Anfängerfrage TS-x53 Pro

  • Hallo zusammen,


    ich habe vor ein paar Jahren sehr negative Erfahrungen mit einem Raid-System (X-Raid) gemacht. Ohne Backup (Gott sei Dank...!) wäre ich danach datenfrei gewesen. Ein Raid-Controller dachte, er müsste ein paar Terabyte Daten pulverisieren.
    Seit der Zeit wurstele ich mehr schlecht als Recht mit etlichen externen USB-Platten herum und verliere zunehmend den Überblick (=neue Gefahr!).


    Daher meine Idee:
    Nach und nach ein größeres NAS, z.B. ein TS-853 Pro mit Festplattenpaaren bestücken und diese jeweils als Raid 0 betreiben. Geht das, oder muss ich so ein TS-853 Pro sofort komplett bestücken? Würde man bei einem Defekt solche als Raid 0 (gespiegelt) betriebene Platten notfalls auch ohne NAS auslesen können um wieder an die Daten zu kommen?


    Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
    Andreas

  • Hallo und Willkommen im Club!


    Ein RAID0 ist ein striped-RAID ohne Redundanz und bietet somit keinerlei Ausfallsicherheit.


    Du meinst vermutlich ein RAID1 (=Datenträgerspiegelung)?
    --> http://de.wikipedia.org/wiki/R…n_RAID-Level_im_Einzelnen


    RAIDx, hin oder her, befreit Dich aber nicht von der Notwendigkeit regelmässiger Backups, dessen bist Du Dir bewusst?
    --> http://forum.qnapclub.de/viewtopic.php?f=242&t=18680
    --> http://forum.qnapclub.de/viewtopic.php?f=166&t=16105


    GLG GBD

  • Hallo und willkommen im Club!


    Ein RAID0 ist hier die schlechteste Wahl. Es kann weder erweitert noch extern (ohne passende Hardware und Fachkenntnisse) ausgelesen werden. Sowieso sind alle Daten weg, wenn eine Platte ausfaellt.


    Du muesstest fuer weitere Platten immer ein neues RAID0 anlegen oder das bestehende aufloesen, um die Platten hinzufuegen zu koennen.


    Extern an einem einfachen Computer auslesen kannst du nur ein RAID1. Jedoch wirst du bei einer x53er auch da schon Probleme aufgrund der Speicherpools bekommen.
    GorillaBD hat hoerfuer die Loesung genannt, die Platten in einem NAS mit einer FW zu formatieren, die keine Speicherpools unterstuetzt und die Platten anschliessend in das andere NAS einzubauen.


    An deiner Stelle wuerde ich sagen, dass ein RAID5 oder RAID6 am besten waere, denn hier kannst du weitere Platten hinzufuegen und hast ein grosses Volumen.
    Jedoch solltest du unbedingt zusehen, dass du Ordnung in dein externes Backup bringst. Hier am besten einfach ein paar grosse Platten, statt vielen kleinen nutzen. Dadurch bekommst du schon ein wenig mehr Ueberblick.


    Wenn das Geld reichen sollte, koenntest du ansonsten auch ueberlegen, ob es nicht sinnvoll ist, zwei NAS zu betreiben und von dem einen auf das andere zu sichern. Hierfuer gibt es z.B. mit RTRR und RSync ein paar sehr gute Tools.
    Das Zweit-NAS muss auch nicht so leistungsstark wie das Haupt-NAS sein. Hier wuerde z.B. eine TS-869L zu deiner TS-853Pro ausreichen. Wenn du eine x59er irgendwo billig bekommen solltest, wuerde auch eine solche ausreichen.
    Ein weiterer Vorteil einer solchen Loesung waere, dass du nach dem Ausfall des Haupt-NAS problemlos weiter ueber das Backup-NAS arbeiten kannst.

  • Sorry, ich meine natürlich Raid 1.
    Kann man nach und nach solche Spiegelpaare in ein TS-853 Pro einsetzen, ohne dass die bereits installierten Paare in Mitleidenschaft gezogen werden?
    Was die Backups angeht, da bin ich gebranntes Kind...
    Trotzdem sollte das NAS bzw. Raid 1 so sicher sein, dass das Zurückgreifen auf ein Backup das letzte Mittel ist.
    Viele Grüße
    Andreas

  • Zitat von "AWI67"

    Kann man nach und nach solche Spiegelpaare in ein TS-853 Pro einsetzen, ohne dass die bereits installierten Paare in Mitleidenschaft gezogen werden?


