Kaufberatung für Kleinstunternehmen: TS-264-8G

  • Hallo liebes Forum,


    nach längerem stillen Mitlesen habe ich mich heute entschlossen einen Account zu erstellen und auf euer Know-How zu hoffen:


    Hintergrund:

    Ich arbeite in einem Kleinstunernehmen mit undurchsichtiger IT-Infrastruktur und 2 Arbeitsplätzen und möchte das derzeitige Chaos etwas entwirren und vor allem auf zukunftsfähige Beine stellen. Da ich bereits in anderen kleineren Agenturen eine ähnliche Rolle (zugespielt bekommen) hatte und dort Hand in Hand mit dem EXT-IT gearbeitet habe, konnte ich zumindest recht schnell das Chaos identifizieren und erste Ideen artikulieren. Da es sich um ein Soziales-Non-Profit-Projekt handelt, sind die finanziellen Resourcen eher beschränkt und es gibt keinen externen IT-Menschen sondern nur unterschiedliche Leute, die hier und da ihre Finger drin hatten. Das Ganze natürlich fantastisch dokumentiert /ironie.


    Status-Quo:

    Vor Ort befinden sich 2 Desktop-Arbeitsplätze, einer der Rechner fungiert als Datenablage. Es wird ausschliesslich mit kleinen Datenmengen, vorwiegend Office (Excel, Word, ppt.) und ein paar wenigen Grafikdatein (Affinity/Indesign) gearbeitet. Wir sprechen hier von etwa 100GB Daten im Gesamten. Es gibt kein vernünftiges BackUp-Konzept, jedoch mache ich seit meinem Beginn hier wöchentliche BackUps, welche extern auf HDD gelagert sind.


    Wunschvorstellung:

    Ich würde gerne ein NAS einrichten, dass als Datenablage für die 2 Arbeitsplätze dient. Mit Raid1 möchte ich eine Redundanz der Platten vor Ort anstreben, welche zusätzlich über eine externe Festplatte, welche ausserhalb lagert, gesichert werden. Selbst bei einem Rollback auf den Datenstand von vor 1 Wocher (Worst-Case), wäre dies völlig zu verkraften, weshalb ich keinen höheren BackUp-Rhytmus anstreben muss/möchte. Alles ist besser als jetzt.


    Als Hardware habe ich die recht neue TS-264-8G im Auge, da sie mit den 8GB RAM und den 2 Slots +NVME Slots genug Reserven bietet und für einige Jahre ihren Dienst verrichten kann (ich habe erst kürzlich einen 14 Jahre alten Rechner ersetzt). Ich überlege aktuell, auf Grund der sehr geringen Datenmenge statt HDDs auf WD Red SSDs mit 2 TB zu gehen. Hintergrund hierfür ist, dass die NAS voraussichtlich in sicht&hörweite stehen wird und daher ein leiser Betrieb höhere Priorität hat.


    Probleme

    Sehr gerne hätte ich das NAS auch für eine (Next/Own)Cloud genutzt um mit etwa 20 Personen die im weiteren Umfeld des Unternehmens tätig sind, Daten zu teilen. Dies ist insbesondere 2 Mal jährlich zu Sitzungen nötig. Nach der Öffnung dieses Rabbitholes habe ich recht schnell einen grossen Spaten genommen und dies wieder zugeschüttet und die Entscheidung getroffen, dies über eine extern gehostete Next/OwnCloud zu lösen.

    Das NAS soll also nur lokal oder aber für wenige Mitarbeiter über VPN erreichbar sein (tbd). Der Wartungsaufwand ist mir perspektivisch zu hoch wenn diese im Netz steht - ich denke hier bereits an einen Zeitpunkt, an dem ich nicht mehr im Unternehmen tätig bin. Möchte also von Anfang an so aggieren, dass es nicht auf mich ankommt.



    Nun also die Frage an euch: Was haltet ihr von meinen Überlegungen? Nachvollziehbar und sinnvoll, oder schiesse ich mir hier gerade einen Bock?

    Ich freu mich auf euer Feedback


    herzliche Grüsse

    Paul

  • NAS als Datei ablage

    Redunanz

    Nicht offen im Netz


    Klingt gut, NAS Model darf hier so ziemlich egal sein..selbst ein popliges ARM NAS macht hier keinen Unterschied (limitiert durch LAN Geschwindigkeit)

  • Sehe ich genauso wie dolbyman .


