NAS mit Internet-Backup

  • Ich suche nach einem NAS, das mir einerseits als Fileserver in unserem Haus (Playstation, Sat-Receiver, PC, iPad) dient und das andererseits selbständig ein Backup auf einem Server im Internet durchführt.


    Derzeit liegen alle Files auf der Festplatte meines PCs und von dort erstelle ich täglich ein Backup an Mozy.com.


    Welche Möglichkeiten gibt es für meine Anforderungen?


    Schönen Gruß


    Sebastian Beer

  • Remote Replication auf Mozy.com per rsync !


    Gruß Neo

  • Hallo Neo,


    danke für Deine Antwort.


    Das ist genau das, was ich hören wollte.
    Kannst Du mir etwas genauer erklären, wie das in der Praxis funktionieren wird? Gibt es eine Anleitung, wie ich das rsync konfigurieren muss?


    Bei mozy.com habe ich dazu nichts gefunden.


    Schönen Gruß


    Sebastian

  • Gibt's auch nicht...
    Zumindest so wie ich das herauslese. Mozy.com hat keine API, SSH, RSYNC oder einen anderen offenen Webstandard (wie z.B. webdav, etc).


    Der Provider scheint nur eine Client Software im Zusammenhang der Backup Solution anzubieten...
    Am besten immer vorher drauf achten, welche Protokolle der Anbieter nutzt / oder ob es wenigstens eine API gibt. (z.B. wie Dropbox, die bieten nur eine API an).


    Mit einer API wäre es halt mit viel eigeninitiative machbar. Besser halt direkt einen Provider mit einen offenen "Web-Standard" wählen.


    Mit Mozy.com ist so definitiv nix machbar.


    Grüsse,
    David.

  • Zitat von "SebaBeer"

    Welche Möglichkeiten gibt es für meine Anforderungen?


    Ich würde mir mindestens 100mal überlegen, ob und was für Daten ich auf den Server irgendeiner Bude schiebe, die nicht deutschem Recht und v.a. dem Datenschutz unterliegt. Die sitzen in Amerika, angeblich verschlüsseln die zwar die Daten, aber wie? Kontrollieren kannst du da nichts, rein gar nichts. Wenn da was schiefgeht, kannst du die noch nicht mal belangen, weil US.


    Mal ganz ehrlich: niemand von uns würde sein Haus offen lassen, zumindest nicht gewollt. Bei den Daten machen das alle, weil die "Cloud" scheinbar hipp ist. Und: damit die Sicherung im I-net sicher ist, müsstest du die Daten nach dem Backup verifizieren, sprich: im schlimmsten Fall runterladen und prüfen lassen.


    Das ganze wird auch und v.a. dadurch limitiert, dass die Geschwindigkeit, mit der du die Daten dahin bekommst, die deines Uploads entspricht. Das ganze wird sehr schnell eher schwachsinnig, wenn man große Datenmengen bewegen muss.


    Ich würde mir eine zweites kleines NAS von QNAP kaufen, auf das du via rsync backuppen kannst. Alle neueren NASse können solch eine remote-Sicherung. Die beiden NASse hängst du an eine USV, und gut ist. Das NAS ist mittelfristig billiger, da du keinen Server mit 2 TB kriegen wirst, der bezahlbar ist. Sicherer (aus Datenschutzsicht) ist es eh.

  • Hallo David,


    wenn Mozy nicht geht könnte ich aber Dropbox nehmen. Wie würde das dann zu konfigurieren sein?
    Gibt es noch andere Provider, die Online-Storage anbieten?


    Schönen Gruß


    Sebastian


    EDIT:


    Hallo Doc HT,


    danke für Deine Meinung.


    Ich bin vor zwei Jahren zum Online-Backup gekommen, weil damals in unser Haus eingebrochen worden war (harmlose Beschaffungskriminalität) und diverse elektronische Gerätschaften gestohlen worden waren. Die Diebe waren so dreist, dass sie beim Weggehen noch den Autoschlüssel vom Schlüsselbrett genommen haben und dann die Sachen mit meinem Auto wegtransportiert haben. Und das alles mitten in der Nacht, als unsere Familie im Obergeschoss friedlich geschlafen hat.
    Damals habe ich mir überlegt, was denn wäre, wenn mein PC ebenfalls gestohlen worden wäre. Auch ein Backup auf einer externen Festplatte würde dann nicht weiterhelfen. So bin ich dann für mich zu dem Entschluss gekommen, dass ich lieber meine Daten (das sind ja im Wesentlichen Fotos, Briefe, Emails, meine Diplomarbeit usw.) auf einem fremden Server auslagere, auch wenn ich nicht genau weiß, ob dort ein Dritter meine Daten einsehen kann, als dass ich diese im schlimmsten Fall komplett verliere. Ich habe keine Problem damit, dass Andere meine Daten einsehen, solange ich das danach auch noch kann.
    Auch die lange Übertragungszeit für das erste Backup ist für mich akzeptabel, da dies ja nur einmal anfällt. Und wenn das NAS dies im Hintergrund erledigt, beeinträchtigt es mich ja nicht weiter.


