Anfänger mit echtem NAS

  • Hallo Zusammen,


    Ich bräuchte mal etwas Unterstützung vor dem Kauf eines QNAP. Bisher nutze ich die Fritzbox 7490 mit einer angeschlossenen USB SSD als NAS. Mit zunehmender Erweiterung der Aufgaben reicht das nicht mehr aus und ist zudem extrem langsam. So um die 650kB/s bis 1,4MB/s sind maximal drin, wenn ich vom Smartphone etwas auf die SSD kopieren will. Komplette NAND Backups vom Smartphone dauern Stunden, zumal die Verbindung derzeit nur über ein VPN stattfindet.

    Deshalb wollte ich mir jetzt ein TS-130 zulegen, was für meine Zwecke ausreichend ist. 1Bay reicht vollkommen, da es wie bisher auch nur Zwischenstation sein soll und alles was auf der Platte vom NAS liegt noch per Robocopy auf den PC gezogen wird.

    Von außerhalb per VPN darauf zugreifen ist bei dem Tempo akzeptabel, da nur kleine Dateien hin und her geschoben werden oder mal was nachgesehen werden muss.

    Zu Hause würde ich allerdings eine direkte Verbindung bevorzugen, ohne VPN und nur vom Androiden zum NAS. Also auch ohne die Fritzbox dazwischen.

    Geht das? Kann man das NAS direkt ansprechen? So wie beispielsweise beim Drucker über WiFi direkt?


    vielen Dank und schöne Grüße,

    maranzon

  • Hallo,


    ja, das geht, das NAS bekommt eine interne IP Adresse aus dem Bereich 192.168.xxx.xxx und kann darüber oder auch über den hostname angesprochen werden.

    Verwendest Du SMB, ftp oder wie gehst Du dertzeit auf die SSD.


    BTW: Da die Fritzbox 7490 ja recht alt ist, wird der vpn Zugriff, also die Verschlüsselung von der CPU der Fritte noch in Software erledigt. Eine 7590 macht das bereits in Hardware und soll wesentlich schneller sein.

  • Hallo,


    vielen Dank für die Antwort.

    Bisher hab ich mit Foldersync pro und ftp oder SMB auf die SSD zugegriffen. Oder auch mit der myFritzNAS App. Das ging einigermaßen gut, weil beim synchronisieren ja nur wenige Daten getauscht werden. Größere Datenmengen wie Videos oder eben ein Nandroid Backup mit 5GB machen bei einer VPN Verbindung und ca.860kB/s bzw. ohne VPN mit 4,5MB/s keinen Spaß.

    Eine neue Fritzbox will ich mir nicht zulegen, die 7490 ist - wenn auch recht alt - bei mir relativ neu und wurde im Zuge der Umstellung auf VoIP nötig.

    Eigentlich will ich überhaupt kein Gerät mehr von AVM kaufen, weil ich mich durch die Werbeversprechen bezüglich des Integrierten NAS und den "rasend schnellen Zugriffen über die USB3.0 Buchse" ziemlich verarscht fühle. USB 3.0 ist bei AVM nämlich nach meiner Beschwerde dort und deren Antwort darauf einzig und allein auf die blaue Buchse und die 900mA gemünzt, nicht aber auf die Übertragungsrate. Die ist so schlecht wie USB1.0 und eben nicht dreimal schneller als USB2.0. Man nutzt da schlechthin das laienhafte Wissen der Käufer, die nur wissen, das USB3.0 hohen Datendurchsatz bietet. Ich hab mal das Werbeversprechen von damals angehängt.


    Fritzbox.PNG


    Später gaben sie zu, dass sie im Labor bis zu 30MB erreicht hätten, was aber im privaten Bereich wohl nicht zu schaffen wäre ("Abhängig von diesen Faktoren sind Übertragungsraten von bis zu 30 MB/s (240 Mbit/s) möglich".) Solcherlei Hinterlist belohne ich nicht durch weitere Käufe.


    Aber das nur am Rande.


    Aber wie geht das jetzt mit dem TS-130? Hat das ein eigenes WLAN? Ich hab davon noch nichts gelesen.

  • Nein, WLAN haben die NAS standardmäßig nicht, man kann zwar ein WLAN Modul nachrüsten, normalerweise aber wird das NAS mit einem LAN-Kabel (Cat 5e oder höher) an die Fritzbox angeschlossen.

    SMB und ftp wird von dem NAS auch out-of-the-bob unterstützt.


    Edit: Der Zugriff auf die SSD an der Fritzbox wird übrigens schneller, wenn man die SSD nicht mit dem Windows-eigenen Dateisystem NTFS betreibt, sondern die SSD auf das Linux-Dateisystem EXT2 umstellt.

