TS-464-8G für meine Zwecke geeiignet?

  • Hallo QNAP-Forum,


    ich lese seit einiger Zeit hier mit, weil ich mir bald ein NAS zulegen will, vielleicht eines von QNAP. Bevor ich aber blind einkaufe, würde ich gerne einige offene Punkte abklären. Daher habe ich mich hier angemeldet.


    Die Gründe für das Interesse an einem NAS bzw. die Einsatzzwecke des NAS sind folgende:

    • Ich habe bereits einige HDs, die in Summe 18 TByte ergeben. Aber ich möchte keinen PC-Tower mehr (der wäre noch vorhanden). In den kann ich zwar 4 oder mehrere HDs einbauen, er ist mir aber für das Wohnzimmer zu groß.
    • Ich möchte ein feines kleines Kastl, das ich in mein HiFi-Möbel reinstellen kann. Höhe darf 18cm nicht überschreiten.
    • 2,5 Gigabit Ethernet Port reicht mir derzeit aus, schön wäre eine Erweiterungsmöglichkeit auf 5 Gigabit Ethernet Port.
    • Ich würde auf dem NAS gerne ein LV-System (Logical Volueme Manager) einrichten und besser noch ein vorhandenes LV-System einbauen, sodass es nach der Installation des Betriebssystems automatisch erkannt wird.
    • Kein Grund, ein NAS zuzulegen ist die einfachere (?) Bedienung über entsprechende Apps. Und zwar nicht deshalb, weil ich "gegen Klickibunti" wäre und ein echter Nordwand-Tastaturbediener bin, sondern weil ich schon schlechte Erfahrungen mit unerwarteten Einschränkungen von Sonderlösungen gemacht habe. Ich bin zwar alles andere als ein alter Linux-Kommandozeilen-Hase, aber für meine Zwecke komme ich z. B. mit einer Ubuntu-Distribution inkl. Desktop gut zurecht. Eine reine Server-Installation ohne Desktop, bedient über SSH wäre auch denkbar, aber nur zweite Wahl.
    • Ich will einen Dateiserver mit Samba-Funktionalität, der die Freigaben ins Netzwerk serviert. Im Netzwerk greifen Windows- und Linux-Notebooks und Mobilgeräte auf die Freigaben zu.
    • Ich möchte auf dem NAS mit smartctl den Zustand der Festplatten regelmässig überprüfen und das Ergebnis des Scans pro HD in eine Textdatei schreiben lassen und diese in einem Ordner in der Freigabe speichern.
    • Ich möchte den Inhalt einer Freigabe auf einen anderen Rechner (Linux) syncen; einfach aus Gründen der Ausfallssicherheit. Entsprechende Festplatten sind vorhanden. Also Rechner A holt sich die Daten vom NAS und synct sie auf A.
    • Die Daten der Freigabe werden des Weiteren auf Rechner B regelmäßig gesichert (auf rsync-Basis, Generationenprinzip).

    Mich lacht das QNAP TS-464-8G an. Kann ich mit diesem Gerät meine Ziele umsetzen?

  • Moin und Willkommen!


    Höhe darf 18cm nicht überschreiten.

    Das sollte gerade so passen, das Modell dürfte etwa 17cm hoch sein. Viel Luft für Abwärme ist dann aber nicht.

    schön wäre eine Erweiterungsmöglichkeit auf 5 Gigabit Ethernet Port.

    Passt... es sei denn Du meinst nicht 1x 5GbE Port sondern 5x 1GbE Ports...

    Ich würde auf dem NAS gerne ein LV-System (Logical Volueme Manager) einrichten

    Das würdest Du über QTS machen, aber nicht selbst in dem Sinne wie Du es vermutlich vor hast...

    besser noch ein vorhandenes LV-System einbauen, sodass es nach der Installation des Betriebssystems automatisch erkannt wird.

    Das ist ausgeschlossen. Interne Disks werden ausschließlich von / über QTS eingerichtet, mit anderen Disks kann das System intern nichts anfangen.

    sondern weil ich schon schlechte Erfahrungen mit unerwarteten Einschränkungen von Sonderlösungen gemacht habe.

    Einschränkungen wirst Du mit QTS defintiv haben, das ist auch über SSH nicht ansatzweise so individuell einrichtbar, wie man es sonst von Linux kennt. Man ist hier schon weitgehend auf QTS angewiesen.

    Dateiserver mit Samba-Funktionalität

    Passt.

    ch möchte auf dem NAS mit smartctl

    Da fängt es schon an. Das ist nicht enthalten und muss über "Umwege" installiert werden, sofern es Umwege dafür gibt.

    Also Rechner A holt sich die Daten vom NAS

    Passt. Geht via rsync, smb, ftp, ...

    Die Daten der Freigabe werden des Weiteren auf Rechner B regelmäßig gesichert (auf rsync-Basis, Generationenprinzip)

    Das muss dann vom Rechner gesteuert werden, von QNAP aus gesteuert kann in dem Fall keine Versionierung erstellt werden.

    Kann ich mit diesem Gerät meine Ziele umsetzen?

    Das musst Du nun entscheiden ;)

    Die Hardware ist auf jedenfall klasse, wenn Du mit der Software nicht zurechtkommst, könntest Du auf ein alternatives OS umsteigen und das auf einer / beiden M.2 installieren.

  • Ich habe bereits einige HDs, die in Summe 18 TByte ergeben.

    Was sind das für HDDs?

    Ein NAS benötigt HDDs, die für Dauereinsatz geeignet sind, was bei normalen Consumer HDDs nicht gegeben ist.

    Noch dazu sind das häufig SMR HDDs, die für den Einsatz in einem RAID nicht so gut geeignet sind.

    • Ich habe bereits einige HDs, die in Summe 18 TByte ergeben.
    • Ich möchte ein feines kleines Kastl, das ich in mein HiFi-Möbel reinstellen kann. Höhe darf 18cm nicht überschreiten.

    Hallo,


    bei einem Raid richtet sich die nutzbare Größe immer nach der kleinsten HDD.


    Die Nutzung als Einzellaufwerke wäre auch möglich.



    Einige HDD`s können einen erheblichen Lärmpegel verursachen. Z.B. WD Red Plus sind relativ leise.

    Der Stellplatz sollte gut belüftet sein um die Abwärme abzuführen.



    Es gibt auch kleine PC-Gehäuse (ITX) in ähnlicher Größe. Hier könntest Du ein Linux-System direkt installieren. :idea:

  • Was sind das für HDDs?

    3x 4 TB und 1x 6 TB WD Red Plus. Meiner Erinnerung nach verwenden die alle CRM. Da muss ich recherchieren …


    bei einem Raid …

    ich werde kein RAID einrichten, sondern lieber ein LVM-System.


    Es gibt auch kleine PC-Gehäuse (ITX) in ähnlicher Größe. Hier könntest Du ein Linux-System direkt installieren. :idea:

    Ja, aber die Hardwareschrauberei spricht mich nicht (mehr) an, da lacht mich ein NAS von Ugreen schon mehr an. Da habe ich mir (z. B. die Maße) aber noch keinen Überblick verschafft.

    2 Mal editiert, zuletzt von Flo97 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Flo97 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Egal, was Du nimmst. Mach Dich auf jeden Fall schlau wg.der Geräschentwicklung. Du willst das Teil ja im Wohnzimmer/HiFi-Möbel (Resonanzen?) stellen

    Wäre für mich Prio 0: Leise Lüfter vom Leergerät, leise HDD's (oder SSD's)


    Edit: Bei mir stehen die 3 NAS mit insgesamt 12 Seagates (4TB) im Wohnzimmer. Auf Parkett in einer Nische, Staub auch nach über 3 Jahren kein Problem (kontrolliert)

    Lärm ist auch kein Problem. Die 431P2 drehen mit 400 1/Min, das 462 mit 900 1/Min. FP-Zugriffe stören höchsten etwas beim Musikhören. Im normalen Tagesablauf: Fernsehen, Nachrichten, Olympia, ... nimmt man das gar nicht wahr

    Einmal editiert, zuletzt von Zacharias () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Zacharias mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Mach Dich auf jeden Fall schlau wg.der Geräschentwicklung.

    sehr interessanter Punkt. Wie werte ich diese Anforderung nun aus? Wird die Lautstärke in den Tests einheitlich/vergleichbar gemessen?


    Besten Dank für deine detaillierte Antwort. Die hilft schon mal sehr gut weiter!

