NAS für Fotografen ?

  • Moin,


    ich arbeite seit 4 Jahren mit dem ST-251+ mit 8GB RAM. Leider hat das NAS nun wohl seinen Geist aufgegeben und ich bin auf der Suche nach einem neuen besserem System.

    Meine Anforderungen sind recht einfach aber dennoch finde ich nicht wirklich was ich suche.


    - 2 Bays

    - HD 2 x 8GB

    - RAM ?

    - Dateibearbeitung auf dem NAS soll möglich sein

    - Da ich ein Backup habe muss es nicht unbedingt mit dem ST-251+ kompatibel sein.

    - USB 3 Anschluß

    - Thunderbold wenn möglich zum direkten Anschluß an den MAC

    - Netzwerkanschluß möglichst mit hohe Geschwindigkeit (Zukunftsweisend)


    Ich habe durch die Bilder teilweise große Dateien 300MB und größer, die ich direkt vom NAS Laufwerk zur Bearbeitung abrufen möchte. Beim ST-251+ ist der download der Dateien sehr zeitintensiv. Das sollte schneller gehen.

    DaS NAS ist auschließlich für das Sichern der Bilddaten vorgesehen. Keine Multimedia Fähigkeiten oder HDM Ausgänge sind erforderlich.


    Als Backup habe ich mir das Backup auf eine externe USB Festplatte vorgestellt, wo ich mit HSB3 mit Dateien unkomprimiert nach Änderungen Nachts automatisch rüber kopieren möchte.


    Ich würde mich sehr freuen, wenn jemand einen Tipp zum passenden Modell abgeben kann oder noch sinnvolle Ergänzungen zu meiner Idee hat.


    Viele Grüße

    Michael

  • Alternativ mal gucken ob das 251 mit dem Widerstand Trick ins Leben zurück geholt werden kann. (gibts diverse Themen und Userblogs zu)


    Ansonnsten würde ich von Thubderbolt abraten und 10GbE ins Auge fassen. Gibts NAS mit onboard oder Zusatzkarten zum Nachrüsten

  • Das sehe ich wie mein Vorredner. Thunderbolt weglassen und 10GbE nehmen, das ist viel flexibler. Für die Fotobearbeitung lohnt sich die Geschwindigkeit von 10GbE.


    Damit du die 10GbE-Geschwindigkeit auch nutzen kannst, musst du auf SSDs (idealerweise NVMe) zurückgreifen. Zwei Festplatten im Raid 1 kommen lesend nur auf etwa 400-500MByte/s, schreibend die Hälfte. Mit 10GbE sollte aber knapp 1000MBbte/s machbar sein. SSDs sind aber noch zu teuer, um ausschließlich SSDs im NAS zu haben.


    Daher empfehle ich ein NAS mit zwei NVMe-Steckplätzen und mindestens zwei Schächten für Festplatten. Die SSDs würde ich als eigenes Raid 1 konfigurieren, wo dann die aktuellen Projekte gespeichert sind. Die beiden Festplatten bilden ebenfalls ein Raid 1 für den großen Speicher, auf das irgendwann die aktuellen Projekte kopiert werden, wenn sie nicht mehr aktuell sind (und der Speicherplatz auf dem SSD-Volumen knapp wird). Man kann die SSDs auch als Cache konfigurieren, aber dem stehe ich skeptisch gegenüber.


    Wenn die Dateien auf dem NAS bearbeitet werden, sind sie nur dort vorhanden, und ein Backup ist ganz wichtig. Dies am besten nicht nur auf eine immer angeschlossene USB-Platte, sondern noch auf mindesten einen zweiten Datenträger, der nicht immer direkt mit dem NAS verbunden ist (wg. Verschlüsselungstrojanern).


    Solange du kein quts Hero nimmst (brauchst du nicht), sondern qts, und keine virtuellen Maschinen, dann reichen 8GByte locker aus, 4GByte vermutlich auch.


    Und dann kannst du dir noch überlegen, ob du das NAS in einen anderen Raum verfrachten kannst (z. B. trockener Keller). Dann ist es unhörbar.

  • Ich möchte hier eine Lanze für die ARM-basierten NAS brechen, besonders für jene mit dem "größeren" Annapurna Labs AL324. Erstens genügt die Performance für die meisten Anwendungszwecke und zweitens gibt es die Geräte mit dem integrierten 10-Gbit-fähigen SFP+-Port, obendrein sind sie recht günstig zu bekommen.


    Selber nutze ich zwei TS-932X sowie ein TS-832X mit früher 8, nun 16 GB RAM, zwei 2-TB-SSDs (Samsung 860 Pro) im RAID 1 und fünf Festplatten im RAID 5 (WD Red 8 TB); beim TS-832X sind nur HDs mit 8 TB verbaut. Die Geräte laufen relativ leise und verhalten sich unauffällig, gerade mal wen Qsirch aktiv ist hört man ein wenig mehr Gebläse; was wenig Kühlung benötigt braucht auch wenig Energie. Mit 8 GB RAM kommt man gut durch, 16 GB kosten aber auch kaum mehr.


    Realistische Übertragungsgeschwindigkeiten zwischen den beiden TS-932X oder zum TS-832X auf Dateiebene von SSD zu HDs unter RTRR sind bei mir 300 bis 400 MB/Sekunde, ich nehme an, dass das festplattenbasierte RAID 5 hier das Limit darstellt. Daten von SSD zu SSD oder "synthetische Benschmarks" habe ich nicht, finde ich aber auch mäßig interessant. Vermutlich lassen sich von SSD zu Client noch etwas höhere Geschwindigkeiten erzielen, je nachdem was der Client mit dem Datenstrom dann noch tut.


    Bei mir laufen auch zwei kleine NAS-Systeme TS-431X2 mit dem kleineren AL314 und 8 GB RAM mit RAID 5 (WD Red 12 TB). Hier gilt das Geschriebene ebenso, die Performance liegt geringfügig niedriger, Qsirch plagt sich erwartbar etwas mehr. Auf 1-GBit-Ebene ist de facto kein Unterschied zu bemerken.


    Mein Fazit: Wenn man mit dem kleineren Angebot an Apps und ohne x86-Code-Kompatibilität auskommt sind die ARM-NAS-Systeme wegen der Geräuscharmut und dem Preisvorteil auf jeden Fall eine überlegenswerte Sache. 10 GBit gibt es bei anderen Systemen nur mittels Steckkarte gegen Aufpreis.


    Ein nicht zu unterschätzendes Thema sind die 10-GBit-Switche, welche zumeist gebläsegekühlt sind und mit hoher Frequenz nerven. Die hier immer wieder empfohlenen tlw. lüfterlosen Microtik-Switche sind daher eine genaue Prüfung wert.