[Frage:] Wie wird die angezeigte Schutzzeit dieser USV berechnet?

  • Hallo, Leute!

    Ich wollte hier mal fragen, ob jemand weiß, wie die hier angezeigte Schutzzeit meiner EATON Ellipse ECO 650 berechnet wird.


    Schutzzeit.jpg


    Ich habe mein NAS (TS-464 3x WD RED 12 TB) in die erste Steckdose der USV stecken (Master), das Steckernetzteil der Fritte 7590AX in der Zweiten und den Switch QNAP QSW-2104-2T in der dritten Steckdose stecken. Die oben angezeigte Schutzzeit wird ja von der USV berechnet. Diese Zeit scheint aber ausschließlich für das NAS (Master-Steckdose) berechnet zu sein. Ich währe beim Zusammenrechnen der 3 Verbraucher eher auf 60 Watt gekommen und nicht auf die hier angezeigten (ca.) 30 Watt.


    USV Runtime TS-464.jpg


    Wie seht ihr das?

  • Ich währe beim Zusammenrechnen der 3 Verbraucher eher auf 60 Watt gekommen und nicht auf die hier angezeigten (ca.) 30 Watt.

    Hast Du die Daten gemessen? Also ich meine hast Du so einen kleinen Stromzähler vor jedem Gerät der Dir die wirkliche Stromnutzung anzeigt?


    Als Beispiel:

    NAS mit 250 Watt Netzteil "zieht" (verbraucht) aber nur 69 Watt real unter Last. Du rechnest mit den 250 Watt und die USV mit dem real benutztem Kontingent.

  • Wie seht ihr das?

    Wie folgt:

    Keine Ahnung wo die Grafik herkommt, aber wenn ich das auf der Eaton Homepage prüfe, dann sieht es wie folgt aus:

    pasted-from-clipboard.png


    Demnach entspräche diese Laufzeit einer Last von 72W, was durchaus plausibel ist.


    Du bist vermutlich nach der Optik gegangen und hast dir das selbst eingezeichnet, dabei aber nicht beachtet, dass das erste Feld nicht 100 entspricht wie die anderen Felder, damit bist Du nicht bei etwa einem Drittel von 100 / 33W gelandet sondern deutlich höher.

    Einmal editiert, zuletzt von tiermutter () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von tiermutter mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Frankenweenie

    Nein, gemessen habe ich nicht. Die Messgenauigkeit bei kleinen Leistungen ist auch nicht besser als Schätzwerte! Die Werte stammen eher aus den Technischen Daten der Geräte und aus Testberichten.

    NAS 3 Festplatten Idle = 32 Watt, Fritz!Box = 12 Watt, Switch 2x 2,5 GbE, 1x 1GbE = 7 Watt - Naja das wären dann 51 Watt... :/

  • Naja das wären dann 51 Watt... :/

    Und die USV selbst? Die ist selbst ja auch noch eine Last. Und ein Switch mit 7W? :/

    Selbst meine 24er 1G ziehen idle knapp 20W...

  • Du bist vermutlich nach der Optik gegangen und hast dir das selbst eingezeichnet, dabei aber nicht beachtet, dass das erste Feld nicht 100 entspricht wie die anderen Felder, damit bist Du nicht bei etwa einem Drittel von 100 / 33W gelandet sondern deutlich höher.

    Danke, da hat du wohl recht. Das würde bedeuten, dass die Schutzzeit tatsächlich für die Last aller 3 Steckdosen gilt. Obwohl ich meine, dass die Last nicht ganz 72 Watt beträgt. Die USV hätte ja auch eine endliche Laufzeit bei Null-Last. Von daher müsste man den Eigenverbrauch der USV abrechnen.


    Und ein Switch mit 7W? :/

    Selbst meine 24er 1G ziehen idle knapp 20W...

    In einem Test hat der Switch QSW-2104-2T bei maximaler Bestückung ca. 11 Watt verbraucht!

    Einmal editiert, zuletzt von q.tip () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von q.tip mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Die Angabe basiert auf der gesamten Leistung, die das USV ja auch schon außerhalb eines Störfalles über den internen Akku erbringen muss, ergo werden alle angesteckten Verbraucher berücksichtigt.

  • Außerhalb des Störfalls werden alle angeschlossenen Verbraucher normal mit Netzstrom versorgt. Bei Netzausfall wird über ein Relais innerhalb von 5-6ms auf Akkubetrieb umgeschaltet.

  • gesamten Leistung, die das USV ja auch schon außerhalb eines Störfalles über den internen Akku erbringen muss

    Bist Du Dir sicher? Ich glaube, die USVen, die wir hier einsetzen im privaten Bereich schalten eher um bei Spannungseinbrüchen/Spannungsausfall im Millisekundenbereich. Die Anlagen, die Du beschreibst, die permanent über AKKU laufen, sind wesentlich teurer und auch sehr wartungsintensiv, und da geht der Wirkungsgrad auch unter 90%

    Die Frage die der TE stellt ist rein theoretisch. Viele Faktoren spielen da rein: Wie alt sind die AKKU's, wie ist die Temperatur, laufen gerade irgendwelche Backups, sind VM's aktiv...Im privaten Bereich würde ich für unsere NAS immer auf die sichere Seite gehen. Meine werden nach 10 Minuten ohne Strom halt runtergefahren. Da ist noch genug "Dampf" in den AKKU's


    EDIT: Zu spät :( War einer schneller

  • Da bei meinen APC im Display immer exakt diegleiche Zeit wie in der GUI angezeigt wird, sage ich das NAS berechnet nichts, es zeigt lediglich die von der USV übermittelten Werte an.


