Wozu den Backup auf externe Festplatten?

  • Hallo alle,


    vielleicht eine banale Frage, die mir nicht klar ist:
    Wozu macht man den Backup auf externen Festplatten? Wozu soll das gut sein?


    Am RAID (je nach dem Level) sind doch 2 - 4 Platten für Sicherheit der Daten 'zuständig'.
    Was soll EINE externe Platte an Sicherheit mehr bieten?
    Es gibt für mich zwei Situationen, wenn eine externe Festplatte Sinn macht:

    • Man lagert die externe Festplatte in anderer Stadt/Zimmer/Staat/Galaxie.
    • Man macht Wartung am NAS


    Grüße
    Martin

  • Du hast dir die Antwort selbst gegeben:


    Zitat von "knappuser"

    Man lagert die externe Festplatte in anderer Stadt/Zimmer/Staat/Galaxie.


    Ein anderes Zimmer im Regal ohne eine Verbindung zum Stromnetz reicht für die meisten schon.


    Dieses Backup schützt schon vor Blitzschlag, Überspannung, versehentliches Löschen von Dateien, einen Hardwareausfall der Festplatte, einen Defekt des NAS, usw. .
    Klar, ein starken Brand in der Wohnung wird das Backup wohl nicht überleben,
    aber für die anderen Fälle reicht schon eine wöchentliche Sicherung der Daten auf einen externen Datenträger,
    das die meiste Zeit in einem anderen Raum gelagert wird.

  • Hallo,


    Zitat von "knappuser"


    Am RAID (je nach dem Level) sind doch 2 - 4 Platten für Sicherheit der Daten 'zuständig'.


    Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube :D Je nach Raid Level erhöht ein Raid die Verfügbarkeit des Systems oder erhöht den Datendurchsatz.


    Der Defekt einer Festplatte ist der naheliegendeste Fehlermode, da in einem 24h/7 Betrieb die Festplatten das Teil mit der größten Ausfallwahrscheinlichkeit ist. Ein Raid (Spiegel) sorgt dafür, daß das System online bleibt und man auch für den Wechsel der Festplatte das System nicht runterfahren muss.


    Mit Datensicherung oder Backup hat das ganze rein gar nichts zu tun.


    Ein löschwütiger Virus, ein unachtsamer User, ein physikalischer Schaden (Feuer, Wasser, Überspannung, etc.) und alle Daten auf dem System sind weg.


    Eine Kopie auf eine externe Festplatte gelagert an einem sicheren Ort ermöglicht es auch bei kapitalen Systemschäden oder beim unbeabsichtigten Löschen die Daten wiederherzustellen.


    Gerald

  • Hallo Gerald,


    Zitat von "gn0778"

    Hallo,
    Das ist ein weit verbreiteter Irrglaube :D Je nach Raid Level erhöht ein Raid die Verfügbarkeit des Systems oder erhöht den Datendurchsatz.


    Jain, ein RAID >0 bietet auch Redundanz (=Sicherheit) der Daten. Z.B. für RAID 5 braucht man mindestens 3 Festplatten. http://en.wikipedia.org/wiki/RAID.


    Meinst Du, dass eine DVD als Archiv (also keine Redundanz) mehr Sicherheit bietet als ein RAID 5 (mit redundanten Daten)
    und SMART-Diagnostic und HDD Health Scanning (HHS) Du schlechter bedient bist?

    Zitat von "gn0778"


    Ein Raid (Spiegel) sorgt dafür, daß das System online bleibt und man auch für den Wechsel der Festplatte das System nicht runterfahren muss.


    Nein. RAID-Level sagt gar nichts über dem Plattenaustausch. Das, was Du meinst ist Hot Swapping. Das ermöglicht aber nicht jeder RAID-Gerät.


    Zitat von "gn0778"


    Mit Datensicherung oder Backup hat das ganze rein gar nichts zu tun.


    :o

    Zitat von "gn0778"


    Ein löschwütiger Virus, ein unachtsamer User, ein physikalischer Schaden (Feuer, Wasser, Überspannung, etc.) und alle Daten auf dem System sind weg.


    Eine Kopie auf eine externe Festplatte gelagert an einem sicheren Ort ermöglicht es auch bei kapitalen Systemschäden oder beim unbeabsichtigten Löschen die Daten wiederherzustellen.


    Das lasse ich gelten :)

  • hi


    Zitat

    Meinst Du, dass eine DVD als Archiv (also keine Redundanz) mehr Sicherheit bietet als ein RAID 5 (mit redundanten Daten)


    ja! resp. es sind zwei völlig verschiedene dinge. beide erfüllen unterschiedliche zwecke. datensicherheit vs. ausfallsicherheit.


    wie hier schon erwähnt wurde: ein RAID ist definitiv KEIN backup!


    die redundanz bezüglich raid hat nichts mit datensicherung zu tun, sondern erhöht - primär - die verfügbarkeit. raid0 wiederum dient mehr oder weniger nur der erhöhung des datendurchsatzes.


    man muss ja sein backup auch nicht auf DVDs machen... sondern am besten eben auf eine zusätzliche festplatte (sei das in einem usb laufwerk oder in einem anderen server).


    wurde eigentlich alles bereits schon sehr schön von gn0778 und Eraser-EMC2- begründet.


    beides hat seine daseinsberechtigung. darum ist ein raid 1, 5 oder 6 plus eine regelmässige datensicherung die beste lösung. im privatbereich darf's IMHO auch ohne RAID sein, da hier in der regel nicht pro stunde ausfallzeit tausende euros verloren gehen wie das in grossen firmen der fall ist ;)

  • Moin,


    Zitat von "knappuser"


    Jain, ein RAID >0 bietet auch Redundanz (=Sicherheit) der Daten. Z.B. für RAID 5 braucht man mindestens 3 Festplatten. http://en.wikipedia.org/wiki/RAID.


    Nein, ein Raid egal in welchem Level bietet keinerlei Sicherheit im Sinne einer Datensicherung. Spätestens wenn der Raid Controller ausfällt ist oft Ende weil viele Systeme mit propritären Partitionen arbeiten und man ohne riesen Aufwand nicht mehr an die Daten rankommt. Sinn und Zweck ist die Erhöhung des Durchsatzs und die Erhöhung der Systemverfügbarkeit.


    Zitat von "knappuser"


    Meinst Du, dass eine DVD als Archiv (also keine Redundanz) mehr Sicherheit bietet als ein RAID 5 (mit redundanten Daten)
    und SMART-Diagnostic und HDD Health Scanning (HHS) Du schlechter bedient bist?


    Ja, wenn man DVD-RAM nimmt :D Eine Archiv Kopie oder Backup wird in der Regel sicher verwahrt, die Gefahr einer Beschädigung dieser Kopie im Vergleich zu einem aktiven Raid, welches am Stromnetz hängt und welches im LAN (für Viren und User zugänglich) ist, ist um ein vielfaches geringer. Es geht hier aber auch um zwei völlig verschiedene Dinge. Mit einer Datensicherung (Backup) will man sich gegen Datenverlust absichern wenn aktive Systeme wie PC's, NAS, Server aufgrund von Hardwaredefekten oder Softwaredefekten (Viren, Löschwütiger User) ausfallen bzw. es dadurch zu einem Datenverlust kommt. Ein RAID kann dies nicht leisten und ist dafür auch nicht gedacht.


    Zitat von "knappuser"


    Nein. RAID-Level sagt gar nichts über dem Plattenaustausch. Das, was Du meinst ist Hot Swapping. Das ermöglicht aber nicht jeder RAID-Gerät.


    Das ist korrekt, daß nicht jedes Raid hardwareseitig mit Hot-Swapping-Einschüben ausgestattet ist. Da hast du vollkommen Recht.


    Gerald

  • Hallo alle,

    Zitat von "gn0778"


    Nein, ein Raid egal in welchem Level bietet keinerlei Sicherheit im Sinne einer Datensicherung. Spätestens wenn der Raid Controller ausfällt ist oft Ende weil viele Systeme mit propritären Partitionen arbeiten und man ohne riesen Aufwand nicht mehr an die Daten rankommt.


