Schnellste NAS… egal wie

  • Hallo zusammen,


    ich habe aktuell eine ts932 mit raid 5, 3x8TB. Das ganze als statisches Volumen. Zugriff über smb. Auch sonst läuft nichts anderes auf der nas. Mir ist über wlan und auch über 10gbe die response zu langsam. Wenn ich z.b. ein Dokument auf dem Mac öffne dauert es 1-3 Sekunden bis es geöffnet wird. Ich hatte vorher schnelle externe Festplatten und bin daher etwas anderes gewohnt. Lesen/schreiben von großen Dateien ist top.


    daher die Frage: mit welcher Konfiguration wird’s schneller? Was ist hier das bottleneck? Ich will mit der nas nichts weiteres machen außer einem netzwerkspeicher mit ca 16-20Tb.


    würde ein Upgrade des rams helfen ( 4gb sind nur zu 21% ausgenutzt)?


    würden schnellere Festplatten helfen (evtl. sogar ssds)?


    würde ein besserer Prozessor helfen (z.b. ts 473)?


    Irgendwas ganz anderes oder eine Kombination???


    danke für jeden Tipp!

    2 Mal editiert, zuletzt von Mark5533 ()

  • Ich hatte beim Aufsetzen meines neuen NAS mal mit verschiedenen RAID Versionen experimentiert. Hier hatte ich anfangs mal RAID 10 mit 4 Festplatten am Laufen. Da hatte ich beim kopieren grosser Dateien Übertragungsraten von 250 MB/s auf dem frisch aufgesetzten System. Inzwischen läuft bei mir RAID 5 mit den 4 Festplatten. Die Übertragungsraren sind auf 100-150 MB/s gesunken. Habt Ihr auch ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Ich habe ein TS431P3 mit 4 * 1TB Barracudas.

  • Übertragungsraten liegt bei bis zu 350mb/s (bei wd Whitney, 5600rpm also nicht das schnellste). Was super ist und mir völlig ausreicht. Es geht mir in erster Linie darum dass es so lange dauert bis sich eine einzelne (ca. 1MB große) Datei öffnet… es fühlt sich manchmal an wie wenn eine externe Festplatte aus dem Standby aufwacht. Bei der QNAP dreht sich aber alles 24h und daher verstehe ich es nicht…


    ich frage deshalb weil ich eh ein größeres Volumen brauche und daher auch ein Upgrade der nas in Frage kommt.

  • Kann dich gut verstehen. Hatte das selbe Problem und weiß nicht an was es genau liegt. Hatte eine TS-431P und dort war es auch so wie du beschreibst im Raid 5. Dann eine TS-251 mit Raid 1 und gefühlt so schnell wie die SSD im PC. Ok, die TS-251 hat eine Intel CPU aber auch nicht wirklich ne schnelle. Ich gehe davon aus, dass der Raid 5 Verbund für diese Gedenksekunde verantwortlich ist.

    Sofern du ein Backup hast könntest du mal testen den Verbund aufzulösen und probieren ob es mit einem Raid 1 schneller geht mit 2 Festplatten. Wenn ja, dann evtl. noch ne Festplatte dazu und Raid 10 probieren mit 4 Platten.

  • Mod: Unnötiges Volltext-/Direktzitat entfernt! :handbuch::arrow: Forenregeln beachten und Die Zitat Funktion des Forums richtig nutzen

    Habe heute mal einen kurzen Test gemacht:


    Bei meiner TS-251 mit 2x8TB RAID 1 und TS-431P mit 3x4TB JBOD, immer WD Red CMR, kann ich feststellen, dass ich Bilder unter gleichen Bedingungen auf der TS-251 schneller durchschalten kann. Das TS-431P ist dort bei weitem langsamer obwohl es nur von einer Singledisk gelesen wird und die TS-251 zu diesem Zeitpunkt anderweitig gefordert wurde und eine hohe CPU-Last hatte. Als ich vor einigen Jahren die TS-431P als Hauptnas im Einsatz hatte hatte ich mit aktivem SSD-Cache in etwa die selbe Performance wie aktuell mit der TS-251.


    Man muss jetzt aber auch dazu sagen, dass die TS-431P mit der TS-932 nicht vergleichbar ist, da es zwei komplett verschiedene ARM-Prozessoren sind und sich meine "Testergebnisse" auf subjektiven Erkenntnissen beziehen ;) Ich würde mir für als Hauptnas für meine Anforderungen keine ARM 32bit NAS mehr kaufen, würde mir aber von den ARM 64bit NAS schon ausreichende Performance versprechen.

