Hoher Load Cycle Count bei "WD10EADS" in "TS209 pro II"

  • Hab jetzt mal den Betrieb meiner TS209 mit den neuen 1TBye-Festplatten Western Digital WD10EADS beobachtet, insbesondere die SMART-Werte. Dabei is mir aufgefallen, das der Wert f. "Load_Cycle_Count" innerhalb von 48Stunden auf fast 400 bei beiden Platten hochschnellt. Ich h ab aktuell das Powermanagement eingeschalten und die HDD's legen sich auch ordnugsgemäß nach 30 min schlafen. Der Parameter "Start_Stop_Count" liegt bei 25, was normal scheint, da das NAS ab und zu zwischendrin immer mal wieder aufwacht (Urzeitsync und Twonky-Rescan alle 24h).


    Ich finde den rasanten Anstieg des Wertes f. "Load_Cycle_Count" gegenüber dem langsamer ansteigenden "Start_Stop_Count" schon etwas beunruhigend. Gibt es da Inkompatibilitäten zw. der WD10EADS und der TS209 pro II ? Soll ich besser die HDD's nicht schlafen lassen? Hab die HDD's eigentlich in der Hoffnung auf reibungsloses Funktionieren mit der TS209 ausgesucht, weil sie auf der Kompatibilitätsliste von QNAP standen. Hab im Netz inzw. gelesen, daß der übliche spezifizierte Max-Wert bei Consumer-Hdd's für den "Load_Cycle_Count" bei 600.000 liegt. Das entspräche einer Festplattenlebensdauer von etwas über 8 Jahren, vorausgesetzt, der "Load_Cycle_Count" steigt über diese Zeit gleichmäßig mit 200/Tag an, was ansich nicht so schlimm wäre, denn in 8 Jahren sind vermutlich 1TByte soviel wie 1 GByte heute... ;)


    Trotzdem würde mich mal Eure Meinung/Erfahrung zu diesem Thema interessieren



    ---Edit---



    NAchtrag/Korrektur:


    Habe inzw. im Netz sehr viele Beiträge zu diesem Thema gefunden. Zusammenfassend lässt sich daraus ableiten:


    Es gibt offenbar Probleme beim Betrieb von HDD's von Western Digital aus der "Green"-Serie in Verbindung mit LINUX (Auch auf den meisten QNAP TS läuft meines Wissens größtenteils eine an das NAS angepasste Version von LINUX). Die WD-HDD's scheinen in der Tat unter LINUX sehr häufig ihre Köpfe zu Parken und wieder zu "entparken" ( rasch ansteigende Werte im S.M.A.R.T.-Attribute 193: "Load_Cycle_Count" oder "LCC"). WD gibt als spezifizierten Maximalwert für diesen Parameter einen Wert von "nur" 300.000 an. Auftreten tut das, wenn innerhalb von Sekunden kein Zugriff auf die HDD erfolgt.


    Das hat nach meinen jetzigen Erfahrungen aber NICHTS mit der im NAS anwählbaren "HDD-Standby-Funktion" zu tun: Selbst bei abgestellter "Standby"-Funkton steigt der LCC rasch an. Das scheint eine Festplatteninterne Stromsparfunktion zu sein, welche die Festplatte selbstständig je nach Zugriff aktiviert, ohne das darauf von Außen Einfluss genommen werden kann. Nach meinen drzeitigen Beobachtungen scheint das Abschalten der "HDD-Standby-Funktion" bei der TS das rasche Ansteigen dieses WErtes nicht zu verhindern, im Gegenteil, er scheint noch schneller anzusteigen als mit aktiviertem HDD-Standby.


    Mögliche (zugegebnermaßen) Laienhafte Erklärung:
    Wenn sich die HDD in dem NAS-gesteuerten "HDD-Standby" befindet, sind die Köpfe geparkt und die Platten drehen sich nicht. In diesem Zust. wird es keine Load-Unload operationen geben, ohne dass die Platten wieder hochdrehen(Spin_Up) :arrow: längerer Vorgang. Bleiben die Platten aber vom NAS aus immer im Betrieb, also kein "Standby" ist aktiviert, schaltet das NAS die Platten auch nie ab, d.h. die Platten drehen sich immer. Hier wirkt dann der direkt in der Festplatte integrierte Stromsparmechanismus, der innerhab kürzester Zeiträume der Inaktivität die Köpfe parkt, aber die Platten nicht anhält sondern weiterdrehen lässt. Vorteil dieser Maßnahme: Die Platte "erwacht" aus diesem Zustand unvergleichlich schneller, da hier der Spin_Up nicht nötig ist, i.d.R. merkt man dieses Aufwachen gar nicht, da es so schnell geht. Auf diese Weise nutzt dieses von WD als "Intelligent-Parking" bezeichnete Verfahren jede noch so kleine Pause im Zugriff auf die Festplatte zum Parken der Köpfe und erreicht z.T. auch deswegen die phantastischen Stromaufnahmewerte. NAchtei ist halt, das es offenbar bei den Zugriffen unter LINUX öfter solche Pausen gibt (im Gegensatz zu Windows) und deshalb die HDD sehr oft die Köpfe immer wieder kurz parkt. Die Folge ist halt ein rasches Ansteigen des LCC-Wertes. Wenn aber durch das Betriebssystem LINUX die Platte gezielt in Standby gebarcht wird, stehen die Platten still und die Köpfe bleiben geparkt.


