TS-653D und die PCIe-Lanes

  • Für TS-653D kann ich keine vollständigen Informationen über die Verwendung der PCIe-Lanes finden. Hier der Beginn eines Versuches, Licht in die Dunkelheit zu bringen.


    Was bekannt ist:

    J4125 hat 6 PCIe2 Lanes, 2 x USB3 und 2 x SATA.

    Die beiden USB3 Ports sind offensichtlich unverändert ausgeführt.

    Die beiden Realtek LAN Controller benötigen jeweils 1 PCIe-Lane.

    Der PCIe-Steckplatz hat deren zwei.

    TS-653D hat laut Herstellerangaben deutlich geringere Datenraten beim Lesen als TS-453D.



    Es drängt sich der Verdacht auf, dass neben den zwei Intel SATA-Ports die anderen vier an einem PCIe2 x 2 Controller angeschlossen wären. Dem ist nicht so.


    lspci:



    Die PCIe-Geräte verteilen sich auf 3 Hersteller: Intel, Realtek und ASMedia. Von Intel (Hersteller 8086) ist genau das, was man erwartet, einschließlich eines Speichercontrollers (0106; Treiber ahci). Von Realtek (10ec) stammen die beiden LAN-Ports (0200) und nichts anderes. Auffällig sind die drei Speichercontroller (0106) von ASMedia (1b21; treiber ahci). Gerät 0625 steht für ASM106x.


    Durchsuchen von /sys/... fördert zu Tage, dass die drei Controller von ASM jeweils eine maximale Anzahl PCIe-Lanes von zwei besitzen. Ohne angeschlossene Geräte verwendet einer aktuell zwei, die anderen beiden je eine. Das deutet zum einen auf den Controllerchip ASM1062 und nicht die Controllerchips ASM1062 und ASM1061 hin und zum anderen auf die Verwendung eines PCIe-Switch-Chips.



    Ein Blick auf die den Lüftern zugewandte Seite der Backplane ist ohne garantieschädlichem Ausbau nur eingeschränkt möglich. Dort sind tatsächlich drei Controllerchips verbaut, die identisch zu sein scheinen. Der genaue Verlauf der Leitungen ist nicht ganz klar. Eine begründete Vermutung lautet:


    HDD 1: eigener Controller

    HDD 2: eigener Controller

    HDDs 3 + 4: teilen sich einen Controller

    HDDs 5 + 6 kommen direkt vom Mainboard, also Intel


    Die drei ASMedia Controller erreichen insgesamt 64 PCIe-Lanes. Diese an zwei Lanes des SoC anzuschließen ergibt keinen Sinn, vom SoC kommen hierfür mindestens 4.


    So sehe ich drei mögliche Szenarien:


    1)

    10-Lane-PCIe-Switch, davon 4 * an die SATA-Controller, 4 and das SoC und 2 an die beiden LAN-Ports.


    2)

    10-Lane-PCIe-Switch, davon 4 * an die SATA-Controller, 4 and das SoC und 2 an den PCIe-Steckplatz.


    3)

    14-Lane PCIe-Switch, davon 4 * an die SATA-Controller, 6 and das SoC, 2 an die beiden LAN-Ports. und 2 an den PCIe-Steckplatz.



    Im nächsten Schritt müsste man auf dem Mainboard nach dem PCIe-Switch suchen. Doch komplett zerlegen werde ich mein Gerät erst nach Ablauf der Herstellergarantie.



    tl;dr

    4 SATA-Ports verteilen sich auf 3 separate Controller, die ihrerseits jeweils 2 insgesamt 4 PCIe-Lanes haben wollen.

    5 Mal editiert, zuletzt von dvor () aus folgendem Grund: tl;dr hinzugefügt

  • Beim 253D ist der PCIe x4, beim 453D x2 und beim 653D auch x2. Der einzige Unterschied zum 253D ist die Anzahl der Sata Ports, von daher gehe ich stark davon aus das die Lanes für Sata benutzt werden, aber wissen tue ich es nicht.

  • Nur eine SSD (Samsung 850 EVO) verbaut, keine HDDs.


    Der Performancetest liefert Leseraten: Als HDD 1 oder 2 etwa 425 MB/s, als HDD 3-6 jeweils etwa 540 MB/s.


    Folgerung: Die Controller für HDD 1 und 2 sind mit je einer PCIe-Lane angebunden. Habe den ersten Beitrag entsprechend editiert.

  • HDD 2 im 253D liefert 541,90MB/sec

    Im TS-253D sind die beiden SATA Ports mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit jene des Intel-Chipsatzes. Sie sind zu vergleichen mit HDD5 und HDD6 des TS-653D. Die liefern die gleiche Datanrate. Passt also.