m.2 SSD für TS-473A als Qtier oder Caching?

  • Hallo zusammen,


    ich will mit M.2 SSD die allgemeine Leistung meines 473A verbessern.

    Habe folgende Fragen.


    1) bringt SSD caching mehr Leistung oder sollte man SSDs lieber als Qtier einrichten?

    2) ist 1x 512GB als Caching langsamer als 2x 256 GB SSD?

    3) Bestimmte M2. SSD Karten als Preisleistungstipps?


    Vielen Dank

  • 1) Definiere "Leistung" Was soll denn erreicht werden

    2) Niemals nur eine SSD einsetzen wenn irgendwas mit Tier oder Schreibcache zur Dabatte steht (totaler Datenverlust bei Defekt)

    3) Am besten von der Kompatibilitätsliste

  • 1) bringt SSD caching mehr Leistung oder sollte man SSDs lieber als Qtier einrichten?

    Das macht beides nur Sinn, wenn bei dir bestimmte Daten immer wieder gelesen werden. Es muss aber schon soviel sein, dass der RAM-Cache nicht mehr reicht. Hast du solche Anwendungen laufen?

  • Hi xtremu ,


    ich habe das TS-351, als ich es neu hatte, mit 2 x 512 GB SSD und 3 x WD RED 4 TB im RAID 5 und 15 GB Hauptspeicher ausgestattet.


    Da das Konstrukt Tiering sich in der Theorie spannend anhört, habe ich es so eingerichtet, dass die vielgenutzten Daten über Tiering (Qtier) beschleunigt werden sollen, bei mir DataVol1, und das Volume mit den Containern und meinem Datenbereich den ich viel nutze.


    Was soll ich sagen, kein Performancegewinn merklich.


    Dann habe ich einen Test, ich denke es war in dem 7 teiligen Test von Mavalok2, gelesen, dass verglichen wurde, ob Tiering oder Cache vorteilhaft ist. Dort kam, verkürzt dargestellt heraus, dass Cache vorteilhaft ist.


    Das habe ich dann umgestellt und dann wurde es deutlich schneller.


    Woran kann es liegen?

    Tiering ermittelt empirisch, welche Daten zu welchen Zeiten genutzt werden, also z.B. Mitte es Monats die Gehaltsthemen, Ende des Monats Steuerdaten.

    Bei großen Anlagen ist auch wohl ein eigenes Subsystem alleine mit diesen Themen befasst.

    Bei meinem kleinen TS-351 ist es ein Caleron J1800, der ALLES machen muss.


    Weiterhin braucht Tiering einen stabilen Datennutzungsverlauf, um vorausschauend Daten umzuschaufeln. Bei mir ist das aber nicht gegeben. Es gibt keine Regelmäßigkeit, ich mache nicht immer Montags um 10:00 - 12: Videobearbeitung und am Nachmittag die Steuer. Mein NAS dient der privaten Nutzung mit wechselnden Zeiten. Also kann Tiering auch nix empirisch erheben und Nutzungsprofile von Daten erstellen.


    Beim Cache ist das anders. Ich habe auch hier nur das Volume dem Cache zugeordnet, welche viel in Bewegung sind.

    Inzwichen ist das Work-NAS ein TVS-672X mit 2x2TB SSD als DataVol1 mit den Containern und VMs und die vorhandenen 2 512 GB SSD dienen dem NAS als Cache für 2 Volumes.


    Das macht alles einen flotten Eindruck.


    Daher meine Erfahrung, Tiering nur wenn es stabile Datennutzungsprofile mit klaren Zeiten gibt und wenn das Tiering auf einer sehr potenten Hardware installiert ist.


    Gruß Markus

  • xtremu

    Habe bei meinem TS-473A M.2 SSD-Cache als RAID1 im Einsatz - Schreib- und Lesecache. Der Cache bringt bei mir Vorteile, da ich Virtualisierung im Einsatz habe. Natürlich könnte man die virtuellen Maschinen auch direkt auf die SSDs platzieren, was noch etwas schneller wäre, aber bei mir sind es zu viele verschiedene Maschinen, so dass diese nicht alle auf dem SSD-RAID Platz hätten. Das nächst besser für diesen Zweck ist Cache. Das beschleunigt die VMs ganz ordentlich.

