Günstiges NAS für Unternehmenseinsatz

  • Hallo,


    ich bin Neuling im NAS-Bereich.
    Für unseren Serverraum suche ich ein NAS mit mind. 4 Schächten, um die zwei vorhandenen WD RE4 (kein GP!) mit 2 TB aus einem extrem unzuverlässigem Fantec-RAID-System einzusetzen.
    Benötigt wird das NAS als reine Datenschleuder. Es soll nachts ein Backup abgelegt werden (Acronis Image und zusätzlich ein dateibasiertes Backup) sowie über eine Freigabe unser Projektarchiv im Intranet verfügbar sein. Nachts also richtig viel Last (Schreiben) und tagsüber ab und an Lese- und Schreibzugriff. Hauptsache das Teil läuft stabil und zuverlässig (24/7 bei 30°C) und steigt nicht mittem im Schreibvorgang aus wie das Fantec.


    Welche Modelle würdet ihr empfehlen? Gern auch als Rack-Variante.


    Danke im Voraus.


    MfG
    Sebastian D.

  • QNAP sagt laut Beschreibung zugelassen bis 40°C.


    Die Frage ist was unter "günstig verstanden wird?
    Laut deiner Beschreibung muss es außer einer Benutzer bzw. Freigabeverwaltung und der Zuverlässigkeit keine weiteren Merkmale bieten.
    Da würde doch das TS410 Turbo NAS voll und ganz ausreichen ?

  • Auf jeden Fall mindestens ein 459er Rack Modell !


    wenn ihr zukunftssicher sein wollt bleibt eigentlich nur eine 879U-RP übrig!


    Für die gibts eben auch ein 10GBit NIC !


    Die Rackgehäuse sind eben wiederrum teurer wie die normalen Gehäuse!


    Allerdings ist "Teuer" in Unternehmenskreisen eh relativ. Eine 879U-RP is billig im Gegensatz zu nem Dell Server und der ganze Mist….


    10000 Steine für nen Dell Server sind da garnichts! Wenn die QNAP da vll 2500 oda 3000 kostet, sinds Peanuts!


    Was die Platten angeht, solltest du dringend auf die Blubberliste schauen bei mir unten in der Signatur!


    Wenn ihr allerdings ein Fantec hattet, wundert mich das nicht sonderlich, sowas ist in Unternehmenskreisen noch unbekannter als ne QNAP !
    Und QNAP scheint groß in den Markt einsteigen zu wollen!


    Gruß Neo

  • Hi,


    Zitat von "Sebastian D."

    suche ich ein NAS mit mind. 4 Schächten, um die zwei vorhandenen WD RE4 (kein GP!) mit 2 TB aus einem extrem unzuverlässigem Fantec-RAID-System einzusetzen.


    so entstand der Begriff Wechselfestplatte ;-).


    Im Ernst: da ich auch vor kurzem auf ein QNAP gewechselt bin (oder fast oder zumindest noch nicht so ganz völlig), denke ich, das Deine Angaben nicht ausreichen, um tatsächlich einen guten Tip zur Dimensionierung eines NAS geben zu können. Gretchenfrage 1: über was für einen Umfang Deiner Backup's reden wir hier? Gretchenfrage 2: was für Dateien habt Ihr in Eurem Projektarchiv und wie häufig ist ab und an? Meine Lieblingsgretchenfrage: Anbindung an ein Windows-AD oder reicht eine lokale Authentifizierung oder eine Anbindung via iSCSI? Gretchenfrage 4: Redundantes Netzteil notwendig?


    LG, Thomas

  • Zitat von "Docba"

    Hi,



    so entstand der Begriff Wechselfestplatte ;-).


    War schon richtig, was ich geschrieben habe. Zwei Platten sind vorhanden, eventuell will ich in ferner Zukunft nachrüsten können, deswegen vier Schächte. Klar soweit? ;)


    Zitat

    Gretchenfrage 1: über was für einen Umfang Deiner Backup's reden wir hier?


    Das Image von Acronis ist ca. 10 GB groß. Das dateibasierende Backup (Datenbankdateien + zugehörige CAD-Daten von einem CAD-PDM) wächst täglich, momentan irgendwas um die 9 GB. Dateigröße von wenigen KB über einige MB bis hin zu SQL-MDF-Dateien mit 1 GB.


    Zitat

    Gretchenfrage 2: was für Dateien habt Ihr in Eurem Projektarchiv und wie häufig ist ab und an?


    Ähnlich wie oben, viele hunderte bis tausende kleine Dateien (KB bis MB) sowie mehrere Hundert-MB-Dateien (ZIPs, Outlook-PST usw.).
    Schreibzugriff hauptsächlich beim Verschieben ins Projektarchiv (zwei Benutzer, vielleicht an zwei Tagen pro Woche). Lesezugriffe öfters, aber auch nur von zwei bis drei Leuten.


    Zitat

    Meine Lieblingsgretchenfrage: Anbindung an ein Windows-AD oder reicht eine lokale Authentifizierung oder eine Anbindung via iSCSI?


    Hm, AD wäre nicht schlecht, aber theoretisch reicht auch iSCSI über den 2008 Server R2.


    Zitat

    Gretchenfrage 4: Redundantes Netzteil notwendig?


    Kann, kein Muss. Redundanz an sich ist immer gut ;)


    MfG
    Sebastian D.

  • Zitat von "Docba"

    (oder fast oder zumindest noch nicht so ganz völlig)


    Ja was denn nun Docba? :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: also bei mir ist Fast = noch nich ganz völlig! :mrgreen:


    Du bist echt lustig! :oops: ich glaube das wird hier noch lustig! :roll:


    im Übrigen, sei doch net imma so neugierig! ;):D


    Unternehmenseinsatz bedeutet nun mal ein Rack mit Intel CPU. ne kleine 410er is da fehl am Platz!


    Hast du ein Gretchen zuhause? :D :oops:


    Gruß Neo

  • Yep,


    Redundanz ist immer gut und immer teuer :-), insofern muss man sich überlegen, wo man sie benötigt. IMHO gibt es bei QNAP (aber ich bin ja selbst ziemlich neu hier) keine Barebone-NAS mit redundantem Netzteil, das bleibt den recht preisintensiven Rack-Modellen vorbehalten.


    Ich habe selbst lange überlegt, ob sich das für mich lohnt ... letztlich bin ich zu dem Schluss gekommen, das für meine Zwecke (letztlich auch nur als "Zwischensicherung" von Acronis-Archiven zwischen den Band-Sicherungen) dies nicht benötigt wird. Wenn die Kiste schmiert habe ich a) immer noch die Originaldaten und b) eine weitere Sicherung auf einem Memberserver und c) die LTO's, die aber halt nicht wirklich aktuell sind (Bandsicherungen mache ich nur 1xtäglich (Daten) und 1xwöchentlich (Images).


    Deine zu sichernde Datenmenge ist überschaubar, ich würde mal sagen, bis zu 150 - 200 Gbyte reinen Sicherungsdaten reicht ein kleines NAS völlig aus. Für den Zugriff auf "öffentliche" Ordner auf dem NAS musst Du Dir überlegen, wie schnell der Prozessor sein muss, aber solange dort nicht die originalen Datenbanken nativ gerechnet werden, muss man hier auch nicht die übertriebene Kohle ausgeben ...


    AD ist in einer Windows-Domäne immer gut ... momentan habe ich aber am 2008R1 Schwierigkeiten mit dem SAMBA, ich glaube, das es aktuell Schwierigkeiten mit dem NTLM gibt (geben könnte?), jedenfalls hängt die Bude so wackelig in der Domäne, das ich auch erstmal auf iSCSI ausgewichen bin. Finde ich aber nicht wirklich gut ... könnte aber ein firmware-Problem sein.