    Gruss

  • Jo, das NAS bekommt alle Infos von der USV. Das NAS / oder jeglicher Client kann gar nichts selbst berechnen.

    Zumindest bei manchen APC muss man aber auch eine Kalibrierung starten, damit die tatsächliche Laufzeit angezeigt wird, da sich diese ja mit dem Alter der Akkus ändern kann. Grundsätzlich stimmt die Anzeige also nicht zwingend. Wenn man keine Kalibrierung fahren kann, dann muss man das mehr oder weitere manuell machen und selbst beobachten wo die Reise hingeht.

  • Ok., dann lag ich wohl komplett falsch - dachte tatsächlich, der Akku wäre permanent beaufschlagt. Wäre vermutlich eher schlecht für die die Standzeit desselben.

    Nichtsdestotrotz kalkuliert das USV die Schutzdauer selbst in Abhängigkeit der Akku-Kapa und der anliegenden Verbraucher...

    Inwieweit eine Akkualterung dabei berücksichtigt ist oder nur anhand des ursprünglichen Nominalwertes kalkuliert wird, wäre interessant zu wissen. Ich tippe bei den USV's im consumer-Bereich eher auf letzteres

  • achte tatsächlich, der Akku wäre permanent beaufschlagt.

    Das wäre bei einer Online USV der Fall:

    Online USV (VFI - Voltage and Frequency Independent)

    Diese USV sollten wegen ihrer hohen Anschaffungs- und Betriebskosten nur dort zum Einsatz kommen, wo sie wirklich benötigt werden. Diese Art eignet sich besonders für sehr sensible Hardware, denn die Verbraucher sind hier niemals direkt an die Netzspannung angeschlossen, sondern werden immer aus den Akkus versorgt, was eine stets konstante Spannung sowie Frequenz garantiert. Dadurch entfällt außerdem die Umschaltzeit, allerdings zu Lasten eines geringeren Wirkungsgrads (höherer Stromverbrauch) und einem schnelleren Verschleiß der Akkus, da diese dauerhaft belastet und geladen werden.

    Mit dem Akkualter kann man nicht viel anstellen... ich habe sehr viel mit Blei-Gel-Akkus wie in USV zu tun... die halten mal 2 Jahre, mal 4 und auch mal 12. Messen tut man da gar nix, es sei denn man nimmt sich die (sehr viel) Zeit und lutscht die komplett leer und lädt sie dann wieder. Dann bekommt man ein brauchbares Bild. Genau das macht eine USV bei einer Kalibrierung.

  • Diese Kalibrierung müsste dann aber in regelmäßigen Abständen erneut vorgenommen werden!?

  • Ja.... APC empfiehlt (glaube ich) das max. alle 2 Jahre zu machen... also je zur Hälfte der empfohlenen Akkulebenszeit, weil es halt auch die Akkus stresst.

    Und das kann natürlich auch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, das ist keine Sache von 10 Minuten, jedenfalls nicht bei uns kleinen Popeln wo die USV locker mal 15-45 Minuten überbrückt. Diese Zeit muss halt etwa abgewartet werden und dann muss die USV auch erstmal wieder die Akkus laden... so lange ist dann erstmal alles down, wenn man es nicht vorher anderweitig einspeist.


    Ich habe den Zirkus ein paar mal daheim gemacht.... Ewigkeiten alles im Auge behalten, gewartet,... , .., gewartet, ... alles neu hochgefahren.... um festzustellen, dass sich die Zeit von (etwa) 47min auf 42min geändert hat.

    Dieser Unterschied ist für uns daheim natürlich irrelevant, im Verhältnis zu einer USV in einem Rechenzentrum etc. wo generell mehr Last dran hängt und die Überbrückungszeit nicht in 10-Minuten sondern 30-Sekunden gerechnet wird, ist das natürlich gravierend und daher eine Kalibrierung sehr viel sinnvoller als für uns kleine Popelkinder :mcup:

  • Dieser Unterschied ist für uns daheim natürlich irrelevant,

    Sehe ich auch so. :thumbup: Auf diese Test habe ich bisher immer verzichtet.


    Bei APC ist so, dass die USV sich auch selbst überwacht. Irdendwann fängt sie an zu Piepen und verlangt nach einem neuen Akku. ;)

  • ... und das reicht mir so auch. Ausreichend dimensioniert und kompromisslos frühzeitiges Herunter fahren gefährdeter Geräte sollten einige Jahre Sicherheit gewährleisten. Außerdem haben wir ja unser resilientes, belastbares deutsches Stromnetz - was soll da schon passieren 🫣

  • dann muss man das mehr oder weniger manuell machen und selbst beobachten wo die Reise hingeht.

    Ich glaube das steht mir heute sogar bevor... gestern Abend Zettel im Briefkasten gehabt, dass wegen dringender Arbeiten der Strom von 0830 bis 1400 abgestellt wird :huh: