TS-251A Festplattenwechsel, Speicherpool anlegen?

  • Hallo liebe Community.

    Ich weiß, dieses Thema gab es schon oft, aber ich hatte schon eine Menge gelesen, versucht zu verstehen und dann schlussendlich doch wieder alles beiseite gelegt.

    Meine TS-251A ist derzeit noch mit einer einzelnen Seagate IronWolf 4TB bestückt. Diese ist schon länger voll und nach langer Zeit habe ich nun die Möglichkeit auf 2X 8TB aufzurüsten.

    Das NAS dient zu 90% als Medienserver im lokalen Netzwerk und zu 10% als Backup meiner Rechner.

    Bislang nutze ich für das Backup der NAS Daten eine externe 2,5" Festplatte.

    Ich stehe jetzt vor dem "Problem", wie ich vorgehen soll, wo ich dann ja nun zwei Platten zur Verfügung haben werde.

    Nutze ich, wie bisher, beide Platten als Einzellaufwerke, richte ich ein RAID 0 ein, um es als großes Einzellaufwerk zu benutzen, oder lege ich ein RAID 1 an, wobei die NAS-Sicherung ja weiterhin über eine externe Festplatte fortgeführt werden soll. Ich habe mir auch schon Thin- und Thickvolumes angeschaut, es aber auch nur bedingt verstanden, frage mich aber auch, ob das für meinen Anwendungszweck wirklich eine hilfreiche Entscheidung wäre.

    Vielleicht könnt ihr mir ja ein wenig helfen bzw. Hilfestellung zur Entscheidungsfindung geben.

    Vielen Dank schon mal im voraus.

    Olli

  • Ich würde ein RAID1 nehmen .. dann fliegt dir die Kiste net bei einem Plattendefekt um die Ohren und muss neu aufgesetzt werden. (ersetzt natürlich keine Backups)

  • richte ich ein RAID 0 ein

    RAID0, sowie JBOD als auch 2 Einzellaufwerke bedeuten, wenn Du beide 8 TB Festplatten verwenden willst, dass Du quasi das NAS neu aufsetzen musst.


    Bei einem RAID1 kannst Du zuerst die 2. 8 TB einbauen, die EInzelfestplatte zu einem RAID1 erweiteren, welches vorerst nur 4 TB groß ist. Dann 1. Festplatte durch 8 TB Festplatte ersetzen, wieder RAID resynchen lassen und gut ist. Es bleiben alle Daten, Einstellungen und Apps erhalten.


    Bei allen anderen Methoden geht Dir zumindest das Systemvolumen mit allem darauf verloren. Daten hast Du ja gesichert, Einstellungen kann man auch sichern. Die Apps müssen aber neu installiert werden. System und eigentlich zumindest ein Teil der Einstellungen müsste theoretisch vorhanden bleiben, wenn Du zuerst die 8 TB Festplatte im Slot 2 einbaust. QTS wird hier eine Kopie des System darauf machen.

  • Die Frage ob Thick- oder Thin-Volume halte ich für den Privatanwender für unerheblich.

    Ich habe seit längerem meine NAS mit einem statischen Volume eingerichtet und fahre gut damit.

    Wenn die aktuellen Platten zu klein werden, werde ich sowieso alles neu aufsetzen, ist immer sauberer.

    Ansonsten kannst du aber wie Mavalok2 es beschrieb, verfahren.

    Edit: Falls du aber wie Mavalok2 es beschreibt, dein Raid0 in eim 8TB RAID1 umwandelst, solltest Du vorher dringend ein aktuelles Backup auf die externe HDD ziehen, falls die alte HDD beim Rebuild abraucht.

  • Mod: Zitat ohne Quellenangabe ... korrigiert! :handbuch::arrow: Forenregeln beachten und Die Zitat Funktion des Forums richtig nutzen

    Bei einem RAID1 kannst Du zuerst die 2. 8 TB einbauen, die EInzelfestplatte zu einem RAID1 erweiteren, welches vorerst nur 4 TB groß ist. Dann 1. Festplatte durch 8 TB Festplatte ersetzen, wieder RAID resynchen lassen und gut ist. Es bleiben alle Daten, Einstellungen und Apps erhalten.

