NAS mit redundantem Netzteil, USV Einstellung nutzlos

  • Systemcheck:
    - QNAP TS-869U-RP
    - mit zwei Netzteilen (redundant eingestellt)
    - angeschlossen an zwei APC Smart UPS 1500 ....
    - Firmware QTS 4.0.5


    Fragestellung:
    Wie funktioniert bei QNAP die USV Einstellung mit redundanten Netzteilten ? Wurde hier etwa nicht bedacht, dass man eventuell in Firmen redundante USV's einsetzt ? Ich kann nämlich nicht zwei USV's angeben die das System auswerten soll, bevor es herunterfährt. Mein Verständnis also:


    Szenario 1:
    USV1 Spannungsversorgung fällt aus, diese wurde im QNAP angegeben. Je nach Konfiguration fährt das System nach x-min herunter. Netzteil 2 wird jedoch über USV-2 weiterhin mit Spannung versorgt. Redundanz verfehlt!


    Szenario 2:
    USV2 Spannungsversorgung fällt aus, diese wurde im QNAP nicht angegeben. Nach dem Ausfall der USV2 läuft der NAS weiter. Im Fehlerfall läuft Szenario 1 ab.


    Wunschvorstellung:
    egal welche USV ausfällt, der NAS soll erst herunterfahren, wenn die letzte USV (in diesem Fall die andere USV) keine aktive Spannungsversorgung hat.


    Hintergrundinformationen:
    APC liefert mit dem PCNS PowerChute Network Shutdown eine Software für Win/Linux/netgear ReadyNAS/VMware ESX/.... eine Software, welche die Konfiguration einer oder mehrere USV nachliefert (sowie weiteres).


    mit freundlichen Grüßen
    Marcel

  • Zitat von "Graupunkt"

    Wie funktioniert bei QNAP die USV Einstellung mit redundanten Netzteilten ? Wurde hier etwa nicht bedacht, dass man eventuell in Firmen redundante USV's einsetzt ? Ich kann nämlich nicht zwei USV's angeben die das System auswerten soll, bevor es herunterfährt.


    Das QNAP-Konzept ist da imho einfach und offensichtlich: Die redundanten Netzteile sollen sich gegenseitig absichern. Das funktioniert auch reibungslos, solange beide an der gleichen USV hängen.


    Ein integratives Feature, was mit Deinem "Konzept redundanter USVs" wie gewünscht zusammenarbeiten würde, müsste erst hinzugefügt werden. Diesen Vorschlag kannst Du ja QNAP ja mal machen.


    GLG GBD

  • Ah super Danke.



    Dann ist das also nur eine Redundanz bei Ausfall des Netzteiles und keine redundante Spannungsversorgung. Der Fehler liegt also im Detail =)


    Ich werde mal bei QNAP auf den Tisch klopfen.



    Nachtrag:
    Gesagt, getan. Ich habe eine Anfrage unter #AXH-337-73325 gestartet und gebe Rückmeldung sobald sich etwas ergibt. Ich hoffe den Support stört es nicht, wenn Ergebnisse hier übernommen werden ? Sollte ich binnen einiger Wochen nicht geantwortet haben, einmal anstupsen, ich hab die E-Mail-Benachrichtigung für diesen Beitrag aktiv.

  • Deine Konfiguration sehe ich allerdings auch zum ersten Mal,
    daher kann ich mir auch vorstellen das QNAP das nicht berücksichtigt hat.


    Ich kenne es eigentlich nur so, daß man im Rack eine USV-Leiste hat und
    eine ohne USV. Die USV ist in sich gedoppelt und besteht aus Batteriepuffer
    (und Dieselgenerator). Davon "merkt" das Rack also nichts. Bei der zweiten Leiste
    umgeht man absichtlich das ganze USV-Gedöhns und ist "direkt" mit dem
    Energieversorger verbunden.
    Wenn ihr also Daten habt, die so hoch verfügbar sein müssen, sollte man evtl.
    den Rechnerraum hochrüsten bzw. sich in ein geeignetes Rechenzentrum einmieten,
    wenn man nicht viel an HW hat.

  • Die Lösungen sind pro Unternehmen unterschiedlich, ich zumindest kenne es nur so. Auch von Kollegen wurde mir dieses System so bestätigt. Aber ist auf jeden Fall interessant zu hören, wie es scheinbar gemeint ist.


    Wir sagen uns, wenn redundant, dann auch richtig:
    - seperate Stromversorgung ab HAK / NH-Sicherung
    - zwei getrennte Phasen (üblicherweise auch 2 getrennte Fi-RCDs mit integrierter B16 Sicherung, mag man drüber streiten ob FI ja oder nein)
    - diese laufen wie es sich korrekt gehört über zwei separate Kabel zu der jeweiligen Steckdose und dann zu den USV (Elektrotechnische Sicht sieht pro Stromkreis eine getrennte Leitung vor, ausser allpolig abschalten)
    - Daran schliessen wir dann auch jeweiles 1 USV's pro Stromkreis an
    - Die Server erhalten zwei Netzteile welche an die beiden Unterschiedlichen USV's angeschlossen werden
    - der APC NPSC kümmert sich dann auf dem ESX, Windows oder Linux ums herunterfahren sobald bei beiden USV's die Spannungsversorgung ausfällt.


    Kurze Gegenfrage für das Konzept:
    - Habt ihr USV und direkte Stromversorgung auf einer Sicherung ?
    - wenn nicht, was passiert wenn die USV Spannungsversorgung ausfällt ? Ich gehe davon aus der Server fährt herunter, bei Erreichen eienr Restkapazität von x% ?
    - das wäre dann nur eine Redundanz im Falle eines Defektes in einem der Netzteil ? Denn dann macht es eher Sinn beide Netzteile an die USV anzuschliessen. Warum siehe unten.
    - wenn der Server nicht herunterfährt, besteht jetzt die geringe Gefahr, dass dieser direkt ausgeht wenn die andere Spannungsversorgung auch ausfällt


    oder warum schliesst ihr das 2te Netzteil direkt ans Stromnetz an ?



    Ich möchte euer Konzept nicht schlecht machen, es ist sicherlich aus kostentechnischen Gründen auch berechtigt.
    Und nur so nebenbei, im Serverschrank haben wir keine Geräte, die wir nicht über die USV laufen lassen. Alleine die galvanisch Trennung schützt vor Spannungsschwankungen / Spitzen, Blitzeinschlägen und Co. In manchen Häusern gibts dann noch BHKW's welche dann noch Einspeisen, und bei mir im Hinterkopf hält sich das Gerücht, dass diese die EDV auf Dauer kaputt machen. Ich muss allerdings dazu sagen, das wir nennen es mal "Perfektionismus" anstreben, ohne das es jetzt überheblich klingen soll.

  • Och, das hätte ich Dir auch nie unterstellt.
    Wie immer kommt es bei jedem auf den Anwendungsfall an.


    Nein, bei uns sind standardmäßig zwei USV Leisten und zwei "Citynetz"-Leisten verbaut.
    Jede davon hat eine eigene Sicherung. Unsere USV besteht aus einem Batteriepuffer und einem
    riesigen V10-Schiffsdiesel. Die Batterie hält soweit ich weiß um die vier Stunden, Größe der
    Technikräume sind so um die 3000qm. Der Schiffsdiesel hat wiederum soviel Sprit um die
    Räume für ca. 2 Tage am Leben halten kann und dann muß der Tankwagen kommen :mrgreen:
    Daraus ergibt sich, daß die Notstromversorgung auch recht komplex ist und sollte hier,
    obwohl in sich redundant, ein Ausfall passieren ist das reine Citynetz an keiner Stelle mit
    der USV-Technik verbunden.
    Wir fahren auch keine Systeme herunter, sondern haben bei wichtigen Diensten eine Georedundanz,
    sprich der ESX würde seine VMs in eine andere Stadt verschieben und dann warten bis er stirbt.
    Ist der Strom wieder da stellt der ESX seinen letzten Powerstatus wieder her (also an) und die VMs
    werden wieder auf die Clustermember verteilt sofern es das VirtualCenter für erforderlich hält ;)


    Beim shared Storage, wir verwenden SAN Storages, verhält es sich im Endeffekt genauso.
    Da ist auch eine Virtualisierungsinstanz dazwischen sodaß man im normalen Betrieb sich
    nie ganz sicher sein kann auf welchem SAN man sich gerade befindet ;)


    Für Gerätschaften die nur ein Netzteil haben verwenden wir, keine Ahnung wie sich das Ding schimpft,
    eine vorgeschaltete Box, in die einmal USV und einmal Citynetz via Kaltgerätestecker reingeht und einen
    Kaltgeräte-Ausgang an den das zu versorgende Gerät angeschaltet wird.


    Weitere Details zur die Stromversorgung kann ich Dir aber nicht beantworten, da das nicht mein
    Aufgabengebiet ist. Dafür gibts die Kollegen der Standortplanung…