    Also könnte das Aktivieren der Funktion "HDD_Standby" im NAS dieses Problem etwas entschärfen.


    Generell fragwürdig ist aber, warum angesichts dieses Verhaltens die Festplatten der WD-Green-Serie auf der QNAP-Kompatibilitätsliste stehen. Das Problem ist im Internet schon lang bekannt, auch in Verbindung mit anderen LINUX-basierten NAS (Syn....y), es betrifft auch "neue" Festplattentypen (bei mir WD10EADS) und Western Digital gibt zu diesem Thema als sinngemäß Statement ab: "...unsere Festplatten sind vorrangig nur für den Betrieb unter Windows oder MAC-OS gedacht..." also wird indirekt der Betrieb unter LINUX hier ausgeklammert. Wenn ich von all dem Zirkus vorher gewusst hätte, hätte ich mir andere Festplatten für die TS gekauft. Aber solche Probleme erkennt man immer erst, wenn es zu spät ist. Ich währe da vorher nie drauf gekommen. Deshalb sollte es ja eig. die Kompatibilitätsliste geben...

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  • Ich dachte, das Problem sei bei den neueren Platten gefixt?


    Bei meinen WD7500AACS trat das Problem auch auf. Es gibt ein inoffizielles Tool von WD (WDIDLE3), mit dem man die interne Stromsparfunktion konfigurieren kann (Zeitspanne bis zum Parken in 3 Schritten, oder ganz abschalten). Ich habe das Feature bei mir ganz abgeschaltet. Allerdings geht damit vermutlich die Garantie verloren. Das Risiko bin ich aber gern eingegangen. Ich hatte seit 20 Jahren noch nie eine defekte Platte (außer eine altersschwache), jedoch wären die WD wohl durch das extensive Parken sicher recht früh abgenippelt.


    Das Ganze kann natürlich auch nur Hype sein, denn wenn die Mechanik wirklich dafür ausgelegt ist, sollte es kein Problem sein. Leider gibts von WD dazu keine offizielle Stellungnahme.

  • Ja, leider betrifft es auch neue Festplatten von WD. Über das Tool "WDIDLE" hab ich schon mehrfach gelesen, daß das nur für ältere IDE-Platten geeignet ist. WD zieht sich ja mit dem Statement "...nur Windows und MAC-OS werden offiziell supportet..." elegant aus der Affähre, wobei mal interessant ist, welches MAC-OS die meinen, m.W. ist da ja ab Version X auch LINUX unter der MAC-Oberfläche darunter. Oder Apple hat da LINUX so angepasst, daß es nicht zu diesen genannten Problemen kommt.
    Ärgerlich für mich als Kunden ist nur, das trotz dieser offenbar seit längerem existierenden und auch im Internet seit langem heftig diskutierten Probleme die betroffenen Festplatten für die Verwendung in den QNAP-NAS ausdrücklich empfohlen werden (Kompatibilitätsliste). Auch gibt es keine Fußnoten oder andere Hinweise, die auf Schwierigkeiten in dieser Richtung hindeuten.


    Es kann natürlich, wie Du schon sagst, auch sein, daß das alles viel Wirbel um Nichts ist, was ich hier veranstalte. Aber dann wäre es ja ein Leichtes für WD einfach etwas zur "Entwarnung" bekanntzugeben. So muss ich mit 200-300 LCC pro Tag leben und in ca 3 Jahren sicherheitshalber neue Festplatten kaufen...auch eine Art "Konjunkturprogramm" ;)

  • Wie ich schon sagte, das Tool funktioniert auch mit den SATA-Platten (die QNAPs fressen auch gar nichts anderes). Zum Konfigurieren muss die Platte an einen SATA-Anschluss im PC angeschlossen werden und DOS muss gebootet werden. Wenn du das Tool haben willst, schick mir 'ne PN.

