Sicherungsstrategie?

  • Hi zusammen.

    Ich habe folgendes "Problem".


    Aktuell habe ich eine TS-453A (Raid 5 4x 6TB) im Hausgebrauch und häuslich getrennt eine TS-419P II (Raid5 4x 3TB) als Backup. Aktuell sichere ich die TS-453A per RTRR auf die TS-419P II. Der Platz reicht vollkommen aus. Da die Aufrüstung auf die 6TB HDD erst jetzt erfolgte und ich zwecks Legacy Volume Problem das Volume neu arrangieren muss, stellt sich mir die Frage ob ich die Sicherung auch überarbeite. Ich habe das was von Snapshot gelesen, kann damit aber nicht wirklich was anfangen.


    1. Kann das den Sync zwischen den NAS ersetzen oder ist das ein zusätzliche Feature?

    2. Ist das als Backup-Lösung anzusehen?

    3. Macht das Sinn?


    LG Marcus

  • Aktuell sichere ich die TS-453A per RTRR auf die TS-419P II.

    Hoffentlich über ein VPN :)

    Ich habe das was von Snapshot gelesen, kann damit aber nicht wirklich was anfangen.

    Gedulde Dich noch etwa 24h, habe da etwas vorbereitet ;)

    Zu Punkt 1 bis 3... Aus meiner Sicht: ja, unter Umständen. Ich würde aber immer unbedingt ein Backup bereithalten, das möglichst einfach gestrickt ist (keine Versionierung, etc.).

  • Wie ein Snapshot funktioniert:

    Bei der Erstellung eines Snapshots wird für ein Verzeichnis oder Volume ein Snapshot-Eintrag angelegt. Es werden aber keine Daten kopiert, sondern der Snapshot verweist auf die gleichen Blöcke im Dateisystem. Erst dann, wenn Daten geändert oder hinzugefügt werden, werden im Dateisystem dafür neue Blöcke verwendet, während der Snapshot weiter auf die alten Blöcke verweist. Dadurch enthält der Snapshot den alten Stand, braucht aber nur dort Speicherplatz, wo es wirklich Unterschiede zum aktuellen Stand gibt. Das bedeutet, dass die Anlage eines Snapshots in Millisekunden erfolgt, und er erst einmal fast keinen Speicherplatz braucht. Je mehr Daten im Laufe der Zeit geändert werden, desto mehr Speicherplatz belegt dieser Snapshot (halt weil die Blöcke nicht mehr freigegeben werden), und wenn zu viele Snapshots vorhanden sind, verringert sich die Zugriffsgeschwindigkeit auf die Dateien. Daher sollte man alte Snapshots von Zeit zu Zeit löschen.


    Das heißt auch, dass sich ein Snapshot immer auf dem gleichen Datenträger befinden wie die Originaldaten.


    Snapshots werden oft in Verbindung mit Backups benutzt (z. B. bei Apple mit TimeMachine). Normale Backups können prinzipiell inkonsistent sein. Denk mal an ein Programm, das zwei Dateien mit Konfigurationen schreibt, und dies kann auch geschehen. während gerade ein Backup läuft. Dann kann es sein, dass das Backup bei einer Datei den alten Stand, bei der anderen den neuen Stand erwischt. Erstellt man hingegen erst einen Snapshot und macht das Backup vom Snapshot, dann ist der Stand sauber.

    1. Kann das den Sync zwischen den NAS ersetzen oder ist das ein zusätzliche Feature?

    Das ist ein zusätzliches Feature. Ein Snapshot hat erst einmal nichts mit einer Synchronisierung zu tun.


    Es ist bei Qnap allerdings möglich, Snapshots mit einem anderen NAS zu synchronisieren. Das ist wie die Synchronisierung der Originaldateien, nur entfält das Problem womöglich inkonsistenter Stände (s. o.).


    2. Ist das als Backup-Lösung anzusehen?

    Jein. Also erst einmal Nein. Ein Snapshot liegt auf dem gleichen Datenträger wie die Originaldateien. Geht der Datenträger kaputt, sind die Snapshots auch alle hinüber. Daher können Snapshots ein vollwertiges Backup nicht ersetzen.


    Löscht man sich hingegen aus eigener Dummheit wichtige Dateien, dann kann man den alten Stand aus dem Snapshot wieder herstellen. Für diesen Fall stellen Snapshots also doch ein Backup dar.


    Lässt man qts die Snapshots mit einem anderen Gerät synchronisieren, dann hat man ein vollwertiges Backup.


    3. Macht das Sinn?

    Ich nutze keine Snapshots. Das heißt aber nicht, das sie nicht nützlich seien.


    Man kann Snapshots gut mit einem normalen Backup verbinden. Z. B. erstellt man stündlich einen Snapshot, und einmal am Tag (oder in der Nacht) läuft ein Backup-Job, der die Daten auf eine USB-Platte oder ein anderes NAS überträgt. Geht dann eine Platte kaputt, ist maximal die Arbeit eines Tages verloren. Macht man sich aus eigener Dummheit Dateien kaputt (kommt viel häufiger vor als ein Plattendefekt), dann ist nicht mehr als eine Stunde Arbeit verloren. Der stromverbrauchende Backup-Job braucht trotzdem nur einmal täglich zu laufen.

  • Trotzdem danke an alle beide. ;)


    Trotzdem eine Frage noch. Aktuell habe ich eine Synchronisierung laufen und muss jetzt wegen dem blöden Legacy Problem auf meine NAS das Volume löschen. Das Wiederherstellen sollte doch ohne Probleme funktionieren, oder?

  • Das Wiederherstellen sollte doch ohne Probleme funktionieren, oder?

    Klar... vorher prüfen ob die Daten im Backup auch wirklich iO sind, wenn möglich besser noch ein weiteres Backup auf externem Datenträger anlegen (auch für die Zukunft).

    Die Wiederherstellung mache ich nicht mit HBS3 sondern kopiere die Daten manuell, ist mir lieber :)

  • In der Regel nicht lange... ist halt abhängig von Größe des Volumes und Leistung des NAS, Du brauchst hier aber nicht in Stunden rechnen, sondern eher im einstelligen Minutenbereich :)