werden diese Aufnahmen tatsächlich verwendet?


    Meine begrenzte Erfahrung mit Videoüberwachung hat mich gelehrt, dass ich bei VGA-Auflösung nicht genügend erkennen konnte für die Unterstützung polizeilicher Ermittlungen. Ich weiß nicht mehr, ob ich dann in jener Einrichtung auf ein leistungsfähigeres Kameramodell mit SVGA oder XGA gewechselt habe. Je nach Verwendungszweck der Aufzeichnung finde ich die geringe Bildwiederholrate ein leichter zu verkraftender Kompromiss als die Bildauflösung (, solange ich mir nicht stundenlange Bildsequenzen ansehen muss).

  • Der QNAP Selector scheint aber hier IOPS nicht wirklich zu berücksichtigen.


    100 Cam's werden selbst 24 Platten ins Schwitzen bringen (es sei denn die meinen 16-24 bays SSD Vollbestückung


    Und dann aber auch nur blindes Speichern .. kann mir nicht vorstellen das 100 CAMs ohne spezielle Hardware analysiert (Bewegungserkennung) und transkodiert werden können)

  • Da ist ein Blech mit einer dicken CPU notwendig wenn die hier Events auslösen soll.

    Vor allem wenn Cams getauscht werden und dann auf einmal 2k oder 4k ins Spiel kommt.


    Wenn in dem Raid ein gescheiter Controller läuft und der ein paar GB Cache hat, fängt der viele einzelne W IOs ab und bündelt die.


    QNAPs musst du auch patchen, wenn das im eigenem Netz läuft und ggf. sogar von den Cams über eine Firewall hart getrennt ist nicht Adhoc als wenn es da drin läuft.

    Denn Cams sollten in einer DMZ hängen und gehen über die Firewall zum Recorder.


    Denn das Kabel kann ich nutzen um Zugriff auf das LAN zu erhalten.

    Hoffe das ist auch berücksichtigt worden.

  • Naja, wenn man für jede Kamera 3 Mbps reserviert dann hätte man netto 300Mbps bei 100 Kameras. Mit Overhead vielleicht 500. Also eine Dauerschreibleistung von ca. 60MB/s. Mit enstprechend leistungsfähigen Codecs sollte da FHD schon drin sein. Wenn man die Framerate runterregelt dürfte man auch ordentliche Details haben, 30fps sind ja für sowas kaum nötig. 15 dürften auch langen. Aufwendig wirds bei der SW, die die Streams verwaltet. Dafür braucht man natürlich ordentlich Rechenleistung wenn man Events wiederfinden möchte etc. Bei QVR hätte ich aber Zweifel, dass die das können. Zumindest sollte man mal nach einer Referenz fragen oder sich das bestätigen lassen.

  • wenn es um 100 Streams geht ..deswegen ja IOPS

    Das sollte in der Theorie ja eine entsprechende Software entsprechend kanalisieren und aggregieren. Wenn die Datenpakete nicht zu klein sind sollte es mit den IOPS ja letztlich auch gehen. Aber sowas ist sicher kein Setup, was man mal eben schnell zusammenkloppt sondern das muss in der Tat gut geplant sein.

  • Was sind denn 60MB/s für ein Raid 5 aus 12HDs + virtual Hotspare?

    Nix, jedenfalls für einen gescheiten Server inkl. gescheitem Raid Controller.

  • Steh ich auf dem Schlauch ? 100 Streams in unterschiedliche Plattenbereiche schreiben (es sei denn es wird alles fragmentiert sequentiell geschrieben) ist ja net "mal eben" .. und was ist ne virtual hotspare bei QNAP ?

  • Nix QNAP dafür kauft man ein gescheites Server Bleck mit dicker CPU und RAM.

    Da gehört was gescheites ins Rack.


    Und wenn das Teil bei 100 Zugriffen schon so abkackt das gar nix mehr geht, dann darfst niemals ne DB drauf packen, dann platzt das.


    12 10-15k SAS Platten und die machen das ganz entspannt.

  • Und wenn das Teil bei 100 Zugriffen schon so abkackt das gar nix mehr geht, dann darfst niemals ne DB drauf packen, dann platzt das.

    Ne Datenbank kann/darf ja auch warten, die Video Streams müssen halt weggeschrieben werden .. wenn es nicht schnell genug passiert dann gibt's halt Aussetzer.


    Ich hab zwei 4k Dome Cams hier im Einsatz und Bewegungserkennung bei 20fps schlürft mal locker 40% CPU auf nem NUC8 i7 (iSPY auf Win10).


    Aber ich seh grad im ersten Post steht das OP 100 Cam's auf 2-3 Server verteilen will.

  • Ja daher sage ich die ganze Zeit da muss ein richtiges Blade ran mit 1-2 Sokeln und dann nen schicken Epyc rein und 128-256GB Ram und es läuft.


    Da kommst mit einem NAS nicht weit.

  • ich schließe mich den Meinungen meiner Vorredner an. Für einen solchen Zweck muss eine gescheide Appliance her vor allem wenn in Zukunft die Qualität der Kameras aufgestockt wird. Ich arbeite im Bereich Videoüberwachung und habe da auch so meine Probleme mit Server-Systemen mit Windows aufgrund der Update-Politik.

    Für diesen Fall würde ich mir mal Dallmeier anschauen (deutscher Hersteller) und zwar den IPS 10000 der für 100 Kameras (400 Mbit/s Schreibleistung) ausgelegt ist und standarmäßig mit Raid 6 konfiguriert ist. Für so ein Teil zahlt man zwar seines, dafür funktioniert das dann auch 1A. Vor allem die Software von Dallmeier finde ich erste Sahne im Vergleich zu verschiedenen Mitbewerbern in der Bedienbarkeit und Performance. Gerade dort sehe ich persönlich eine Schwachstelle in QVR wenn es um die Performance und Funktionalität geht.


    Dieser Beitrag soll keine Werbung sein! Es geht um eine rein persönliche Meinung aufgrund langjähriger Erfahrung in diesem Bereich.

  • Denn Cams sollten in einer DMZ hängen und gehen über die Firewall zum Recorder.

    Hier arbeiten wir mit Network Access Control und einzelnen VLANs. Diese dann jeweils abgeschottet für den Zugriff raus aus dem VLAN.

    Dallmeier anschauen (deutscher Hersteller) und zwar den IPS 10000 der für 100 Kameras (400 Mbit/s Schreibleistung)

    Die Kiste hat doch auch nur 8 SATA Platten drin mit einem Standard 12G RAID Controller.

    100 Cam's werden selbst 24 Platten ins Schwitzen bringen (es sei denn die meinen 16-24 bays SSD Vollbestückung

    Bezweifel ich als pauschale Aussage der Leistungsgrenze der Festplatten mit dem Verweis auf das vorgeschlagene Dallmeier System (8 bay, RAID6, 100 Kameras). Worst Case: Full SSD RAID.

    Ich hab zwei 4k Dome Cams hier im Einsatz und Bewegungserkennung bei 20fps schlürft mal locker 40% CPU auf nem NUC8 i7 (iSPY auf Win10).

    NUC ist halt Stromspar-CPU ;) 4K tut das Übrige.


    Gibt es jemanden auf QNAP mit ca. 50 Kameras?

  • Stromspar CPU mit 8k passmark...also net schlecht (besser als alle sub 3000k Qnap NAS)


    Spezial NVR Geräte haben aber auch Hardware Beschleunigung zum Transkodieren der Streams, so ein QNAP hat sowas net ---> deswegen Schwitzen