    Ja, das kann man.


    Ein Redundanz-RAID wurde zur Erhöhung der Datenverfügbarkeit erfunden, NICHT zur Erzeugung von Datensicherheit. Also kann und sollte man das von ihm auch nicht erwarten, auch wenn man es gerne würde. Lies bitte mal die beiden verlinkten Threads für mehr Hintergrundinformation dazu.


    GLG GBD

  • Ok, das sehe ich ein.
    D. h. Ihr würdet mir raten 2 separate NAS-Systeme mit Raid 6 aufzusetzen und das langsamere von beiden zu nutzen um Backups vom schnelleren zu machen, richtig?
    Verstehe ich es wirklich richtig, dass man mit Raid 6 Festplatten zu einem bestehenden Raid hinzufügen kann, ohne das Raid neu aufsetzen zu müssen? Quasi im laufenden Betrieb?
    Grüße und vielen Dank
    Andreaa

  • Hallo,


    Zitat von "AWI67"

    Ihr würdet mir raten 2 separate NAS-Systeme mit Raid 6 aufzusetzen und das langsamere von beiden zu nutzen um Backups vom schnelleren zu machen, richtig?


    Das ist imho die einfachste Moeglichkeit, wenn man den Ueberblick bei den externen Platten verliert.


    Zitat von "AWI67"

    Verstehe ich es wirklich richtig, dass man mit Raid 6 Festplatten zu einem bestehenden Raid hinzufügen kann, ohne das Raid neu aufsetzen zu müssen? Quasi im laufenden Betrieb?


    Ja, solange die Gesamtkapazitaet 16TB pro RAID nicht ueberschreitet. bedeutet wenn du z.b. 4x4TB hast, kannst du nicht mehr erweitern, sondern musst das RAID fuer eine groessere Kapazitaet neu aufsetzen.
    Wenn du nun wirklich ein 8bay-NAS betreiben wuerdest, koenntest du z.B. 2 RAID5 oder RAID6 mit jeweils 4x4TB betreiben. Anfangs koennte jedes RAID 5 aus drei Platten bestehen und du baust spaeter eine weitere ein.
    Aber da gibt es viele Moegliche Loesungen.


    Wie viele Daten hast du denn derzeit etwa? Und wie schnell waechst dein Datenbestand?

  • Zitat von "AWI67"

    D. h. Ihr würdet mir raten 2 separate NAS-Systeme mit Raid 6 aufzusetzen und das langsamere von beiden zu nutzen um Backups vom schnelleren zu machen, richtig?


    Nicht richtig. ;)


    Was soll, bei 2 NAS (z.B. eine Produktivserver, eine Spiegelserver), jeweils RAID6 bringen, ausser der Verschwendung von Plattenplatz?


    Bei einer regelmässigen Sicherung von NAS1 auf NAS2 ist Datensicherheit gegeben und hohe Datenverfügbarkeit auch, weil man den Backupserver flott als Ersatz-Produktivserver online nehmen kann, bis die Probleme auf der NAS1 dann gelöst sind und sie ihre Arbeit als Produktivserver wieder aufnehmen kann. In dieser Konstellation ist imho der Einzeldiskbetrieb auf beiden NAS der wirtschaftlichste.


    GLG GBD

  • Hallo,
    was meinst Du mit Einzeldiskbetrieb? In dem Fall wirklich Raid 0?
    Grüße
    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von TobiasK () aus folgendem Grund: Volltextzitat entfernt, siehe Forenregeln!

  • Ich bin zwar sonst auch Anhaenger der EInzeldisk-Fraktion, jedoch denke ich, dass hier ein RAID5/6 auch sinnvoll waere, da der TE dann ein oder zwei grosse Volumen haette. Dies wuerde die Datenorganisation vereinfachen. Geht aber zu Lasten der nutzbaren Kapazitaet.

  • Kann man natürlich so machen.


    Ich argumentiere da aber gerne, dass sich mir auch auf einem grossen Volume eine Ordnerstruktur anlegen muss, um den Überblick zu behalten. Warum dabei dann nicht gleich die Daten auf mehrere Platten verteilen? Und so mache ich es dann auch.


    Klar muss man dabei dann immer etwas den Platz im Auge behalten, aber das erleichertert mir die QTS 4 dadurch, dass sie ja in der Ressorcen-Sidebar sofort auf "Orange" schaltet, wenn der Platz auf einer der HDDs knapp wird. Da muss ich also noch nichtmal mehr selbst dran denken. Und wenn die HDDs auf dem Backupserver die gleiche Grösse haben wie auf der Produktiv-NAS, muss ich auch da an nichts denken.


    Ausserdem geht keine Kapazitätserweiterung einfacher, schneller und flexibler als im Einzeldiskbetrieb und mit einem externen Quickport als Hilfsmittel. Denk mal, wie oft die Leute hier jammern, wenn sie Ihre RAIDs wg. der 16TB-Online-Grenze neu aufsetzen müssen. Hätte ich keine Lust zu.


    GLG GBD

  • Ja, das verstehe ich auch. Ich mache es bei mir ja auch so. Auch wenn derzeit noch nicht alle Daten auf ein Backup-NAS wandern, sondern Teile noch von Hand auf externe Platten, die ich alle paar Wochen mal anschliesse, gesichert werden.


    Das grosse Volumen hat jedoch den Vorteil, dass man sich keine Gedanken machen muss, wie man die Ordnerstruktur verteilen muss, damit alles passt. Ausserdem muss man die Ordner nicht zwischen den Platten verschieben, wenn nun ploetzlich ein Ordner auf einmal viel groesser werden sollte und daher nicht mehr zusammen mit anderen Ordnern auf die Platte passt.
    Und Ordner, die groesser als eine Platte sind (z.B. 5TB Filme und nur 4TB Platten), muessen nicht auf zwei Platten verteilt werden, sondern liegen vollstaendig auf dem einen, grossen Volumen.


    Am besten verraet uns mal der TE, welche "Hauptordner" er hat und wie gross diese sind und welche in Zukunft in etwa wie stark wachsen werden.

  • Zitat von "GorillaBD"

    Mit Einzeldiskbetrieb meine ich, dass alle HDDs einzeln (unabhängig voneinander) betrieben werden, also kein RAID.


    Hmm, wobei ich dann zwischen den Backup-Läufen keinerlei Datensicherheit hätte.
    Das erscheint mir etwas riskant. Ich kann ja nicht stündlich ein Backup laufen lassen. Daher dachte ich ja an das Spiegeln einzelner Platten, um quasi jederzeit eine Redundanz zu haben. Aber das Erweitern von Raid 5 oder Raid 6 (der Unterschied ist mir nicht klar...) im laufenden Betrieb hört sich richtig gut an....hmmm


    Ach ja, noch eine Frage:


    Zurzeit nutze ich Crashplan um meine wichtigsten Daten ständig zu sichern. Ich habe gehört, dass es ein Programm gibt, das auf dem QNAP NAS läuft und mir ohne den Rechner zu belasten Daten zu Crashplan schaufelt. Das hört sich angesichts fehlender Limits bei Crashplan natürlich toll an. Wird die Performance des NAS dadurch arg eingeschränkt?


    Viele Grüße
    Andreas


    --- EDIT ---


    Zitat von "TobiasK"

    Am besten verraet uns mal der TE, welche "Hauptordner" er hat und wie gross diese sind und welche in Zukunft in etwa wie stark wachsen werden.


    TE????


    Bei mir würde es darum gehen, Unmengen von Foto-RAW-Dateien abzulegen.
    Ich beschäftige mich in der Fotografie mit Stacking-Techniken. Da wird aus zum Teil mehreren Hundert Bild-Dateien ein Ergebnisbild errechnet. Es dreht sich um extreme Tiefenschärfe-Dehnung in der Macro- und Mikro-Fotografie.
    Da ich immer Bauchweh dabei habe, Bild-Daten zu löschen (...wer weiß, ob man den Stack irgendwann nochmal rechnen will...) kommen da große Datenmengen zusammen.
    Zurzeit verwalte ich in Lightroom knapp 150000 Raw-Dateien - knapp 4 TB - Tendenz stark steigend.
    Die meisten meiner anderen Daten habe ich mit Hilfe von Wuala und Crashplan zwischen 3 Rechnern repliziert bzw. gesichert.
    Grüße
    Andreas

    2 Mal editiert, zuletzt von GorillaBD () aus folgendem Grund: Zitate gekürzt! Bitte Forenregeln zum Zitieren beachten. Doppelte Beiträge vermeiden, siehe Forenregeln!

  • Zitat von "AWI67"

    Hmm, wobei ich dann zwischen den Backup-Läufen keinerlei Datensicherheit hätte.