  • warpcam: Danke, hab das WDIDLE aber bereits. Gehen bei Anwendung die Daten auf der HDD verloren? Bin mir noch unschlüssig, ob ich das Tool einsetzen soll...
    Dafür spricht: Eventuelle Reduzierung der Load-Unload-Vorgänge.
    Dagegen spricht:
    - Garantieverlust, ich bin mir nicht sicher, ob WD im Garantiefall nicht doch erkennen kann, ob WDIDLE auf die HDD angewandt wurde, auch wenn ich wieder alles zurückstelle.
    - Fragliche Wirksamkeit bei meiner HDD, es gibt in div. Foren mehrheitlich Hinweise, daß WDIDLE bei der WD10EADS nicht wirkt.


    Da ich momentan meine HDD's nach 15 min "schlafen" schicke, entschärft sich die Situation etwas, da jetzt nur 15 min lang "zwischengeparkt" wird, bevor dann die Platten schlafen gehen. Mir ist aber bewusst, das ein Spin-Down und Spin-Up für eine HDD mit Sicherheit mehr lebensdauerverkürzend ist, als ein paar Load-Cycles. Man treibt sozusagen den Teufel mit dem Belzebub aus...


    Vielleicht is das ganze Gewese um die hohen LCC-Werte alle unnötig. Denn man liest und hört komischerweise fast nix von tatsächlichen Ausfällen oder alarmierenden S.M.A.R.T.-Warnungen bei WD-Green-HDD's in Folge zu vieler Load-Cycles. Und die Green-HDD's der 1. Generation (z.B. WDxxEACS) gibts ja schon eine Weile, da müssten ja die ersten Exemplare nun langsam an die spezifizierte Grenze von 300.000 LC's herankommen.

  • Zitat von "Alter.Zocker"


    ...
    Vielleicht is das ganze Gewese um die hohen LCC-Werte alle unnötig. Denn man liest und hört komischerweise fast nix von tatsächlichen Ausfällen oder alarmierenden S.M.A.R.T.-Warnungen bei WD-Green-HDD's in Folge zu vieler Load-Cycles. Und die Green-HDD's der 1. Generation (z.B. WDxxEACS) gibts ja schon eine Weile, da müssten ja die ersten Exemplare nun langsam an die spezifizierte Grenze von 300.000 LC's herankommen.


    Hallo Alter.Zocker,
    ob Du Dir da unnötig Gedanken machst - hmmmm... kann schon sein, aber auch nicht.
    Zum Vergleich: Wir haben WD10EACS und EADS verbaut und haben LCC-Werte von durchschnittlich 6 pro Stunde = 160 / Tag. HDD-Standby ist in beiden NAS (509) aktiviert auf 30 Minuten. Das hieße aber, es verblieben rechnerisch ca. 5,2 Jahre, bis der FP-SMART des NAS LCC-Alarm schlägt und die FP eventuell sogar auswirft - wenn er das dann überhaupt macht!!?? In 5 Jahren aber - soviel ist gewiss - werden diese FPs bei uns schon lange ausgetauscht sein, da sie an ihre Speicherkapazitätsgrenzen gestoßen sein werden.
    Bei einem LCC-Anstieg von 200 / Tag verbleiben rechnerisch 4,1 Jahre bis zum Erreichen des Grenzwertes... Und selbst in 4 Jahren werden heutige Festplatten-Technologien auch in unseren NAS zum echten Alteisen gehören und vermutlich längst durch - im Vergleich zu heute - supergünstige 3-4-5 TB-Scheiben ersetzt sein. Wenn nicht sogar das gesamte NAS bis dahin schon ausgetauscht wurde gegen ein 1009er oder 3009er Modell.


    Allzu viele Gedanken würde ich mir zum Thema "LCC-Werte" nicht machen - außer ich hätte mal einen Tag lang absolut nix anderes / schöneres zu tun... :D


    gruß
    studti

  • Zitat von "Alter.Zocker"

    Gehen bei Anwendung die Daten auf der HDD verloren?


    Nein, es wird nur ein Parameter im EEPROM der Platte umprogrammiert. Ist in 'ner Minute erledigt. Zur Auswahl stehen auch längere Schlafzyklen.


    WDIDLE braucht natives DOS (bzw. 'ne Windows DOS-Startdiskette). Da DOS kein ext3 kennt, besteht auch keine Gefahr der unverhofften Löschens von Dateien.

  • Danke für die Info, werd aber erst mal alles so lassen. Die Platten gehen jetzt nach 10 min Inaktivität schlafen, also erfolgen ab da auch keine Load Cycles mehr. Momentan laufen die Platten seit ca. 400h und der LCC ist auf ca. 3000 gestiegen, das entspräche einem Durchschnitt zw. 7 und 8 Load-Cycles pro Stunde. Ich denke auch, das auf diese Weise die Lebensdauer der Festplatten bis zum nächsten Upgrade mit größenen Platten oder einem völlig neuen NAS ausreichend ist.
    Blöd ist halt nur, das solche auch bereits in größerem Umfang bekannte Probleme zu keinen Konsequenzen führen, weder bei QNAP (Kompatibilitätsliste!, Anpassung des LINUX-Kernels) noch bei WD (deutliche Warnhinweise auf Inkompatibilität mit LINUX, offizielles FW-Update). Aber bei so schnelllebigen Consumer-Produkten wie in der IT-Branche wird i.d.R nach Liefereinsatz nichts mehr geändert, denn die Entwicklung des Nachfolgeprodukts bindet alle Resourcen und steht üblicherweise schon kurz vor der Nullserie...

  • Ich habe folgend Platte 2x verbaut, Raid 1 Betrieb:
    WDC WD15EADS-00P8B0 01.0


    folgende Smart Werte habe ich abgelesen:
    Disk1:
    9 Power_On_Hours 100 100 000 301
    193 Load_Cycle_Count 193 193 000 23210


    Disk2:
    9 Power_On_Hours 100 100 000 301
    193 Load_Cycle_Count 193 193 000 23197


    sehr bedenklich, wie ich finde, oder? Rein rechnerisch eine Lebensdauer von unter einem Jahr.
    Sind die WD Green Platten wirklich so ungeeignet für einen NAS?


    Gruß T@ucher

  • Naja, in dem BEitrag von Kurt geht es um ein etwas anderes Problem: Das hier ebenfalls schon mehrfach diskutierte "Herausfallen" einiger WD-HDDs aus RAID-Verbünden. Das hat aber m.E. nicht unmittelbar mit der LCC-Problematik zu tun und um eben diese ging es auch in T@uchers BEitrag, soweit ich das richtig interpretiert habe.


    Auch die BEgründung seitens WD im Zusammenhang mit Enterprise-Systemen mit (HW-)RAID-Environments und entsprechenden RAID-Conrollern trifft m.E. nicht auf Geräte, wie QNAP-NAS zu, da ja hier keine "echten" dedizierten HW-RAID-Controller wie in Enterprise-Systemen am Werk sind, sondern ein Software-RAID (wie es übrigens auch in jedem Desktop-PC mit mehr als einer Festplatte softwaremäßig eingerichtet werden kann !) an einem Standard-SATA-Controller implementiert ist. Das alles klingt mir ein wenig wie Wischi-Waschi-Vertuschungsversuche seitens WD:


    Wenn deren Green-HDD's nur für Desktop-Einsatz "spezialisiert" sind, dann sollten diese HDD's zumindest das auf jedem Desktop-PC(m.W. seit WinXP und schon länger unter den gängigen LINUX-Distris verfügbare) einrichtbare Software-RAID unterstützen. Wenn nun Software-RAID mit diesen Green-HDD's auf einem Desktop möglich zu sein scheint (WD schränkt das bisher offenbar nicht ein), dann sollte das m.E. auch genau so mit dem (Software-)RAID in diversen NAS gehen. Anderherum: Wenn WD den Einsatz der Green-HDD's in Home-NAS mit Software-RAID verbieten wollen, müssen sie diese Einschränkung auch auf Software-RAID auf Desktops ausdehnen. Solche Einschränkungen wird jede Marketing-Abteilung auf der Welt aber natürlich immer gerne verschweigen.


    Mein Fazit:
    WD hat definitiv irgend ein Problem mit einem der Features(Idle-Autoparking) der Energiesparfunktion, was zum raschen Hochlaufen des LCC-Counters führt. Ob überhaupt und inwieweit das die Lebensdauer der HDD's verkürzt, werden wir von WD wohl nie erfahren. MEiner Meinung wird bei WD versucht, in dem schnellebigen IT-Geschäft mit seinen extrem kurzen Innovationszyklen dieses Problem einfach "auszusitzen". Eine Rückrufaktion/Ersatz aller weltweit verkauften HDD's mit diesem Problem könnte durchaus einem Unternehmen wie WD wirtschaftlich das Genick brechen und ist somit aus betriebswirtschaftlicher Sicht absolut keine Option.
    Es ist also nicht verwunderlich, das man wissentlich die Sache vertuscht, denn es betrifft ohnehin größtenteils den schnellebigen Consumermarkt. Bis es dort zu gehäuften Ausfällen von HDD's wegen diesem Problem kommen könnte, gibt es längst die 2. oder 3. HDD-Nachfolgegeneration mit noch mehr Kapazität, Geschwindigkeit,... und keine "alte Sau" kümmert sich dann noch um die Gründe für die Ausfälle der dann schon längst veralteten WD-Green-HDD's...

  • Ist dieses Problem noch aktuell?
    Ich habe bei meiner WD20EFRX Red 2TB innerhalb von 96h einen Wert von 400 auf einem Qnap TS-412.