Grüsse Euch liebe QNAPler,
ja nun... nach anfänglichen Problemen, wie z.B: "der fehlenden Schraube und der defekten Festplatte", bin ich doch vom gesamt Eindruck völlig überzeugt.
Darum hier, wie versprochen, mein kleines QNAP TS-859 Pro Turbo NAS und meine Erfahrungswerte.
Zur Hardware kann folgendes sagen „Man o Man, was ein Berg Kartons. Circa 20Kg feinstes Weihnachts- Feeling“.
So stand ich vor einem „QNAP TD-859 Turbo NAS“ verpackt in einem wunderschönen sehr qualitativen, silbrig glänzend Karton. Mir vielen natürlich sofort die ganzen Embleme der unterstützen Features auf *Freu*. Beim auspacken kam ich aus dem staunen nun wirklich nicht mehr raus, denn kaum ein Produkt war jemals so gut und fest eingepackt wie dieses NAS. Hingegen die „acht Hitachi HDS722020ALA330 2 TB (24/7) Festplatten“ auszupacken war ein Grauen. Ein Blick auf den Lieferschein, noch vor dem öffnen des Paketes, lies mich nicht gutes erwarten. Denn die acht Festplatten waren als eine Position aufgeführt. Für die die es nicht wissen, aus Garantiegründen sollte gerade bei Festplatten die Seriennummer mit aufgenommen werden für spätere RMA Abwicklung; aber weiter im Text. Die Festplatten waren jeweils mit einer Lage Luftpolster Folie umwickelt, soweit so gut. Aber die acht guten Stücke waren nun leider in einem ca. 1qm³ Karton untergebracht und das ohne weiteres Stopf-Material. Ein kurzer Blick ins Online RMA Abwicklungs- System bei Hitachi offenbarte das die Festplatten nur beim Lieferanten umgetauscht werden könnten. Der Anruf beim Lieferanten bewies dass auch dort nicht hinterlegt war welche Festplatten eigentlich genau verkauft worden sind.
Der Zusammenbau erwies sich als total Idioten sicher. Auf jedem Festplattenkäfig ist genau bezeichnet welche Schraubenlöcher für welchen Festplattentyp gedacht sind. Auch die beiliegenden Schrauben sind guter Qualität und werden sich auch nach mehreren Schraubvorgängen nicht abnutzen. Die 2,5“ Schrauben sind sogar in schwarz gehalten. Leider war in meinem Fall nur 31 der eigentlich 32 3,5“ Schrauben dabei, gut es gibt schlimmeres, aber so etwas sollte nicht sein. Die Festplattenkäfig Schlösser machen mehr einen zierlichen Eindruck. Sind sie freilich nicht zum Diebstahlschutz gedacht, doch mehr des unabsichtlichen Entfernens entgegenwirkend. Nun denn, alle Käfige zusammengebaut und ab damit ins NAS. Kaltgerätestecker und zwei Cat5 Kabel, alles in schwarz, liegen bei und wurden auch angeschlossen. POWER ON. Ein Blick auf die Verbrauchsanzeige des 10€ Watt-Meter ergibt 220 Watt maximal, 80 Watt im IDLE (Festplatten rotieren), 40 Watt im IDLE (Festplatten im Standby). Ein Watt wenn das Gerät ganz aus ist und nur der Kaltgerätestecker steckt. Das Handbuch das ich mir die Tage vorher schon mal gänzlich zu genüge getan hatte ist in gutem deutsch erfasst und verständlich, es beschreibt alle Einzelheiten der Features im Detail und es gibt Kästchen mit Erklärungen von verwandten Themen.
So komme ich zur Software. Der QNAP-Finder spürt sofort das NAS auf und mittels Doppelklick verbindet das Tool einen auch gleich dort hin und öffnet ein Webbrowser Fenster, das Standard Passwort steht in dem Handbuch. Was mich dabei über die Zeit nervte war, das nach nicht erfolgreichem Scan eine Fehlermeldung kommt, und das aber wirklich jedes Mal man gebeten wird doch die erst Einrichtung zu erledigen. Es empfängt einen eine schwarze Oberfläche mit durch gestylten Symbolen des Webinterface, des Web-Dateimanager und der Download Station. Überrascht wurde ich durch eine News-Funktion auf der Startseite die einem über Firmware Updates etc. auf dem Laufenden hält. Negativ ist mir aufgefallen das wenn man mit einem "verkleinertem" Fenster sich einloggt und dann das Fenster maximiert wird der Inhalt nicht skaliert (also der Inhalt bleibt klein), das mag aber an meinem IE liegen. Und auch habe ich eine Möglichkeit vermisst die Standard Sprache des Webinterface auf deutsch zustellen, so muss man bei jedem Einloggen dieses umstellen. Da die RAID Erstellung im Vordergrund stand und ich mir dachte das während dessen ich weiter im Interface surfen könnte, klickte ich zuerst auf das Webinterface und ging in die Raid-Verwaltung. Entschieden habe ich mich letztendlich für ein RAID6 (ohne HotSpare). Weniger aus rationalen Gründen aber z.B. weil das NAS RAID6 beherrscht und mir ca. 12TB vorerst genügen, sowie die zwei Fehler Toleranz ausstreicht. Vorweg kann ich folgende Tabelle zur Klärung der Frage der Einrichtungszeiten anbieten.
13:35:57 System 127.0.0.1 localhost [RAID6 Disk Volume: Drive 1 3 4 5 6 7 8] Start formatting.
13:54:26 System 127.0.0.1 localhost [RAID6 Disk Volume: Drive 1 3 4 5 6 7 8] Formatting completed.
14:54:42 System 127.0.0.1 localhost [RAID6 Disk Volume: Drive 1 3 4 5 6 7 8] Start resyncing.
02:57:34 System 127.0.0.1 localhost [RAID6 Disk Volume: Drive 1 3 4 5 6 7 8] Resyncing done.
Das ganze natürlich nur mit sieben Festplatten, aber wenn ich den RMA zurückbekomme, kommt Ihr wenigstens noch in den Genuss der Angabe über die Migrationszeit auf acht Festplatten und ob es ohne Datenverlust von statten ging.
Was mir aber auch noch aufgefallen ist, das nach Fertigstellung des Resync Prozesses immer noch im Display die Frage steht ob man nicht mal ein RAID erstellen möchte. Mutig drückte ich auf RAID6 erstellen, es zuckte kurz (wahrscheinlich merkte das System das schon ein RAID eingerichtet war) und fortan stand die IP-Adresse im Display, auch das Menü war nun erreichbar. Das Display ist auch gut abzulesen und in meiner Lieblingsfarbe blau gehalten. Nur sollte der Kopf nicht unterhalb des NAS-Horizonts liegen, da man sonst aus dem Sichtwinkel kommt.
Während der Resync Phase, von der ich zu der Zeit nicht wusste. Ist mir ein wahnsinniges Performance Loch aufgefallen, welches man im Nachhinein logisch erklären kann. Aber darauf beruht das meiner Meinung nach das NAS über keinerlei Prioritäten Verwaltung verfügt. Sondern in der Phase gänzlich zu hundert Prozent ausgelastet ist und keinen sinnvollen Traffic in der Zeit zulässt. Nachdem aber die Initialisierung des RAIDs abgeschlossen ist, steht dem Daten Transfer nichts mehr im Weg. Das Port Trunking nach dem IEEE 802.3ad Standard wird ebenfalls unterstützt und dank meines Mainboards mit Teaming Fähigkeit der beiden Netzwerkports kam ich in den Genuss einer Blink-Orgie. Die Transferraten hatten einen Peak von 87MBs bei einer MTU von 9000. Der „Hals“ hierbei war eindeutig der Atom Prozessor der mal wieder mit hundert Prozent am Limit war. Auch blieb der Transfer wir ca.20s stehen wenn eine der Verbindungen unterbrochen wurde, lief aber ohne Fehlermeldung weiter. Auch die SMART Festplatten Überwachung verrichtet seinen Dienst und vorsorglich habe ich bei allen Festplatten den ausführlichen Test angestoßen, die ohne Fehler abgeschlossen wurden, heißt aber natürlich nicht das die Festplatten nun garantiert für die nächsten fünf Jahre ihre Runden drehen. Danach ging das aufspielen der vorhandenen Daten für die nächsten 13h los. Von einer Verschlüsselung des NAS habe ich abgesehen. Mangels Geheimen o. Vertraulichen Daten und mit XEN Images kann auch kaum einer etwas anfangen. Und ich denke mal das der Performance Einbruch gravierend ist.
Somit war das Grundlegende getan und es ging nun um die Feineinstellungen. Dabei verfolge ich die Devise all das abzuändern welches einem möglich ist um dadurch ein Angriff Sicheres System zu bekommen. So habe ich einen anderen Servernamen (Hostname) gewählt und nur SSL Verbindungen erlaubt sowie den System Port & SSL Port abgeändert. Das NAS konnte auf Anhieb den NTP Server erreichen. Da ich zu Anfang die alte Firmware in Verdacht hatte der Probleme Ursache zu sein, habe ich auch ein Update deren auf die Version *209 durchgeführt. Weshalb ich gleich mit einer neuen RAID Initialisierung beglückt wurde. Abgesehen von dem Fehler der mir unterlaufen ist und die Einrichtung verzögert hat, ergaben sich keine Probleme durch das Firmware Update. Das Einstellen des DDNS Service funktionierte genauso wie der SMTP-Server. In den Hardwareeinstellungen habe ich die Festplatten Standby Zeit auf 5 Minuten verkürzt, das Akustische Signal desaktiviert (irgendwie ohne Wirkung) und den Schreibcache aktiviert was eine spürbare Performance Verbesserung mit sich brachte. Bei dem Register Sicherheit habe ich mein privates Netzwerk und die Remote Netzwerke eingetragen und somit die Sicherheitsstufe auf Hoch gesetzt. Beim Netzwerkzugangsschutz habe ich alle Haken gesetzt auch wenn ich nicht alle Protokolle aktiviert habe. Bei dem SSL-Sicherheitszertifikat benötige ich noch Hilfe von Euch, soweit ich das sehe muss man auf dem NAS eine Software Installieren um einen Hash-Wert zu generieren , aber ich trau mich nicht von einer XY Seite einfach eine Software zu installieren (wer weiß was da alles drin steckt) vielleicht habt Ihr da eine vertrauenswürdige Vorgehensweise. In der Energieverwaltung habe ich das Wake-On-Lan aktiviert, welches wunderbar mit meiner Fritzbox harmonisiert, ich kann nun mich vom Internet aus per SSL remote Verbindung in meine Fritzbox einloggen und das NAS per Wake-on-Lan starten, und dann komme ich aus dem Internet per SSL Verbindung auf das NAS. Der Netzwerk Papierkorb ist auch ganz praktisch, wie oft ist es meinen Usern schon passiert das mal eben die falsche Datei im Netzwerkfolder gelöscht wurde, und so kann man die Datei komfortabel wieder herstellen. Der WebServer funktioniert auch einwandfrei. Nachdem ich das Joomla und das phpMyAdmin QPKG Paket installiert, sowie MySql aktiviert hatte. Ging es durch vorbildlich strukturierte Menü Schritte zur ersten Beispiel Seite. Gut das bald ein Kumpel vorbei kommt und mir eine kleine „selbst erstellte“ Seite aufsetzt. Das WebDAV, also die remote Verbindung von Netzfreigaben funktioniert tadellos. Dank des aktiviertem UPnP-Service, der Multimedia Station, und des UPnP-Media-Servers kann nun auch mein WLAN-Radio auf die Inhalte des NAS zugreifen, mehr UPnP fähige Geräte besitze ich noch nicht. Die Download Station verrichtet Ihren Dienst nun kann ich auch von der Ferne spontane Downloads anstoßen, und auch der P2P-Client funktioniert wenn man daran denkt die Ports an seinem Router freizugeben. Die Backup Einrichtung ist auch Ziel führend, nun werden jede Nacht die wichtigsten Daten, ca. 30GB, auf eine externe USB Platte kopiert (nicht synchronisiert!). Qget funktioniert bei mir leider gar nicht, es kommen beim importieren der Links ins Qget (rechtklick „von Qget downloaden“) Fehlermeldungen, vielleicht liegt es am 64Bit OS.
Es folgt meine subjektive Bewertung, es gibt als besten Wert maximal 5 Punkte:
4 Verpackung
5 Hardware Qualität
5 Hardware Zusammenbau
3 Software Tools für Windows
5 Software (alles was übers Netz erreichbar ist)
Kurzum das „QNAP TD-859 Turbo NAS“ ist eine Eierlegende Wollmilchsau! Der Zusammenbau ist sehr einfach und die Material Qualität überzeugt. Die verschiedenen Webinterfaces sind sehr ausgreift, verständlich und extrem Intuitiv. Die beiliegenden Software Tools sollten mal überarbeitet werden, aber gut die werden nur einmal gebraucht.
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Edit 17.02.10:
Die Lautstärke der Festplatten ist abnormal, habe schon lange nicht mehr so laute Festplatten gehabt. Von einem Streaming Betrieb im selben Raum kann ich nur abraten. Die Festplattenkopf Bewegungen sind deutlichst hörbar und während ruhigeren Film Passagen sehr störend. Bedingt durch die Abwärme sind die Lüfter auch leicht zu hören, würde ich aber nicht als störend einstufen. Die Temperaturen pendeln sich bei 39° bis 43° ein, bei 600rpm und 20° Raumtemperatur!
Die SSL Zertifikat Einrichtung laut dieser Anleitung hat wunderbar funktioniert! Habe aber einen 2048Bits Key verwendet, und alle persöhnlichen Angaben weggelassen. Einen 4096Bits langen Key akzeptiert das NAS nicht, und beim dritten Versuch denn doch noch hochzuladen hängte das NAS sich auf so das die per "zwangs SSL" geschützte Oberfläche nicht mehr erreichbar war und nur noch ein 3Sekunden Reset aushalf.
Die RAID Erweiterung dauerte bis zum erscheinen der 2% Marke so ziehmlich genau eine Stunde. Das würde hochgerechnet ca. 4,2 Tage entsprechen, ohne sonstige Last versteht sich.
Dann warte ich mal so lange :roll: