Erfahrungen mit Performance-Unterschied: Static Volume und Thick Volume

  • Hallo Zusammen,


    mein neues Qnap TVS-472XT NAS ist nun endlich eingetroffen. Ich habe darin 4 x 10TB Seagate IronWolf mit 7200 Umdrehungen als RAID 5 konfiguriert. Das NAS möchte ich neben der regulären Anwendung als Netzwerkspeicher/Server auch als Direct Attached Storage über die Thunderbolt 3 Schnittstelle mit meinem Mac verwenden. Ich arbeite im Videobereich und setzte daher stark auf die Lesen, Schreiben Performance.

    Bisher hatte ich ein statisches Volumen auf meinem alten NAS. Ich würde aber gerne ein Thick Volume erstellen um von der Snapshot Funktion gebrauch zu machen. Der Speichermanager meldet beim Zuweisen jedoch das der Performance-Verlust beim Thick Volume bis zu 30% betragen kann. Das ist für mich ein totales NoGo!
    Ich habe recherchiert und mich mit sehr viel Halbwissen ausgestattet. Ledier habe ich keinen vertrauenswerten Bericht eines "echten" Anwenders gefunden, der diesen Perfomance Verlust bestätigt oder das Gegenteil belegt. Da der Performance Verlust wohl auch erst bei einer hohen Belegung der Speicherkapazität eintrifft ist ein selbständiger Test nicht wirklich schnell durchzuführen. Ausser ich schiebe mal kurz 25TB auf das NAS ;)

    Gibt es unter euch Anwendern "real-life" Erfahrungsberichte mit dieser Thematik? Und für wie wichtig haltet ihr die Snapshot Funktion? Absicherung gegenüber Ransomware und Datenverlust ist toll, aber nicht wenn ich 30% Performance einbüsse. Da mach ich lieber ein Backup auf einer separaten externen HD.

    Ich freue mich auf eure Erfahrungen und Tips.


    Vielen Dank im Vorraus

  • Mit Erfahrungsberichten kann ich dir leider nicht dienen, da ich weder die Muse habe, mein (statisches) Volumen zu verwerfen um mit Thick zu experimentieren, noch habe ich eine T3 Schnittstelle, die das NAS an die Grenze bringen würde.


    Meine Erfahrung damit beläuft sich blos darauf, dass ich mit QTIER wieder abgefahren bin, da mein statisches Volumen mit 6x 4TB WD Red RAID5 gleich schnell wie das SSD RAID1 ist. Von daher machte das QTIER keinen Sinn (bei mir). Ich sehe auch keinen Sinn darin, nur wegen etwaiger Trojaner extra ein langsameres Volumen anzulegen. Da muss man schon vorher absichern, nicht erst am NAS auf die Snapshots hoffen.


    So nebenbei bemerkt habe ich hier in diesem Forum noch von keinem einzigem Betroffenen gelesen, der einen Verschlüsselungstrojaner am NAS hatte UND sich mit Snapshots retten konnte ... Letztendlich wurde das NAS IMMER komplett gelöscht und neu aufgesetzt, da sind dann auch die gelobten Snapshots weg!


    Klar, gibt es dann das Backup, aber das mache ich nicht von den Snapshots ...


    Da mach ich lieber ein Backup auf einer separaten externen HD.


    Das Backup machst du nicht STATT den Snapshots, sondern TROTZDEM, IMMER und ÜBERHAUPT !!!

  • Danke für die Antwort.

    Das sehe ich alles ganz genau so wie @RedDiablo, habe ich bisher aus so gehandhabt. ;)

    Wie gesagt hatte ich bisher ein statisches Volumen mit Shared Folders und externem Backup. Wie es ausschaut werde ich dies auch so weiterführen. Ich kann keine wirklich überzeugenden Vorteile bei den Thick oder Thin Volumes finden. Der gravierende Nachteil von bis zu 30% Performance Verlust steht hier über allem.

    Mich würde es jedoch trotzdem sehr interessieren ob es Erfahrungsberichte oder aussagekräftige Tests gibt, die ich noch nicht auf Google oder Youtube gefunden habe. Die Suchresultate liefern - wie so oft - nur sehr viel Halbwissen und Theorie. Eine Performance Benchmark der einzelnen Volume Möglichkeiten wäre hier ne tolle Sache.


    Danke für euren Input.


    Cheers

  • Thin ist durch das direkt beim beschreiben passierende nullen langsamer 1/2 IOs.


    Thick gleich das aus und ist damit kaum langsamer als ein statisches Volumen.


    Snapshots sind das Problem.


    Denn je nach Anzahl steigt der Leseaufwand für eine Datei.

    Im worst case muss er einen Teil aus jedem lesen und das sind dann einige IOs mehr.


    So viel zur Theorie.


    In der Praxis kann durch das entfernen der Snapshots die Performance wieder erlangt werden.

    Da hier die Datei ja wieder zu einem Stand konsolidiert wird.



    Mega gut ist die Funktion für Backups.

    Denn der Job erstellt ein Snapshot und sichert den Stand dann weg.

    Es kann also keine Datei mehr verändert werden und damit während des Backups inkonsistent werden.


