Klackernde Festplatte identifizieren

  • Hallo zusammen,


    ich habe ein kleines Problem mit meinem TS-451+ (QTS 4.3.3.0404 Build 20121213): Seit gestern scheint eine der Platten zu klackern... ;(


    Das NAS ist mit 4x Seagate Ironwolf 3TB HDDs ausgestattet (Seagate ST3000VN007-2E4166). Die ersten 3 Platten laufen seit 390 Tagen, die 4. Platte ist erst später dazu gekommen und läuft jetzt seit 211 Tagen. Die Platten sind als ein großer Raid 5 Verbund konfiguriert. Ich synchronisiere stündlich alle Daten auf eine externe HDD. Die ext. HDD wird wöchentlich getauscht.


    Ich frage mich nun, wie ich die klackernde Festplatte am besten ausfindig mache? Die Platte klackert nicht durchgehend sondern fängt immer wieder mal an, klackert dann für unbestimmte Zeit (zwischen 10s und 10 min) und hört wieder auf. Würde die Platte gerne (auf Garantie) tauschen bevor sie crasht...


    Gibt es eine Möglichkeit einzelne Platten eines Raids zwischenzeitlich in den sleep zu legen um die klackernde Platte so zu lokalisieren?


    Danke schonmal für eure Antworten :)


    Ergänzung
    Hier noch ein paar wichtige Infos:
    - Die SMART Werte der Platten sind alle "Gut". Keine der HDDs steht im Speichermanager auf Fehler o.ä.
    - Es läuft gerade auf allen Platten ein umfassender Test


    Ergänzung 2
    Hier mal noch ein Link zu einem Audio File auf dem das Klackern im Hintergrund zu hören ist: https://vocaroo.com/i/s1x3Ygm2Evck

    5 Mal editiert, zuletzt von L0gD4ta ()

  • Ich fürchte, dass das nur durch ein einzelnes ziehen der Platten herauszukriegen ist. Das würde man aber so wahrscheinlich nur bei den Platten in den Slots 2 - 4 machen, da die 1. Platte ja die Systemplatte ist, ich hätte Bedenken, diese ohne Not zu ziehen. Also Platte ziehen, abwarten und lauschen. Wenn das klackern ausbleibt, hat man den Schuldigen gefunden.


    Das dürfte aber bei jedem ziehen dazu führen, dass nach dem wiedereinstecken das RAID ein rebuild macht, was die Platten deutlich belastet. Und nicht ganz ohne ist, dass da was schiefgeht.


    Was auch gehen könnte: NAS aus, Platten ziehen, und an einem externen Gehäuse mit einem Tool von Seagte oder anderen die Platte testen. Haken dabei: Manmuss vorher wissen, dass bei einem solchen test nichts an den Platten verändert wird. Unbedingt beachten: Die Platten müssen eindeutig beschriftet sein, in welchem Slot sie steckten, sonst gibt das Probleme.


    Warte aber mal, ob einer der Erfahreneren hier nicht noch was besseres auf Lager hat.

  • - Es läuft gerade auf allen Platten ein umfassender Test

    das ist auf jeden Fall eine gute Maßnahme


    und wenn das kein Ergebnis bringt würde ich auch die Platten im externen Rahmen Testen, nach jeder getestet Platte würde ich diese wieder in die NAS packen und die NAS starten um zu sehen ob alles okay ist

  • Das dürfte aber bei jedem ziehen dazu führen, dass nach dem wiedereinstecken das RAID ein rebuild macht, was die Platten deutlich belastet. Und nicht ganz ohne ist, dass da was schiefgeht.

    Ja, das war natürlich auch meine erste Idee. Aber der Rebuild dauert ja mitunter auch ne ziemliche Zeit. Drum möchte ich das eigentlich erstmal vermeiden.



    Testen im externen Rahmen wäre noch eine Möglichkeit. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Müsste ich dann mal immer über Nacht laufen lassen. Hab hier an die 10 User die mit der Kiste arbeiten... Zwar fast ausschl. nur mit QSYNC; wäre also nicht soo dramatisch wenn die Kiste mal nen Tag nicht läuft. Aber trotzdem... :D


    Hab im Posting oben gerade noch ein Audiofile angehängt auf dem das Klackern zu hören ist.

