Raid 1 - Wie eine einzelne Platte auslesen?

  • Hm, leuchtet ein.


    Aber wenn ich mit einer Live-CD im Forensic-Mode
    die Platte mounte, dann kann ich die Daten auslesen,
    ohne dass der Zeitstempel aktualisiert wird (überprüft mit mdadm -E).
    (grml hat z.B. so einen Forensic Mode)


    Wenn ich das allerdings mit aktiviertem HW-Schreibschutz versuche,
    bekomme ich wieder besagte Fehlermeldung "Cannot re-read ...".


    Wie passt das zusammen?

  • Zitat von "quacksalber"

    Wie passt das zusammen?


    Das wirst du wohl nur herausfinden können, wenn du die Platte Bit-genau clonst, dann ohne Schreibschutz anschliesst und anschliessend mit dem Clone vergleichst, was sich verändert hat. ;)

  • Zitat von "GorillaBD"

    Der Trick dabei ist, dass die in einer Non-SMB NAS formatierte HDD in die SMB-NAS im laufenden Betrieb eingeschoben werden muss. Dann erkennt die SMB-NAS die Platte als bereits partitioniert und überschreibt deren Systembereiche mit ihrer eigenen Konfiguration.


    [...]


    Theoretisch müsste dieser "Trick" auch mit RAID1 funktionieren, habe es bisher aber nur für Einzeldisks probiert.


    Nachdem ich nun weiss, wie ich an die Daten einer einzelnen Raid1-Platet komme, habe ich das mal ausprobiert:
    In meinem NAS mit HOME-FW ein Raid-1 erstellt und ein paar Daten drauf kopiert.
    NAS ausgeschaltet und die beiden Platten entnommen.
    Die beiden Platten im laufenden Betrieb nacheinander (ca. 3-5 Sec. Abstand) in das NAS mit der SMB-FW geschoben.


    Ergebnis:
    Die beiden Platten wurden nicht als Raid-1 erkannt und statt dessen mit hellgrünem Icon als freie Platten angezeigt.
    Beim Versuch hieraus ein Raid-1 zu erstellen, wurde eines mit LVM erstellt.


    OK, so also nicht - neuer Versuch:


    2 Einzelplatten mit der HOME-FW erstellt und ein paar Daten drauf kopiert.
    NAS ausgeschaltet und die beiden Platten entnommen.
    Eine einzelne dieser Platten im laufenden Betrieb in das NAS mit SMB-FW eingeschoben.
    Die Platte wird erkannt.
    Zum Test eine Freigabe auf der Platte angelegt und noch ein paar mehr Daten drauf kopiert.
    Die zweite Platte eingeschoben (laufender Betrieb).
    Platte wird erkannt.
    Nun mit den Mitteln der Weboberfläche (Platte migrieren) aus der ersten Platte (die mit der zusätzlichen Freigabe)
    ein Raid-1 erstellt; dafür habe ich als zweite Platte die gerade als zweites eingeschobene Platte verwendet.
    Migrationsprozess abgewartet.
    NAS (mit der SMB-FW) ausgeschaltet.
    Platten mit dem Raid-1 entnommen.
    Mit Live-Linux eine Platte angesehen:


    Tadaa: ich kann auf die Daten zugreifen


    Auf diese Weise bleibt also die Formatierung der HOME-FW auch bei einem Raid-1 erhalten.
    Ich habe es noch nicht explizit getestet, aber ich gehe davon aus, dass der Zugriff auch
    über die externen Ports der NAS' funktioniert.
    Man wird halt vermutlich die Kommandos zum Zusammenbauen des Raids und zum Mounten
    von Hand eingeben müssen.


    EDIT:
    So, jetzt hab' ich auch das ausprobiert und bin angenehm überrascht worden.
    Sowohl mein TS-259 als auch mein TS-651 haben diese Platte vollkommen automatisch erkannt.
    Ich musste keinerlei Kommando auf der Kommandozeile dafür eingeben.
    EDIT Ende.



    Nur falls sich jemand auf die Suche danach macht:


    Sicherstellen, dass /dev/md0 *nicht* exisitert (Falls doch, anderen Dev-Namen verwenden)
    Sicherstellen, dass /mnt/raid1 existiert und leer ist (Falls nicht, anlegen)
    /dev/sdb3 war bei mir die Datenpartition.


    Diese Kommandos habe ich verwendet:


    Code
    mdadm --assemble /dev/md0 /dev/sdb3 --run
    mount -r -t ext4 /dev/md0 /mnt/raid1


    Falls dies jemand liest und durchführen will, der seine Daten retten will:
    Ich empfehle dringend eine USB-SATA-Bridge mit Schreibschutzschalter,
    um sicher zu gehen, dass auf der Originalplatte keine Daten versehentlich
    zerstört werden können link.
    Dann von dieser Platte einen Clon ziehen und nur mit dem Clon arbeiten.
    Der Clon muss mit writeable sein, da mdadm nicht mit Platten mit Schreibschutz arbeiten kann.


    So, nachdem ich jetzt das technische Rüstzeug habe, kann ich mir nun endgültig überlegen,
    wie ich mein neues NAS aufsetzen werde...


    Grrr, ich hätte nie gedacht, dass mir das neue NAS solche Probleme bereiten würde.
    Irgendwie begreife ich nicht, warum die Jungs von Qnap diese LVM-Schicht eingezogen haben.
    Und noch weniger begreife ich warum sie das nicht abschaltbar machen.

  • Bei einem RAID1 der Home-Firmware kannst du die Partition direkt mit einem ext-Treiber unter Windows oder einem Linux auslesen.
    Bei einem RAID1 der SMB-Version ist es komplizierter, da auch innerhalb von RAID0/1/5/6 durch das LVM weiter in getrennten Volumen unterteilt werden kann.

    Ist das 5 Jahre später immer noch so? Finde dazu irgendwie keine aktuelleren Infos als hier.

    Oder können die aktuellen Linux Versionen nun mit dem QNAP LVM umgehen?