Anbindung per AD oder iSCSI

  • Guten Abend,


    ich habe ein TS-419U mit 4* 2 TB als RAID5. Dieses habe ich in unsere Netzwerk Domäne (Windows 2003 Server mit AD, 6 Clients) aufgenommen. Die Einrichtung von Freigaben etc. hat auch wunderbar funktioniert und klappt. Für die Anbindung nutze ich eine Netzwerkkarte. Das gesamte Netzwerk hat ausnahmslos 1 GBit, der Switch unterstützt kein Trunking.


    Die im laufenden Betrieb zu transferierenden Datenmengen belaufen sich auf 5 - 10 GB im Laufe eines Tages, dies ist folglich zu vernachlässigen und nicht zeitkritisch. Dazu kommen aber TrueImage-Abbilder, wofür durchschnittlich bis zu 10 GB je Client und 100 GB für den Server anfallen. Ein vollständiges Image des Servers belegt etwa 700 GB, die der Clients zwischen 30 und 70 GB. Zwecks Einsparung von Energie werden die Clients nach Arbeitsende ausgeschaltet. Die Images werden (mit Ausnahme des Servers) morgens bei Arbeitsbeginn automatisch erstellt - verständlicherweise sollte dieser Prozess (auch wenn er im Hintergrund abläuft) in möglichst kurzer Zeit abgeschlossen werden. Aufgrund von Gleitzeit ist davon auszugehen, dass 2-3 Clients gleichzeitig Images erstellen.


    Jedoch würde ich gerne die Performance verbessern :D Ich habe gesehen, dass das NAS iSCSI unterstützt und sehe folgende Möglichkeiten:


    Bis auf eine Ausnahme verfügen alle Rechner über 2 (onBoard) Gigabit LAN-Karten, der letzte könnte noch eine Zweite verpasst bekommen. Somit könnte mittels den jeweils ungenutzten Karten ein iSCSI-Netzwerk aufgebaut werden. Nach meinen Informationen müsste hierfür je Client ein Target eingerichtet werden. Diese sollten je Client 250 GB und für den Server 2 TB groß sein, der Rest sollte weiterhin über das AD gemeinsam erreichbar sein. Eine ordnungsgemäße Netzwerkverkabelung ist vorhanden.


    Im Server steckt eine Intel Pro/1000 PT Quad Port NIC mit derzeit 3 ungenutzten Ports. Von dieser sollte ich eine 2 GBit Netzwerkverbindung zum NAS aufbauen können oder eine 2 GBit iSCSI-Verbindung aufbauen können.


    Welche dieser Möglichkeiten sind grundsätzlich realisierbar und welche ist in Punkto Geschwindigkeit und Administration die geeigneteste? Nach Möglichkeit sollen keine weiteren Investitionen getätigt werden müssen.


    Vielen Dank für Anregungen!


    Martin

  • Das wird eng, schätze ich mal, du hast immer ein nadelöhr bei der geschichte.
    Es soll also nichts mehr investiert werden und der Switch ist nicht trunkfähig.
    Ausserdem sollte er zumindest VLAN und jumboframes beherrschen.Somit kannst du das 2te NIC der Clients schon mal knicken.


    Die ganzen Daten müssen also über den Winserver geschoben werden, hier würde ich iscsi bevorzugen.
    Wenn jumboframes und trunking mit der quadkarte möglich sind, bestimmt die beste variante.
    Ein einzelnes target ist für das NAS bestimmt besser zu handhaben bei diesen Datenmengen, aber das ist ein zweischneidiges schwert.
    Images sind komprimiert, obwohl eine feste zielgrösse weggeschrieben wird, fallen die Images nicht jedesmal gleich gross aus, da der Dateninhalt variiert.
    Bei ständigem Überschreiben wirst du also eine erhebliche fragmentierung über die zeit nicht vermeiden können, das macht die geschichte langsam.
    Dann doch eher für jeden Client und für den Server ein eigenes target, alle auf dem server eingehängt und jeder Client bekommt seine eigene Freigabe.


    Ich nehme an der Server schreibt sein gelöt nachts weg, dann hat er die ganze bandbreite für sich. Wahrscheinlich kriegt er sein zeug schneller weg als die clients. :D


    Kannst nur ausprobieren, aber nicht alles auf einmal. Erstelle ein paar targets und häng sie ein, gleichzeitig kannst noch ein share einrichten und mal beide varianten laufen lassen.
    Nimm aber clients aus unterschiedlichen Schichten, damit die volle bandbreite der jeweiligen Anbindung zur Verfügung steht, sonst hast du da keine verlässlichen Ergebnisse.


    Auf jeden Fall lässt du das material ganz schön knechten.. :mrgreen:

  • Hey,


    ich wollte nicht sagen, dass keine weiteren Ausgaben getätigt werden dürfen, sondern nur, dass diese nicht überhand nehmen sollten. Wenn ein neuer Switch her muss ist das so - ich würde nur ungern mehr als 500 € ausgeben. Würden folgende Modelle die Anforderungen genügen:


    Level One GSW-2692
    http://www.level-one.de/levelo…d&cat=7016&model=GSW-2692


    Longshine LCS-GS9428
    http://www.longshine.de/longsh…bit/GS9428/GS9428_ger.pdf


    Ansonsten werde ich am WE mal die Direktverbindung per iSCSI testen. Scheinbar ist die Einrichtung mehrerer Targets (für jeden Client eins) mit Anbindung über den Server eine gute Wahl. Wenn ich nun den Server direkt per 2 GBit mit dem NAS verbinde fällt zwar der direkte Zugriff weg, aber das ist durchaus tragbar - schließlich ist dies ja nur ein zu ändernder Pfad.


    Martin

  • hi


    Zitat

    Von dieser sollte ich eine 2 GBit Netzwerkverbindung zum NAS aufbauen


    ich denke nicht dass das etwas bringen würde. die cpu des TS-419U kann eine gigabit-schnittstelle nicht auslasten. mehr als 40 MByte/s (~0.3 Gbit/s) wirst du kaum erreichen. d.h. eine einfache anbindung ohne trunking reicht auf jeden fall und es ist auch nicht nötig den switch zu wechseln.


    abgesehen davon gibt es auch trunking modi, welche keine unterstützung durch den switch benötigen > balance-tlb und balance-alb

  • Also weitergesponnen:


    7 iSCSI Targets für die Images (6* 0,25 TB + 2 TB = 3,5 TB) erstellen. Anschließend erstelle ich mit dem Rest (ca. 2 TB) ein Volume, auf welches via Netzwerk kollektiv zugegriffen werden kann.


    Sollte ich zur Ausnutzung des blockbasierten Zugriffs bei der Image-Erstellung mit einem zweiten (unmanaged) Switch ein zweites Netzwerk aufbauen, welches nur für iSCSI verwendet wird? Adresszuweisung per DHCP, anderer Adressbereich, kein DNS, kein Gateway!?


    192.168.0.x <- LAN (DHCP, DNS, WINS etc. funktioniert alles wunderprächtig)
    192.168.1.x <- iSCSI (neu: nur DHCP, Ansteuerung per IP ohne Aufnahme ins DNS)


    Martin

  • Hi Martin


    Langsam....und verinnerliche was Q geschrieben hat.
    Zieh jetzt nicht Hals über Kopf los und kauf einen Switch.
    Mach Dir, wie du vorhast, erst mal ein Bild von der direkten Serveranbindung.
    Der von Q eruierte Wert wird bestimmt nicht besser, wenn die CPU mehrere virtuelle Disks und den overhead der packets noch mitrechnen muss.

  • Die 419 wird hier der Flaschenhals sein und nicht das LAN.


    http://forum.qnapclub.de/viewtopic.php?f=46&t=495 gibt ja einige Infos zum Durchsatz. Ich habe bei mir eine TS-219 mit iSCSI laufen um komme auf Werte um 55 MB Write und 65 MB Read mit Single Disks. Da die *19-Serie alle die gleichen Prozessoren haben, werden die Werte bei Dir ähnlich, wenn nicht geringfügig niedriger sein (RAID 5).


    Zu Überlegen wäre die Trennung in SAN und LAN dennoch:


    - Sowohl die Clients, als auch der Server und das NAS haben 2 GBit-Ports. Warum diese also für den Backupzweck nicht nutzen?
    - Eine 2 GBit Verbindung vom Server zum NAS bringt Dir nichts. Da muss das NAS schon schneller sein...
    - iSCSI-Targets fürs Backup nutze ich auch, aber direkt von den Clients aus und nicht über den Server. (Acronis True Image 2010) Funktioniert ohne Probleme.