    Vielleicht hast Du einen Tip für mich, welches NAS und welchen Onlineprovider ich verwenden könnte.


    Schönen Gruß


    Sebastian

    Einmal editiert, zuletzt von christian () aus folgendem Grund: Doppelte Beiträge, bitte bei solchen Fällen den vorhandenen Beitrag editieren/erweitern

  • Hi,


    mein NAS steht in der hinterletzten Kellerecke, so dass ein Gelegenheitseinbrecher das nicht finden sollte, aber deine Gründe sind sehr plausibel.


    Beim NAS würde ich so ab dem 119 / 219 einsteigen, wenn du Powerreserven haben möchtest, eher beim 239 II.


    Wegen der Daten würde ich mir mal Strati HiDrive anschauen oder überlegen, ob dir ein virtueller Server mit vielleicht 20-25 GB Platz und ausreichend Traffic reicht, z.B. 1blu http://www.1blu.de/server/vserver/. Du musst aber vorher klären, ob du auf den vServer mit rsync draufkommst. Die meisten Angebote kann man testen, so dass du es relativ gefahrlos ausprobieren könntest.

  • Hallo Doc HT,


    danke für Deine Antwort!
    Jetzt kommen wir der Sache doch schon näher: HiDrive von Strato mit 100 GB kostet nur 3,9 € pro Monat. Das ist genau meine Größenordnung. Und rsync mit Verschlüsselung wird auch unterstützt.
    Jetzt muss ich mir die NAS noch einmal genauer ansehen. Gibt es eine Vergleichstabelle, was die verschiedenen Geräte können? Oder unterscheiden die sich nur hinsichtlich der Anzahl der Platten und der Rechenleistung?
    Ich will das NAS als Fileserver für meinen PC verwenden sowie als Medienspeicher für meine PS3 und mein iPad. Ich denke, dass ich dabei keine allzu großen Ansprüche an das NAS richte.
    Spricht etwas gegen das TS 109 oder 110? Die preislich natürlich etwas interessanter.


    Schönen Gruß


    Sebastian

  • Hallo SebaBeer,
    ich weiss ja nicht bei welchem Provider du bist, doch ich habe z.B bei 1&1 1000 GB kostenlosen Online Speicher. Das ist exakt der selbe den Strato auch verwendet.
    http://dsl.1und1.de/xml/order/DetailsHomeServer

    Zitat

    Personal Cloud – ohne Aufpreis inklusive
    Mit dem 1&1 HomeServer steht Ihnen eine gigantische 1.000 GB (1TeraByte!) Online-Festplatte für Ihre persönlichen Daten in den 1&1 Hochleistungs-Rechenzentren zur Verfügung. Das heißt, Sie können rund 100.000 Videos, Fotos, MP3s und Dokumente zentral und sicher abspeichern. Auf diese Daten können Sie jederzeit passwortgeschützt zugreifen, bequem wie auf eine lokale Festplatte. Und wenn Sie wollen, erlauben Sie auch anderen Nutzern den passwortgeschützten Zugriff auf bestimmte Bereiche, z. B. um Freunden Urlaubsfotos zu zeigen.


    Hier ist eine kleine Anleitung wie der Onlinespeicher direkt im NAS eingebunden werden kann und wie eine lokale Festplatte verwendet werden kann. Das funktioniert analog auch mit anderen Anbietern oder Routern:
    [Howto] Onlinespeicher als Share in NAS einbinden

  • Hallo Complicated,


    danke für Deinen Beitrag.


    Ich bin bei der Telekom. Ich habe das gerade einmal geprüft und festgestellt, dass der Onlinespeicher nur 1 GB umfasst. Das ist zu wenig. Aber das Angebot von Strato ist wirklich akzeptabel.
    Jetzt muss ich nur noch herausfinden, welches NAS für mich das richtige ist und wie ich dann per rsync das Backup machen kann. Ich habe keine FritzBox und bin deshalb nicht sicher, ob mir Dein HowTo weiterhelfen wird.
    Kann das NAS direkt mit dem Onlinespeicher kommunizieren und selbständig, regelmäßig ein Backup durchführen? Dabei müsste das erste Backup vollständig erfolgen und die nachfolgenden dann inkrementell. Kann das die Software des NAS?


    Sebastian

  • Grundsätzlich kann es das NAS. Es hängt viel mehr von deinem Router ab und deiner weiteren Komponenten.


