NAS für Digital Content Creation Freiberufler (TVS-472XT) ?

  • Hallo Community,


    ich habe mich mit NAS beschäftigt und bin dabei natürlich auch auf QNAP gestoßen. Inzwischen habe ich eine Ahnung, in welche Richtung die Reise geht, würde mich aber über Eure Vorschläge und Erfahrungen freuen:


    Hintergrund:

    Ich erstelle "Digitalen Content" und mache mich gerade offiziell selbständig. Aufgrund der gesetzlichen Sicherungspfichten für digitalen Datenverkehr und natürlich, um die Arbeiten zu sichern, möchte ich von meinem bisherigen "kopiere auf externe Platte" Konzept zu einer richtigen NAS-Lösung wechseln.


    Daten, die ich erstelle:

    • 3D-Modelle und Scenen
    • Bitmap-Texturen
    • Fotos
    • Video-Dateien
    • Dokumente
    • etc.

    und für die Verwaltung

    • Email
    • Dokumente
    • Buchhaltung
    • etc.

    Also zusammengefasst viele kleine, mittlere und große Dateien.


    Web-Hosting, Email-Server sind bei einem externen Hoster eingerichtet.


    Was ich tun möchte:


    A: NAS als Quelle für Ressourcen-Files:

    Die Projekte bestehen oft aus Scene-Files, die Unmengen an Dateien aus anderen Quellen laden, z.B.:

    • eine 3D-Szene zeigt auf diverse Verzeichnisse mit hunderten Bitmaps, die geladen werden müssen
    • ein Videoprojekt im lokalen Cache lädt Effekt- und Audio-Files aus einem Ressourcen-Verzeichnis
    • eine DAW (Software für Sound- und Musikgenerierung) lädt Audiosample-Dateien, um in Echtzeit den Gesamtklang zu generieren.

    Ich habe ein 10G BASE-T RJ45 Netzwerk zur Workstation als Basis dafür, manche Ressourcen-Verzeichnisse auf ein NAS zu verlegen.


    Benötigter Platz: bin bei ca 800 GB im Moment, würde aber 2 TB einrichten wollen.


    FRAGE hierzu:

    Da dieser Punkt essentiell ist (langsamer Zugriff auf Ressourcen verlangsamt potentiell alles), müssten Latenz und Bandbreite zwischen NAS und Workstation so optimal wie möglich sein. Wenn ich es richtig verstanden habe, wäre ein SSD RAID über SATA u.U. limitierend (Bandbreite reicht nicht). Daher die Frage ob ein NAS zwei PCIe m.2 SSDs als Volume zur Verfügung stellen kann (bin mir nicht sicher, ob die nur als Cache gedacht sind). Habt Ihr vielleicht Erfahrungen, welche Bandbreite beim Laden von vielen kleineren Dateien (einige Kilobyte bis wenige Megabyte) erreicht werden?



    B: NAS als simple Datensenke für Backups:

    Eher unkritisch denke ich.


    Benötigter Platz: 2 TB sollten erstmal ausreichen (ohne Snapshots).


    C: NAS für Snapshots:


    FRAGE hierzu:

    Ich habe das Konzept leider noch nicht ganz verstanden. Funktioniert das so, wie ein Image des gesamten Rechnersystems?


    Benötigter Platz: ?


    D: NAS für Zugriff auf Daten von "Unterwegs"


    Da ich eine feste IP bekomme, überlege ich, das NAS über VPN zugänglich zu machen. Habe VPNs bisher genutzt aber nicht selber einegerichtet.


    FRAGE hierzu:

    Würde ich mich über Tipps was man lesen sollte und Erfahrungen mit QNAP freuen.



    E: Backup vom Backup


    Ausgewählte Daten (z.B. alles was gesetzlich bis zu 10 Jahren speichert werden muss, aber auch Projekt-Dateien etc.) möchte ich zusätzlich vom NAS auf ein mobiles Backupmedium sichern.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, geht dies über das QNAP OS und die externen Anschlüsse (USB oder Thunderbolt).



    F: Was ich nicht benötige:


    Das NAS muss nicht als Media-Server dienen (Transkodierung ist eher nicht relevant).


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    Bisher lebe ich mit der Windows-Plattform (und bin zufrieden damit), kann aber sein, dass zukünftig Linux relevant wird.



    Budget:

    Leider keines für super Enterprise Lösungen.


    Nach dem, was ich verstanden habe, scheint das TVS-472XT eine mögliche Lösung zu sein, bin mir aufgrund der offenen Fragen, aber unsicher. Preislich wäre es die obere Grenze für mich.


    Würde mich über Hinweise, Vorschläge freuen.


    Sorry, Post ist ziemlich lang.

  • Wenn ich es richtig verstanden habe, wäre ein SSD RAID über SATA u.U. limitierend (Bandbreite reicht nicht).

    Verstehe ich nicht, was Du meinst und gelesen haben willst. Klingt so pauschal als wenigstens fragwürdig und unzureichend spezifiziert.

    die Frage ob ein NAS zwei PCIe m.2 SSDs als Volume zur Verfügung stellen kann (bin mir nicht sicher, ob die nur als Cache gedacht sind).

    Ja, solche SSD können als Volume bereit gestellt werden. Und nein, solche SSD sind nicht zweckgebunden als Cache.


