Enttäuschung über Datenverlust bei Stromausfall - RAID bei qnap sinnlos?

  • Hallo zusammen,


    EDIT:

    Sorry für das ganze, Long story short, beim Stromausfall hat es mir 2 ports am switch geschossen, der Nas war vermutlich von Anfang an ok.

    Edit Ende





    Ich habe nicht wirklich eine Frage - falls unerwartete Hilfestellungen kommen nehme ich sie trotzdem gerne an - aber möchte einfach etwas meinen Unmut kund tun.


    Gestern Abend hatte ich im Haus einen Stromausfall. Soweit nicht ungewöhnlich, kommt im Winter sicher noch öfters.


    Kein Thema? Denkste, mein ts-473A scheint seitdem kompletten Datenverlust zu haben. Ich kann ihn im qfinder finden, habe allerdings keine Weboberfläche oder Laufwerkszugriff mehr. Ich kann im qfinder noch Netzwerkeinstellungen und neu starten Befehl aufrufen, das war's.

    LEDs blinken, sonst keine Rückmeldungen.


    Konfiguration: 4x2TB SSDs, RAID10 zusätzlich eine NVME zum auslagern von Programmen und für Späße wie VM.


    Was werde ich nun tun? Naja ein Backup einspielen. Hab ich natürlich, genügend, 3 an der Zahl, eins 100 Kilometer entfernt.

    Kein Thema also.


    Aber warum eigentlich? Ja, ich habe keine USV Anlage - ich möchte ehrlich gesagt auch keine, kostet viel Strom und ich brauche keine Verfügbarkeit, ein paar Minuten neu booten stört mich nicht. Ich habe abgesehen vom Lüfter keinerlei drehenden teile in dem Nas. Warum muss ich hinnehmen, dass ein lausiger Stromausfall das ganze Teil zerschießt?


    Ganz ehrlich, ein RAID, in welcher Form auch immer, ist doch eigentlich nur Geldverschwendung wenn ein Stromausfall, der wahrscheinlicher ist als ein unerwarteter SSD Ausfall bei meiner Nutzung, das ganze Gerät lahm legt.

    Ich mein im Ernst, kann ich auch 2 SSDs im RAID 0 laufen lassen und Spar mir 400 Euro. Ich hab wirklich nicht das Gefühl, das sowas als normal angesehen werden muss und für mich geht das gegen das Konzept eines RAID systems, wenn mein Gesamtsystem derart labil ist.


    Natürlich hoffe ich noch heimlich auf gute Tipps, hier etwas zu retten, ansonsten werde ich heute Abend stückweise die SSDs ausbauen und zwischendurch schauen, ob es dann doch wieder zugriff auf die Weboberfläche gibt, ansonsten wird es komplett neu aufgesetzt.

    Lust dazu hab ich ehrlich gesagt sehr sehr wenig.


    Aber wie sehr ihr das, ich muss es doch nicht akzeptieren, dass mein Nas nur mit USV betrieben werden kann, das kann doch nichts sein das unvermeidbar ist. Ausfallsicherheit sollte bei so einem Gerät ganz oben stehen....

    Einmal editiert, zuletzt von KoehlerM91 ()

  • KoehlerM91

    Hat den Titel des Themas von „Enttäuschung über Datenverlust bei Stromausfall“ zu „Enttäuschung über Datenverlust bei Stromausfall - RAID bei qnap sinnlos?“ geändert.
  • Ich kann den Unmut nachvollziehen, aber leider ist das so nicht richtig.

    1. Muss man ganz klar sagen, das Geräte in dieser Preisklasse keinen derartigen Schutz gegen einen Stromausfall liefern.

    2. Ist es auch ziemlich eindeutig, das beim einem NAS ständig Schreibvorgänge stattfinden, auch Systemintern. Wenn nun während eines solchen Vorgangs ein Ausfall passiert, ***kann*** es eben zu einer Beschädigung des Filesystems kommen.


    Richtige Storagegeräte (also keine QNAP ;) ) besitzen für so einen Fall eine eingebaute BBU (Battery Backup Unit) oder einen PowerCap und/oder NVRAM um die Daten aus dem Cache zu erhalten.

    Bei QNAP ist aber eben alles softwarebasiert, auch das Raid, und somit anfällig.

    Ärgerlich, aber eben dem Design (und dem Preis) geschuldet.


    Gruss

  • FSC830 Die Preisklasse ist das richtige Stichwort... aber Du bekommst auch (teure) QNAP-Modell mit BBU. z.B. das QNAP ES 1640

    Bzw. bei einem ZFS dürfte das Szenario, einer Filesystem-Inkonsistenz durch Stromausfall theoretisch gar nicht auftreten, da das FS per Design eigentlich immer konsistent sein soll.

  • Sehe ich auch so.

    Wenn man seine Geräte nicht entsprechend schützt, muss man mit so einem Ausfall rechnen und leben.


    Ein RAID bietet aber grundsätzlich keinerlei Schutz vor Stromausfall und etwaigen Beschädigungen am Dateisystem oder der Hardware. Ein RAID ist Verfügbarkeit bei Diskausfall, nicht bei Stromausfall, das hat auch nichts mit mechanischen Teilen zu tun.


    Ich würde auch erstmal schauen wie es nur mit der NVME aussieht, ob dann was geht. Eventuell ist ja noch SSH Zugriff vorhanden, wüsste aber auch nicht, wie man ein eventuell defektes System dort wiederherstellen könnte.

  • Hier könnten genau die SSDs mit RAM Cache auf dem Controller SoC das Problem sein.

    Der wird ja als RW Cache verwendet.

    Goldcaps haben nur ganz wenige SSDs und dann sind halt mal 100-500MB Daten je nach Cache pro SSD weg.

    Sind das die richtigen Daten, dann großes Problem!


    Hat also nix mit QNAP zu tun sonder eher mit der Technologie Storage. HDs können den Spin nutzen um die Daten noch eben weg zu schreiben und den Kopf zu parken.

    Bei SSDs gibt es wenn nur Goldcaps bei einige. wenigen.


    Gerade diesen Winter wird eine USV echt richtig wichtig!

  • Vielleicht habe ich dann eine falsche Erwartungshaltung oder zumindest würde ich hier mangelnde Kommunikation vorwerfen. Ob ich bei den 900€ Kaufpreis für 400€ Technik erwarten könnte, dass dort Mini Batterien mit dabei sind sei Mal dahingestellt - ich vermute, das interessiert den normalen Endkunden nicht und kostet dann einfach nur mehr.


    Seis drum, aus Fehlern kann man lernen.


    Die Frage ist, kommt mein Problem vom SSD Cache oder kommt mein Problem vom raid system.


    SSD Cache will mir nicht so Recht eingehen, mein Windows PC hatte noch nie Systemverlust bei Stromausfall.


    Daher wäre jetzt meine erst beste "Lösung", falls das geht, das System nicht auf den RAID SSDs sondern auf der einzelnen NVME laufen zu lassen. Ich muss schauen ob das System automatisch auf die Platten kopiert wird aber ich denke, wenn ich das Nas auf der NVME ohne RAID SSDs drin neu aufsetze und nachträglich den RAID 10 mit den SSDs montiere sollte das gehen.... Oder?


    Hört sich erstmal blöd an aber ich sag mal eine reine system, VM (selten genutzt) und Programm SSD hat wenn sie nicht im ersten halben Jahr gestorben ist eine Lebensdauer die in der Regel deutlich länger ist als der Abstand zwischen Stromausfällen....



    Thema USV. Was das ist weiß ich ganz gut, beruflich habe ich schon einige verbaut aber deswegen weiß ich auch, dass es eben doch Stromfresser sind. Nicht extrem aber 24/7 merkt man es dann doch. Außerdem sind sie für mich auch ein gewisses Brandrisiko, das ich mir nicht unnötig in die Wohnung stellen mag.

    Aber ja, eine Überlegung waren sie immer und eigentlich war das Ergebnis meiner Überlegung, dass ich das nicht benötige....

    Vielleicht muss man eben neu überlegen.

  • sollte das gehen.... Oder?

    Nein, das System ist immer auf allen Disks, auch wenn man diese nachträglich hinzufügt. Das kann man nur manuell ändern indem man die Disks in der CLI aus dem System-RAID wirft. Genau dieses RAID über alle Disks sorgt aber dafür, dass durch einen Ausfall nicht gleich das gesamte System lahmliegt (also normalerweise, bei Dir hat es jetzt nicht geklappt, aber hier ist ja auch irgendwas anderes passiert). Solche Spielereien bringen jedenfalls eher Ärger als Nutzen.

    Vielleicht muss man eben neu überlegen.

    Hängt vielleicht auch immer davon ab, was da dran hängt. Ich würde sie auch für nur ein NAS verwenden, daheim hängen an der USV vier NAS und eine Firewall, die geschützt werden sollen, alles andere was noch dranhängt profitiert halt vom ÜSS der USV. In diesem Fall muss ich nicht viel überlegen :)

  • Abnehmer für die USV hätte ich genug, BUS system mit zentrale, Fritzbox, Switch, kleinere zentralen wie z.b. Überwachungskamera,

    da kommt schon etwas zusammen mit meinen ganzen kleinen Spielerein die eigentlich keiner wirklich braucht, das immer neu booten muss, aber naja, das war bisher kein Beinbruch...


    Ich werde auf jeden Fall nach der Arbeit heute probieren, einmal zu booten mit nur der NVME SSD und einmal mit nur den RAID SSDs, vielleicht hab ich ja Glück. Weil sollte das System auf allen 5 SSDs sein, dann wird es doch wohl nicht überall übern Jordan gegangen sein... Ich berichte.

  • Die Frage ist, kommt mein Problem vom SSD Cache

    Passieren kann es auch ohne Cache, aber mit ist es sehr viel wahrscheinlicher. Lass den Cache künftig weg, der bringt eh so gut wie nie etwas. Auf der sicheren Seite bist du aber trotzdem nur mit USV.

  • Ich glaube jetzt bringen wir 2 Sachen durcheinander, also ich habe keine NVME als Cache für mein RAID aktiv, ich dachte wir reden vom in die SSDs verbauten Cache, den kann ich ja nicht beeinflussen.

  • Ok , das hatte ich falsch verstanden.


    Irgendeinen internen Cache haben heute sicher die meisten SSDs. Es gibt auch welche mit Power-Loss Protection, vielleicht könnte man damit ohne USV leben, aber für den Mehrpreis kann man auch wieder eine USV betreiben... :/

  • Naja so eine USV ist teurer als sie auf den ersten Blick aussieht. Die 150€ Kaufpreis rechnet man auf 5 Jahre, dazu kommen dann bei einer sparsamen nicht-online Anlage nochmal 30 Euro Strom.

    Aufs Monat gerechnet also 5€ für die USV - dafür bekommt man schon 1TB online Speicher. Unabhängig der vor und Nachteile von online Speicher muss man es schon mal in Relation setzen. Die Kosten vom Nas und den SSDs rechne ich besser nicht gegen ;)

  • Woe kommst du auf die 5€ Strom monatlich für eine USV?

    Mein ganzer Netzwerkkram (zwei Switche, 4 NAS, 2 AP, eine Firewall, zwei Modem,...) kostet mich inkl. USV etwa 20€, lass es 25€ sein. Müsste mal rausrechnen, was davon die USV ausmacht, aber das wird kein Viertel davon sein vermute ich...

  • Ich würde auch nie behaupten, dass sich der Betrieb eines privaten NAS finanziell lohnt. Das ist Hobby, das macht man, um Geld auszugeben und um fortan viel Zeit damit zu verbringen, Probleme zu lösen, die man ohne das Ding nicht hätte...^^

  • Kann man ein stückweit vielleicht so sehen... Ich mache das in erster Linie, weil ich meine Daten bei mir haben will und nicht bei irgendeinem Hoster. Das zieht halt Aufwand nach sich...

  • Die 5€ Monat habe ich jetzt grob aus Strom und Anschaffung alle 5 Jahre gerechnet aber natürlich habt ihr Recht, man macht das ganze nicht um Geld zu sparen sondern um unabhängig von Google und Apple zu sein wenn die eines Tages sagen so das war's jetzt mit deinen Daten.


    Update zur Sache:

    Platten raus nehmen hat natürlich nichts gebracht. Hab einen Reset durchgeführt und zu meiner Freunde werden nach Neuanmeldung grundsätzlich die Platten noch im RAID erkannt. Bisher wird nichts an Daten angezeigt. Jetzt habe ich erstmal eine RAID Gruppen synchronisierung vor mir, die vermutlich die ganze Nacht dauert. Ob dann wieder Daten da sind? Ich würde mich natürlich freuen. Aber wird sich zeigen. Ansonsten läuft morgen Abend eben das Backup rein...

  • Vielleicht ist es auch nicht verkehrt, einmal neu aufzusetzen. Erstens tut das immer mal gut und zweitens weiß man ja nicht, ob sich evtl ein längerfristiges Problem eingeschlichen hat, was man so schnell nicht mitkriegt.

  • Also ich sag's euch, ein halb funktionierendes system ist das schlimmste was es gibt. Ständig die Hoffnung, es würde ohne Backup einspielen wieder laufen können aber trotzdem funktioniert es nicht richtig. Hab gerade 1 Stunde lang versucht den Nas im Netzwerk erreichbar zu machen und bin klaglos gescheitert.


    Dabei bin ich dann drauf gekommen, vielleicht ist es das, was nicht funktioniert hat nach dem Stromausfall.


    Feste IP vergeben funktioniert noch, qfinder findet ihn auch, aber keine Chance darauf zuzugreifen. Ich wüsste auch nicht welche Einstellungen ich noch ausprobieren sollte, die Fritzbox hat ihn seit jeher nicht gesehen, vergibt keine IP an ihn als DHCP und mit fester IP im gleichen Subnetz ist er nicht erreichbar. Lediglich mit direkt PC in Nas und dann finden mit qfinder in einem nicht konfigurierten Netzwerkadapter mit 169.er IP Adresse.


    Ich habe also einen Nas, auf den ich per direkter Verbindung mit Netzwerkadapter 2, den ich nicht konfiguriert habe, zugreifen kann.


    Mein Adapter mit festgelegter IP wird vom qfinder gefunden, allerdings habe ich keine Zugriff darauf, weder Weboberfläche noch qfinder selbst.


    Eigentlich habe ich die gleiche Situation wie vor dem factory reset, ich habe einen Nas auf den ich per Weboberfläche nicht zugreifen kann. Ich hab vor dem reset nicht getestet, ob ich auf direktem Weg per Kabel in den Nas im nicht konfigurierten Adapter Zugriff bekommen kann. Ich Zweifel gerade daran, was denn eigentlich das Problem war und ich weiß nicht ob's das besser oder schlechter macht. Das ein Fehler über das zurück setzen hinaus bestehen bleibt ist aber auch unwahrscheinlich.... Wobei ja einiges übernommen wurde.


    Was soll's ich geh ins Bett. Ich mach schon wieder was ich eigentlich mir jedes Mal vornehme nicht zu tun. Ich bastel an halbgaren Sachen herum anstelle einfach einen Cut zu machen und alles auf Anfang. Wäre vermutlich schon fertig in der gleichen Zeit.....

  • Klingt danach als hätte es das System auf den Disks zerschossen... neu aufsetzen und gut...

    Vielleicht solltest Du dann auch zu QuTS hero wechseln (welches war überhaupt installiert?), da dürftest Du dank ZFS mehr Konsistenz in solchen Fällen haben, wobei ich nur mutmaßen und hoffen kann, dass das System selbst auch auf ZFS liegt.