TS-209, Ernstfall ist da: 'trotz RAID1 sind meine Daten weg!

  • Ich hatte in einem anderen Thread hier ja schon berichtet, daß mein TS-209 Pro am 19.07. nachts beim Rebuild des RAID's sein Leben ausgehaucht hat. Da es noch innerhalb von 14 Tagen nach Lieferung (online) war, ging es gleich am 21.07. zurück nach Alternate. Die haben es nach Überprüfung und Bestätigung des Fehlers (nichts geht mehr) am 28.07. an den Vorlieferanten/Hersteller geschickt. Seit dem ist es "in Bearbeitung".


    Mein Wunsch war:
    wenn es ein Einzelfehler/Ausnahme ist, ein funktionierendes NAS mit RAID1, hot-plug, NFS,
    wenn es ein Serienfehler ist, Erstattung des Kaufpreises und kein Ersatzgerät.


    Heute habe ich mich dann nach so langer Zeit des Wartens mal daran gemacht, an meine daten zu kommen - eine Odyssee mit schlechtem Ausgang:


    1. Die HD, auf der gerade die Daten restauriert wurden, als alles starb, ist nicht mehr ansprechbar in einem PC an einem eSATA-Anschluß. Die Platte (WD7500AACS GP) ist auch gerade mal 2 Monate alt und war nur sporadisch in einem eSATA-Gehäuse in Betrieb. Muß ich reklamieren.


    2. Ich erinnere mich langsam an einen Satz im Manual 'QNAS_V2-1-0_DEU.pdf' auf Seite 193:

    Code
    13.3 Ausfall oder Funktionsstörung einer DiskWenn ein Ausfall oder eine Funktionsstörung einer Disk aufgetreten ist, tun SieFolgendes:1. Protokollieren Sie alle anomalen Ereignisse oder Meldungen als Referenz für den    Techniker.2. Stoppen Sie den gesamten Betrieb des NAS, schalten Sie ihn aus.3. Kontaktieren Sie den Kundendienst wegen technischem Support.        Hinweis: Der NAS muss von einem ausgebildeten Techniker repariert        werden. Versuchen Sie nicht selber, den NAS zu reparieren.


    Falls dem nun tatsächlich so ist, heißt das in diesem Fall: wenn eine HD stirbt, muß da NAS zum Service geschickt werden - wozu soll dann RAID1 taugen ???


    3. Gott sei Dank gibt es ja noch die 2te Festplatte im NAS, die bis dahin einwandfrei lief. Also diese in ein eSATA-Gehäse gesteckt und an den Linux-PC angeschlossen. Prima, kann die fstab auslesen:

    Code
    fdisk -l /dev/sdcPlatte /dev/sdc: 750.1 GByte, 750156374016 Byte255 Köpfe, 63 Sektoren/Spuren, 91201 ZylinderEinheiten = Zylinder von 16065 × 512 = 8225280 BytesDisk identifier: 0x00000000   Gerät  boot.     Anfang        Ende     Blöcke   Id  System/dev/sdc1   *           1          66      530113+  83  Linux/dev/sdc2              67         132      530145   82  Linux Swap / Solaris/dev/sdc3             133       91190   731423385   83  Linux/dev/sdc4           91191       91200       80325   83  Linux


    Dabei wundert es mich schon, daß die Datenpartition vom Typ '83' ist.
    Eine Linux-RAID-Partition hat üblicherweise den Typ 'FD'.


    Kann die erst primäre Partition mounten und lesen:

    Code
    root@pp:/home/ingo# mount -t ext3 /dev/sdc1 /mntroot@pp:/home/ingo# ls -l /mntinsgesamt 36drwxr-xr-x 10  502  502  4096 2007-01-15 10:24 apachedrwx------  2 root root 16384 2008-07-11 00:26 lost+founddrwxrwxrwx  8 root root  4096 2008-07-16 18:45 mysqldrwxr-xr-x 14 root root  4096 2008-06-24 12:20 rootfs_2_3_6drwxr-xr-x  5 root root  4096 2008-07-11 13:51 twonkymediadrwxr-xr-x  2 root root  4096 2008-07-11 14:51 update


    kann die vierte Partition mounten und lesen:

    Code
    root@pp:/home/ingo# mount -t ext2 /dev/sdc4 /mntroot@pp:/home/ingo# ls -l /mntinsgesamt 14-rw-r--r-- 1 root root     0 2008-06-24 12:22 debug_flagdrwxr-xr-x 4 root root  1024 2008-07-11 13:52 homedrwx------ 2 root root 12288 2008-06-24 12:21 lost+founddrwxr-xr-x 7 root root  1024 2008-06-20 10:52 usr


    Die swap-Partition ist uninteressant.
    Nur die Datempartition läßt sich nicht mounten:

    Code
    root@pp:/home/ingo# mount  /dev/sdc3 /mntmount: unbekannter Dateisystemtyp „linux_raid_member“


    oder

    Code
    root@pp:/home/ingo# mount -t ext3 /dev/sdc3 /mntmount: wrong fs type, bad option, bad superblock on /dev/sdc3,       missing codepage or helper program, or other error       Manchmal liefert das Syslog wertvolle Informationen – versuchen       Sie  dmesg | tail  oder so


    Also im Internet recherchiert, um dann zu finden, daß QNAP hier irgendwelche Patches angebracht hat, die zu einem nicht-standard ext3 Filesystem führen. Output von 'dmesg':

    Code
    EXT3-fs: sdc3: couldn't mount because of unsupported optional features (40)


    Fazit für mich hier:
    wenn im RAID1 eine Platte und/oder das NAS selbst, sind die Daten im Orcus. Ich jedenfalls konnte keine Lösung finden, die Datenpartion der noch intakten Festplatte zu mounten und zu lesen.
    RAID1 ist in diesem Fall eine sehr trügerische Sicherheit, denn es sichert offensichtlich nicht einen echten Plattenausfall ab. Die Daten selbst können wohl nur in einem QNAP-Gerät wieder gerettet werden.


    Gibt es hier noch Hilfe?


    Viele Grüße,
    Ingo

  • Das ist genau das wo mehrfach erwähnt wird das es unerlässlich ist einen zusätzlichen Backup über eine USB Harddisk zu erstellen und dieses muss mit FAT32 formatiert sein. Raid1 hat sicher seine Berechtigung wenn alles gut funktioniert, kenne mich nicht mit Linux aus aber vielleicht gibt es da noch eine Chance an die Daten zu kommen.


    Walter


    :|

  • Zitat von "Walter Buergin"

    Das ist genau das wo mehrfach erwähnt wird das es unerlässlich ist einen zusätzlichen Backup über eine USB Harddisk zu erstellen und dieses muss mit FAT32 formatiert sein.


    Warum eigentlich FAT32 - das liest man immer wieder? Das NAS unterstützt doch auch ext3 auf externen Platten, da werden wenigstens die ganzen Unix-Attribute und Rechte korrekt behandelt. Obendrein ist es ein grundsolides Journalling-Dateisystem. Welche Nachteile hat denn da ext3?

    Zitat von "Walter Buergin"

    Raid1 hat sicher seine Berechtigung wenn alles gut funktioniert, kenne mich nicht mit Linux aus aber vielleicht gibt es da noch eine Chance an die Daten zu kommen. :|


    Tja, wenn alles gut funktioniert, dann braucht man kein RAID1 - oder liege ich da falsch?


    Viele Grüße,
    Ingo

  • Hallo ihr beiden,


    ich sehe das genauso wie Walter. Ein NAS ist nichts anderes als ein Zentraler Speicherplatz für unterschiedliche Betriebssystem und nichts weiter. Was heute in einem NAS schon alles mitkommt schiesst am Ziel schon vorbei.
    Fest steht jedoch das es nicht als reines Backupsystem zu sehen ist.



    gday
    Christian

  • Dann will ich mal versuchen, was positives daraus zu machen. Wie steht es denn mit dieser Konfiguration:


    Disk #1 eine kleine 2,5"-Platte oder gar eine SSD (Solis State Disk) evtl. auch CF + CF<->SATA-Adapter
    Disk #2 eine große 3,5" Platte


    Und das ganze als JBOD (QNAP bezeichnet das als 'linearer Datenträger') konfiguriert.
    Meine Frage dazu jetzt:
    wie sieht es da mit der Partitionierung aus?
    Sind da Betriebssytem und Daten völlig getrennt, d.h. bekommt Disk #1 die Partitionen für das System und kann man die Daten dann gezielt nur auf Disk #2 speichern?
    Läßt sich dann Disk #2 an einem Linux-PC mounten und zumindest lesen?


    Hat das schon mal jemand probiert?


    Viele Grüße,
    Ingo

  • Lieber Ingo :D


    du wirst ja nicht ohne Grund zu einen 2 Einschübe Modell gegriffen haben usw.... wie wäre es damit: Du betreibst dein NAS weiterhin in Raid 1 und schliesst z.B. noch ein Q-Back an. Auf das lässt du dann regelmäßig ein Backup fahren.



    gday
    Christian

  • Zitat von "christian"

    Lieber Ingo :D


    du wirst ja nicht ohne Grund zu einen 2 Einschübe Modell gegriffen haben usw.... wie wäre es damit: Du betreibst dein NAS weiterhin in Raid 1 und schliesst z.B. noch ein Q-Back an. Auf das lässt du dann regelmäßig ein Backup fahren


    Ich zitiere:
    "*Note: The QBack device must be connected to the computer via USB connection for the first time installation."


    Und dafür braucht es offensichtlich wieder einen Win$-PC, genauso wie für das automatisierte Backup + Konfiguration.


    Außerdem:
    ich habe hier bereits ein externes eSATA Gehäuse mit einer 320GB Seagate HD. das stöpsele ich einfach an meinen PC mit der gleichen Festplatte,
    boote Knoppix von CD,
    tippe eine Zeile in einem x-term: 'dd if=/dev/sda of=sdc bs=1M'
    und nach ca. 1,5 Stunden habe ich eine exakte Kopie meiner internen Platte.


    Die externe HD kann ich im Fehlerfall der internen HD einfach an deren Stelle einbauen und alles funktioniert wieder.


    Einziger Nachteil:
    die 320GB reichen nicht für alle Daten, und dafür soll ja das NAS herhalten.
    Bei geringem Stromverbrauch bietet sich natürlich an, das NAS durchlaufen zu lassen und auch mal vom Laptop aus darauf zuzugreifen, ohne daß der Arbeits-PC läuft. Denn, wenn der Arbeits-PC läuft, stellt der auch einen NFS-Server bereit und kann andere Clients problemlos bedienen - in dem Fall täte es dann auch einfach eine externe Platte am Arbeits-PC.


    Das NAS mit 2 Einschüben habe ich aus 2 Gründen gewählt:
    1. Datensicherheit durch RAID1 - hat sich jedoch als trügerisch erwiesen.
    2. Die 1-Platten Gehäuse haben keinen Lüfter - da wird die HD gegrillt - auch da habe ich eigentlich bessere Kühlung vom TS-209 erwartet: http://forum.qnapclub.de/viewtopic.php?f=12&t=629


    Viele Grüße,
    Ingo

  • Zitat von "ingo2"

    "*Note: The QBack device must be connected to the computer via USB connection for the first time installation."
    Und dafür braucht es offensichtlich wieder einen Win$-PC,...


    Vermutlich ja.

    Zitat

    genauso wie für das automatisierte Backup + Konfiguration.


    Die Weboberfläche ist von Linux nicht zu erreichen :-/ ?


    Zitat

    1. Datensicherheit durch RAID1 - hat sich jedoch als trügerisch erwiesen.


    Das Hardware sich einmal verabschieden kann ist uns allen bewusst, davon gehe ich einmal aus! Auch mein Toaster kann einen Defekt haben wenn er gerade am toasten ist. Ein Raid 1 schützt auch nicht vor der Frau die beim blumengiessen das NAS flutet usw... Ein entferntes und sicheres Backup muss her :arrow: z.B. Q-Back

    Zitat

    2. Die 1-Platten Gehäuse haben keinen Lüfter - da wird die HD gegrillt -


    Das halte ich solange für ein Gerücht bis hier die Besitzer von Ts-109 Geräten die Forentür einrennen und genau das behaupten.

    Zitat

    auch da habe ich eigentlich bessere Kühlung vom TS-209 erwartet: http://forum.qnapclub.de/viewtopic.php?f=12&t=629


    Und auch hier scheinen die Meinung bzw. Erfahrungen auseinander zu gehen.







    Grüße
    Christian

  • Hi Christian,


    vielleicht hat es doch mit der Lüftersteuerung zu tun. Habge hier im Forum irgendwo gelesen, daß wenn der Lüfter kein Tachosignal mehr liefert (also steht) das NAS akustisch warnt. Hat es bei mir nie, selbst wenn der Lüfter mal für 1 Minute stand (der hat dann so alle 5-10 sec. mal gezuckt, ist irgendwann mit full-speed wieder gestartet, um dann wieder runterzufahren).


    Nun zu Deinen Festplatten-Temperaturen und auch den Ergebnissen meiner Umfrage:


    Ich nehme mal an, Deine Werte wurden im idle-Zustand ermittelt. Da verbraucht eine HD deutlich weniger Strom und wird kaum warm. Da konnt mein NAS auch <40°C melden. Wenn sie allerdings man 1 Stunde oder länger unter Volllast läuft, sieht das ganz anders aus. Und genau das passiert beim 'extended SMART-Test' oder beim Rebuild eines RAID. Und da habe ich vom NAS die e-mail Warnungen bekommen, daß HDx über 50°C erreicht hätte.


    Ich schätze auch das in meiner Umfrage die niedrigen Tempraturwerte im idle-Betrieb auftraten, während 3 Votes doch für > 20°C unter Last (wie lange?) ermittelt wurden. Aber dazu werde ich vielleicht nochmal nachfragen.


    Das erreicht die HD in meinem PC niemals. Die wird (bei oben beschriebenen dd if=/dev/sda of=/dev/sdc) da maximal 43 °C warm, während die externe HD in einem Alu-eSATA-Gehäuse ohne Lüfter doch 52°C erreicht (alles bei 25°C RT). Ok, da die eSATA-Platte nur alle 1-2 Wochgen mal eingeschaltet wird, mag das nicht so schlimm sein, aber das NAS soll ja 24/7 durchlaufen.


    Viele Grüße,
    Ingo

  • Zitat von "ingo2"

    Ok, da die eSATA-Platte nur alle 1-2 Wochgen mal eingeschaltet wird, mag das nicht so schlimm sein, ...


    Falsch! Auch kurze Phase von erhöhter Temperatur haben starken Einfluss auf die Lebensdauer, wenn man dem C´t Magazin und dem Bericht über Googles Buchführungen glauben schenken darf.


    Christian

  • Zitat von "christian"

    Falsch! Auch kurze Phase von erhöhter Temperatur haben starken Einfluss auf die Lebensdauer, wenn man dem C´t Magazin und dem Bericht über Googles Buchführungen glauben schenken darf.


    Das habe ich mit Absicht bisher nicht erwähnt.
    Wenn man Googles Erfahrungen beherzigen wollte, sollten Festplatten nicht über 40°C warm werden für ein langes Leben. In meinem Arbeits-PC schaffe ich es fast, aber das TS-209 ist darauf sicher nicht ausgelegt ;)


    Viele Grüße,
    Ingo

  • ... und dann gibt es Nutzer die ein Lüfterloses Design wünschen oder den Lüfter deaktivieren wollen. :roll:
    Um das Thema was jetzt schon wieder abdriftet mal zu beenden, beherzige die Ratschläge der anderen zum Thema Backup und behalte immer im Hinterkopf NAS undgleich Backup Server. Es sei denn das NAS wird als reiner Backupserver betrieben!



    Christian

  • Hallo,


    ich möchte zur Datensicherheit und RAID-1 System eingehen, auch wenn das Thema scheinbar sein Ende hat. Es ist, wie schon erwähnt, kein Backupsystem, wenn man das Gerät nicht ausdrücklich als Backupgerät betreibt. Aber es dient schon der Datensicherheit und nach dem heutigen Stand der Technik sorgt hinzu dafür, dass man einen laufenden Server nicht ausschalten muss, was je nach Einsatzort wichtig ist, um eine defekte Platte zu wechseln.


    Die Datensicherheit erhöht sich durch ein RAID-System im Spiegelmodus, weil in der Regel die Festplatten nicht gleichzeitig sterben, sondern in dem man merkt bei den Checks wie Badblocks, die Festplatte bekommt defekte Sektoren. Da diese Sektoren auf beiden Platten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an gleicher Stelle liegen, erhöht sich dadurch die Datensicherheit, denn Daten auf defekten Sektoren sind dann halt auch "Defekt", aber durch die Spiegelung sollten sie auf der anderen Festplatte erhalten sein. Bekommt eine Festplatte defekte Blocks oder der Antrieb hört sich plötzlich anders an als gehabt u.a., dann sollte sie ausgetauscht werden. Die Daten werden so erhalten und wieder auf die ausgetauschte, neue Platte gespiegelt.


    Ein RAID-System schützt natürlich nicht für die Datensicherheit, wenn die Hardware z.B. durch einen Blitzschlag oder eben der Überhitzung, getroffen wird, da die Festplatten ja in einem Systemverbund liegen, können alle Platten ihre Schlag weg kriegen. Also ein Backup ist angeraten und nicht nur ein elektromagnetisches, wenn man sicher gehen will, da durch einen großen elektronischen Impuls elektromagnetische Daten auch futsch sind. Ein physikalisch-optisches Verfahren (Optical-Disk, CDs, Papier ) sind eigentlich auch Pflicht. Solche Impulse können auch aus dem Weltall kommen, meines Wissens, aber es gäbe auch Waffen, die so gezielt Technik zum aus bringen (bekannt ist diese Impuls auch als Nachwirkung vom Atomschlag).


    Mit Gruß,


    Dirk <Syrabo>

  • Hallo Leute,


    ich stehe vor einer Kaufentscheidung für ein RAID1-NAS und daher interessiert mich dieses Thema sehr. Was ich da gelesen habe wäre prinzipiell mal ein absolutes K.O.-Kriterium für dieses ansonsten sehr interessante Gerät - und daher erstmal ein herzliches Dankeschön an ingo2 für die ausführliche Dokumentation dieses Desasters! Solche Hinweise findet nämlich man in keinem Testbericht aber dennoch halte ich sie für wichtiger als jedwede Features wenn das Gerät ordnungsgemäß funktioniert...


    Natürlich ist der Rat zu einem Backup oder einem Backup vom Backup oder einem Backup vom Backup vom Backup ;) nie verkehrt, aber letztlich frage ich mich da wozu ich denn dann überhaupt ein RAID1 betreibe, wenn ich trotzdem täglich in den Keller latschen muß um eine Datensicherung auf ein weiteres Gerät zu erstellen. Diesen "Komfort" hätte ich nämlich bei einer Single-HDD gleichermassen...


    ingo2
    Es wäre sehr nett wenn Du mir zu all dem Theater was Du bisher hattest noch ein paar weiterbohrende Fragen beantworten würdest! Und zwar:


    - Ich meine jemand (Du? Weiß nimmer - vl täusch' ich mich auch) hatte irgendwo vorab mal geschrieben man könne die Qnap-Platten auch mit einem Desktop-PC mounten und auf die Daten zugreifen. Wie kommt es nun zu diesen diskrepanten Ausssagen? War da nur der Betrieb mit Single-HDD gemeint. Oder ist's bei Dir nur deshalb nicht möglich weil die Datenstrukturen auf dieser letzten verbliebenen Platte auch teilweise beschädigt wurden, durch die fehlgeschlagene Synchronisation?
    Oder anders ausgedrückt: Wenn ich die Platten aus einem absolut gesunden Qnap ausbauen würde könnte ich sie wenigstens dann problemlos unter Ubuntu mounten oder wäre das auch dann nicht möglich wegen dieser undokumentierten ext4-Erweiterung? Betrifft das beide Platten des RAIDs gleichermaßen oder ist da nur "die zweite" problematisch?


    - Ich habe versucht Deinen Thread "e2fsck crashed with SIGSEGV in strlen()" durchzulesen (Respekt was Du da alles an Forschungsarbeit auf die Beine gestellt hast) und zu verstehen was mir aber aufgrund meiner rudimentären Linux-Kenntnisse und meiner ebenso rudimentären Englisch-Kenntnisse nur sehr beschränkt gelungen ist.
    Verstehe ich das richtig:
    Das Problem liegt daran daß der Qnap quasi heimlich ext4 verwendet, was mit den aktuellen Debian- oder Ubuntuversionen nicht ohne Verrenkungen lesbar ist. Wenn ich mir - wie auch immer - ein Linux basteln kann, welches mit ext4 umgehen kann dann käme ich auch wieder problemlos an die Daten der Qnap-RAID-Platten 'ran?