    Passt... es sei denn Du meinst nicht 1x 5GbE Port sondern 5x 1GbE Ports...

    Ja, ich meinte 1x5 GbE.


    Das würdest Du über QTS machen, aber nicht selbst in dem Sinne wie Du es vermutlich vor hast...

    Das klingt nicht gut. Setzt das Qtos etwa so eine JBOD-Funktionalität ein? Wenn ich dich richtig verstehe, kann ich LVM kicken, d. h., nach Einbau der vier Platten werd neu partitioniert und formatiert?


    Einschränkungen wirst Du mit QTS defintiv haben, das ist auch über SSH nicht ansatzweise so individuell einrichtbar, wie man es sonst von Linux kennt.

    Bedeutet das: Qts ist zwar irgendwie ein Linux, ich kann da aber keine Paketverwaltung nutzen, wie ich lustig bin? Also zusätzliche Paketquellen anlegen und so?

    Das würde bedeuten, dass ich von dem Linux-Unterbau eigentlich nicht viel profitiere?

    3 Mal editiert, zuletzt von Flo97 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Flo97 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • QTS basiert auf Linux, allerdings gibt es diverse Einschränkungen.

    Dazu gehören die fehlende Paketverwaltung. Es ist halt auf die NAS-Funktionalität hin optimiert.

  • sehr interessanter Punkt. Wie werte ich diese Anforderung nun aus? Wird die Lautstärke in den Tests einheitlich/vergleichbar gemessen?


    Die Lautstärke ist kein Problem des Gehäuses, falls der Lüfter stört kann man den für wenig Geld und sehr einfach z.B. mit kaum hörbaren Noctua-Lüfter ersetzen. Die eigentliche "Lärmquelle" sind und bleiben die HDDD`s, meist im Zugriff ... die Erfahrung mußt du selbst machen, was konkret du dort einsetzen möchtest... Die heutigen großen "Kaliber" jenseits der 10TB sind quasi alle helium-gefüllt, sind Idle sehr leise, aber im Zugriff meist umso aufdringlicher, laufen ja auch alle mit 7.200rpm...

  • Setzt das Qtos etwa so eine JBOD-Funktionalität ein? Wenn ich dich richtig verstehe, kann ich LVM kicken, d. h., nach Einbau der vier Platten werd neu partitioniert und formatiert?

    Naja JBOD kann man auch konfigurieren, aber das NAS macht es nicht einfach so automatisch.

    Ja, die Disks werden beim Einbau nicht nur formatiert sondern auch partitioniert. Es wird automatisch eine Struktur für das OS auf allen Disks angelegt und gespiegelt, die verbleibende Kapa kann dann für die eigenen Daten konfiguriert werden (stat. Volume, Thin oder Thick als single Disk, RAID oder JBOD). LVM wird durchaus verwendet, aber eben nur so, wie Du es in der GUI anlegst und das auch etwas "speziell", da zumindest bei Thin und Thick Volumes ein eigenes Süppchen gebraut wird, mit dem andere Systeme nicht zurechtkommen...

    Bedeutet das: Qts ist zwar irgendwie ein Linux [...]

    Jap. Zudem ist auch nicht alles was man da macht (von dem was man machen kann) ohne weiteres Boot-persistent. Die Systeme sind halt dazu gedacht mit der GUI zu arbeiten...

  • Wie werte ich diese Anforderung nun aus? Wird die Lautstärke in den Tests einheitlich/vergleichbar gemessen?

    Viele Kommentare lesen, und nicht auf die erste Aussage vertrauen. Ist zeitaufwändig, aber wenn man erst mal einen Radaubruder im Zimmer hat, ist's echt ärgerlich. Bei mir waren's 4 WD (SMR), die ich dann doch rausgeschmissen und tauscht hab gegen die Seagates mit 5400 1/Min. Nun ist Ruhe

  • Danke euch allen für die Klarstellungen. So wie ich das sehe, werde ich mit dem mitgelieferten QTS nicht viel anfangen.


    Ich könnte ein gebrauchtes QNAP TS-453D mit 2x16 Gbyte RAM von einem Arbeitskollegen günstig bekommen. Keine Ahnung, wie er da 32 Gbyte reingekriegt hat. Er meint, das klappt einwandfrei. Das scheint das Vorgängermodell zu sein.