  • Ein Upgrade auf SSD‘s könnte helfen. Ich habe bei meiner TS-253D die Systeminstallation von den SATA Platten auf NVMe „migriert“. Seither läuft das NAS viel besser, reagiert auf Klicks im Webinterface sehr schnell und auch Dateien öffnen geht noch schneller als vorher, auch wenn diese auf den SATA Platten liegen (ja ok ist nur Raid1 nicht Raid5). Jede Anfrage welche nicht über die SATA Platten läuft, machen das System halt entsprechend schneller.

  • Bevor jetzt einfach mit Hardware auf ein unbekanntes Problem geworfen wird, sollte man erstmal ermitteln warum das gefühlt so lange dauert.


    Das der Zugriff auf eine Datei auf einem NAS immer länger dauert als auf eine direkt per USB angeschlossene HD ist klar.

    Hier sprechen wir zum einige ms die Zusätzlich drauf kommen.


    Eine Datei auf der externen HD wird direkt gelesen, also kommt hier nur die Zugriffszeit der HD zum tragen, die USB Latenz können wir vernachlässigen.


    Greife ich auf eine Datei auf dem NAS zu, dann frage ich diese an, das wird auf dem NAS geprüft, ob ich berechtigt bin diesen Pfad zu lesen, dann wird die Datei auf dem Volume gesucht, das führt uns dann vom Volume über den den LVM zum Raid Pool und dann zu den HDs die noch mal ihre Zugriffszeit brauchen bis die Datei gefunden wurde und die Übertragung startet.

    Da bei einem Raid 5 die Datei aus mehrere Blöcken zusammen gesetzt werden muss, bestimmt hier die HD mit der längsten Zugriffszeit dann wann die Datei fertig ist. Nun erst kann die Datei vom NAS in den SMB Header verpackt werden und geht durch das Netzwerk auf die Rückreise zum Client.


    Das ist also ungleich komplexer, als bei einer internen oder externen HD.


    Und auch wenn man hier 100G Netzwerk einzieht, ein Supermicro Super Storage davor knallt, wird es auch hier immer länger dauern, bis ich an die Datei ran komme, als wenn ich das direkt am Computer/MAC anschließe.


    Ein SSD Cache kann im NAS den Raid Zugriffs Part beschleunigen, dazu muss ich aber auch ein vorherseebares Zugriffsmuster nutzen, wenn nicht, dann habe ich kaum Cache hits und dann bringt er mir so gut wie nix. Im Klartext, greife ich immer wieder auf die gleichen Daten zu, dann bringt mir ein SSD Cache etwas, greife ich aber zufällig auf immer neue Dateien zu, kann dieser nicht funktionieren und ist Geldverschwendung.


    Einfach mal Wireshark starten und schauen wie lange die SMB Antwortzeiten denn so sind.

    Greife ich hier auf einen Ordner mit Bilder zu, dann finde ich hier den GetInfo Request - GetInfo Response und dann den Read Request - Read Response, das hier 30ms für eine Datei.

    Sprich das doppelte der normalen HD Zugriffszeit, weil Raid 5 die max Zugriffszeit angenommen werden kann + Overhead vom Client, Server, VLM usw.

    Und das hier ist die LAN Latenz, die mir 0,4ms noch mal deutlich geringer ist als bei WLAN.

    Hier ist das Handy mit 50ms gerade ganz übel, da braucht man dann also schon mal wein wenig mehr Zeit für den Zugriff auf die Datei.


    Fazit, eine USB HD ist mit ihren 7-8ms durchschnittliche Zugriffszeit also immer um Faktor 3 schneller als ein per LAN angeschlossenes NAS, eine interne SSD also dann noch mal Faktor 100+.


    Da spielt Intel vers. ARM keine so große Rolle, ja mag sein das der Intel durch den höheren Takt hier noch mal ein paar ns raus zaubern kann, das reißt den ganzen anderen Overhead der drauf kommt aber nicht mehr wirklich raus.

  • Grundsätzlich halte ich deine Betrachtungen für grundrichtig.


    Trotzdem würde ich es auch mal versuchen, dieselbe Datei zweimal hintereinander zu öffnen. Wenn das beim zweiten Mal schneller klappt, dann kann das am Caching im MacOS oder QTS liegen.


    Daher nach dem ersten Öffnen das Netzlaufwerk abmelden und wieder verbinden, nochmal öffnen. Wenn es jetzt langsamer ist war es das Caching im MacOS, öffnet es wieder schnell dann hilft das Caching des NAS, das Problem liegt also im Laufwerks-/RAID-Bereich.


    Die Annahme, dass Intel vs. ARM keine Rolle spielt stimmt vielleicht nur bedingt, da die potenteren NAS schon deutlich hohere Performance im 10G-Netzwerk zeigen und mehr konkurrierende Zugriffe ertragen, als die auch von mir genutzten ARM-befeuerten NAS. Wie sehr das bei Einzelzugriffen durchschlägt muss man eben studieren.


    Möglicherweise zeigen auch die komplexen RAID-5-Verbände bei Einzelzugriffen eine höhere Latenz als die strukturell einfacheren RAID-Level 1 oder 10. Sicher bringen SSDs aucg gewisse Vorteile, da sie so gut wie keine Zugriffszeit aufweisen -- beim linearen Lesen großer Datein bedeutungslos, beim zufälligen Zugriff durchaus wesentlich. Das erlebe ich tagtäglich obwohl das hier schon mal öfter kleingeredet wurde.


    Auf jeden Fall wird mehr RAM bei zufälligen Zugriffen nichts Messbares bringen. Das bringt erst im Wiederholungsfall Vorteile. Ich konnte zwischen 8 und 16 GB keine Unterschiede feststellen, der Preisunterschied ist aber auch egal.


    Und zu allerletzt unterstelle ich einem Hersteller von NAS-Systemen, dass in den teuren Geräten neben der schnelleren CPU auch potentere I/O-Controller und breitere Datenpfade verbaut sind. Erkennbar zB daran, dass SSD-Caching nur bei den Top-NAS wirklich etwas bringt.


    Und klar, ein lokaler Datenträger kann nur schneller und latenzärmer sein: weniger Verarbeitungs- und Transportschritte.


    Auch würde ich einem MacOS-User einmal dringend empfehlen, alternativ das (angeblich) veraltete AFP-Protokoll testweise zu verwenden. Ich habe persönlich nach wie vor die besten Erfahrungen damit.

  • würde ein Upgrade des rams helfen ( 4gb sind nur zu 21% ausgenutzt)?


    würden schnellere Festplatten helfen (evtl. sogar ssds)?


    würde ein besserer Prozessor helfen (z.b. ts 473)?

    Ich habe hier gerade mal probiert, einen Vergleich zwischen SSDs im Raid und Festplatten im Raid (auf TS-877 mit 10GbE angebunden). Das Betreten von Verzeichnissen, Anzeigen von Vorschaubildchen, Öffnen kleiner Dateien geht mit dem SSD-Raid deutlich schneller (gefühlt Faktor 5). Man merkt aber schnell, dass da Cache-Mechanismen im Spiel sind, denn das zweite Öffnen geht schneller als das erste Öffnen. Die Übertragungsgeschwindigkeit großer Dateien ist auch mit dem Festplatten-Raid sehr gut.


    Daher denke ich, dass SSDs statt Festplatten was bringen. Ob es die Mehrausgabe wert ist, steht auf einem anderen Blatt.


    Mehr RAM wird nichts bringen. Dann kann qts zwar mehr Dateien im Cache halten, davon würde ich aber nicht zu viel erwarten.


    Eventuell bringt ein schnellerer Prozessor was. Bei meinem alten Synology-NAS (Baujahr 2013!) war immer der Prozessor der Schwachpunkt. Ob das bei deinem NAS auch der Fall ist, weiß ich nicht. Schau mal die Prozessorlast an, wenn du Dateien öffnest. Falls hier kein Engpass vorliegt, kann ein schnellerer Prozessor nichts verbessern.


    Aber mach dir auch mit SSDs keine übertriebenen Hoffnungen. SMB ist deutlich langsamer als lokale Dateizugriffe. Gerade bei vielen kleinen Dateien merkt man den Unterschied, und insbesondere das Schreiben von Dateien dauert vergleichsweise lange. Crazyhorse hat gut beschrieben, wieso. Das hindert mich aber nicht daran, viel mit kleinen Dateien direkt auf dem NAS zu arbeiten.


    Auch würde ich einem MacOS-User einmal dringend empfehlen, alternativ das (angeblich) veraltete AFP-Protokoll testweise zu verwenden. Ich habe persönlich nach wie vor die besten Erfahrungen damit.