    Doch, hast Du schon. Nämlich dahingehend, wenn Du eine Datei versehentlich gelöscht oder überschrieben hast, diese nicht auch gleich aus dem "Backup" entfernt ist. ;)


    Ausserdem kann man den Backupserver auch in Echtzeit sichern lassen, mit entsprechendem Risiko.


    Legende: TE = Thread-Ersteller.


    GLG GBD

  • Zitat von "GorillaBD"


    Doch, hast Du schon. Nämlich dahingehend, wenn Du eine Datei versehentlich gelöscht oder überschrieben hast, diese nicht auch gleich aus dem "Backup" entfernt ist. ;)


    Ok, das heisst mit einem Raid 5/6 und einem separaten NAS auf das meinetwegen jede Nacht gespiegelt wird, hätte ich beides....grübel...
    Grüße
    Andreas

  • Nope. Ein RAID bringt immer noch nicht mehr Datensicherheit, als eine Einzeldisk. Das hat sich seit Beginn des Threads nicht geändert. ;)


    Wenn Dir ein RAID abschmiert, und das tut es manchmal bei einigen Usern, stehst Du genauso ohne Daten da, wie bei einer abgeschmierten Einzeldisk. Nur mit überlicherweise wesentlich mehr verlorenen Daten, als bei einer ausgefallenen Einzeldisk. ;)


    Die Lösung für Dich liegt daher imho im Nachdenken über das richtige Arbeits- und Backupkonzept, nicht im RAID-Level.


    GLG GBD

  • Zitat von "GorillaBD"

    Nope. Ein RAID bringt immer noch nicht mehr Datensicherheit, als eine Einzeldisk. Das hat sich seit Beginn des Threads nicht geändert. ;)


    Wenn Dir ein RAID abschmiert, und das tut es manchmal bei einigen Usern, stehst Du genauso ohne Daten da, wie bei einer abgeschmierten Einzeldisk. Nur mit überlicherweise wesentlich mehr verlorenen Daten, als bei einer ausgefallenen Einzeldisk. ;)


    Ok, aber mit einer kombinierten Lösung aus Raid 5/6 und einem nächtlichen Spiegeln wäre der Worst-Case nach meinem Verständnis (...ausser bei Brand, o.Ä....) der Verlust der Daten eines Tages und beim Ausfall von lediglich einer Platte des Raids gar kein Datenverlust. Dazu wäre natürlich die Option interessant, die Daten bei Crashplan zu sichern aber bei der durchschnittlichen Uploadrate dauert es Monate bis ein paar TByte dort sind....


    Ich denke ein kleines Risiko, die Daten eines Tages zu verlieren ist verkraftbar.


    Grüße
    Andreas

  • Zitat von "AWI67"

    Ok, das heisst mit einem Raid 5/6 und einem separaten NAS auf das meinetwegen jede Nacht gespiegelt wird, hätte ich beides....grübel...


    Zitat von "AWI67"

    Ich denke ein kleines Risiko, die Daten eines Tages zu verlieren ist verkraftbar.


    Hier wäre eventuell eine RTRR Echtzeitsynchonisation ohne Löschen auf dem Ziel eine Möglichkeit, Datenverluste weiter einzugrenzen.

  • Zitat von "AWI67"

    Zurzeit nutze ich Crashplan um meine wichtigsten Daten ständig zu sichern. Ich habe gehört, dass es ein Programm gibt, das auf dem QNAP NAS läuft und mir ohne den Rechner zu belasten Daten zu Crashplan schaufelt. Das hört sich angesichts fehlender Limits bei Crashplan natürlich toll an. Wird die Performance des NAS dadurch arg eingeschränkt?


    Also ich nutze Crashplan auf dem Qnap (TS-859 PRO).
    Wenn ich Daten ins Internet schaufle kann ich eigentlich kaum nen Unterschied feststellen.
    Wie hier auch schon erwähnt ist der Upload teilweise sehr lahm, trotz schneller Anbindung ans Internet.
    Aber aktuell kann ich jetzt nicht meckern. Schwankt so von 4 Mbps bis 6Mbps. Hab aber auch schon 2 Mbps und langsamer erlebt.
    Nachdem hier ja nur das Qnap laufen muß, ist es mir egal wie lange das Dauert ;)


    Das Tool für das Qnap bekommst du hier --> http://forum.qnap.com/viewtopic.php?f=227&t=39078

    Einmal editiert, zuletzt von GorillaBD () aus folgendem Grund: Zitatbezug berichtigt, Zitat gekürzt! Link repariert.