    Ich würde also die Clients, den Server und das NAS mit der 2. NIC in ein zusätzliches LAN bringen, das zunächst durchaus über den gleichen Switch laufen kann. Ich denke, der Switch wird da keine Probleme mit haben. Dann auf dem NAS die entsprechenden iSCSI-Targets für den Server und die Clients anlegen und auf den Clients und dem Server über den iSCSI-Initiator einbinden und die virtuellen Platten dann mit NTFS formatieren. True Image fürs Backup auf die virtuelle Platte einrichten. Fertig.


    Den restlichen Speicher auf dem NAS gibst Du dann entweder über SAMBA frei indem zu das NAS ins AD aufnimmst und dann entsprechende Freigaben auf dem NAS erzeugst.


    Alternativ bindest Du den Platz als weiteres iSCSI-Target auf dem Server ein und gibst den Platz dann über den Server frei. Hier ist natürlich die Last auf dem Server und dem SAN größer, da die Daten von den Clients erst übers LAN zum Server und dann übers SAN aufs NAS geschaufelt werden. Administration ist hier aber wahrscheinlich einfacher.


    Die generelle Frage ist, ob die Clients das NAS im LAN überhaupt sehen sollen? Bei der iSCSI-Lösung ist das NAS zunächst einmal transparent für die Clients und den Server, da ja nur eine "virtuelle" Platte im SAN/LAN eingebunden wird. Möchte man das so beibehalten, sollte der restliche Platz auf dem NAS als zusätzliches iSCSI-Target auf dem Server eingebunden werden und der Speicher dann über den Server freigegeben werden. Vorteil: Die Clients haben nicht noch einen Server mehr in der Netzwerkumgebung. Die Freigabekonfiguration findet komplett auf dem Server statt. Da das NAS 8 iSCSI-Targets unterstützt, passt das ja auch so gerade noch (6 Clients + 1 Server für Backup, 1 Server für Freigabe). Alle anderen Dienste auf dem NAS kann man ja dann deaktivieren...
    Da die Last ja über den Tag relativ verteilt ist, sollte das m.E. kein großes Problem sein:


    Wenn man es mal kurz durchrechnet:


    Server-Backup 100GB bei im Schnitt 50MB/s Schreibgeschwindigkeit: ca. 35 Minuten


    Client-Backup 10GB: 4 Minuten


    Bei mir sichere ich per True Image täglich eine VMware-VM mit 43 GB in ca. 15 Minuten.


    Jan

  • hi jpr


    Die werte sind ok. Wieviele targets hast du denn im Einsatz?
    Wenn du schon mit mehreren targets Erfahrungen gesammelt hast, möchte ich hiermit mein Interesse bekunden :D


    So wir bafh schreibt, werden ja immerhin ca 3 clients gleichzeitig ein Image wegschreiben.
    Da ensteht doch bestimmt eine recht hohe cpu-load. Weiss ehrlich gesagt nicht, wie schwerwiegend ich das einschätzen soll.
    Oder mache ich mir da vielleicht grundlos Gedanken?


    Gruss
    Micha

  • Zitat von "TrueFazer"


    Die werte sind ok. Wieviele targets hast du denn im Einsatz?


    Ich habe 3 Targets im EInsatz:


    1* Datensicherung Mac OSX Timemachine (läuft ständig, sichert einmal pro Stunde)
    1* VMWare-Image Lotus Domino Application Server (läuft ständig)
    1* Datensicherung Server (läuft morgens mit 2-3 Clients)


    Zusätzlich sicher ich die NAS-Daten auf USB-Platten über die Backupfunktion und Remote-Replikation. Das VMWare-Image wird nachts vom VMWare-Server per Snapshot auf diesen lokal gesichert.


    Generell wirst Du die Werte von 60 MB/s bei drei parallelen Schreibzugriffen wahrscheinlich nicht erreichen können, egal ob mit einer oder zwei Gigabit-Verbindungen. Realistisch sind m.E. Werte um die 35 MB/s bei drei parallelen Schreibzugriffen.


    iSCSI und Samba sind in Hinsicht auf die CPU-Last bei so wenigen Clients recht genügsam. Die CPU-Hogs sind bei mir Twonky und der iTunes-Server (Firefly), wenn diese scannen bzw. streamen müssen.


    Jan