    Fazit: ich glaube, das kleinste NAS aus der 4'er Serie mit AD-Anbindung sollte für Deine Zwecke ausreichen (heisst glaube ich 419, gucke noch mal in die Spec's), allerdings sind die Preisunterschiede der Gehäuse jetzt nicht wirklich der Kracher.


    Ansonsten auch gerne mal den ProLiant Microserver in Betracht ziehen mit einem Storageserver 2008, da hast Du nun gar keinen Terz mit der Domäne, kostet aber halt auch wieder ordentlich, wenn man das OS mitrechnet.


    LG, Thomas


    edit: jaja, jetzt kann ich das ;)


    Neo: mein Gretchen bekommst Du nicht ... Und ja: ich überlege, ob ich die QNAP wieder rausschmeisse wegen nachgewiesener Disziplinlosigkeit. Will aber mal abwarten, ob die Taiwanesen das gefixt bekommen. Und nein - Unternehmenseinsatz bedeutet nicht unbedingt NAS im Schrank und möglichst teuer, insbesondere dann nicht, wenn auch richtige Server am spielen sind. Deswegen frage ich lieber mal in Tiefe und: für 10Gig content eine 10Gig-Verbindung? Für 3 gleichzeitige Nutzerzugriffe auf Archiv-shares? Auch im Unternehmen (2-20.000 Leute) muss man halt rechnen und nicht nur die Kohle vom Chef verblasen. Uuups, das wäre ja dann meine Kohle.

  • Hallöle!


    In der Themenüberschrift ist mindestens ein Fehler versteckt ;)


    Günstig in Zusammenhang mit Unternehmen ist der falsche Ansatz!
    Richtig wäre, den Wert der Daten zu schätzen, den Zeitraum wie lange das Unternehmen ohne dieses Daten überlebensfähig ist und welchen Verlust der Verlust der Daten nach sich zieht.
    Aus diesen (zugegebener Maßen virtuellen) Werten lässt sich recht einfach herleiten, was einem eine Datensicherung wert sein sollte!


    Nun zu der Frage ob ein TS-4xx die richtig Wahl für Deine Backuplösung ist.
    Eine allgemeingültige Antwort wirst Du hier wohl nie erlangen..



    Bei den derzeitige Festplattenpreisen dürften 2-Bays schon teuer genug werden.
    An Deiner Stelle würde ich jedoch noch wenigstens eine 3. Platte dazustecken um ein RAID 5 aufbauen zu können. Die Performance der 4er-NASen sollten allesamt für Deine Zwecke reichen...


    So, nu bist Du wieder dran.


    Grüße
    Jody

  • Erst einmal vielen Dank für die Antworten.


    Warum "günstig"?
    Weil es sehr schwierig werden wird, meinem Chef klarzumachen, warum er mehrere Hundert Euro ausgeben soll, obwohl ja bereits eine Anschaffung (das Fantec-Teil) getätigt wurde. Lieber erstmal rumprobieren, den Hersteller nerven, auf Umtausch pochen und sich im Endeffekt in naher Zukunft wieder ärgern, weil das Teil mal wieder spinnt. Von meiner Arbeitszeit sowie den grauen Haaren (mit 26 ;) ) mal ganz zu schweigen.


    Mit 4er NASen sind jetzt die Tower-Varianten für SOHO oder die Tower-Varianten für SMB oder die Rack-Varianten für SMB gemeint? Preislich unterscheiden die sich ja ganz schön.


    MfG
    Sebastian D.

  • Hi,


    kurzes statement in der Mittagspause: über den Vormittag habe ich die neue firmware eingeflasht. Resultat? Der SAMBA-server läuft noch genauso buggy durch die Domäne wie vorher.


    Wenn Du ein NAS suchst, das über smb in eine -zumindest 2008'er - Windows-Domäne eingebunden werden soll - Hände weg. Oder Haarfärbemittel in Masse kaufen (quatsch, Männer färben nicht, Männer tunen ja ...). Da wird el chefe wohl nicht vom Neuerwerb begeistert sein. Insofern würde ich nach Buffalo, Synology und QNAP jetzt sagen - Hände von allem weg, was mit dem SAMBA einherkommt. Wobei ich einschränken muss, das ich das aktuelle SAMBA-release nicht kenne. Aber wohl auch gar nicht mehr kennenlernen möchte.


    Wenn eine Anbindung via iSCSI (läuft zumindest bei mir stabil) ausreicht, und ich glaube, für Deine Zwecke sollte das schon gehen, entscheide zwischen Barebone- und Rackvariante nach der Notwendigkeit des redundanten Netzteiles. Eventuell zu Übungszwecken und zum Kompatibilitätscheck ja auch einfach mal eine Arbeitsplatzbüchse mit FreeNAS beglücken und rumspielen.


    Wenn Du - oder Dein Chef - Wert auf die SMb-Anbindung an die AD legst, lege gleich mehr Geld an, besorge Dir einen storage server 2008 und entsprechende Hardware - wie gesagt, die Microserver-Büchsen von HP machen einen recht professionellen Eindruck, wenn man mal davon absieht, das auch da ein SATA-controller statt SAS verbaut ist und die zertifizierten Platten / RAM-Module deutlich teurer sind als z.B. hier bei QNAP. Erfahrungsgemäß reißt sich aber der support von HP gewöhnlich ein Bein aus, wenn auf seinen Server-Plattformen mal was nicht läuft ...


    Und immer daran denken: der ganze Hausfrauenbeglückungsmultimediahochglanzschnickschnack, der auf den NAS-Büchsen von allen Herstellern angeboten wird, macht im Storage-Umfeld in KMU eigentlich nur einen Sinn: Stören!


    Und ich überlege mir jetzt schon allen Ernstes, das Teil bei mir zu Hause hinzustellen - ist ja jetzt einmal da, und dann kann ich auch jedem sagen: Guck mal, es will nur spielen ....


    LG, Thomas

  • Na klar ist das zu Hause nur zum spielen da.


    Die Erklärung was die Daten kosten wenn sie einmal weg sind ganz interessant.
    Das ist eigentlich die richtige Überlegung die ich in dieser Situation auch dem Chef so klarmachen würde.


    Es ist zwar blöd, wenn man etwas gekauft hat was anscheinend gut und günstig war und sich jetzt als Fehlkauf herausstelltund dies muss man dann ja irgendwie schön umreden beim Chef ;):D


    Aber wie oben schon gesagt, was passiert falls sich das Fantec mal verabschiedet und die Daten mit ins Nirvana nimmt ?
    Was wird das kosten ?
    Vorschläge sind ja hier schon einige gemacht worden. Die Frage ist glaube ich einfach nur was man bereit ist für welches P/L- Verhältniss auszugeben ?

  • Wie Docba schon sagt: Wenn du ne vernünftige Integration ins AD haben willst mit NTFS-Rechtemanagement dann kauf dir keine QNAP.
    Ich habe hier damit Probleme und es ist einfach nicht benutzbar.
    Ich würde das Teil zurückgeben, wenn ich könnte. Leider sagt unser Lieferant, dass wir die Verpackung schon aufgemacht haben und das Teil im Einsatz haben. Es ist kein technischer Defekt und deswegen kann er es nicht zurücknehmen.
    Ja tolle Wurst - wie hätte ich das vorher wissen sollen?
    Ich habe ein NAS-System für Unternehmenseinsatz gekauft - da setze ich vorraus das Integration mit AD nicht so was umständliches ist und nicht wirklich funktioniert ...


    iSCSI-Anbindung an Windows Server 2003 (muss man sich von MS nur den iscsi initiator runterladen) funktioniert bei uns auch bisher problemlos.
    Windows 7 hatte ich auch mal testweise damit verbunden - hatte auch geklappt - daher vermute ich das Win Server 2008 R2 auch damit läuft.


    Raid-Konfigurationen mit Hot-Spare sind auch allesamt möglich.


    Wäre der 1. Punkte nicht wäre das Teil top - aber so ist es schrott.

  • Yep, ist tatsächlich ein Problem ...


    iSCSI läuft stabil ... ich tu mich nur extrem schwer damit, da IMHO ein gleichzeitiger schreibender Dateizugriff von mehreren Usern zu Inkonsistenzen führen kann??? Sicher bin ich mir da allerdings auch nicht, aber sicher bin ich mir, das meine Daten sicher sicher sein sollen. Ergo fällt für mich die Einbindung von Netzfreigaben auf die Clients von der iSCSI-Partition flach... Lasse mich hier aber gerne vom Gegenteil überzeugen.


    Insofern kann man die Truhe ja aber trotzdem als Sicherungs-Storage einsetzen, da schreibt ja in der Regel nur die Sicherungssoftware drauf ...


    Als fileserver ist das Ding aber mit dem wackeligen SMB-connect momentan nicht wirklich zu empfehlen.


    LG, Thomas

  • Hallo zusammen


    Bei mir läuft noch ein 2003er AD, das NAS ist hierfür via iSCSI eingebunden.
    Es sind mehrere targets vorhanden, auf einem liegen die Freigaben für Profile, Homeshares und sonstige Fileserverressourcen, auf einem 2ten liegt der Exchange Infostore und auf einem dritten liegen die images für WDS.
    Unter dieser Prämisse habe ich seinerzeit auch das NAS angeschafft. Die Anbindung erfolgt über Zuhilfenahme des 2ten LAN-Adapters, das in einem separierten subnetz und Direktverbindung an ein nic im DC, ausschliesslich für den iSCSI traffic vorbehalten ist.
    Im NAS kann man die Kommunikation vorsorglich noch für LAN1 sperren und im initiator kann beim Login auf das target das zu verwendende Adapter festgelegt werden.


    Wo sehe ich die Vorteile:


    Zuerst erhalte ich mir damit AD-seitig eine homogene Landschaft, Freigaben, Berechtigungen erfolgen direkt auf Windowsebene.
    Die vorhandenen Backup-Szenarien können beibehalten werden, ich kann auf das NAS sichern, ich kann auch auf einen externen Datenträger am NAS sichern und ich kann die targets per se sichern.


    Die targets werden zwar über eine Netzwerkverbindung, aber via SCSI Protokoll angesprochen, das über diese Netzwerkverbindung transportiert wird.
    Das target ist daher im Server als lokale Fesplatte sichtbar und wird auch so verwaltet. Der Zugriff erfolgt, wie bei einer normalen HDD, blockbasiert und eignet sich daher auch für Datenbanken etc.


    Mehrfacher Zugriff ist problemlos, auch hier wird das von Windows verwaltet, wie bei einer hardwareseitig vorhandenen HDD. (darum der Infostore auf einem target, der WDS verlangt übrigens auch einen lokalen Datenträger). Mehrbenutzerzugriff bietet also keinen Grund zur Besorgnis (kann man sich rantrauen) :mrgreen:


    Da sämtliche Datenbereiche ausgelagert sind, lässt sich auch ein Umzug des Servers auf andere Hardware entsprechend vorbereiten und in kürzester Zeit umsetzen.


    Mit den x79er Modellen und 10Gbit Anbindung liegt man performanceseitig jenseits von gut und böse, aber auch mit gbit Verbindung marschiert das zufriedenstellend.


    Auch wenn bei einem Neustart von NAS und DC samba eine gewisse Zeit brauchen sollte, bis die AD-Anbindung authentifiziert und synchronisiert ist, werden die targets sofort verbunden und stehen dem DC von vornherein zur Verfügung, wobei ich in einem DFS-namespace sowohl Freigaben auf den targets wie auch Freigaben auf dem NAS verlinkt habe, was keine Schwierigkeiten verursacht.


    Nachteile:


    Ein Plattenstandby auf dem NAS ist unfruchtbar, ein Herunterfahren des NAS, während der DC läuft, ist ausgemachter Blödsinn :)
    Das Ding muss eben laufen, wobei ich Dauerbetrieb für das NAS (respektive die HDDs) ohnehin als die gesündeste Betriebsart ansehe.


    Ich kann Euch nur ans Herz legen, ein entsprechendes Szenario zumindest testweise aufzusetzen, es könnte Euch den Glauben an Euer NAS zurückgeben/verfestigen :engel: :D


    Gruss
    Micha


    EDIT:
    Ich vergass noch zu erwähnen, dass man bei einer separaten Netzwerkverbindung auch gerne mit den jumbo packets rumprobieren darf. Ich konnte die Prozessorlast damit merklich senken.

  • Hi Micha,


    erfahrungsgemäß macht die Anbindung per SAMBA an einen 2003'er ADS auch weniger Probleme als eine 2008'er AD.


    Aber Du hast das Problem ja eh ausserhalb von SMB geregelt. iSCSI stellt definitiv eine Möglichkeit dar, das NAS als preiswerten storage für Sicherungen entfernt vom zu sichernden Server anzubieten. Das ist unstrittig. Ob die Einbindung in ein LAN mit dem Ziel der Netzwerkfreigaben sicher ist, weiss ich eben nicht: bei HeiseOnline kansst Du bsp. folgendes lesen: "iSCSI-Freigaben sind allerdings nur für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen geeignet: Das Protokoll kennt keine sicheren Mechanismen, um mit mehreren Anwendern gleichzeitig auf denselben Netzwerkspeicher zuzugreifen." Schon hier würde ich mit zittriger Hand versuchen, meinen Exchange-Content wieder zurück nach "richtig" lokal zu schieben ... ;)


    Da ich in meiner Praxis eigentlich die komplette IT/TK alleine mache (weniger aus Geiz, sondern weil ich dadurch die Infrastruktur halt persönlich kenne und sofort eingreifen kann, wenn mal etwas schräg schiesst und mir das zudem auch noch ein wenig Spass bringt), setze ich eigentlich nur auf Technologien, von deren Sicherheit ich restlos überzeugt bin.


    Insofern, s.o., wird der eigentlich angedachte Sinn des NAS, als Sicherungs-Storage und Fileserver zu dienen, nur zur Hälfte realisiert ... ich meine, ich kann damit leben, da bleiben die öffentlichen Freigaben halt auf dem Server liegen, auf dem sie jetzt eh schon unterwegs sind... Ich bin mir jetzt nur nicht wirklich sicher, was ich auf die knapp 3 TB so alles wegsichern soll.


    Und so richtig die Funktionalität, die vollmundig als AD-Integration promotet wird, erfüllt das iSCSI-Storage ja nun doch nicht. Da kann letztlich auch Aldi von seinen USB-Sticks oder Samsung von seinen HDD behaupten, sie seien in das AD integrierbar ... und die hätten so gesehen nicht einmal unrecht damit.


    Das QNAP hängt jetzt allerdings schon den zweiten (!!!) Tag recht stabil auch per SAMBA in der AD, nachdem ich das Teil jetzt schon 5x aus der Domäne aus- und wieder eintreten lassen habe. Mal sehen, wie lange es durchhält...


    Nachteilig ist hier allerdings die Doppelverwaltung der Berechtigungen einerseits auf dem NAS, andererseits in der AD ... naja.


    Es gibt halt nichts Vollkommenes auf diesem Erdenrund,


    LG, Thomas

  • Hallo Thomas


    Server 2008 ist (also nicht per se, sondern in Verbindung mit dem NAS) zweifellos tricky und solange ich mit dem 2003er AD hinkomme, werde ich mir diesen Vorteil auch erhalten.


    Aber auch Heise schreibt manchmal nachgeplapperten Blödsinn, und dieser Satz ist definitiv Blödsinn, auch wenn er stimmt.
    In einer Cluster-Umgebung braucht es auch zusätzlich ein Cluster-FS, damit ein Cluster auf das target zugreifen kann, aber das kann man nicht am iSCSI Protokoll festmachen. Damit mehrere Clients auf ein target zugreifen können bedarf es eines SCSI-Routers, der die Kommunikation zum target verwaltet.


    Nur, das hat nichts mit dem zu tun, was ich beschrieben habe.


    iSCSI (internet Small Computer System Interface) ist ganz gewöhnliches SCSI, das Protokoll wird dabei lediglich via TCP/IP Pakete über das Netzwerk verschoben.
    Der Initiator ist ein softwarebasierter SCSI-Controller, Ethernet ist der Bus und das target mimt den Controller auf der Festplatte.


    Auf was sich Heise bezieht, entspräche daher der Einbindung ein und derselben Festplatte auf mehreren Computern gleichzeitig, und zwar direkt über den Festplattencontroller.
    SCSI unterstützt das nicht auf Hardwareebene, warum sollte iSCSI das also in einer emulierten Umgebung tun, dessen Aufgabe es ist absolut konform zum ursprünglichen SCSI-Protokoll zu sein?
    Hierfür bedarf es entsprechender zusätzlicher Controller (hard- oder softseitig) die sich vor den HDD-Controller setzen, dann aber übernimmt dieser Controller die alleinige Kommunikation mit dem eigentlichen SCSI-Controller, ist demnach also immer noch eine point to point Verbindung.


    Bei Verwendung in deinem DC handelt es sich auch nur um p2p Verbindungen, denn die targets sind als ganz normale Festplatten in Deinem Server eingehängt, der Server selbst übernimmt die Verwaltung der Zugriffe, verwechsle das nicht.
    Beim Exchange greifen die Benutzer nicht auf das target zu (schliesslich hat keiner das target bei sich verbunden) sondern sie greifen gemeinsam auf den Exchange Server zu und alleinig der Dienst des Infostores holt und schiebt die Daten von/auf die Platte, was ja die Grundfunktion eines Serverdienstes ist, nämlich Daten auf einer p2p Ressource für viele Zugriffe gleichzeitig zur Verfügung zu stellen.
    Es verhält sich alles genauso, wie auf einer lokalen Platte deines DC's, daher kannst Du auch alles so handhaben.


    Also lass Dich nicht von Heise kirre machen, was dort beschrieben ist trifft auf dieses Szenario nicht zu und einem Protokoll als Manko anzulasten, was es per Definition (nämlich den kongruenten Transport des SCSI Protokolls über Ethernet) gar nicht können soll, sonst wäre ja keine wirkliche Kompatibilität zum SCSI Protokoll gegeben, ist schlichtweg Schwachfug.


    Ich verwende das in der von mir beschriebenen Art nun schon nahezu 2 Jahre und es gab noch nie irgendwelche Probleme. Wie gesagt, Heise spricht von targets die auf mehreren Systemen als lokale Platten propagiert werden sollen, mit dieser Lösung hat das nichts zu tun.


    Gruss
    Micha

  • Hallo Micha,


    herzlichen Dank für die sehr umfängliche Darstellung ... wieder was gelernt. Ich werde dann mal versuchsweise ein zweites target als freigabe einbinden und irgendwelchen Schrubbel darauf ablegen, denn ich zumindest irgendwo dubliziert habe.


    Dooferweise hängt das QNAP momentan immer noch stabil per SMB am AD ... das sind jetzt schon fast 48 Stunden!! Enorm ... eventuell will mich die Kiste ja nur auf hinterfotzige Art und Weise in trügerischer Sicherheit wiegen?


    Die auf das iSCSI-Laufwerk gerichteten Acronis-tasks laufen aber seit der Einrichtung zuverlässig durch, endgültig gesichert wird eh auf Band.


    Also, ganz lieben Dank noch einmal für die Klarstellung und LG, Thomas