NAS als Backup und Media-, File-, opt. Web- und Email-Server

  • Das es QNAP wird, ist eigentlich schon beschlossen. Nur welches soll es werden? - Wegen der o. g. Einsatzzwecke und primär einer sehr umfangreichen Videothek und Fotosammlung (1.5 TB bzw. 350 GB, steigend) kommt nur ein 4 Bay NAS (oder grösser) in Frage. RAID 5 wegen Sicherheitsaspekten also tendiere ich zu entweder 439 pro II oder 419P. Ich sehe bisher nur folgende Unterschied:


    Netzteil intern vs. extern (!)
    WOL (eigentlich wichtig wg. Web, File, Email) kann aber warten und ist nicht so wichtig (!)
    Lautstärke (!!!)
    Energie Effizienz (!!)
    VM Ware fähig (?? brauche ich das? - wozu verschiedene Systeme aufbauen?)
    Natürlich Preis (!)


    Da das Gerät in meinem WZ stehen wird, ist die Lautstärke ein wesentliches Kriterium. Dran hängen direkt nur ein Airport Extreme und via WLAN dann eine kleine Mac Welt (MacBook, iMac, iPhone, iPad).


    Ziel: zunächst und wichtigste Funktion ist Mediaserver für Video, Foto, Musik und Backup sowie Fileserver. Web- und Email server wäre ein addon, auf das ich verzichten könnte. Die Medien sollten via iTunes Server und AppleTV abgerufen werden können, aber das können wohl beide.


    Frage: Welches NAS würdet Ihr empfehlen? - Speziell die WOL Funktion im Vergleich zu einer Zeitsteuerung mit Standby wäre interessant. Wie sieht es mit der Lautstärke aus, das 419 hat ein externes Netzteil, das 439 wohl ein ATX PC Netzteil, was ich gerade vermeiden will im Wohnzimmer, daher auch ein iMac, den hört man eben nicht. Habt Ihr da Vergleichserfahrung???


    Gerade hab ich noch den Thread zum 459 pro gelesen, aber da sehe ich nun gar keinen Unterschied zum 439 pro II. Hat einer ´ne Idee?


    Danke im Voraus!

  • Hallo,


    der Unterschied des 459 zum 439 ist der verwendete Atom Prozessor, 459 hat einen Dual-Core und der 439 einen Singel-Core :D .


    Grüße
    Ralf

  • Hallo marloh65,


    wenn ich dein Szenario betrachte, dann ist eigentlich weder der 419 noch der 439 für dich sinnvoll :)


    Da du deine ganze Peripherie per WLAN anbindest wird deine maximale Datenrate dadurch bestimmt. Diese beträgt dann etwas zwischen 10-20 MB/s und das auch nur wenn ein Gerät alleine zugreift :)


    Daher würde ich dir in deinem Mac-Umfeld eher zur QNAP TS-410 raten.
    Sie ist nochmal 130,- € günstiger als die TS-419P und die geringfügigen Unterschiede in der Ausstattung dürften bei deinem Szenario keine Rolle spielen:
    http://www.qnap.com/images/pro…n/Comparison_4BayNAS.html


    Ob das Wake on LAN Feature für dich den Aufpreis zur Qnap TS-439 PRO rechtfertigt kannst allerdings nur du beantworten :)


    Ein externes Netzteil bedeutet immer weniger Wärme im Gehäuse was wieder zu weniger Lüftergeräusch. Die TS-439 ist auch relativ leise, doch ich denke für das Wohnzimmer bist du mit der TS-410 auf der sichereren Seite. Das zeigen auch die Lautstärkewerte der Vergleichstabelle. Den weiteren Einfluss auf die Lautstärke haben in erster Linie die Festplatten die du dir aussuchst mit ihrem Zugriffsgeräusch und der Wärmeentwicklung


    Als sehr leise, schnell und dabei kühl zeigen sich die derzeitigen Samsung Modelle und hierbei besonders die F2 Ecogreen Serie:
    Samsung F2 EcoGreen HD103SI 1TB
    3 Davon im RAID 5 bieten dir 2 TB Speicherplatz und noch ein weiteres TB wenn du eine vierte nachrüstest.
    Auf 2 TB Platten würde ich an deiner Stelle nur setzen wenn du auf das RAID verzichtest, da du ansonsten für deine 1,5 TB Daten ganze 6 TB verbauen müsstest für ein RAID 5 - das steht irgendwie nicht im Verhältnis.


    Allerdings stellt sich die Frage ob ein RAID für dich überhaupt benötigt wird, da ein RAID ja keine Datensicherheit bringt. Du erhöhst lediglich die Verfügbarkeit deiner Daten.


    Als Beispiel folgendes Szenario:
    Du nimmst nur eine 2 TB Festplatte und baust diese in das NAS ein. Dann nimmst du eine zweite identische Festplatte und schließt diese mit Hilfe dieses Sharkoon Dockingstation QuickPort Combo eSATA an das NAS an und kopierst deine komplette Video-/Musik-/Bilder-Sammlung da drauf. Du verwendest diesen Schutz: Sharkoon HDD Quick Protect und legst dein "Archiv" in den Schrank.


