Raid5 mit 4 oder 3 Festplatten sinnvoll?

  • Hey Leute,


    Ich sag mal "Hallo" in die Runde. Bin seit heute stolzer Besitzer einer QNAP TS-439 Pro und werde mich absofort wohl öfter hier herum treiben :)


    Mir geistert im Moment folgende Frage durch den Kopf:
    Könnt ihr Raid5 mit 4 x Western Digital Caviar Green 1000GB (64MB Cache) WD15EARS oder
    Raid5 mit 3 x Western Digital Caviar Green 1500GB (64MB Cache) WD10EARS empfehlen?
    Preislich würde man neben den Anschaffungskosten ja auch noch bei den Betriebskosten sparen und hätte die Möglichkeit später mit dem Kauf einer weiteren 1500gb Platte zu erweitern.
    Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit beiden Varianten und kann mir helfen?


    Kai


    PS: Kann es bei den Platten zu Problemen kommen? In der Kompatibilitätsliste von QNAP stehen sie jedenfalls nicht, und von dem Kauf der WD15EADS-00P8B0 und WD10EADS-00P8B0 wird abgetragen. Falls ja, würde ich zu Samsung greifen.

  • du kannst beide Varianten nehmen, die Frage ist, wieviel Kapazität du haben willst! Eine Festplatte fällt immer weg!

  • In beiden Fällen ist die Kapazität gleich.


    Unterschiede wird es wohl nur in der Geschwindigkeit geben.
    Macht sich das denn stark bemerkbar?

  • ich denke nicht. jedoch glaube ich das die 1 TB Platten in dem Fall etwas performanter sind als die 1,5er!

  • Wenn die Nettokapazität von 3 TB in absehbarer Zeit knapp werden könnte, solltest du auf jeden Fall die 3 x 1,5 TB nehmen. Bei 4 x 1 TB geht eine Kapazitätserweiterung nur durch Austausch aller Platten.

  • Zitat

    Könnt ihr Raid5 mit 4 x Western Digital Caviar Green 1000GB (64MB Cache) WD15EARS oder
    Raid5 mit 3 x Western Digital Caviar Green 1500GB (64MB Cache) WD10EARS empfehlen?


    Das ist am Ende Geschmackssache und auch Risikoabwägung.Je mehr Platten in einem RAID-5 sind, um so höher wird die statistische Wahrscheinlichkeit, das eine Platte ausfällt und das dies sogar 2 zur gleichen Zeit tun."zur gleichen Zeit" bezieht sich auf die Zeitspanne zwischen Defekt der 1.Platte und dem Rebuild des Raid auf deren Ersatz.


    Mit mehr Platten sollte es theoretisch auch schneller werden, da mehr Spindeln = mehr paralleler Durchsatz.Inwieweit das TS-439 davon profitieren kann, vermag ich nicht zu sagen.


    Zitat

    Preislich würde man neben den Anschaffungskosten ja auch noch bei den Betriebskosten sparen und


    Das ist ein Argument für größere Platten.Aber wie schon erwähnt, bedeuten viele Platten viel I/O Bandbreite.Ob das hier für Deine Zwecke einen Unterschied macht, keine Ahnung ( vermutlich nicht), aber ich wollt's erwähnt haben.


    Zitat

    hätte die Möglichkeit später mit dem Kauf einer weiteren 1500gb Platte zu erweitern.


    Erfahrungsgemäß tut man genau dies nicht, da die Entwicklung rasant voranschreitet und wenn es soweit wäre, habe aktuelle Platten schon wieder die doppelte oder gar dreifache Kapazität.Die große Frage ist ja auch, wenn eine Platte kaputt geht, wo bekommst Du so schnell eine neue baugleiche her wenn Du Dir keine hinlegst...? Wenn im RAID-5 eine Platte kaputt geht, sollte man nicht so lange warten bis zum Austausch, da das RAID dann komplett ungeschützt ist.Und die Rebuild-zeit kommt dann nochmal dazu.




    Grüße,


    DocHollywood

  • Vielen Dank für die Antworten. Werde mir das nochmal gründlich durch den Kopf gehen lassen, aber momentan tendieren ich dann doch eher zu der Raid5 @ 4x1000gb Variante.


    Zitat

    Kann es bei den Platten zu Problemen kommen? In der Kompatibilitätsliste von QNAP stehen die EARS jedenfalls nicht, und von dem Kauf der WD15EADS-00P8B0 und WD10EADS-00P8B0 wird abgetragen. Falls ja, würde ich zu Samsung greifen.


    Hat jemand dazu noch eine aktuelle Info bzw Empfehlung?


    Morgen wird bestellt :)

  • Was die WD-Green-Festplatten angeht kann ich aus eigener Erfahrung vom Einsatz in der QNAP nur dringend abraten. Bei mir haben sich innerhalb weniger Monate 2 Platten verabschiedet, eine WD20EADS und eine WD10EADS. Beide mit Smart-Fehlern. Ich habe daher die restlichen WD-Platten aus meiner QNAP verbannt und setzt nun Seagate-Festplatten mit 1,5 TB ein.


    Gruß
    Fraubi

  • Zitat von "DocHollywood"

    Erfahrungsgemäß tut man genau dies nicht, da die Entwicklung rasant voranschreitet und wenn es soweit wäre, habe aktuelle Platten schon wieder die doppelte oder gar dreifache Kapazität.Die große Frage ist ja auch, wenn eine Platte kaputt geht, wo bekommst Du so schnell eine neue baugleiche her wenn Du Dir keine hinlegst...? Wenn im RAID-5 eine Platte kaputt geht, sollte man nicht so lange warten bis zum Austausch, da das RAID dann komplett ungeschützt ist.Und die Rebuild-zeit kommt dann nochmal dazu.