    Zudem kann man die Größe einfach ändern und mit LUNs arbeiten die man auch Blockweise am Client über iSCSI einhängen kann.


    In einem US Forum hatte ich was zu den Performance Problemen und den Zusammenhang gefunden, ist aber länger her.

  • Kannst ja machen, wäre perfekt, der Dienst ist da.


    Vor versehentlichem löschen helfen aber such lokale weiter.

    Vorherige Windowsversion ist dann auch für Clients nutzbar.

  • Ich bin im Grunde auch ein Vertreter der fast immer "Static" Volumes einsetzt bzw. eingesetzt hat.


    Bei meinem neuen 472XT mit 4 x 12TB habe ich mir aber den Luxus von RAID10 und Thick-Volumes gelesistet. Das einzige was ich sagen kann: Das System rennt (übrigens mit einem i7-8700T und derzeit 32GB RAM die für QTS Hero noch auf 64GB aufgerüstet werden sollen), sowohl als DAS an meinem 8core MBpro via TB3 als auch via 1GB wo es die Schnittstelle auslastet. Derzeit gehe ich nicht davon aus das die Performance mit einigen Snapshots spürbar einbrechen würde.


    In der Praxis werde ich Snapshots wohl erst unter ZFS, also QTS-Hero, nutzen. Wenn eine brauchbare public beta für QTS-Hero verfügbar wird springe ich auf den Zug auf.

  • Guten Abend und Danke für die Antworten.


    Wenn ich das also zusammenfasse komme ich auf folgendes:


    Thick Volumes sind nicht der Auslöser der Performance Verluste. Die Performance wird eher durch die Menge an Snapshots verlangsamt.
    Wenn man also gut Haushaltet und die Snapshots immer wieder löscht sollte der Performance Verlust überschaubar sein.

    Wie Jagnix und Crazyhorse bemerkt haben gibt es ja einen Dienst der Snapshots auf ein Externes NAS auslagert. Welcher Dienst wäre das denn und kann ich Snapshots eigentlich auch auf eine externe Festplatte auslagern? ( Sorry, hatte wie gesagt noch nie diesen Luxus )

    @Bernietheone mich würde mal deine Benchmark für Read/Write über TB3 interessieren. Ich habe "nur" die standard 4GB RAM drin und komme bei RAID 5 auf ca. 470 MB/s Read und 350 MB/s Write. Jedoch schnellt der "Blackmagic Disk Speed" zuerst auf ca. 600 MB/s R/W hoch, nach ein paar Sekunden dropt der Speed aber auf die angegebenen Werte und bleibt stabil. Ich denke der RAM verbessert den R/W ja nicht.


    Etwas Offtopic:
    Jetzt habe ich gerade - leider - einen Grund gefunden warum ich evtl. doch ein Tiering mit mehrere Volumes brauche. Ich möchte meine Dropbox wie schon immer als Backup auf das NAS syncen. ( Einweg Sync mit HBS: Dropbox -> NAS )

    Da Hybrid Backup Sync scheinbar seit neuestem Dropbox nicht mehr als Ziel sondern nur noch als Quelle zulässt habe ich ein Problem. (Oder stehe ich komplett auf dem Schlauch, ich kann jedenfalls keinen Cloud Dienst mehr als Quelle angeben)

    Die Idee wäre dies über ein HybridMount Dateibasiertes Gateway machen. So könnte ich Dropbox als Volume Mounten und hoffen das HBS dies als "lokale" Quelle zulässt. Für ein in HybridMount Dateibasiertes Gateway benötige ich ein separates Volume. Somit wäre ich "gezwungen" ein Tiering zu mache...

    Habt ihr mit HybridMount Dateibasiertes Gateway Erfahrung? Gibt es die Möglichkeite älter Versionen der Apps zu installieren oder downgraden?


    Sorry für die vielen Fragen ;)


    Ich danke euch vielmals für die Antworten, Anregungen und Meinungen.


    Cheers


    Martin




    HybridMount Dateibasiertes Gateway

  • Moin zusammen,

    bin gerade über diesen Beitrag gestolpert. Ich möchte mir auch eine TVS x72XT anschaffen. Da ich ein paar raspberrys loswerden will, möchte ich diese auf der qnap virtualisieren. Die 472 hat nur einen einfachen Prozessor daher wollte ich die 672 anschaffen, da die einen i3 hat und damit genug Power für die virtuellen Maschinen.


    Jetzt lese ich, dass hier jemand eine 472 mit einem i7 betreibt. Kann man den Prozessor einfach tauschen? Der i7 sollte ja deutlich mehr Leistung bringen als der i3 in der 672.


    Für die VMs und das qnap Betriebssystem würde ich dann 2 M2 SSDs reinschrauben und 4 Platten mit 8TB im Raid 10 für die Daten. 32GB RAM sind dann aber auch das Ende der Fahnenstange, oder?


    Danke und Gruß

    djhans

  • Mach dazu bitte mal einen neuen thread auf, hier ging es um etwas völlig anderes...

    Irgendwo gab es zum CPU Tausch vor ein paar Wochen glaube ich auch mal nen thread...