    Es gibt auch einen möglichen Umweg falls du den Onlinespeicher nicht direkt auf das NAS einbinden kannst.
    Als Option könntest du z.B. Norton Ghost verwenden auf einem Client PC. Ich habe das mit Norton Ghost 14 schon mal konfiguriert auf meinem NAS. Du könntest dann aber halt nur dann Backups machen wenn der Client läuft. Läuft aber im Hintergrund.


    Aber in jedem Fall kann das auf die eine oder andere Weise realisiert werden. Wenn du bei der Telekom bist, welchen Router verwendest du da?

  • Hallo Complicated,


    ich verwende einen T-Sinus 1054 dsl. Aber ist der Router denn nicht "unsichtbar" für das NAS?


    Es ist mir schon wichtig, dass das NAS selbständig das Backup ausführen kann, damit ich meinen PC dabei ausgeschaltet lassen kann.
    Wenn ich das richtig verstehe, muss dazu eine Software auf dem NAS laufen, die diese Funktion erfüllt.
    Da das NAS unter Linus läuft müsste das doch möglich sein. Und vielleicht gibt es ja bereits eine entsprechende Software.


    Sebastian

  • Klar ist der Router "unsichtbar", doch die Einbindung an einen Onlinespeicher ist weitaus einfacher wenn das der Router übernehmen kann wie es auch in dem verlinkten HowTo nach zu lesen ist. Der verwendete Router bestimmt welchen Aufwand du betreiben musst und welche Funktionen des NAS zu verwenden sind um das zu realisieren. Das ist auch eine Frage des Aufwands.


    Bist du dir sicher dass du nicht auch einen aktuelleren Router dazu verwenden möchtest? Der Sinus hat nur 1 LAN Port und bindet ansonsten maximal mit 54 Mbit WLAN deine Geräte an. Da wirst du nicht viel Spaß im lokalen Netzwerk haben. Zumindest einen Switch solltest du mit einplanen damit du deinen PC mit dem NAS über Kabel verbinden kannst.
    Dieser wäre z.B. sehr gut geeignet: HP ProCurve Switch 1400-8G


    Bietet dir die Telekom nicht vielleicht einen Speedport zum aufrüsten an?
    z.B. einen Speedport W 920V, der Baugleich zur AVM Fritzbox 7270 ist und recht einfach mit der Original Firmware bespielt werden könnte.
    Der richtige Router erleichtert vieles ;)


    Gruß Complicated

  • Mit meinem Router bin ich derzeit ganz zufrieden, denn ich habe ohnehin nur eine 2.000 kb Leitung. Mehr kann ich von der Telekom derzeit nicht bekommen. Einen Switch habe ich schon installiert. Somit sollte die Verbindung zum NAS schnell genug sein.
    Mit der FritzBox würde ich dann auch gleich meine Telefonanlage ersetzten können. Das habe ich derzeit eigentlich gar nicht vor. Ich wollte mir kürzlich die FritzBox 7390 kaufen, habe das dann aber im letzten Moment nicht getan, weill in diversen Foren die Nutzer von schlechter Verbindung per WLAN und DECT berichtet haben.


    Mein Wunsch ist, dass das NAS das Backup selber erledigt. Im Handbuch habe ich da keine ganz klare Antwort erhalten. Aber eine Verbindung zu S3 von Amazon ist möglich. Somit sollte es doch auch mit Strato klappen?


    Wenn ich dann doch auf die Fritzbox zurückgreifen sollte: Kann die denn dann inkrementelle Backups?


    Sebastian

  • Zitat von "SebaBeer"

    Wenn ich dann doch auf die Fritzbox zurückgreifen sollte: Kann die denn dann inkrementelle Backups?


    Das hängt ja nicht von der Fritzbox oder dem Router allgemein ab sondern von der von dir verwendeten Backup-Software.


    Ich möchte dir aber folgende Rechnung auf machen:
    2000 DSL Download-> 192 kbit/s Upload für das Backup.


    192/8= 24 KByte/s
    Eine MP3 Datei mit einem Song von 3 min. Länge hat ca. 3 MB Grösse.
    Mit 24 KByte/s Upload würde das sichern dieser einen Datei 125 Sekunden = 2 min. dauern.
    Für 1 GB Backup würdest du 11 Stunden benötigen.
    Ich denke nicht dass dies eine sinnvolle Backupstrategie sein kann mit dieser Internet Verbindung.


    Edit:
    Vor allem stell dir vor du musst das Backup in Anspruch nehmen und 1 TB wiederherstellen bei 240 KByte/s Download. Das würde 48 Tage Download bedeuten bei voller Bandbreite.
    Bei Strato ist der Traffic nicht limitiert - achte darauf ob es Extrakosten verursacht bei anderen Anbietern wenn du vergleichst. Manche begrenzen auch das Datenvolumen das du monatlich bewegen darfst, was fatal wäre wenn du eine Backup wiederherstellen möchtest.


    Gruß Complicated

  • Hallo Complicated,


    Du hast recht, dass das Backup lange dauert. Derzeit habe ich rd. 85 GB bei Mozy gesichert. das dauert beim ersten Mal einige Wochen. Das nehme ich aber in Kauf, weil ich weiß, dass die inkrementellen Backups danach recht schnell erledigt sind. Ich mache das jetzt seit gut zwei Jahren so.
    Durch das NAS verspreche ich mir einen Fortschritt, weil dieses das Backup alleine ohne mich und meinen PC durchführen kann.
    Ich habe inzwischen ein wenig über den rsync-Befehl gelesen. Dieser kopiert fehlende Dateien komplett und von vorhandenen Dateien nur den seit dem letzten rsync geänderten Teil. Das ist ja genau das, was ich will.
    Jetzt muss ich nur nur noch herausfinden, ob das NAS automatisch Kontakt zu Strato aufnehmen kann und ob das NAS selbständig einmal am Tag ein rsync starten kann.
    Von einem Linux-System würde ich beides erwarten. Allein: Ich habe keine Ahnung von Linux und weiß nicht, wie ich das beides konfigurieren soll.


    Nachdem, was ich auf der Homepage von Strato gelesen habe, bekomme ich für 3,90 € pro Monat 100 GB Plattenplatz und unbegrenztes Transfervolumen. Das hört sich ziemlich gut an.


    Deine Kalkulation für die Transferdauer ist ziemlich korrekt. Ich kann rd. 2,5 GB pro Tag hochladen. Da die Dateien jedoch vor dem Versenden komprimiert werden, erreiche ich gut das Doppelte an echten Nutzdaten.


    Ich habe ja schon weiter oben in diesem Thread geschrieben, dass ich eine externe Datensicherung für unverzichtbar halte. Denn bislang habe ich noch kein anderes Konzept gefunden, dass mich vor Datenverlust durch Diebstahl schützen würde.


    Vielleicht erbarmt sich die Telekom eines Tages und bindet mich mit einer schnelleren Leitung an das Internat an....


    Schönen Gruß


    Sebastian

  • Ok :)
    Solange man sich bewusst ist worauf man sich einlässt ist ja alles machbar ;)


    Im Prinzip ist es lediglich die Frage wie du das Hidrive einbindest.
    Die FAQ von Strato listet die möglichkeiten hier auf:
    http://www.strato-faq.de/2408
    Die Option "Root Server" funktioniert auf den NAS in jedem Fall über SMB/CIFS:

    Zitat

    Root Server
    Um HiDrive auf einem Root-Server einzurichten stehen Ihnen zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Über den WebDAV Zugang und den SMB/CIFS Zugang.


    Bitte beachten Sie, dass WebDAV und/oder SMB/CIFS in Ihrem HiDrive Kundenservicebereich als zulässige Verbindungsoption ausgewählt wurde. Deaktivieren Sie gegebenenfalls die Option Nur verschlüsselte Verbindungen.


    Code
    mount -t cifs //cifs.hidrive.strato.com/root /mountverzeichnis -o user=<HiDrive Benutzername>


    Mit Dem Code musst du nur einmal einrichten und dann ist der Onlinespeicher eingebunden.


    Gruß Complicated

  • Hallo Complicated,


    jetzt wird es interessant.
    Ich verstehe das so, dass das NAS der root-server ist.
    Auf diesem muss ich das HiDrive als zusätzliches Laufwerk mounten.
    Danach kann ich dann die Daten vom NAS auf das gemountete HiDrive per rsync kopieren.
    So richtig verstanden?


    Ich vermute, dass ich das Mounten nach jedem Neustart des NAS wiederholen muss.
    Kann das Mounten beim Neustart des NAS automatisch erfolgen?
    Kann das Passwort in den Mount-Befehl mit aufgenommen werden?


    Wie sage ich dem NAS, dass das rsync täglich durchzuführen ist?
    Gibt es beim NAS so etwas wie "Geplante Tasks" unter Windows?


    Ich denke, wir nähern uns der Lösung meines Problems!


    Sebastian

  • Hallo Complicated,


    danke für Deine Hilfe.
    Es sind zwar noch nicht alle Fragen beantwortet aber ich denke, es ist jetzt genug der Theorie.
    Ich werde jetzt mal an die Umsetzung schreiten und werde mir zunächst einmal die Hardware zulegen.


    Wenn ich weiter bin, stelle ich noch einmal Fragen oder erstelle eine Anleitung für alle!


    Schönen Gruß


    Sebastian