  • Und wenn man bei der 10 Jahre alten 7490 weiter mit SMB 1.0 ohne jegliche Verschlüsselung arbeitet.

    Dann kam halt die Zeit und hat die uralt Hardware überrannt.

    Der Nachfolger kann AES-NI und erledigt das im schlaf, wo die 7490 mit 100% CPU kurz vor dem Platzen ist.

  • normalerweise aber wird das NAS mit einem LAN-Kabel (Cat 5e oder höher) an die Fritzbox angeschlossen.

    Ja, das ist mir schon klar. Das habe ich auch vor. Was ich meine ist aber das man meines Wissens folgendermaßen darauf zugreift:

    1. PC --> LAN Kabel --> FritzBox --> LAN Kabel --> NAS

    2. Smartphone --> WLAN --> Fritzbox --> LAN Kabel --> NAS

    Somit habe ich die Fritzbox wieder dazwischen. Ich hab wenig Ahnung von Netzwerken, dachte aber, dass eine direkte Verbindung Smartphone --> WLAN --> NAS schneller wäre, als wenn die Fritzbox dazwischen hängt.


    Ich hab auch, als ich damals mit dieser NAS Geschichte anfing, alles mögliche probiert, auch alle Formate - aber auch mit EXT2 kam nicht mehr bei raus.

  • WLAN ist i.d.R. niemals schneller als LAN, zumindest wenn man 1GB/s hat.

    Da das Telefon immer per WLAN im Netzwerk hängt, ist das ziemlich egal ob Du dem NAS zusätzlich einen WLAN Stick spendierst oder über die Fritz mit Kabel zum NAS verbunden bist. ;)


    Gruss

    Einmal editiert, zuletzt von FSC830 ()

  • der 10 Jahre alten 7490 weiter mit SMB 1.0

    8Jahre ;). Und zwischenzeitlich kann die auch SMB3. Und wieso ohne Verschlüsselung? WPA2+WPA3 kann die auch schon. Reicht das nicht? Ich hab ein Heimnetz aufm Lande, kein NSA Server im Hochhaus. Die WLAN Leistung reicht nicht mal bis vor die Haustüre. Zusätzlich lässt die Fritzbox nur die bekannten und bisher angemeldeten Geräte zu und keine anderen. Und auch nur diese dürfen untereinander kommunizieren. Solange wird wohl keiner vor meiner Hütte ausharren wollen um mein WLAN zu knacken? Außerdem würde das auffallen.

    Selbst bei einem absolut offenem WLAN würde mir wohl eher nix passieren.


    ist das ziemlich egal ob Du dem NAS zusätzlich einen WLAN Stich spendierst oder über die Fritz mit Kabel zum NAS verbunden bist.


    gut, das ist beruhigend. Ich hatte nur die Befürchtung, dass die Fritzbox hier auch noch was ausbremst. Aber dann kann ich ja zuschlagen. Black Friday:thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von maranzon ()

  • Die CPU in der 7490 kann kein Crypto in Hardware, das ist also alles in Software und damit langsam, so dass hier im VPN dann die CPU bei 10-15MBit schon am rauchen ist.

    Daher ist die als NAS oder VPN Server so langsam, denn ab SMB 2.0 wird immer mehr verschlüsselt, bei 3.0 läuft dann auf Wunsch auch alles voll verschlüsselt ab. Merkst du nicht wenn die CPUs AES-NI unterstützen, ohne das kriechst dann halt mit ein paar kb/s rum.


    Wollte dir nur erklären, warum die 7490 für aktuelle Crypto Anforderungen keine gute Wahl mehr ist, auch wenn du die gerade erst gekauft hast.

  • Und auch wenn die Fritzbox beim WLAN dazwischen ist funktioniert die nur als Router zwischen WLAN und Kabel-LAN, das kann sie noch ausreichend schnell (obwohl natürlich eine 7590 AX auch da noch etwas mehr Power hat).

  • Naja, gut. Deswegen wollte ich die Fritzbox ja gerne zu Hause ganz außen vor lassen. An meinen Drucker kann ich ja auch Daten per WiFi direkt senden, ohne das die Fritzbox dazwischen hängt. Oder zwischen den Smartphones meiner Frau und meinem. Da hab ich deutlich höhere Datendurchsätze. So wollte ich das eigentlich mit dem QNAP auch machen. Hatte ich mir zumindest so vorgestellt.

  • Hmm, ich kenne kein QNAP-NAS, das Wifi-Direct unterstützt...

    Jedenfalls ist bei der Annbindung nicht die Fritzbox der Flaschenhals sondern das WLAN.

  • Gut, besten Dank. Dann werde ich mal gucken was ich jetzt mache. Das sollte ja dann locker reichen.

    Auf alle Fälle schneller als jetzt.


    schöne Grüße und eine schöne Woche noch,

    Holger