    Habe genau so ein Projekt schon umgesetzt. Hier lag die Schwierigkeit darin - abgesehen davon, dass die Ausgaben gering sein sollten - dass kein Platz vorhanden war und auch noch thermale Probleme vorhanden waren - kleiner Abstellraum, ohne Fenster, Lüftung etc.


    Resultat siehe hier.


    Die eingesetzten TS-231+ dürften noch um einiges schwächer sein, als das von Dir ausgewählte NAS. Das Ganze wurde mit Domänen Controller / Active Directory, Gruppenrichtlinien, Daten-Server etc. umgesetzt. Alles mit und auf den QNAP NAS.


    Bei Deinem Projekt wäre noch zu empfehlen, ein kleines Notstrom / UPS einzuplanen. Kostet kaum 100.- Euro, kann aber im Fall der Fälle viel retten. Ein zweites baugleiches NAS für das tägliche Backup und Backup Strategie wäre auch nicht verkehrt. Tägliche Backup sollte klar sein. Baugleich deshalb, sollte das Teil aussetzen, kann man einfach die Festplatten tauschen und weiter geht es. Sehr kurze Ausfallzeiten, da keine Migration etc. notwendig ist.

  • Kleinstunernehmen mit undurchsichtiger IT-Infrastruktur

    Wir sind mittelständisch mit 6 Büro Arbeitsplätzen und ein paar Techniker die auch immer wieder mal Zugriff brauchen, aber ansonsten ist es genau so wie du beschreibst, da passt ein QNAP gut rein, haben wir auch für Datenablage (Nutzdaten) hier stehen (TS 453A). Dafür taugt nahezu jedes QNAP allemal, wobei ich hier tatsächlich von den "ganz kleinen" absehen würde. Unterm Strich ist das Backup wichtig und ein Plan wie man schnell an die Daten kommt, ohne dass es groß weh tut.

  • Vielen Dank für euer Feedback. Da scheine ich ja nicht völlig falsch abgebogen zu sein :)


    Zur USV: Hierzu hatte ich bereits kurz recherchiert, ich bin mir diesbzgl. Unsicher: ersetze ich die Unsicherheit des Netzes nicht einfach durch die Unsicherheit/Defekt der USV? Wir sind hier in einer Gegend, in der es praktisch nicht zu Stromausfällen kommt.

    Wie verhält sich denn das Thema Stromausfall bei SSD? Den mechanischen Aspekt der HDD kenne ich.

  • Ist weniger ein mechanischer Aspekt der Platten als elekrischer und datenorganisatorischer Aspekt des NAS (NAS mögen plötzlichen Stromausfall gar nicht)

  • ... Dateisysteme mögen das prinzipiell auch nicht. Anzumerkende Ausnahme mag ZFS sein. In der Regel tut ein Stromausfall nicht weh und führt auch nicht zu unmittelbarem Datenverlust, de facto ist aber schnell mal das gesamte System hinüber (sei es das OS oder die Hardware) und dann tut der temporäre Ausfall unter Umständen halt weh.

    Meine Meinung:

    Storage / wichtige Systeme im Privatgebrauch = USV sinnvoll; im Unternehmen obligatorisch.

  • Bei 100 GB Daten, 2TB SSDs etwas übertrieben, Office Zeugs wächst doch keine 100 GB im Jahr.

    Hier reichen 1TB SSDs die sind vom Preis/Leistung im Moment noch günstiger.


    Wenn die zu klein werden in 5 Jahren bekommst für den gesparten Aufpreis 10TB SSDs.


    Zweites NAS und extern aufstellen und über VPN versioniert auf ein x TB HD NAS sichern. Dann noch mal Monatlich oder Quartalsweise auf eine externe und alles ist abgedeckt.


    Wichtig ist langfristig die Software Wartung, auch wenn du weg bist, muss das für die PCs, das/die NAS und Firewall/VPN Konzentrator weiterhin gelten.

    Ohne geht es nicht.


    Ne gescheite USV stirbt nicht so schnell, jedenfalls keine APC, meine ist von 2019 hat noch den ersten Akku und läuft immer noch.

    Muss ich aber mal wieder testen.

  • Guten Morgen,


    vielen Dank für euer gesammtes Feedback. Das Hilft ordentlich!
    Habt ihr eine Empfehlung für die USV, die gut mit der QNAP zusammenarbeitet?
    Einziger Funktion die benötigt wird, ist das geregelte abschalten der NAS bei Stromausfall - daher wird wenig Kapazität und Power-Output benötigt.

    Genügen hier die Entry-Level von APC wie die BX500MI?

  • Die USV schaltet nichts ab, das macht das NAS selbst.

    Die USV liefert nur das entsprechende Signal. Ich nutze auch zwei APCs und bin damit mehr als zufrieden,


    Gruss

  • Ich würde mir auch nichts Anderes als APC zulegen (was nicht bedeutet dass andere schlecht sind). Das sind einfach solide Dinger und ich komme gut mit der Konfig zurecht :)

  • Habe zwei APC die Back-UPS XS 950U hier und die 750er am Backup Standort.

    Hier sind ca. 180-210W Last drauf da das ganze Rack mit allem dran hängt.

    HÜP, Cabel Modem, Firewall, Switche, Pi, und POE Lasten.

    Die USV hängt an der pfSense und wird dem NAS über NUT weitergegeben.


    Gerade getestet 10Min Laufzeit, NAS geht nach 1 Min aus, dann sind noch 5 Min Laufzeit über und die Last geht um ca. 40-50W runter. Für einen 4 Jahre alten Akku nicht schlecht.


    Backup Seite hat weniger Technik dran und daher um die 30 Min Laufzeit mit der 750er aber auch die hängt an der pfSense.

    Schwiegervater hat die 750er auch, direkt mit USB an einer TS-453Be.

    Wichtig, bei direktem Anschluss sollte die auf der Liste stehen, sonst gibt es ggf. irgendwann Stress wenn ein Firmware Update die nicht mehr erkennt und dann der Schutzfaktor wegfällt, QNAP sich dem aber nicht annimmt.

    Hängst su die wie ich über NUT ein, ist das was anderes.


    Nachteil der einfachen APCs, die verbrauchen selber ein wenig Energie. Sind dafür halt günstig in der Anschaffung, Robust und ein neuer Akku kostet 20-30€ beim großen Fluss.

  • Ich bin mit meinen 3 APC auch sehr zufrieden. Nach 8 Jahren musste ich erstmals bei einer APC den Akku tauschen.

  • Nach 8 Jahren musste ich erstmals bei einer APC den Akku tauschen.

    Dann sei aber froh, dass die nicht schon rund waren. Ich musste den Akkukäfig schonmal mit Gewalt aus der USV prügeln, weil die USV die Störung erst gemeldet hat, als die Akkus schon dick und rund waren... sehr unangenehm :S

  • Der ausgebaute Akku sah nach 8 Jahren noch wie neu aus. :)

  • Wir verwenden bei uns APC SmartUPS 750, die Akkus sind alle 2 bis 3 Jahre fällig. Die USVs sind okay und bezahlbar, aber nicht gerade High End, auf jeden Fall brauchbarer als irgendwelche Billigteile.


    Für ähnliche Zwecke wie beim Fragesteller haben wir ARM64-Server im Einsatz (TS-932X2), die teilweise gegen potentere Xeon-basierte Geräte ersetzt wurden. Haben sich prima bewährt, nur das Qsirch war uns zu langsam.


    Zwei oder drei davon wären abzugeben, bei Interesse einfach melden. Auch mit WD Red 8 TB-Festplatten.

  • Hallo in die Runde,


    ich wollte nur noch einmal ein Danke hier lassen.

    Das TS-264 war sehr easy einzurichten, derzeit sind praktisch alle Dienste deaktiviert, und das Gerät agiert soweit nur im Netzwerk.

    Einzig finde ich es albern, dass nicht direkt soweit alles zur Einrichtung via HDMI bereits vorinstalliert ist. War aber natürlich auch kein Problem.


    Nächster Schritt ist nun, eine neue und vernünftige Ordner-Struktur zur erstellen und den ganzen Datenmüll der letzten 15 Jahre zu leeren :)

  • Einrichtung via HDMI? Da bist wohl eher Du recht speziell, daher würde ich es nicht unbedingt albern nennen ;)


    Einer der nächsten Schritte sollte auf jeden Fall ein ordentliches Backup sein :)

  • Wozu soll ein Einrichtung über HDMI gut sein? :/


    Gruss