  • Was auch noch geht: Mit dem Verkäufer oder dem Hersteller sprechen, und die Platten Zug um Zug austauschen. Alleine die Tatsache, dass die Platten in der Garantiezeit anfangen, mögliche Probleme zu zeigen, würde mich dazu bewegen, sie austauschen zu wollen.


    Kannst du im NAS einen SMART-test für eine einzelne Platte starten? Dann könnte man das klackern ggf. besser eingrenzen.


    Die eh schon vorhandene Datensicherung des RAID wird bei dir derzeit sehr wichtig, da du absehrbar richt an die Platten ranmusst.


    EDIT Der Test im externen Rahmen muss aber unbedingt einzeln und nacheinander Platte für Platte gemacht werden, mit zwischenzeitlichen Rebuilds. Falls da was schiefgeht, und du alle Platten in einem Rutsch extern testest, ist im schlimmsten Fall das RAID hinüber. Das kann ja bereits passieren, wenn ein externes Tool auf mehr als einer Platte etwas korrigiert / verändert.


    EDIT 2 Streng genommen reicht es für eine Fehlersuche, mit einer Austauschplatte zu arbeiten. Wenn nach dem Austausch der Fehler nciht weg ist, war die getauschte Platte nicht defekt. Du könntest also auch überlegen, einfach eine neue 3 TB zu kaufen, das in Ruhe durchzutesten, und die dann ggf. als defekt entdeckte Platte in Ruhe zu reklamieren. Im ergebnis wäre der fehler behoben, und du hättest eine Ersatzplatte liegen. Komplizierter wird es erst, wenn mehr als eine Platte betroffen ist, aber dann bekäme man die benötigte weitere Platte ja nach der erfolgten Reklamation. Du müsstest also schlimmstenfalls nut 1 mal in finazielle Vorlage gehen.

    Einmal editiert, zuletzt von eol1 ()

  • Ja. Muss mal sehen. Hatte die Platten damals bei Cyberport gekauft. Mal sehen wie die sich anstellen. Aber da habe ich als geschäftl. Kunde mit 1 Jahr Gewährleistung wahrschl. schlechte Karten. Die ersten drei Platten habe ich bereits letztes Jahr im November gekauft.


    Stichwort DaSi: Da die jetzt wie du schon sagtest besonders wichtig ist, hab ich das vorhin mal nochmal kontrolliert und mir ist aufgefallen dass die .qsync Verzeichnisse nicht mitgesichert werden... Hab dazu aber hier ein anderes Thema aufgemacht. Vielleicht weiß ja jemand was.


    EDIT Der Test im externen Rahmen muss aber unbedingt einzeln und nacheinander Platte für Platte gemacht werden, mit zwischenzeitlichen Rebuilds.

    Sowieso :D Hantiere zum Glück beruflich mit dem Krempel rum und hab entsprechend Ahnung. Aber wenn es um solche Dinge geht hole ich mir generell immer gerne noch eine zweite Meinung ein und gehe mit Bedacht an die Sache ran. Datenverlust ist einfach eine zu unschöne Sache.


    EDIT 2 Streng genommen reicht es für eine Fehlersuche, mit einer Austauschplatte zu arbeiten. Wenn nach dem Austausch der Fehler nciht weg ist, war die getauschte Platte nicht defekt.

    Das ist eigentlich auch eine gute Idee. Werde ich mal im Hinterkopf behalten.

  • Unter Speichermanager -> Datenträger -> Datenträgerstatus -> Test -> Umfassender Test starten und abwarten



    Der Test dauert bei meiner 8 TB HGST Enterprise über 14 Stunden also nicht wundern, die Platte klackert auch ab und an und macht für mehrere Sekunden komische Geräusche aber das von Anfang an, ich lass den Test automatisch einmal im Monat laufen.

  • Test läuft bereits (s.o.).