    Aber auch aus beschädigtem DVD die Daten zu holen ist nicht ganz ohne. OK, man kann z.B. USB-Stick verwenden. aber aus beschädigtem Stick etwas rauszuholen ist auch nicht leicht.

    Zitat von "IamQ"


    man muss ja sein backup auch nicht auf DVDs machen... sondern am besten eben auf eine zusätzliche festplatte (sei das in einem usb laufwerk oder in einem anderen server).


    @ IamQ : Meinst Du ein Server mit RAID ? :)

    Zitat von "gn0778"


    Sinn und Zweck ist die Erhöhung des Durchsatzs und die Erhöhung der Systemverfügbarkeit.


    Zitat von "IamQ"


    die redundanz bezüglich raid hat nichts mit datensicherung zu tun, sondern erhöht - primär - die verfügbarkeit. raid0 wiederum dient mehr oder weniger nur der erhöhung des datendurchsatzes.


    Ein SATA-Disk kann bis zu 300 MB/s lesen. Ein NAS mit 2x 1GBit/s (also etwa 100 MB/s) kann nicht wirklich den I/O-Prozess beschleunigen, unabhängig davon, wie viel Disks im RAID hängt. Oder ist das ein Denkfehler? Deshalb meine Meinung ist, dass Die Redundany der Daten am RAID hat etwas mit der Sicherheit, nicht mit der (erhöhter) Verfügbarkeit zu tun. Wenn man (z.B. wegen Ausfall einer Platte) die Daten aus der Paritätsdaten herstellen muss, dauert es länger.


    IMHO: Die Überlegungen über erhöhter Datenverfügbarkeit beziehen sich nur auf Server, die in sich einen RAID haben und mit den Daten direkt arbeiten. (Wegen Netzwerk-Flaschenhals ist die erhöhte Datenverfügbarkeit nicht wirklich erreicht.)


    Zitat von "gn0778"


    Ja, wenn man DVD-RAM nimmt :D Eine Archiv Kopie oder Backup wird in der Regel sicher verwahrt, die Gefahr einer Beschädigung dieser Kopie im Vergleich zu einem aktiven Raid, welches am Stromnetz hängt und welches im LAN (für Viren und User zugänglich) ist, ist um ein vielfaches geringer. Es geht hier aber auch um zwei völlig verschiedene Dinge. Mit einer Datensicherung (Backup) will man sich gegen Datenverlust absichern wenn aktive Systeme wie PC's, NAS, Server aufgrund von Hardwaredefekten oder Softwaredefekten (Viren, Löschwütiger User) ausfallen bzw. es dadurch zu einem Datenverlust kommt. Ein RAID kann dies nicht leisten und ist dafür auch nicht gedacht.


    OK, die

    Zitat von "NICHT PROBIEREN !!!!"
    Code
    admin@qnapnas:/# rm -r *

    ist gewisse Risiko, ohne Zweifel.
    Wie oft geht aber HW am RAID Kaputt?


    Zitat von "IamQ"


    beides hat seine daseinsberechtigung. darum ist ein raid 1, 5 oder 6 plus eine regelmässige datensicherung die beste lösung. im privatbereich darf's IMHO auch ohne RAID sein, da hier in der regel nicht pro stunde ausfallzeit tausende euros verloren gehen wie das in grossen firmen der fall ist ;)


    Ja, das hast du recht. Privat geht es u.U. auch ohne.

  • Moin,


    Zitat von "knappuser"


    Aber auch aus beschädigtem DVD die Daten zu holen ist nicht ganz ohne ...


    Deswegen ja Datensicherung (http://de.wikipedia.org/wiki/Datensicherung)! Die Wahrscheinlichkeit, daß gleichzeitig eine vollständige Zerstörung der Daten auf dem NAS als auch auf sämtlichen Datensicherungsträgern, die im Idealfall getrennt voneinander gelagert werden, ist hinreichend klein. BTW, im Regel arbeitet eine ordentliche Datensicherung mit mehreren Generationen von Datensicherungsträgern, also z.B. bei wöchentlicher Sicherung mit 4 Generationen für jede Woche einen Satz. Damit müßte dann schon sowohl die Hardware des NAS als auch 4 Generationen von Sicherungsträgern gleichzeitig vernichtet werden, um einen Totalverlust der Daten zu erreichen. Vielleicht macht das den Unterschied von Datensicherung zur reinen Verfügbarkeit deutlicher.


    Zitat von "knappuser"


    Ein SATA-Disk kann bis zu 300 MB/s lesen. Ein NAS mit 2x 1GBit/s (also etwa 100 MB/s) kann nicht wirklich den I/O-Prozess beschleunigen, unabhängig davon, wie viel Disks im RAID hängt. Oder ist das ein Denkfehler?


    Wenn du mir nun noch erklärst wie du eine SATA Platte in's Netz hängst :D


    Es gibt deren zwei Denkfehler. Ein RAID hat erst mal nichts mit einem NAS zu tun, ein NAS kann ein RAID beinhalten muss es aber nicht. Für die Anbindung an Server gibt es viele Möglichkeiten unter anderem zum Bsp. auch Fibre Channel (http://de.wikipedia.org/wiki/Fibre_Channel) mit bis 4 bis 8 GByte/sec Transferrate und damit wird die SATA Disk wieder zum Flaschenhals. Ein RAID 0 (Stripping) erhöht die Lesegeschwindigkeit womit man durchaus höhere Transferraten erreichen kann als eine SATA Disk alleine bewältigen könnte. Desweiteren besteht auch noch die Möglichkeit über mehrere LAN Interfaces und mittels Loadbalancing theoretisch n x 1GBit/s zur Verfügung zu stellen. Die TS-409/TS-509 besitzen afaik bereits 2 x 1 GBit LAN. Das alles kann ein Low Cost NAS nicht, dafür wurde aber RAID nicht erfunden :D


    Zitat von "knappuser"


    Deshalb meine Meinung ist, dass Die Redundany der Daten am RAID hat etwas mit der Sicherheit, nicht mit der (erhöhter) Verfügbarkeit zu tun.


    Deine Meinung in allen Ehren, ist aber nicht so, auch wenn man damit manch einem seine Träume raubt :D


    Zitat von "knappuser"


    Die Überlegungen über erhöhter Datenverfügbarkeit beziehen sich nur auf Server, die in sich einen RAID haben und mit den Daten direkt arbeiten. (Wegen Netzwerk-Flaschenhals ist die erhöhte Datenverfügbarkeit nicht wirklich erreicht.)


    Siehe oben ... die wenigsten Server haben ein RAID "in sich". Im größeren Stil betreibt man ein SAN (http://de.wikipedia.org/wiki/Storage_Area_Network) und trennt Application von Storage Servern. Dies hat verscheidene Vorteile da man zum Bsp. leicht zwischen Storage Servern switchen kann ohne den Application Server stillzulegen (Kapazitätserweiterung, Ausfallsicherheit, Load Balancing).


    Ein QNAP ist eine Low Cost Lösung die nun beides integriert (Application und Storage) und somit immer ein Komproimiss darstellt.


    Gerald

  • Der Witz ist ja wie zum Henker soll ich die 2TB die im NAS sind noch Backupen??


    Nochmal ein qnap kaufen? oder einfach 3 1TB Platten kaufen und das zeugs dort drauf kopieren? ;)


    Fragen ueber fragen aber so wichtig sind ja die Daten auch nicht wirklich auf meiner nas abgesehen von den CVs Zeugnissen usw.

  • Moin,


    Zitat von "SERVER"


    Der Witz ist ja wie zum Henker soll ich die 2TB die im NAS sind noch Backupen??


    DAT (160GByte Nativ, 500-800 Euro) oder LTO (100-800GByte Nativ, ca. 1000-3000Euro) Bandlaufwerke oder externe Festplatten.


    Zitat von "SERVER"


    ... aber so wichtig sind ja die Daten auch nicht wirklich ...


    Das muss natürlich jeder selber entscheiden wie wichig die Daten sind und ob die Investitionskosten für eine ordentliche Datensicherung gerechtfertigt sind oder nicht. Letztlich ist es wie bei Versicherungen man kann sich Vollkaskoversicherung oder eben nur eine Haftpflicht.


    Gerald