    Grüße,


    DocHollywood


    Der Einwand wirft für mich eine interessante Frage auf: Kann ich ein QNAP NAS nur mit (bau-)gleichen Platten bestücken? Von "richtigen" Servern kenne ich es so, dass man eine beliebige, mindestens ebenso grosse aber auch beliebig grössere Platte im Austausch einsetzen kann. Wobei dort die Kompatibiltät natürlich durch die Abhängigkeit vom Hersteller gewährleistet wird. In einen HP Server kann ich so ohne Weiteres nur eine HP Platte einstecken, zumindest wenn ich HP Support haben und nicht am Rahmen basteln will. Dabei ist klar, dass die kleinste eingesetzte Platte die Kapazität des Raid bestimmt und der Rest brach liegt. Ist aber besser, als in Zukunft wegen mangelnder Verfügbarkeit kleinerer Platten blank da zu stehen. Wie sieht das grundsätzlch bei QNAP NAS aus?

  • Zitat von "cbr"

    Der Einwand wirft für mich eine interessante Frage auf: Kann ich ein QNAP NAS nur mit (bau-)gleichen Platten bestücken?


    Du kannst natürlich mixen.



    Zitat

    Von "richtigen" Servern kenne ich es so, dass man eine beliebige, mindestens ebenso grosse aber auch beliebig grössere Platte im Austausch einsetzen kann.


    Das gilt generell für jedes RAID, da grundsätzlich nur die Anzahl der Blöcke entscheidend ist.


    Zitat


    Wobei dort die Kompatibiltät natürlich durch die Abhängigkeit vom Hersteller gewährleistet wird. In einen HP Server kann ich so ohne Weiteres nur eine HP Platte einstecken, zumindest wenn ich HP Support haben und nicht am Rahmen basteln will.


    Hersteller machen sowas schonmal gerne, zum einen, um den Absatz der eigenen ( und leider oft auch überteuerten ) Hardware zu steigern, zum anderen aber, um sich Kompatibiltätsprobleme vom Hals zu halten. die durch irgendwelche abenteuerlichen Konfigurationen entstehen können.Da im professionellen Umfeld oft Wartungsverträge abgeschlossen werden, bedeutet dies Kosten für den Hersteller, nach einem evtl. dadurch verursachten Fehler zu suchen ( und das halte ich für die größere Motivation ).Größere Hersteller investieren viel Zeit und Geld in das Testen von bestimmten Konfigurationen, die sie dann offziell freigeben oder eben auch nicht.Dies dient am Ende auch dazu, dem Kunden einen möglichst problemfreien Betrieb seiner Systeme zu gewährleisten.U.a. kann sich ein Hersteller in diesem Bereich schnell mal einer Schadenersatzforderung eines Kunden gegenüber sehen, hier können bei Produktionsausfall schnell mal ein paar Millionen Euro auflaufen.


    Zitat


    Dabei ist klar, dass die kleinste eingesetzte Platte die Kapazität des Raid bestimmt und der Rest brach liegt. Ist aber besser, als in Zukunft wegen mangelnder Verfügbarkeit kleinerer Platten blank da zu stehen. Wie sieht das grundsätzlch bei QNAP NAS aus?


    Grundsätzlich geht jede Platte, die QNAP selbst als kompatibel listet.Was nicht heißt, das jede Platte mit jeder in jeder beliebigen Kombination ohne Probleme funktionieren wird.Die rule of thumb ist bei jedem RAID, gleiche Platten mit gleicher Firmware zu nutzen.Die QNAPs nutzen - wie andere embedded NAS auch - ein Software-RAID, das allerdings genügsamer und weniger kritisch ist, als spezialisierte H/W RAIDs, die u.U. bestimmte spezialisierte Command Sets erwarten und nutzen.
    Dennoch - es ist wahrscheinlicher, das Platten baugleichen Typs zusammen gut funktionieren als verschiedene Platten verschiedener Hersteller.U.a. bestimmt nicht nur die kleinste Platte die Größe des RAIDs, sondern auch die langsamste Platte dessen Geschwindkeit.Z.b. könnte eine Platte sich aus einer Firmware Eigenheit heraus öfters rekalibrieren, was das ganze RAID aus dem Takt bringt.Ob das sich bei einem Embedded NAS merkbar auswirkt, kann man schlecht vorhersagen, insbesondere nicht für alle Modelle gleichermaßen.Für mich persönlich macht es aber irgendwie keinen Sinn, den letzten Mbytes/sec. beim ATTO Test hinterherzurennen, dafür aber bei den Platten solche Kompromisse einzugehen.Für den Ersatz einer defekten RAID Platte ist es sicher akzeptabel, auch mangels Alternativen ( wenn es die kleinere Größe nicht mehr gibt) - sonst müßte man ja dann alle Platten gegen den neuen Typ austauschen.Da Firmwares von Platten auch nicht fehlerfrei sind, können hierbei allerdings potentiell Fehler auftreten, die schlußendlich sogar das ganze RAID einer Data-Corruption exponieren können.Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, nur über die Risiken aufklären.Ein weiterer Grund, warum ein Backup unabdingbar ist.Mag sein, das es übertrieben klingt ( ich habe eine etwas andere Perspektive), allerdings gibt es auch private Daten, die durch solche Aktionen den Bach runtergegangen sind und sich der User hinterher gefragt hat, warum er so sorglos mit seinen Daten umgegangen ist.



    Grüße,


    DocHollywood