    Ich könnte es 2 Wochen lang ausprobieren. Wenn es mir nicht gefällt, dann kann ich es ihm wieder zurückgeben.


    Nun habe ich noch ein paar Fragen an euch, ich hoffe, ihr habt noch Geduld mit mir:


    1. Kann man auf dem QNAP TS-453D ein natives Linux installieren? Ich meine nicht zusätzlich zu QTS, sondern anstatt des QTS?

    2. Wenn ja: Hätte ich irgendwelche Nachteile gegenüber der Verwendung des planmäßigen QTS? Ich meine: würden alle on board Geräte out of the box funktionieren?

    - Netzwerkkarte

    - Lüfter

    - USB-Schnittstellen

    - Habe ich Geräte vergessen?

    3. Könnte ich eine Installation von einem nativen Linux (Debian oder Ubuntu 22.04 ) jederzeit wieder rückgängig machen, also das aktuelle QTS wieder installieren?

    (Wenn mir das gelänge, könnte ich ihm das QNAP binnen 2 Wochen wieder zurückgeben.)

    4. Gibt es irgendwo hier oder sonstwo eine Anleitung, wie ich bei der Linux-Installation vorgehe?

    5. Könnte ich hier im Forum oder sonstwo Fragen stellen, falls ich Probleme habe? Ich erwarte keinen Herstellersupport nach dem Muster „Ich hab das gekauft, also helft mir gefälligst.“, aber ich würde evtl. schon Hilfestellung benötigen, bis das native Linux läuft. Versteht ihr, was ich meine?

    Einmal editiert, zuletzt von Flo97 () aus folgendem Grund: Korrektur von Typos

  • Ist ein normaler x86 Computer mit HDMI Ausgang..also alles kein Problem..nur halt ein Celeron der schon sehr in die Jahre gekommen ist. Kommt also drauf an ob hier ein alternatives OS 'Spass' macht.


    Ansonnsten halt ausprobieren und zur Not das DOM entweder vorher ausbauen oder via Firmware Recovery wieder mit QTS befüllen.

  • 1. Kann man auf dem QNAP TS-453D ein natives Linux installieren?

    Ja, siehe meine Blogs... ich habe da selbst aktuell TrueNAS Scale drauf laufen und auf einem anderen Openmediavault. Windows Server habe ich da auch schonmal installiert. Wichtig ist, dass das NAS einen Monitorausgang hat.

    Hätte ich irgendwelche Nachteile gegenüber der Verwendung des planmäßigen QTS?

    Nein.

    würden alle on board Geräte out of the box funktionieren?

    Ja. Bei Geräten mit Display wird dieses aber nicht mehr angesprochen. Ansonsten gilt was immer gilt... FreeBSD kommt zB nicht mit der eingebauten Netzwerkkarte des x53D zurecht...

    3. Könnte ich eine Installation von einem nativen Linux (Debian oder Ubuntu 22.04 ) jederzeit wieder rückgängig machen

    Ja. Das alternative OS wird ja auf einer Disk/M2 installiert, dort wird auch QTS installiert. Im NAS befindet sich ein DOM, auf dem das initiale QTS ist. Wenn man vom DOM bootet ist also alles unverändert.

    4. Gibt es irgendwo hier oder sonstwo eine Anleitung, wie ich bei der Linux-Installation vorgehe?

    Siehe meine Blogs...

    Ach und hier auch noch...

    5. Könnte ich hier im Forum oder sonstwo Fragen stellen, falls ich Probleme habe?

    Nein, in diesem Forum helfen wir niemandem 8o

    Na sicher kannste das... wobei Du in einem Forum speziell für das verwendete OS besser aufgehoben wärst...

  • Ansonnsten halt ausprobieren und zur Not das DOM entweder vorher ausbauen oder via Firmware Recovery wieder mit QTS befüllen.

    Was ist ein DOM? Ein Firmware-Chip?

    Und das würde bei einem TS453D und bei einem TS-464-8G gehen?


    Das wäre ja optimal!

  • Was ist ein DOM? Ein Firmware-Chip?

    DOM = (Disk-On-Module) bei älteren x86 Modellen noch als 9pin USB Header Version aufs Board gesteckt aber bei neueren NAS fest verlötet.