Zugegeben, Auslöser waren ein (oder zwei) Fehler meinerseits, was aber daraus geworden ist, hat mich doch ein wenig überrascht.
Von Vorne:
Zwei meiner NAS laufen 24/7, beide haben für mich wichtige Daten und sichern sich auch gegenseitig per RTRR.
NAS1 sichert ein Verzeichnis mit eher häufigen Änderungen stündlich nach NAS2 und zusätzlich täglich nach NAS2 in einen anderen Ordner.
Nebenher gibt es natürlich noch weitere Sicherungen dieses Ordners auf ein Backup NAS3 (nur zur Info).
Auf NAS2 war das Volume mit 85% ziemlich voll. Im Pool war aber noch ausreichend Platz das Volume zu erweitern.
Soviel zur Vorgeschichte.
Zum eigentlichen Geschehen:
Im Zuge der Win7 Abkündigung, die ja ganz überraschend kam , riefen nun aus vielen Teilen der Republik Freunde und Verwandte an, die meinen Hang zur IT kennen, und baten händeringend um Hilfe.
Wer könnte da nein sagen?
Gutmütig wie ich bin, landeten also ca. 1/2 Dutzend Laptops bei mir, und da die meisten natürlich kein Backup hatten (wieso auch, braucht man doch nicht ), habe ich die Rechner alle immer mit Clonezilla gesichert und auf NAS1 abgelegt.
Nach der erfolgreichen Umstellung auf Win10 wurden die Sicherungen dann immer gelöscht. Die Laptops wurden mit dem Hinweis zurückgegeben, man solle sich doch bitte um eine entsprechende Lösung kümmern.
Nun ja, bei einer Umstellung kam ich aber in das Zeitfenster, in dem auch die tägliche Sicherung läuft. Da das Win10 Update weitgehend unbeaufsichtigt laufen kann, hatte ich das angeworfen und hatte mich schlafen gelegt. -> Fehler Nr. 1
Dadurch bekam ich natürlich auch nicht mit, das NAS2 brav seine Meldungen verschickte
und etwas später
Am nächsten Morgen dann die Überraschung, eine Menge Mails,
Ursache gesucht und schnell gefunden.
Was macht man? Riiiichtig, das Volume erweitern (Platz war im Pool noch vorhanden, siehe oben!) -> Fehler Nr. 2
Anmeldung im NAS ok, Volume Kapazität von 7TB auf 9TB eingetragen und auf OK geklickt -> Ende des NAS
Eine Volume Erweiterung habe ich schon mehrfach auf verschiedenen NAS durchgeführt, dauert 5, vielleicht auch mal 10 bis 15 Minuten, länger habe ich es nie erlebt.
Nichts hat sich dann noch geändert, auch nach über einer Stunde war das NAS im gleichen Zustand.
Die GUI werkelte munter vor sich hin mit "Resizing", Ping war noch möglich, auch Zugriff auf die Shares, aber nichts sonst. Eine Anmeldung über GUI oder SSH war nicht mehr möglich, offenbar hat es das NAS übel genommen, das ich das volle Volume erweitern wollte.
Man hätte auch zunächst erst Daten löschen können, fraglich ob das anderes bewirkt hätte, aber jetzt war es sowieso zu spät.
Jetzt erst mal die Sicherungsjobs auf NAS1 alle anhalten, damit nicht laufend neue Mails kommen.
Dann nach einer weiteren Gedenkviertelstunde zaghaft den Powerschalter gedrückt -> Power off im Display, aber NAS bleibt an, offenbar ist QTS nicht mehr in der Lage zu reagieren.
Nochmals 10 Minuten gewartet, dann den Poweroff Schalter länger gedrückt, NAS geht aus.
Nun ja, auf den Filesystemcheck war ich vorbereitet, aber nicht auf das, was jetzt kam!
NAS eingeschaltet -> im Display "Booting System" und Ende, mehr ging nicht. Nach einigen Minuten 3x ein langer Piep, das war es, keine Plattenaktivität, keine Änderung im Display, nichts!
Nochmals das Ganze, Poweroff, Poweron -> gleiches Ergebnis.
WTF...? Was soll das, QTS macht nicht mal mehr einen Versuch zu starten???
Ruhig werden, überlegen, Ärger runterschlucken.
Alle Daten sind mehrfach gesichert, da kann nix passieren, aber alles neu aufsetzen!?
Neuer Versuch: alle Platten entfernt, NAS eingeschaltet, Qfinder findet dann das NAS und man kommt wieder auf die GUI.
Die fordert einen jetzt auf, eine Platte zu stecken. Also nacheinander wieder alle Platten gesteckt, diese werden erkannt, auch als solche, die schon einmal in einem NAS waren und es werden 2 Optionen angeboten:
"Factory Reset" ohne Datenverlust oder "Intialize" mit Datenverlust.
Natürlich "Factory Reset" gewählt, danach war das NAS wieder erreichbar, hatte natürlich eine vollkommen andere Konfiguration und meldete auch gleich wieder "Volume voll".
Als erste Aktion habe ich den geforderten Filesystemcheck durchgeführt, danach erneuter Versuch das Volume zu erweitern, was diesmal auch reibungslos klappte (war mir den Versuch Wert ).
Die NAS Konfiguration zurückgespielt, reboot, und das NAS2 lief wieder wie zuvor, die Sicherungsjobs auf NAS1 wieder fortgesetzt, als ob nichts gewesen wäre.
Das Einzige, was rumzickte, war der QSync-Client auf einem PC, der hat die Verbindung zum NAS nicht mehr akzeptiert "Ungültiges Kennwort", hier musste ich das NAS entfernen und neu anlegen.
Nach Einrichtung der Ordnerpaare wurden die aber auch sehr schnell als "Synchron" erkannt, eine neue Replikation war nicht notwendig.
Fazit1: Das QTS in einer solchen Situation "Volume voll" auf eine Erweiterung derart reagiert und nicht mehr bedienbar ist, ist absolut schwach! Ja, mein Fehler, das das Volume voll lief, aber dennoch darf das nicht zu einer solchen Situation führen
Fazit2: Diese Erfahrung stärkt meine Ansicht, das QNAP niemals in einem beruflichen/professionellem Umfeld eingesetzt werden sollte, zumindest nicht dann, wenn man nur diese eine NAS ohne Backup hat!
Fazit3: Es ist unglaublich beruhigend, wenn man weiß, das keine Daten verloren gehen können . Selbst, wenn ich das NAS hätte platt machen und neu Aufsetzen müssen, die Daten waren alle mehrfach gesichert! Darüber habe ich mir zu keinem Zeitpunkt Gedanken gemacht
Lediglich die aufgewendete Zeit hat mich geärgert, denn ich hatte am WE eigentlich etwas anderes vor.
Ach ja, wehe, es kommt jetzt noch mal jemand mit seinem Win7 Rechner "kannst Du mal...?" DIE/DER kann mich mal
Schönes WE noch.