    Da das klackern erst seit gestern auftritt und nicht von Anfang an da war, macht's mir doch etwas sorgen.
    Außerdem ist's im Büro etwas nervig :D

  • im Normalfall hat diese Platte 3 Jahren Hersteller Garantie außer du hast eine OEM Platte, das hatte ich auch schon öfter
    aus diesem Grund Prüfe ich nach Erhalt der Platte/n immer wie lange die Garantie ist
    dieses Problem zieht sich leider durch fast alle Shops, trotz vorheriger Nachfrage sind OEM Platten gekommen die dann sofort wieder zurückgingen

  • Garantie ja. Aber da muss ich mich dann selber drum kümmern. Die Händler drücken sich immer ganz gerne um den Aufwand, wenn man aus der Gewährleistung raus ist. Seagate wird dann halt wahrschl. sagen: Platte einschicken und abwarten... Aber das werde ich mal in Erfahrung bringen.


    Danke für den Tipp mit den OEM's. Hab das gerade mal gecheckt und Garantie läuft noch bis 2019 bzw. 2020 für die 4. HDD.

  • ja, „früher“ gab es sowas nicht ;) Platte bestellt und alles war gut
    in der testen Zeit hatte ich das leider öfter und passe da extrem auf was da so geliefert wird

  • Ist ein guter Hinweis. Werde da in Zukunft auch etwas genauer drauf achten. Wobei ich mittlerweile eigtl. immer in der Distribution (ALSO Deutschland / Ingram) bestelle. Da kriege ich in der Regel keine OEMs sondern die Retailer. Und wenn es doch OEMs sind, sind sie entsprechend gekennzeichnet.


    So. Die Festplatten-Tests sind durch. Keine Fehler entdeckt. Lustigerweise ist das klackern die letzten Stunden auch nicht mehr zu hören gewesen. ?(

    Werde nach den Feiertagen mal bei Seagate anfragen was zu machen ist.

  • Hallo Christian, hallo L0gD4ta,


    ihr habt ja eigentlich schon alle möglichen Methoden ausführlich im Thread erörtert.
    Garantie hast Du natürlich auf die erwähnten Platten noch aber es macht ja auch wenig Sinn, die nicht klackernden Platten im Rahmen der Garantie auszutauschen. Es bleibt also nur der Weg, die (evtl.) fehlerhafte Platte zu identifizieren - entweder akustisch oder mit der von Doc HT bereits beschriebenen Vorgehensweise:


    Was auch gehen könnte: NAS aus, Platten ziehen, und an einem externen Gehäuse mit einem Tool von Seagate oder anderen die Platte testen. Haken dabei: Man muss vorher wissen, dass bei einem solchen test nichts an den Platten verändert wird. Unbedingt beachten: Die Platten müssen eindeutig beschriftet sein, in welchem Slot sie steckten, sonst gibt das Probleme.


    SeaTools verändert bei einem Hardware-Check keine Daten - somit kann der Test auf diese Weise durchgeführt werden.
    Wenn wir das richtig verstanden haben, ist der jetzige SMART-Test im NAS gelaufen!? Insofern liefert Dir SeaTools eventuell etwas zuverlässigere Ergebnisse zum Zustand der Platten.


    Bevor Du solche (Ausbau-)Aktionen startest aber bitte dringend ein vollständiges Backup aller wichtigen Daten machen!

  • Hallo,


    hat eine Plattee eine höhere Temperatur als die anderen? Dann wird es wahrscheinlich diese sein.


    Gruß

  • Ne, Temparaturen sind nicht außergewöhnlich:


    Die 3 (älteren) Platten haben alle 42°. Die 4. Platte die, die etwa 1 Jahr jünger ist, hat 38°.



    Ich warte jetzt noch etwas ab. Am Samstag war das klackern dann gegen Abend hin wieder nicht zu hören. War gestern Abend nochmal kurz im Büro (neue Kaffeemaschine aufbauen :D ), da war auch wieder nix zu hören. Echt eigenartig.

  • Was allgemein zur Ortung von Geräuschen gut funktioniert ist einen Schraubendreher, nach Möglichkeit mit Holzgriff, nehmen und diesen an die "abzuhörende" Stelle zu halten.


    Den Griff presst man nun an die Ohrmuschel wodurch sich der Schall besonders gut überträgt.


    Rein theoretisch sollte man nun die klackernde Festplatte identifizieren können - Idealerweise presst man den Schraubendreher an Metall, was z.B. bei meinem TS-453 Pro recht gut durch die Lüftungsschlitze der Trays klappen würde, YMMV.