    Bevor ich das NAS vollständig aufgesetzt habe, habe ich viele Tests gemacht. Da war SMB fast immer etwas schneller als AFP (am Mac getestet). Allerdings brach bei SMB die Lesegeschwindigkeit ein, wenn keine Jumboframes eingeschaltet waren. Nicht erklärbar, aber reproduzierbar.

  • Also vielen Dank für die hilfreichen Antworten.

    Daher nach dem ersten Öffnen das Netzlaufwerk abmelden und wieder verbinden, nochmal öffnen. Wenn es jetzt langsamer ist war es das Caching im MacOS, öffnet es wieder schnell dann hilft das Caching des NAS, das Problem liegt also im Laufwerks-/RAID-Bereich.

    Genau das habe ich nun getestet: Ich habe ein Foto geöffnet (raw-Datei, 32Mb groß, Verbindung über W-Lan). Beim ersten öffnen ca. 7s, beim zweiten Öffnen max. 1s. Nach An -und Abmelden des Speichers wieder 7s.


    Aber was genau heisst das jetzt? Caching im MacOS hilft zu beschleunigen... Aber das bringt mir ja im Normalfall nichts, da eine Datei selten zweimal hintereinander geöffnet wird. Welche Abhilfe wäre da möglich??

  • Richtig, das Erlebte bedeutet, dass beim zweiten Versuch das MacOS die Datei erfolgreich gechached hat und du daher einen Geschwindigkeitsvorteil hast. Mit dem Abmelden des Netzlaufwerkers wird der Cache verworfen, daher beim dritten Versuch wieder die ursprüngliche lange Zeit.


    Wer "schnellste NAS ... egal wie" sucht, der sollte aber als allererstes das WLAN gegen ein Netzwerkkabel ersetzen. -- Das ist doch völlig witzlos! Das einzige, was hier irgendwas nennenswert limitiert, ist doch das WLAN!


    32 MB in 7 Sekunden sind keine 5 MB/Sekunde ... mit einem stinknormalen einfachem 1-GBit-Netzwerk müssen real 50 bis 70 MB/Sekunde möglich ein, über 10 Gbit eines TS-932(P)X bis zu 250 MB/Sekunde.


    Also Kabel dran und nochmal testen.

  • Nochmal ein Versuch:

    Wlan Geschwindigkeit gemessen mit Black Magic Speed Test auf mein Volume in der NAS: 40-55MB in read & write. Soweit auch ein Wert den ich beim kopieren bestätigen kann.


    Nun öffne ich wieder ein Foto - Größe 3MB.


    Zeit bis zum öffnen im Finder: Alles zwischen 5 und 15 Sekunden! Ich habe das selbst foto immerwieder geöffnet und geschlossen. mal 10 Sekunden, danach 5, danach mal wieder 12s dann wieder 15 usw...


    Aus meiner Sicht ist ein normales Arbeiten so nicht möglich.,


    Wenn ich nun dasselbe foto via Finder auf die interne Festplatte kopiere ist es "sofort" kopiert.


    Es schein mir so als ob das direkte öffnen im Finder irgendein Problem verursacht?


    Hat jemand eine Idee dazu?

    Einmal editiert, zuletzt von Mark5533 ()

  • Verbindest du den Mac per AFP oder SMB mit dem Server?


    Ich bevorzuge nach wie vor AFP, funktioniert m.E. stabiler.


    "Mit Server verbinden …" --> afp://x.x.x.x --> Identifizieren --> Volume auswählen

  • Hm.. ich verbinde über qsearch. Ich denke das ist smb.


    Ok habe es ausprobiert: Mit AFP funktioniert alles so wie es soll!


    Besten Dank für den Hinweis, Austro-Diesel!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Mark5533 ()

  • Hallo, in all den Jahren mit verschiedenen QNAP NAS habe ich die deutlichste Zugriffsverbesserung beim Umstieg von Festplatten auf SSD festgestellt. Mit Festplatte Zugriff über Windows SMB oft verzögertes Öffnen von 1-3 Sek. von z.B. grösseren (3-5 MB) Bilddateien. Nach Einbau von SSD Platten öffnet so schnell wie lokaler Zugriff auf PC. Ausserdem ist natürlich ein schnelles LAN oder WLAN, min. AC oder besser AX von grossen Vorteil. Mit AX erreiche ich aktuell bis zu 100MB/Sek. lesen und 80MB/Sek. schreiben. Gemessen mit meinem TS-253D.