    Entschuldige Mavalok2, wenn ich die Zitatfunktion nicht richtig nutze. Sie hat sich mir noch nicht so ganz erschlossen. Zumindest nicht, wie ich den Autor mit einfüge.

    Ja, die Vorgehensweise hört sich ganz einfach an. Entspricht auch dem, was ich in der Bedienungsanleitung gelesen hatte. Die Frage wäre jetzt für mich nur noch, wenn ich so vorgehe, wird mich das System irgendwann fragen, ob ich einen Speicherpool anlegen will. Bislang war die Einzelplatte ja auch ein statisches Laufwerk. Richte in dann das neu zu erstellende RAID1 auch als statisches Volume ein, oder muss bzw sollte ich mit Thin-/Thick Volumen arbeiten? Ich habe mich immer bei diesem Thema gefragt, wofür ich mitmachende Volumen brauchen sollte? Weil, entweder ist die Platte irgendwann voll oder eben noch nicht?!

  • Richte in dann das neu zu erstellende RAID1 auch als statisches Volume ein

    Jap. Willst Du ein Thick oder Thin mit Speicherpool und Snapshots, heißt es zurück auf Start.

    muss bzw sollte ich mit Thin-/Thick Volumen arbeiten?

    Müssen: nein.

    Sollen: das hängt davon ab was Du machen willst. Static Volumes sind etwas schneller, Thick/Thin flexibler.

  • Static Volumes sind etwas schneller

    Das hatte ich ja mal kurz angetestet:

    Ich habe übrigens auch mal kurz geschaut, was an der Aussage dran ist, dass Thick-Volumes weniger performant sind als ein statisches Volume und Thin-Volumes noch weniger. Dabei habe ich einfach 10 Videodateien (insgesamt ca. 4GB) von einer internen SSD auf die entsprechenden Volume-Typen (alle auf derselben HDD) kopiert:
    Statisch = 117 MB/s, Thick = 154 MB/s, Thin = 114 MB/s. So richtig kann ich die (offizielle) Aussage zur Performance mit diesen Werten also nicht nachvollziehen, aber dieser Schnelltest mag auch nicht sehr repräsentativ sein.

    Ich würde nur noch Thick oder ggf. Thin nehmen.

  • Danke für die Infos. Da die beiden Platten jetzt da sind, werde ich das mal probieren.
    Nur noch eine Frage, wofür brauche ich „flexiblen“ Speicher? Also warum Thick-/Thin anstatt statisch. Ich meine, wenn ich jetzt 8Tb habe bin ich immer so lange flexibel, bis die Platte voll ist, daran ändert ja auch Thin oder Thick nicht, oder?

  • Bei einem 8TB static Volume muss das eine Dateisystem auch entsprechend die gesamten 8TB verwalten. Ergo ist im Fehlerfall das eine gesamte Dateisystem betroffen und muss geprüft / repariert werden. Bei mehreren kleinen ist das schonmal geschmeidiger. Hinzu kommt dass man mehrere Dateisysteme entsprechend ihrer Verwendung optimal konfigurieren kann (Blockgröße), also für viele kleine oder wenige große Dateien.

    Die Möglichkeit Snapshots zu verwenden ist auch ein Pluspunkt für Thick Volumes, hat aber weniger mit Flexibilität zu tun.


    Hier gibt es ein paar Infos zu den Volumetypen:

    Storage und Snapshots: Eine Übersicht zu Volume-Typen und Speicherpool

  • Danke tiermutter für Deine Antwort und den Link. Habe mir alles in Ruhe mal durchgelesen, und es wirkt sogar für mich verständlich. Wirkt alles gut erklärt, leider konnte ich damit dennoch nicht so ganz für mich klären, warum ein Thick- oder Thinvolume für mich sinnvoll wären. Thinvolume fällt schon mal raus, da ich für meinen Anwendungsfall definitiv nicht die Flexibilität eines automatisch mitmwachsenden Laufwerks brauche.

    Wäre noch das Thickvolume. Wie gesagt, dass NAS wird zu 90% als Mediaserver genutzt. Welchen realen Vorteil würde mir das Thickvolume bringen, ausser dass ich bei einem Dateisystemfehler das geschmeidiger hin bekomme, wobei ich dafür dann ja auch mehrere kleine Volumen brauche, die ich, zumindest für den Bereich des Mediaservers, eh nicht habe.

    Letztendlich wird mir natürlich niemand die Entscheidung abnehmen können, aber ich habe halt ein wenig Angst einen "Fehler" zu machen, der im Nachhinein nicht mehr so einfach zu korrigieren wäre.

    Oder vielleicht anders ausgedrückt, was entgeht mir, wenn ich ein RAID1 aus statischen Laufwerken erstelle, mit einer Gesamtkapazität von 8TB ?

  • warum ein Thick- oder Thinvolume für mich sinnvoll wären.

    Die Möglichkeit Snapshots zu erstellen! Snapshots werden zB auch von HBS3 bei Backup- und Sync Jobs verwendet, damit die Daten davon gelesen werden können und sichergestellt ist, dass es keine Probleme gibt, wenn eine Datei während eines Jobs verändert wird.

    Ich würde kein statisches Volume mehr verwenden wollen und wirklich Nachteile hat man nicht... jedenfalls sehe ich nur Vorteile :)

    Oder vielleicht anders ausgedrückt, was entgeht mir, wenn ich ein RAID1 aus statischen Laufwerken erstelle, mit einer Gesamtkapazität von 8TB ?

    Snapshots und die Möglichkeit später eventuell doch mal etwas anpassen zu können.

  • Hierzulande herrscht ja auch freie Volumewahl :)

    Das mit der Performance will ich nochmal genauer testen, kann ja sein dass ein Thick langsamer wird wenn es voller wird oder so...

  • Beim TS-419P II habe ich ein statische Volume - schnarch langsam. Im TS-873A ist ein Thick-Volume - Pfeil schnell. Also Thick schneller. Oder liegt es doch daran, dass das TS-419P II eine uralte ARM-CPU hat und die TS-873A eine schnelle AMD Ryzen CPU verbaut hat. ;) Vergleichen ist immer extrem schwierig. Man müsste wirklich genau gleiche Bedingungen schaffen um korrekt vergleichen zu können. Auch Konfigurationsfehler können das System ausbremsen.

  • So Hallo.

    Ich wollte mich auch noch zurück melden. Hat etwas gedauert, aber ich hatte noch einiges gelesen, vieles Gegrübelt und bin dann der Anleitung von Malavok2 gefolgt. Danke dafür noch mal. Einzig beim Erweitern der Kapazität nach dem Tausch beider Festplatten musste ich etwas suchen. Hatte aber in einem anderen Topic den Hinweis auf "Festplatten manuell tauschen" und dort die Kapazität dann erhöhen, gelesen. Nachdem der dann allein nur für das erweitern des Festplattenspeichers, nach vollständiger Synchronisation beider Platten, noch mal 9h veranschlagt hatte, war ich dann doch etwas skeptisch.

    Aber wie es scheint, läuft jetzt alles korrekt. Jetzt werde ich nur die Inhalte noch mal grob kontrollieren und dann die Backup-Platte wieder an den USB Port hängen und mal schauen, ob er dann heute Nacht wieder ganz normal das Backup des NAS durchführt.

    Danke noch mal für Eure Hilfe und Mühen.

    Euch noch einen schönen Abend.

  • Einzig beim Erweitern der Kapazität nach dem Tausch beider Festplatten musste ich etwas suchen.

    Ja, das ist in der Tat ein wenig versteckt. Da müssen die meisten ein wenig suchen.

    nach vollständiger Synchronisation beider Platten, noch mal 9h veranschlagt hatte, war ich dann doch etwas skeptisch.

    :) Ja, ja. Das braucht seine Zeit. Auch hier bist Du kein Einzelfall. Wer dies noch nie gemacht hat, hat immer das Gefühl, dass hier etwas schief geht. Bei größeren Festplatten und einem schwachen NAS kann dies noch sehr viel länger dauern. Wer dann ungeduldig wird und das NAS abwürgt kann unter Umständen von Vorne beginnen. Darum ist Backup immer wichtig.