    Bei wenig Daten oder sequenziellem Backup wird SSD-Cache aber nicht wirklich was bringen.

    In Deinem Fall die Container und MySQL Datenbank kann Cache durchaus was bringen. Hängt natürlich wieder vom Container und von den Daten der Datenbank ab. Aber eigentlich sind Datenbanken eines der Szenarien für Cache. Aber bei einer 10 MB Datenbank mit 100 Datensätzen wird man da auch nicht viel Unterschied merken.

  • P.S. Da SSD ja nicht ganz "verschleißfrei" arbeiten, habe ich die Cache-Funktion nur für die Volumes aktiviert, welche auch der intensiven Nutzung unterliegen.


    Ein Backup, welches man auf dem NAS speichert oder Multimedia, die man sich ansieht, braucht kein Cache.

  • Im GBit Netzwerk braucht man eh keinen Cache auf SSD Basis.

    Bei 10G braucht man dann min 4 besser 6-8 HDs um 10G sequenziell auslasten zu können.


    Klar ist eine SSD bei Random IO viel schneller als eine HD, aber das hat man wo?

    Bei VMs, DBs, Contis, sprich System Apps VMs usw. auf das SSD Volume und Daten auf die Spindeln.


    Das bringt dann auch bei GBit extrem viel.


    Da rennen dann die VMs nur so und die CPU limitiert wie der RAM.

    Dann bist beim nächste. Problem, wenn das nicht reicht. Der 1500V hat ja schon ein wenig Leistung ist aber auch nicht das Tier schlechthin.


    SSD Cache ist sinnloses SSD killen, wenn man es einfach nur einsetzt weil man es kann.


    Hatte auch erst Qtier im Einsatz, nett um zu spielen. Effekt hält sich in Grenzen.

    Meine VMs hier laufen nicht immer. Wenn ich die starte rennen die dank reinem System SSD Volume. Bei Qtier würden die nach 1-2 Wochen auf den HDs liegen.

    Klar beim start dann neues auf die SSDs schreiben aber dafür von den HDs lesen.


    Schon mal Win 10 von einer HD gestartet? Da langweilt sich selbst ein Celeron weil er nix zum rechnen bekommt.


    Und wenn alles rennen muss wie doof, dann geht eh nur reines SSD Storage.

  • Im GBit Netzwerk braucht man eh keinen Cache auf SSD Basis.

    Bei 10G braucht man dann min 4 besser 6-8 HDs um 10G sequenziell auslasten zu können.

    Das kann ich bestätigen...

    Mein TS-h886 kann mit RAID-Z2 bestehend aus 6 HDDs meine 10G Verbindung ausreizen. Das NAS hat aber auch noch einen Cache aus einem auf M.2 SSD-basierenden RAID-0 und einem ebenfalls auf M.2 SSD basierenden RAID-1 für das ZIL des ZFS.

  • Das NAS hat aber auch noch einen Cache aus einem auf M.2 SSD-basierenden RAID-0 und einem ebenfalls auf M.2 SSD basierenden RAID-1 für das ZIL des ZFS.

    Also eben das, was man normalerweise so zuhause herumstehen hat. :) Krasses Setup was Du da zuhause hast. **ganz neidisch werd**

    ... aber das hat man wo?

    Bei VMs, DBs, Contis, sprich System Apps VMs usw. ...

    DB und Container kommen beim Themensteller ja auch zum Einsatz. Also würde Cache durchaus Sinn machen.

    SSD Cache ist sinnloses SSD killen

    Bei sequenziellen Backups auf jeden Fall, bei null Gewinn.


    Was bis jetzt noch nicht erwähnt wurde: Falls es die Intention sein sollte, dass dadurch die HDDs weniger arbeiten sollen und somit leiser sein sollen, dann muss ich enttäuschen. Die schreiben und klickern genau gleich weiter. Der Inhalt vom Cache wird ja weiter auf die HDDs geschrieben, wenn auch verzögert. Das Lesen mag je nachdem etwas weniger werden, aber davon spüre ich hier eigentlich nichts. Wenn dann noch eine Windows VM am Laufen ist, dann kennen die Platten ohnehin kein Halten mehr.

  • Daher ja auch der Rate, System, Apps, Contis und VMs auf eine reines SSD Volume zu legen, dann ideln die HDs rum obwohl die DBs, Contis, VMs 24/7 arbeiten.


    Zudem ist dann die Lebensdauer der SSDs eher durch deren Kapazität begrenzt, denn mir sind die Dinger immer zu klein geworden, lange bevor ich eine im normalen Betrieb tot geschrieben habe.

    Das ist bei Cache anders, hier killt man die SSDs in ein paar Jahren ohne das man einen wirklichen spürbaren Vorteile erhalten hat, der das aufwiegt.

  • dann ideln die HDs rum obwohl die DBs, Contis, VMs 24/7 arbeiten.

    Wirklich schlafen legen sich die HDDs aber trotzdem nicht. Ist aber so sicher um einiges leiser. Setzt aber eben voraus, dass alles auf die SSDs rauf geht was rauf muss. SSD Speicher ist teuer, HDD billig. Dazu kommt, dass bei M.2 SSD im Heimbereich bei 4 TB mehr oder minder schluss ist. Gut 18 TB HDDs sind auch nicht wirklich günstig.

  • 1-2TB SSDs kann man inzwischen bezahlen.


    Wer mehr Platz in einer VM braucht, sollte ggf. mal die Anlage überdenken/arbeiten.


    Muss das wirklich direkt in der VM liegen oder kann die auch über ein Netzlaufwerk vom NAS einen Ordner einhängen?


    Kann ich das über eine externe LUN einhängen, die dann auch wieder auf dem HD Pool liegen kann.


    Kenne im privatem recht wenig Anwendungsfälle für Datenbanken jenseits der 100GB.

  • Kenne im privatem recht wenig Anwendungsfälle für Datenbanken jenseits der 100GB.

    Ich habe mal testweise einen Ethereum Full Node auf einem gecachten Volume laufen lassen. Das sah richtig gut aus. War aber trotzdem Quatsch, weil die komplette Datenbank als Kopie im Cache lag. Jetzt liegt die DB direkt auf SSD.


    Bei 1 TB Cache müsste die DB schon ein paar TB groß sein, damit es Sinn macht.

  • Was weiß denn ich, was Ihr da zuhause alles habt. Man hört hier im Forum schon ziemlich heftige Gesichten. :)


    Meine M.2 sind 480 GB groß, davon fallen 100 GB an Over-Provisioning. Nach Abzug von allem bleiben da 310 GB über. Bei aktuell 6 VMs (laufen nicht alle gleichzeitig) würden da ca. 60 GB pro VM bleiben. Theoretisch möglich, aber nicht sehr komfortabel. Solange der Speicher nicht verwendet wird noch kein Problem, aber... Und die Snapshots der VMs verlangen auch nach Speicher. Aktuell 200 GB in Verwendung. Noch würde es funktionieren.


    Unterm Strich bleibt es immer ein Bewertung des Einzelfalls.

    Vorteil von Cache: Der lässt sich relativ einfach und schnell doch wieder ein "richtigen" Speicher umkonfigurieren.

  • Ist es möglich, ausgewählte Container-Apps und VMs auf SSD zu speichern und andere auf HDD zu verschieben? Oder muss man z.B. Container Station komplett auf SSD oder HDD speichern?

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  • Bei den VMs kannst Du den Speicherort für jede einzelne VM oder sogar für jede einzelne virtuelle Festplatte festlegen. Du kannst hier also die Systemfestplatte auf der SSD und die Datenplatte auf der HDD platzieren.