    Bei einem Ausfall der im NAS verbauten Festplatte ist diese in 2 min. ausgetauscht. Ein RAID5 braucht Stunden oder vielleicht Tage um sich neu aufzubauen. In dieser Zeit ist deine Geschwindigkeit eingeschränkt und bei Ausfall sind die Daten auch weg. Zudem können bei einer Überspannung alle verbauten Platten geröstet werden. Versehentliches löschen wirkt sich ebenfalls sofort aus und kann nicht wieder hergestellt werden.
    Also kommst du um ein externes Backup so oder so nicht herum wenn du Wert auf Datensicherheit legst, denn ein RAID ist kein Backup.


    Weniger Platten im Betrieb, sind leiser und auch günstiger :)


    Gruß Complicated

  • Hey danke Euch beiden erstmal, das sind ja schonmal super Tips!


    Also ein anderer Prozessor, ich nehme an, der besorgt nur mehr Datendurchsatz bei Vollast, richtig? - Damit sind wir gleich beim zweiten Thema, WLAN. Ich habe einen Airport Extreme und zwei Express im WDS Modus, d.h. 2x 802.11n. Gemessen sind es eher so zwischen 50 und 60 MB/s, bei einem Gerät, das zwei gleichzeitig zugreifen, kommt praktisch nicht vor. Wäre aber auch halb so schlimm, weil der Airport ja über die beiden Frequenzbänder Loadsharing betreibt. Ich denke momentan sind eher die Festplatten das Problem, denn ich merke auch einen deutlichen Unterschied zwischen einer 5400er USB 2.0 und einer internen SSD Platte, beide über WLAN angesprochen. Insofern hätte ich schon gerne ein NAS mit etwas mehr Durchsatz. Ausserdem kann es wohl sein, dass ich den iMac doch mal mit Kupfer anschliesse.


    Das Raid nur Verfügbarkeit liefert, ok, ist primär richtig, aber es minimiert schon auch den Datenverlust, wenn z. B. eine Platte ausfällt. Das NAS wird an meine USV angeschlossen insofern ist es abgesichert. Ein Backup davon mache ich trotzdem, allerdings nicht von den Videos und Musik, denn die habe ich alle im Original auf DVD und CD. Da geht es also primär nur noch um die Fotos, das sind so 150 GB pro Jahr, je nach Kameramodell das ich gerade nutze. Und: Die sind sowieso schon auf einer externen Platte als Backup und wenigstens in einer kleinen Version im Web gesichert.


    Die Time Machine Partition für alle Peripherie Geräte sollte mit 1 TB reichen, 640 GB der iMac und 128 GB das Macbook (iphone und iPad sind ja bereits auf dem iMac gesichert) beide etwa halb voll und ziemlich konstant da keine Mediendaten mehr drauf.


    Ich wollte eigentlich 4x 1.5 TB fahren also 4.5 TB netto d.h. ich hätte noch gut Luft für weitere DVDs und CDs.


    WOL sehe ich als reines Kostenthema, wenn ich es nicht habe, muss ich mitunter das NAS durchlaufen lassen und die Standby Leistungsaufnahme ist ja schon einiges mehr als bei Power-Off WOL. Man müsste das direkt mal am kWh Preis ausrechnen.


    Was meinst Du, immer noch das 410er? - Der Preis ist wirklich nicht so wesentlich, wenn das allerdings deutlich leiser ist?

  • Zitat

    Gemessen sind es eher so zwischen 50 und 60 MB/s

    Wie hast du das denn gemessen und wo?
    300 Mbit/s = 37,5 MB/s brutto. Der Overhead ist sehr hoch bei WLAN - siehe:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Datendurchsatz

    Zitat

    Achtung: 1 MB/s = 8 Mbit/s


    Es bleiben maximal 15 MB/s Netto Daten die Übertragen werden.
    Ich höre das erste mal dass jemand diese Datenrate über WLAN schiebt - vor allem da WDS die Datenrate halbiert wenn er als Repeater verwendet wird. Auch als Bridge halbiert sich die Datenrate.


    Dieser Test zeigt die realen Datenraten des Airport:
    http://www.cnet.de/tests/perip…+extreme+base+station.htm

    Zitat

    Die AirPort Extreme schlägt sich im 5-GHz-Band recht gut und schafft einen Durchsatz von 66,48 MBit/s, wobei der Client nur fünf Meter entfernt ist. Das bedeutet, dass die Übertragung einer Datenmenge von 500 MByte etwa eine Minute dauert. Dies ist nicht der höchste Durchsatz, denn der D-Link DIR 825 schafft sogar 80,96 MBit/s. Beim Reichweitetest, bei dem der Client über 30 Meter entfernt ist, bricht allerdings der Durchsatz des D-Link deutlich auf 36,48 MBit/s ein, während die AirPort Extreme immer noch 59,04 MBit/s schafft.


    Im 2,4-GHz-Band ist der Router weniger beeindruckend. Hier schafft er 40,60 MBit/s beim Durchsatztest und 21,12 MBit/s beim Reichweitetest. Im gemischten Modus, in dem der Router so eingestellt ist, dass er mit Wireless-N- und Wireless-G-Clients arbeitet, schafft er 35,2 MBit/s. Das entspricht etwa dem Durchschnitt aller getesteten Router.