    In dem Fall könnte ich ja die HDDs aus meinem bald abgerauchten 209 :mrgreen:, welchen ich mir dann doch zulegen würde, unter den Arm klemmen und zu einem Linux-Kumpel latschen oder wenigstens hoffen daß demnächst Linux-Distributionen mit einem ext4-fähigen Kernel erscheinen. Oder ist's doch nicht so "einfach"?


    Also wie gesagt ich würde mich wirklich glücklich schätzen wenn Du (oder auch gerne jemand anderes) diese Fragen beantworten könnte...! Im voraus mal vielen Dank!

  • Zitat von "cdk"

    Natürlich ist der Rat zu einem Backup oder einem Backup vom Backup oder einem Backup vom Backup vom Backup ;) nie verkehrt, aber letztlich frage ich mich da wozu ich denn dann überhaupt ein RAID1 betreibe, wenn ich trotzdem täglich in den Keller latschen muß um eine Datensicherung auf ein weiteres Gerät zu erstellen. Diesen "Komfort" hätte ich nämlich bei einer Single-HDD gleichermassen...


    Ein Backup ist doch eine Datensicherung. die entfernt vom regulären Datenträger gelagert wird.
    Bei RAID1 ist das nicht der Fall. RAID wurde doch nur entwickelt,
    um die Ausfallzeiten der Server im Fall eines Laufwerkschadens zu minimieren.
    Das wird durch RAID1 und größer gewährleistet, insofern es um die Datenträger selbst geht.
    Ein Schaden am NAS selbst kann trotzdem einen Datenverlust auf allen Datenträgern (Raid1) verursachen,
    sodaß hier nur ein wirkliches Backup weiterhilft.

  • Hallo cdk,


    im Prinzip ist es doch so das jede Hardware ausfallen kann und wenn man mal über den Tellerrand schaut gibt es in vielen Bereichen ähnliche Problemchen. Einfach herzugehen und alles Risiko auf das nicht standardgemäße ext Dateisystem zu schieben halte ich für falsch und wenn du annimmst das mit einem normalen/kompatiblen ext Dateisystem alle Probleme gelöst werden. Dann nur zu und greif zur Konkurrenz, aber auch dort wird es von Fall zu Fall so sein das eine defekte bzw. zwei defekte Festplatten das Aus für deine Daten bedeuten. Dann gibt es noch den Fall der Überspannung, darüber machen sich die wenigsten Gedanken aber auch hier können alle Daten für immer weg sein oder nehmen wir einen Brand (was wir nicht hoffen wollen) auch in diesem Beispiel könnten deine Daten futsch sein.
    Im übrigen will ich Stefan seine Meinung nochmals untermauern, denn ein Raid 1 ist in erster Linie nicht zum Datenbackup sondern zur Datenverfügbarkeit gedacht.


    Nachtrag/Zitat:

    Zitat

    [17:08:19] Qnap : for special file system, the solution will be use testdisk program to retive the files size under 600MB
    [17:09:07] Qnap : and we will come out the live CD for user to install the linux to copy the file to NTFS incase they worried about the device EOL (end of life)



    gday
    Christian

  • Mein Kommentar/Hilfe dazu kommt per PN,


    Ingo


    ===========


    Zitat von "christian"

    Hallo cdk,


    im Prinzip ist es doch so das jede Hardware ausfallen kann und wenn man mal über den Tellerrand schaut
    Nachtrag/Zitat:


    gday
    Christian


    Tolle Lösung des Problems:
    1. das NAS läuft unter Linux mit einem gepatchten/alpha/proprietary-ext3/ext4 oder sinst was.
    2. als Lösung gibt es dann eine Linux live-CD, die man erst mal booten muß, welche die Daten auf eine Win$/NTFS-Partition kopiert.


    Das nennt sich commitment zu Linux: "nehmen und nix geben"
    Meine Lösung wäre ein stabiles ext4, wird vermutlich noch Ende dieses Jahres rauskommen und wohl in Fedora 9 evtl. auch in Lenny verfügbar sein.


    Ingo


    P.S.: Hinweis für User, die die Lösung mit meinem Würgeround aus einem anderen Thread gefunden haben: es funktioniert mit Einschränkungen. Bei kleinen Files kein Problem, eine 4GB große Datei ist so nicht zu retten!

    Einmal editiert, zuletzt von christian () aus folgendem Grund: Doppelte Beiträge vermeiden, siehe Forenregeln!

  • Ingo
    Herzlichen Dank für die PN! Ich muß sie aber erstmal verdauen und brauche auch ein bißchen Zeit um meine Antwort zu formulieren. Ich werde Dich dann auf demselben Weg weiternerven! :mrgreen:
    Ich finde es wirklich sagenhaft mit welcher Beständigkeit und fachlichen Tiefe Du Deine Erfahrungen der Allgemeinheit zur Verfügung stellst!


    christian, Eraser, sybaro
    Danke für Eure Tips bezüglich Backup - ich stimme soweit zu daß es allgemein und grundsätzlich empfehlenswert ist ein aktuelles, umfassendes Backup parat zu haben, ganz klar. Aber wenn ich Eurer Backup-Argumentation folge ist mir nach wie vor unklar wozu ich ein RAID-System brauche. Wenn ich immer brav Backup machen würde könnte ich ebensogut mit einem Single-HDD Server leben, wie ich oben schon sagte.
    Doch da kommt nämlich der Hauptnachteil des Prinzips Backup ins Spiel: Es muß gemacht werden und gepflegt werden, auch eine automatische Einrichtung läuft nicht unendlich wartungsfrei im Gegensatz zu einem RAID (solange die Platten leben zumindest) - das schwächste Glied in der Kette ist der User, bin ich. Und ich kenne mich...
    Aber Datenkatastrophen passieren doch leider immer gerade dann wenn man mal sein Backup vernachlässigt hat...


    Außerdem, wenn wir im speziellen von NAS-Systemen mit RAID (>0) reden kann ich fehlendes Backup nicht als Entschuldigung für konzeptionelle Schwächen akzeptieren - und mich beschleicht das Gefühl daß hier ebensoetwas vorliegt. Womöglich sogar bei allen NAS-Geräten dieser Liga, was mich ziemlich frustrieren würde.
    Die primäre Einsatzzweck eines Network Attached Storage ist IMHO "Storage", und darauf sollte das Gerät all seine Kräfte konzentrieren. Ein Streaming-Server oder Bittorrent-Client sind nette Beigaben falls man es braucht, ist aber letzlich unwesentlicher Schnickschnack, verglichen mit seiner Hauptaufgabe.


    Natürlich sind immer Szenarien denkbar wo man ein Backup brauchen würde, aber Fakt ist daß ich es in den gut 15 Jahren Fileserver-im-Keller nie benötigte, dank Redundanz und etwas Glück - was das unvermeidbare Restrisiko betrifft. Ich hatte schon alle erdenklichen Hardwareausfälle, ich hatte auch schon Blitzschlagschaden, aber ich habe nie nennenswert Daten verloren.


    Jetzt habe ich mir überlegt diesen Fileserver durch ein NAS zu ersetzen und versuche eben abzuklopfen ob sich das genauso robust betreiben läßt. Das ist der Grund warum ich hier so "unangehme" Fragen stelle.


    christian

    Zitat

    [17:09:07] Qnap : and we will come out the live CD for user to install the linux to copy the file to NTFS incase they worried about the device EOL (end of life)

    Eine Live-CD für den Desktop-PC um die Qnap-Platten zu mounten, wenn Qnap kaputt ist - verstehe ich das richtig? Das klingt doch für meinen Geschmack durchaus interessant und akzeptabel! Könntest Du dazu bitte einen Link angeben?

  • Zitat von "cdk"

    Aber wenn ich Eurer Backup-Argumentation folge ist mir nach wie vor unklar wozu ich ein RAID-System brauche.


    - Unabhängig von der Fehlertoleranz, die ein RAID-System mit sich bringt, hat das RAID5 und 6 den Vorteil, das man Volumes ( vergleichbar mit Partitionen) gößer als eine Festplatte nutzen kann.
    Bei RAID5 mit 4x 1 TB ( 3 TB Nutzspeicher ) kann man in einer Freigabe mehr als 1 TB Daten ablegen,
    mehr als eine einzige Festplatte hergeben würde. Keine lästige Datenschieberei wenn eine Festplatte voll ist.


    - RAID1 kann einfacher eingerichtet werden, als eine funktionierende Datensicherung.


    - Privat reicht meistens auch ein Backup der wichtigsten Daten alle 3 bis 6 Monate auf eine CD/DVD.


    Zugegeben, ich habe in der Vergangenheit auch kein Backup erstellt, und Glück hatte ich bis jetzt auch gehabt.