QNAP als S3 Storage im professionellen Umfeld ?

So Leid es mir tut, aber ich sehe QNAP leider überhaupt nicht im professionellen Betrieb bzw. im Betrieb kritischer Umgebungen.

Dafür hat man sich bei QNAP in letzter Zeit zu viele Böcke erlaubt (zB das hier: Hyper Data Protector - WARNUNG vor Verwendung in Produktionsumgebungen); die Softwarequalität erfüllt die Anforderungen an solche Umgebungen schlichtweg nicht. Mittlerweile werden Apps, wenn sie nicht stets auf aktuellem Stand gehalten werden, uU automatisch deaktiviert. Zuletzt habe ich zwar keine Probleme durch App Updates festgestellt, aber das Updaten einer App sehe ich bei QNAP leider weiterhin als sehr risikobehaftet.

Wie das natürlich bei den Enterprise Systemen mit QES aussieht weiß ich nicht, kann mir hier aber nicht vorstellen dass es viel besser ist.

Wenn ich jetzt fies wäre, dann würde ich sagen, jemand, der QTS im professionellem Bereich, mit 24/7 Anforderung einsetzen will,

demjenigen würde der Nick genau passen .

Angesichts der massiven Probleme (bei abgeschottenem LAN lassen wir die Malware Problematik außer acht) ist das selbst für einen ambitionierten Heimanwender schon kaum nutzbar.

Wenn durch "simple" Updates Basis Funktionen nicht mehr gehen, dann fragt man sich schon, wie zuverlässig man ein NAS für diese Zwecke einsetzen kann.

Das gab es bei HBS, einer Kernkomponente für Backup- und Restore.

Oder wenn ein Update die Netzwerkeinstellungen ins Nirwana schiesst.

Wenn, wie o.a., einfach Apps deaktiviert werden weil diese nicht signiert sind und daher als "nicht vertrauenswürdig" eingestuft werden (keine Drittanbieterapps, sondern QNAP eigene Apps!), spätestens dann hört für mich der Spass auf.

Ich bin schon lange der Meinung, das aufgrund diverser Softwareallüren ein QNAP nichts im beruflichen Umfeld zu tun hat.

Ein "professionelles" Umfeld mit RZ ist m.E. noch mal eine Latte höher, das haben die QNAPs nichts, aber auch rein gar nichts zu suchen!

Die beiden Male, die ich tatsächlich QNAPs bei sehr IT-lastigen Kunden im Einsatz gesehen habe, wurde mir auf meine Nachfrage über den Einsatz jedesmal gesagt, "wir brauchten noch etwas günstigen Speicherplatz für schnelleren Zugriff auf Archivdaten". Damit war gemeint, das man nicht eine Bandsicherung wieder einlesen und herstellen musste (die gab es trotzdem noch). Die NAS wurden als eine Art Pufferspeicher benutzt.

Selbst wenn das Raid kaputt ging, war das zwar ärgerlich, aber kein Beinbruch.

Gruss

Zitat von FSC830

Angesichts der massiven Probleme [...] ist das selbst für einen ambitionierten Heimanwender schon kaum nutzbar.

Das ist mMn. jetzt übertrieben. Ich sehe Qnap schon im semiprofessionellen Bereich, für Heimanwender allemal geeignet (außer vllt. für komplette Laien), ebenso für kleine Betriebe, wo es kein Beinbruch ist, wenn es mal eine Stunde dauert, bis die alte Betriebssystemversion wieder eingespielt ist oder auf ein Backupgerät umgeschwenkt wird. Seit ich das Qnap-NAS habe, hatte ich noch keinen Fall, wo es durch einen Fehler von Qnap einen Ausfall gegeben hätte, der mehr als eine halbe Stunde Ausfallzeit gekostet hat. Man sollte nur nicht jedes Betriebssystemupdate sofort einspielen.

Der Support von Qnap ist kostenlos, und er ist gemacht für Leute, die nicht für den Support zahlen wollen. Ich kenne andere Firmen, bei denen der kostenlose Support schlechter ist (HP und Lenovo z. B. - aber ich rede nur vom kostenlosen Support, nicht von kostenpflichtigen Service-Levels jener Firmen). Das ist aber weit weg von teuren Supportverträgen, bei denen im Falle des Falles nach spätestens einer Stunde ein Techniker vor der Tür steht. So was kann Qnap gar nicht leisten, schließlich haben sie in ganz Deutschland nur einen (?) Standort.

Also, für deinen Anforderungen

- musst du entweder selbst den Support leisten können (z. B. durch ein jederzeit verfügbares Ersatzgerät und einen Mitarbeiter, der sich damit sehr gut auskennt)

- oder du nimmst besser einen teuren Anbieter, dessen nächstes Service-Zentrum gut erreichbar ist.