Welches 4er-/6-er NAS für mich?

Hi,

die von Dir genannten Anforderungen kann so gut wie jedes NAS von QNap erfüllen.
Da Dir aber 4 oder 6 Bay vorschweben, kommen entweder
ARM-NAS Geräte: 419 - 420 - 421 in Frage oder
Intel Atom NAS Geräte: 469L - 469Pro

Bei 6-Bay stehen nur 669L oder 669Pro zur Auswahl (beide Intel Atom).

Wenn es rein um das von Dir gewünschte geht, dann reichen die ARM-Geräte locker aus.

Zum Support von QNap kann ich nichts sagen, bisher musste ich den noch nicht bemühen.

Bei den Festplatten solltest Du Dich an die Kompatibilitätsliste halten, dort sind freigegebene Platten aufgeführt.

Nun zu meiner Frage:
- was verstehst Du unter "Erweiterbarkeit"? (Speicher, Platten, ...)

Hallo und Willkommen im Club!

Ein paar kurze Kommentare zu Deinen Fragen:

Zitat

- Soviele Medienformate wie möglich möglichst direkt vom NAS abspielbar

Dafür ist der jeweilige externe Mediaplayer zuständig. Die NAS stellt lediglich die Daten per SMB, NFS oder DLNA zur Verfügung, ist also ein Server.
Ausnahme: Die QNAP x69-Serie, die auch über einen HDMI-Ausgang und einen Software-Mediaplayer (XBMC via HD-Station) verfügt.

Zitat

- Zugriff von Tablets und Smartphones auch von unterwegs (was ist von einer privaten Cloud zu halten?)

Dazu wirst Du die unterschiedlichsten Meinungen hören.
Für die paar Daten, ich gelegentlich auch ausserhäusig brauche, reichen mir die Webanbieter dafür oder eine kleine mobile Festplatte.
Andere möchten auch fullHD-Videos von Ihrer NAS in der Eiger-Nordwand bei Südwind abspielen, auf Ihrem Handy und natürlich ruckelfrei.
Nicht jeder Wunsch ist da heute bereits problemlos technisch erfüllbar, letztlich auch durch Mobilfunknetze beschränkt.

Zitat

- Mindestens 2 Bays für Festplatten (besser 4/6)

Liefern alle 2xx, 3xx, 4xx, 5xx, 6xx - Modelle. Hier solltest Du platzmässig eine Vorentscheidung treffen.

Zitat

- Einfache Backuperstellung sowie Syncen von Dateien, die neu auf dem Notebook gespeichert werden (KEIN löschen)

Hierfür ist üblicherweise eine Software auf dem PC/Notebook zuständig, die fähig sein muss, auf Netzwerkfreigaben zuzugreifen.
Die NAS stellt verschiedene Übertragungswege dazu zur Verfügung (SMB, NFS, FTP...)

Zitat

- gute Erweiterbarkeit und guter Support

RAM-Erweiterungen und eine HD-Station bieten nur die Atom-Prozessor-Modelle (aktuelle x69 aufwärts)
Anschlussvielfalt ist vom jeweiligen Modell abhängig. Je grösser die NAS, desto mehr Anschlüsse
Zusatzprogrammpakete sind für Atom-Prozessor-Modelle einige mehr verfügbar, als für die (kleineren) ARM-Modelle
Netzwerkkamera geht mit allen Modellen

Zitat

Wobei ich mir noch nicht sicher bin sind Hersteller und Anzahl der Festplatten. Welche würdet ihr mir empfehlen, sie sollte möglichst performant aber vorallem langlebig sein. Kann ich mir auch erst z.B. 2-3 HDD kaufen und die anderen einen Monat später ohne die Daten zu verlieren?

Für die Grösse der NAS (Anzahl der Bays) sind imho folgende Überlegungen wichtig:
- Wieviele Daten (in TB) habe ich heute ?
- Wie schnell wird mein Datenbestand in Zukunft voraussichtlich anwachsen ?
- Muss ich wirklich alle Daten ständig online haben ?
- Benötige ich erhöhte Datenverfügbarkeit (und damit Redundanz durch ein RAID-System auf der NAS) ?
- Wie schaut mein Backup-Konzept der Daten auf der NAS aus ?

Grundsätzlich sind alle HDDs auf der Kompatibilitätsliste von QNAP für die NAS geeignet und die modernen HDDs davon sind im Durchschnitt auch schneller, als die höchstmögliche Netzwerk-Datenübertragungsrate der schnellen x69-Modelle. Es ist ohne weiteres möglich, eine NAS anfänglich nur teilweise zu bestücken und später Kapazität aufzustocken.

GLG GBD

Hallo Cartoc,

Ja, GorillaBD hat sich ausführlichst zu Deinen Fragen geäußert.
Auch von mir Respekt für diese kompetente Beantwortung.

Wiele Bays Dein NAS haben soll liegt wirklich in Deinem Ermessen.
Wenn Du unsicher bist, ob 4Bay reicht, kann man auch eines mit 5 oder 6 Bays nehmen und die Plätze erst mal leer lassen.

Und bei RAID5 beachten, der Kapazitätsverlust ist immer eine Platte, also 25% bei 4Bay, 20% bei 5Bay, 16% bei 6Bay.

Bei den Platten sind die 3TB WD RED recht beliebt, mein 669L ist auch damit bestückt.

Bitte nicht das Thema Datensicherung vernachlässigen.
Wenn Du ein vollbestücktes 6Bay Gerät hast und auch noch viele Daten darauf sind muss man auch eine große Menge an Sicherungsplatten bereit halten.

Thema Kamera: einfach mal im Forum stöbern oder es meldet sich hier jemand zu dem Thema. Ich setze bei mir keine ein.

Gruß
Robert

Die WD RED 3TB ist eine sehr gute NAS - Platte, von der ich persönlich nicht ohne gute Gründe als 1. Wahl abweichen würde.

Bezüglich NAS-Grösse und RAID würde ich gerne 3 Anregungen loswerden:

1) RAID oder kein RAID ?
Ein RAID dient ausschliesslich der erhöhten Datenverfügbarkeit, NICHT der Datensicherheit. Für Datensicherheit wird also trotz RAID noch ein Backup benötigt.
Wenn ich also dennoch ein Backup benötige, brauche ich das RAID dann wirklich noch und bin ich willens, den zusätzlichen Plattenaufwand dafür aufzuwenden ?
--> http://forum.qnapclub.de/viewtopic.php?f=242&t=18680
--> http://forum.qnapclub.de/viewtopic.php?f=166&t=16105

2) Eine grosse oder vielleicht eher 2 kleinere NASse ?
Die Beantwortung dieser Frage führt vielleicht zu mehr Flexibilität. Zwei kleine statt einer grossen NAS können beispielweise Datensicherheit und eine erhöhte Verfügbarkeit bieten.
NAS1 ist ständig in Betrieb, NAS2 dient als Backup-NAS, die regelmässig die Daten von NAS 1 (z.B. täglich über Nacht) repliziert. Bei Ausfall der NAS 1 kann NAS 2 quasi sofort den Betrieb aufrechterhalten, während NAS 1 offline "in Ruhe" wieder in Ordnung gebracht werden kann. Der Betrieb kann in Summe auch sparsamer sein als eine grosse NAS, wenn auf RAID verzichtet werden kann und nur die Platten drehen, von denen wirklich Daten benötigt werden - und keine grossen Datenverbunde ständig "unter Feuer" gehalten werden müssen. Oder will ich wirklich, dass ich zum Abspielen einer .mp3-Datei oder Anzeige von ein paar Photos immer 4-6 Platten gleichzeitig drehen müssen ?

3) Viele Bays oder Erweiterung per USB/eSata ?
Zukünftige Kapazitätserweiterungen lassen sich nicht nur durch interne HDDs erreichen, sondern auch durch externe Festplatten, die, besonders auf einer Atom-NAS, via USB3 oder eSata ebenfalls hohe Datentransferraten ermöglichen. Geeignete externe Gehäuse oder Komplettfestplatten mit eigener Energiesparschaltung schalten sich sicher ab, wenn kein Zugriff auf sie erfolgt - imho ein idealer "Archivspeicherort" an der NAS für Daten, die eher selten benötigt werden.

GLG GBD

Auf der NAS: nichts, lediglich die eingeschaltete Windows- oder ftp-Netzwerkfunktionalität.

Auf dem Laptop: Ein Backupprogramm, was für Dich leicht bedienbar ist und die gewünschte Funktionalität liefert.
Vielleicht kann das hauseigene QNAP-Backupprogramm, was Du willst, ansonsten ist der Markt riesig und für jeden was passendes dabei.
--> http://eu1.qnap.com/Storage/Ma…Replicator_Manual_DEU.pdf

Die sogenannte Echtzeit-Sicherung würde ich mir aber gut überlegen, weil damit jede Änderung instant 1:1 auf den Sicherungsdatenbestand angewandt wird, also auch versehentliche Löschungen und versehentliche Überschreibungen von Daten. Deutlich "idiotensicherer" ist ein Konzept, was automatisch mittels einer Zeitsteuerung, einer Ereignissteuerung (z.B. Sichern vor dem Herunterfahren des Laptops) oder manuell angestossen abläuft, weil es noch Korrektur von Fehlerereignissen erlaubt.

Ich sichere derzeit regelmässig manuell von PC -> NAS, habe auch jede Menge Fotos zu sichern und kann ein Lied von versehentlichem Überschreiben von Fotos durch Batchläufe von Bearbeitungsprogrammen (z.B. Nikon CNX2) singen. Meine bevorzugte Backupsoftware ist Cobian Backup 10 (Boletus).

GLG GBD

Zitat von "cartoc"

....hatte mir geraten vielleicht doch lieber gleich ein 6er anstelle eines 4er zu nutzen da durch ein RAID ja nutzbarer Speicher "verloren" geht (an meinem alten TS-419p hatte ich ein RAID5 mit 4x 1,5TB laufen gehabt).

Womit wir wieder bei der alten Frage wären: Wozu benötigst Du ein Raid? Verdienst Du Dein Geld mit den Daten, dass Du sie rund um die Uhr vorhalten musst? Im Heimbereich ist ein aktuelles Backup alle male besser und weniger verlustanfällig als ein Raid.

Ich würde gerade bei der Verwendung eines Raids immer eine kleine USV nehmen! Zum Mediaplayer kann ich nichts sagen, da ich hier einen HTPC mit XBMC verwende.

Zitat von "cartoc"

Welcher Mediaplayer ist der flexibelste für ein TS-469/669 Pro?

Die flexibelsten Mediaplayer sind standalone-Mediaplayer, die auch via SMB/NFS auf eine NAS zugreifen können und somit nicht auf einen DLNA-Mediaserver und dessen Beschränkungen angewiesen sind.

Unter Berücksichtung der Kriterien Bildqualität, Ausstattung, Formatvielfalt, Firmwarestabilität und Netzwerkfähigkeiten lautet meine

Persönliche Positivliste
- WDTV live
- Mede8er 600X3D
- Dune base 3D / Dune 303D / Zappiti-Player / Zappiti-mini

Persönliche Negativliste
- PopcornHour A-400

Meine persönliche Entscheidung ging zu Gunsten Dune/Zappiti aus, die derzeit mit sehr guter Bildqualität, einfacher Anbindung an eine NAS, übersichtlicher Bedienung, hoher Formatkompatibilität, stabiler Firmware und der derzeit besten Netzwerkfähigkeit daherkommen, also auch in der Lage sind, hochbitratiges fullHD-Material einwandfrei via SMB von einer NAS abzuspielen. Dazu sind sie die einzigen, auf denen das Zappiti-Mediacenter läuft, was ich nun als bevorzugte Benutzeroberfläche in Betrieb habe.

Zitat von "cartoc"

EDIT: Scheinbar gibt es Steckdosenleisten mit USV.

Ja gibt es, z.B. die APC Back UPS ES 550 VA oder ES 700 VA, die für das Absichern von einer bzw. 2-3 NASsen bereits ausreichend sind und prima mit QNAP harmonieren (mit 3.7.1/2 und 3.8.1 selbst in Betrieb bzw. in Betrieb gehabt).

GLG GBD

Na dann viel Spass mit Deinemneien Spielzeug.

cartoc,

bei zweifelhafter Verpackung würde ich zunächst mal nichts "zusammenbauen", sondern die Platten einzeln testen. Sollten eine oder zwei nicht richtig funktionieren (was bei 5 neuen WD REDs nichts ungewöhnliches wäre), suchst Du Dir in einem späteren möglichen RAID nämlich schnell einen Wolf, welche der 5 es wohl ist/sind.

Ich hatte mein persönliches "Testprogramm" bereits an anderer Stelle einmal gepostet und zitiere das hier aus diesem Anlass nochmal:

Zitat von "GorillaBD"

So schaut eine Festplatten-Inbetriebnahme bei mir daheim üblicherweise aus:

1) Mindset: Ich gehe mit ca. 25% Wahrscheinlichkeit davon aus, dass die neue HDD nicht in Ordnung ist (bei zweifelhafter Verpackung mit 50%)
2) Vollständiges Testprogramm am PC mit HDTunePro (ausser vollständiger Oberflächentest)
NTFS-Formatierung
3) Realer Dateitransfertest, mindestens 200GB
4) Realer Test mit konfliktären Schreib-Lese-Zugriffen - Plattenzugriffsgeräusch darf nicht "ungesund" klingen
6) Sämtliche Kurzzeitteste mit den herstellerspezifischen Tools
Partitionslöschung
7) Wiederholung HDTunePro Schreib-Lese-Benchmarks
7) Kontrollieren der S.M.A.R.T. Werte
Einbau in NAS und Formatierung als Einzeldisk
9) Erstellen einer Testfreigabe und Tests der Datenübertragungsraten dieser NAS-HDD zum PC, schreibend und lesend
10) Übertragung von mind. 200GB Daten
11) wie
12) S.M.A.R.T. Kurzzeittest in der NAS, Kontrolle der S.M.A.R.T. - Werte

Falls dann i.O., Testfreigabe löschen und Aufnehmen des Regelbetriebs. BADBlockScan auf der NAS einmal alle ca. 3 Monate.

Falls irgendeiner der Testpunkte nicht gschafft wird oder es Auffälligkeiten oder ungewöhnliche Geräusche gibt: HDD back to Sender.

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GLG GBD