EXT3 oder EXT4?

  • Hallo Leute,


    ich habe derzeit 4 x 1TB Festplatten in meiner QNAP TS410, welche in EXT3 formatiert sind. Die Firmware 3.2.6 0427T ist derzeit installiert und alles läuft wunderbar. So wie es sein soll.
    Nun habe ich mir 4 x 2TB Platten bestellt. Natürlich werde ich vor dem Einbau der Platten bzw. vor einer evtl. Kapazitätserweiterung eine Sicherung der Daten durchführen ;) Man weiss ja nie, was passieren kann :D


    Meine Frage wäre daher: Welches Dateiformat ist zu empfehlen? EXT3 (soll ja stabil und zuverlässig sein) oder EXT4 (mehr nutzbare Kapazität und soll auch schneller sein????). Und bitte die Begründung warum gerade EXT3 bzw. EXT4?


    Ausserdem würde mich auch interessieren, ob eine Online Kapazitätserweiterung empfehlenswert ist und wie lange sowas dauert oder doch lieber alles neu einrichten, also keine Migration.


    Für die zahlreichen antworten Danke ich euch schon im voraus.


    Viele Grüße
    Turbonas.

  • Definitiv würde ich von Ext4 die Finger lassen:
    Hier der Link zu mehr Infos bzgl. Ext4 Situation: http://forum.qnapclub.de/viewtopic.php?p=32375#p32375
    Mit RAID könnte es da auch Schwierigkeiten geben - siehe: http://forum.qnapclub.de/viewtopic.php?p=37455#p37455


    Einen sinnvollen Geschwindigkeitsvorteil bei Ext4 kann man vielleicht bei grossen Serversystemen erreichen die permanent Dateien im Gigabyte Grösse transferieren. Und auch nur dort wird man einen Nutzen von dem eingesparten Header haben.
    Zudem kann man Ext3 einfach in Windows auslesen falls nötig (nicht bei RAID5 Konfigurationen), was mit Ext4 noch nciht geht.


    Gruß Complicated

  • Ich kann hier nur meine Erfahrungswerte wiedergeben.
    Mein NAS: TS-410 mit 4 Stück Western Digital Caviar Green 2000GB, 64MB Cache, SATA II auf Raid5 und ext4.
    Nach anfänglichen Performance Problemen habe ich nun seit 20.5.2010 eine stabile Übertragunsrate die nie unter 20 MB/s (write) fällt. Auch bei kleineren Dateien - read liegt bei > 30 MB/s.
    Diese Werte konnte ich mit ext3 nicht erreichen.
    Allerdings läuft bei mir eine tägliche Komplettsicherung in der Nacht für den worst case, da ich dankenswerterweise im Forum hier auf die Risken aufmerksam gemacht wurde.
    Sollten sich Probleme mit der Konstellation ergeben werde ich hier natürlich berichten aber bisher habe ich keine.


    Ich würde nicht migrieren sondern sauber neu von vorne beginnen. Die Einrichtung des Raid5 Verbandes hat bei mir ca. 24 Stunden gedauert.


    hth
    MIB

  • Zitat

    Zudem kann man Ext3 einfach in Windows auslesen falls nötig (nicht bei RAID5 Konfigurationen), was mit Ext4 noch nicht geht.


    geht inzwischen :) testdisk kann in der neusten version ext4 und das einfache tool linux-recovery von r-tools. beide kostenlos. siehe http://forum.qnapclub.de/viewtopic.php?f=80&t=6251.


    soweit ich weiss ist ext4 mit den aktuellen firmware versionen - dank neuem kernel und ext4 patch - deutlich stabiler. sollte also theoretisch gut funktionieren.


    aber klar, ext4 ist - für ein dateisystem - noch sehr jung und es kann durchaus noch das eine oder andere problem geben.


    wenn datensicherheit an oberster stelle steht, würde ich auch auf jeden fall immer noch auf das bewährte ext3 setzen! hab ich auf meinem TS-239 Pro II auch so gemacht (ext3). ext4 soll angeblich etwa 10% bessere leistung bringen gemäss benchmarks... und bei nutzung über lange zeit deutlich weniger fragmentieren. das ist nicht nichts, aber sooo n riesen unterschied ist es auch nicht wirklich dass es mir wert wäre potentielle - evtl nicht vorhersehbare - probleme in kauf zu nehmen. ach ja, beim löschen soll ext4 massiv schneller sein als ext3... aber eigentlich lösch ich relativ selten was ;)


    wenn man regelmässig backups macht, die aktuelle firmware verwendet und etwas bessere leistung möchte, kann man ext4 inzwischen eigentlich ruhig verwenden. einfach immer dran denken, dass es zwar stabil aber noch nicht so stabil ist wie ext3.


    ich würde auch auf jeden fall das volume mit der neusten firmware neu erstellen wenn man ext4 will. viele probleme von denen ich gelesen habe waren NAS die mit älteren versionen aufgesetzt wurden. anscheinend sind gewisse ext4 probleme bei manchen usern trotz updates - ohne neu aufsetzen - immer noch vorhanden.

  • Aber mit Testdisk kann ich nach wie vor nicht Ext4 Partitionen einfach im Windows Explorer auslesen.
    Testdisk ist ja ein Recovery Programm. Hier einfach einstecken und auf die Daten zugreifen ist ja nicht, oder?

  • jein, testdisk ist etwas umständlich/speziell.


    aber mit dem anderen programm ist's recht einfach, das hat ne schöne gui. nicht explorer aber ähnlich. ist auch zwecks recovery, also man kann nur daten auslesen.


    für normales lesen/schreiben à la ext2fsd sind die nicht vorgesehen. halt einfach was für den notfall.

  • Ah... schade, dachte Ext4 könnte man endlich ebenso gut einbinden. Aber schon mal gut dass man zumindest eine Möglichkeit hat zuzugreifen.

  • Habe auch heute noch mit ext4 Probleme. Hat mir gestern das Dateisystem zerschossen bei vielen Schreibzugriffen über SABnzbd. Nach 1-30 Minuten stürzt das ganze NAS ab und ist nicht mehr erreichbar, erst nach einem Neustart, der aber gestern Dateisystemverlust mit sich brachte. Hatte vor meinem P219 II NAS ein P219+ und da hatte ich identische Probleme. Könnte mir auch Seagate Platten in Zusammenhang mit QNAP und ext4 vorstellen. Zumindest sind es häufig Seagate Platten wenn ich in die Signatur der betroffenen Leute schaue.


    Das nur so als Info.

  • Ich finde es etwas gewagt zu behaupten das dieser Fehler durch das ext4 Dateisystem verursacht wurde.


    Hast Du das Problem valide untersucht und kannst begründen wie das ext4 Dateisystem Deinen Fehler verursacht hat?


    Da die TS-219P II eine ARM CPU (2,0 GHZ) besitzt und SABnzbd auch noch recht hohe CPU-Last erzeugt vermute ich das eigentliche Problem dort und nicht beim Dateisystem. Auf der QNAP läuft halt ein Software-Raid und kein Hardware-Raid System.


    Seit Kernel 2.6.30 sind die Probleme mit ext4 behoben, da das Dateisystem kritische Situationen erkennt und sich dann wie ext3 verhält (Also Daten vor Metadaten schreibt und nicht umgekehrt).


    Ich nutze ext4 seit gut 2 Jahren mit 4x 1TB Seagate HDDs im Raid5 Verbund und habe keinerlei Probleme.