    Selbst wenn ich nun 66+35 = ca. 100 Mbit/s für beide Frequenzbänder zusammen nehme, ergibt das einen Datendurchsatz von 12 MB/s. Mit aktivem WDS sogar nur noch die Hälfte.


    Ich vermute du hast die Mbit mit MB verwechselt ;)


    Gruß Complicated

  • @ complicated
    Ein Frage hätte ich zu der oben beschriebenen Sicherungsstrategie. Wenn man von zwei identischen Platten eine einbaut dann wird diese ja formatiert und in die typischen 4 Partitionen aufgeteilt. Nun kopiert man die Daten auf der internen auf die noch leere (z.B. mit NTFS oder ext3) formatierte Platte. Diese kann man doch aber ei einem Ausfall der Platte im NAS einfach einbauen. Das NAS will bei einer neuen Platte doch immer erst den Einrichtungsassistenten starten, oder nicht?
    Ich frage, weil ich nach diese Methode das NAS sichere. Nur bei einem Plattendefekt müsste ich ja erst eine neu Platte bestellen, die ich dann im NAS einrichte und dann die Daten von der Backupplatte auf die neue kopiere. Kann man das irgendwie umgehen und einfach die Backupplatte einbauen und dann eine neue bestellen, die man dann als Backupplatte benutzt?

  • Das kann ich dir nicht genau beantworten, da sich nicht alle NAS gleich verhalten. Soweit ich informiert bin geht das bei den TS-119 Modellen gar nicht und bei den Atom Modellen sollte es möglich sein.


    Allerdings sollte jeder der angewiesen ist auf ein laufendes System jederzeit eine Ersatz Festplatte im Schrank liegen haben die er zur Not formatieren kann - wem das wichtig ist dem sollte diese Sicherheit die paar Euro wert sein. Oder eben ein RAID 1 - denn dafür ist ja RAID geschaffen: Die Ausfallzeit so gering wie möglich zu halten.


    Man sollte sich merken dass manche Dinge 100 Mal gut gehen können und dann dennoch das eine mal etwas schief geht und das immer dann wenn es der Ernstfall ist - Murphys Law schlägt immer zu wenn man es am wenigsten erwartet: http://de.wikipedia.org/wiki/Murphys_Gesetz
    1. Wenn etwas schiefgehen kann, dann geht es schief.
    2. Wenn etwas auf verschiedene Arten schiefgehen kann, dann geht es immer auf die Art schief, die am meisten Schaden verursacht.
    3. Hat man alle Möglichkeiten ausgeschlossen, bei denen etwas schiefgehen kann, eröffnet sich sofort eine neue Möglichkeit.
    4. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt, ist umgekehrt proportional zu seiner Erwünschtheit.
    5. Früher oder später wird die schlimmstmögliche Verkettung von Umständen eintreten.
    6. Wenn etwas zu gut erscheint, um wahr zu sein, ist es das wahrscheinlich auch.
    7. Geht etwas nicht schief, so tritt sofort Regel 1 in Kraft.


    :)

  • Complicated
    Danke für die Antwort. Wenn dann die HDD im NAS mal defekt sein sollte, kann ich auch zur Not ein paar Tage auf eine neue warten. Aber wie du schon sagst, wenn man auf das NAS angewiesen ist, sollte man sich für den Fall der Fälle eine neue HDD in den Schrank legen.
    Ist es denn bei irgendeinem NAS möglich, dass man zwei HDD's einrichten (formatieren) kann und dann auf die eine immer die Sicherungen macht? Soweit ich weiß, liegen die Daten ja auf einer Partition. Man bräuchte doch nur immer die neue Daten dort draufkopieren (auf die Backupplatte). Und wenn die intere sich dann man verabschiedet bräuchte man nur die HDD tauschen und man hätte wieder volle Einsatzbereitschaft und keine stunden- oder tagelangen Kopiervorgänge.

  • Das ist doch dann fast identisch mit einem RAID1 - wieso mit einem Backup die Aufgabe eines RAID simulieren?
    Sofortige Verfügbarkeit hat man wunderbar mit RAID. Davon noch ein externes Backup und die Daten sind sicher und der Server verkraftet den Ausfall einer internen Festplatte ohne eine Sekunde Ausfallzeit.


    Sobald die neue Festplatte in das NAS eingebaut wird startet der RAID-Rebuild automatisch und man kann währenddessen weiter zugreifen und arbeiten, wenn auch mit etwas eingeschränkter Performance während des Rebuilds.


    Man sollte halt einfach beachten dass ein RAID kein Backup ist - und auch nicht umgekehrt ;)
    Also ist es am besten beides zu machen wenn man neben der Datensicherheit zusätzlich viel Wert auf ständige Verfügbarkeit legt.


    Gruß Complicated

  • Auch noch klar zustellen ist, das das Netzteil einer 439 oder 459 kein ATX Format hat! sondern das "Barebone" Format!


    Gruß Neo