    Soweit ich verstanden habe, hast Du ein 10 GbE Netzwerk. Habe nichts gelesen, ob und wenn ja für was Du Thunderbolt 3 einsetzen wollest. Das von Dir in den Blick genommene Modell mit Dual-Core-Prozessor ist da vielleicht nicht die beste Wahl. In jener Baureihe könntest Du mit dem TVS-672XT statt dem TVS-472XT liebäugeln, falls Du unbedingt Thunderbolt 3 einsetzen willst, aber anscheinend noch keine Infrastruktur (und Verwendung) dafür hast. Wenn Dir Thunderbolt 3 nicht so wichtig ist, dann kämen auch andere Modelle ab 6 Laufwerksschächten in Betracht. Die brauchst Du ja nicht alle Anfangs zu bestücken. Da kämen TVS-672N und TVS-682 in Betracht und starten preislich nur geringfügig höher als das TVS-472XT. Du solltest auch einen näheren Blick auch die PCIe Steckplätze sowie Erweiterungsoptionen für Netzwerk und m.2 PCIe SSD werfen. Die integrierten SSD-Steckplätze sind leistungsmäßig deutlich limitierter als die verfügbaren Erweiterungsoptionen, müssen dann aber auch zusammen passen mit Prozessor und Motherboard.

    Da ich eine feste IP bekomme, überlege ich, das NAS über VPN zugänglich zu machen. Habe VPNs bisher genutzt aber nicht selber einegerichtet.

    Wenn NAS von extern zugänglich werden soll, dann ausschließlich über VPN. Feste IP(v4 ?)-Adresse ist dazu nicht Voraussetzung, kann aber vereinfachend wirken. Und um was für einen Internetanschluß geht es? Kommt dort DSLight oder voller DS (DualStack: IPv4/IPv6) zum Einsatz? (Letzteres erspart einigen Ärger.) Und in wie fern steht der Router zum Internetzugang bislang bereits fest, mit welcher Art von VPN-Unterstützung?

    scheint das TVS-472XT ...

    Preislich wäre es die obere Grenze für mich.

    Budgetbetrachtungen sollen nicht nur den Barebone betrachten sondern auch benötigte Komponenten einschließen. Bei maximalem Vollausbau würden diese Komponenten mehr ausmachen als der nackte Barebone. Bei Deinen Prioritäten kannst Du vielleicht Anfangs bei Festplatten kleiner anfangen oder verzichten, aber dafür auf PCIe m.2 Steckplätze und passende SSD achten, sowie 10GbE-Schnittstelle, egal ob integriert oder über Erweiterung.

    B: NAS als simple Datensenke für Backups:

    Eher unkritisch denke ich.


    Benötigter Platz: 2 TB sollten erstmal ausreichen (ohne Snapshots).

    Prinzipiell ja. Ist mir aber nicht klar, ob Du ganz verstanden hast, was ein Backup ist, wenn ich zuvor unter Punkt A gelesen habe, dass das NAS auch Arbeitsdaten (Ressource-Dateien) enthält. Für diese ist dann ja dieses NAS noch kein Backup.

    E: Backup vom Backup


    Ausgewählte Daten (z.B. alles was gesetzlich bis zu 10 Jahren speichert werden muss, aber auch Projekt-Dateien etc.) möchte ich zusätzlich vom NAS auf ein mobiles Backupmedium sichern.

    Wenn ich es richtig verstanden habe, geht dies über das QNAP OS und die externen Anschlüsse (USB oder Thunderbolt).

    Das klingt irgendwie nach der Verwechslung von Backup und Archiv. Dein bisheriges Backupkonzept ist noch unvollständig. Dieser Schritt ergänzt das zuvor unzureichende Backup und sollte daher alle Nutz- und Konfigurationsdaten umfassen, nicht nur eine Auswahl. Die dafür betrachtete Technik ist geeignet und hast Du soweit richtig verstanden. Daneben benötigst Du noch zusätzlich ein Archiv. Habe nicht ganz verstanden, in wie weit bei Daten die Schöpfungshöhe des Urheberrechts erreicht wird. Bei freiberuflicher Tätigkeit würde ich dies erwarten. Und dafür sind ganz andere Aufbewahrungszeiten des Urheberrechtsmaterials für das Archiv relevant, das dann auch aktiver verwaltet werden muss. Lässt sich selber als Nebentätigkeit machen, wenn man die Materie, Herausforderungen und Randbedingungen verstanden hat, auf Dienstleister übertragen oder irgendeine Kombination wählen. Und habe auch noch nicht ganz verstanden, in wie weit Emails und Webpräsenz bei Backup und Archiv berücksichtigt sind. Die Webpräsenz ist vermutlich für Backup relevant, benötigt aber keine Archivierung, soweit hier nicht auch Urheberrecht greifen solle, das nicht bereits von anderen Urheberrechtsobjekten abgedeckt wurde. Auch für Emails gibt es gesetzliche Aufbewahrungspflichten, aber eben auch nicht für alle sondern nur für bestimmte.

    gesetzlichen Sicherungspfichten für digitalen Datenverkehr

    Abgesehen vom Schreibfehler kein schlecht gewählter Ausdruck. Aber dafür reicht ein NAS nicht aus. Da gehören sowohl weitere technische Komponenten wie organisatorische Maßnahmen dazu. Habe z.B. noch nichts über Firewall, Dokumenten-, Daten- oder Enterprise Content Management System gelesen. Und von Managementsystemen habe ich überhaupt nur teilweise gelesen. Solange keine Mitarbeiter beschäftigt werden, sind die Anforderungen auch überschaubar.