USV und ihre Laufzeitanzeige - Beispiel aus der Praxis

  • Bezugnehmend auf diesen Thread hier ein Beispiel aus der Praxis.

    Heute um 08:36 wurde bei uns planmäßig der Strom für einige Stunden abgestellt. Diese Situation habe ich genutzt um das Verhalten der USV zu beobachten, damit ich weiß ob alles so abläuft wie geplant und wie lange die USV tatsächlich standhält.

    Dazu habe ich ein kleines Log erstellt, dem man entnehmen kann wie lange der Ausfall andauerte (Duration) und wie viel Laufzeit die USV zu den jeweiligen Zeiten angegeben hat (Runtime rem.).

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    Dabei wird schnell klar: Der Anzeige kann man nur bedingt trauen. Anfangs wo noch Geräte abgeschaltet werden ist das natürlich klar, da die Last deutlich verringert wird.

    Später sieht man aber auch deutlich, dass die USV nunmal nicht genau abschätzen kann, wie schnell sich die Akkus entladen, sodass ich zum Ende hin teils sogar mehr Laufzeit erhalten habe, als noch einige Minuten zuvor.

    Die USV hat somit 3,25 Stunden standgehalten, obwohl nach 16 Minuten als die Last auf die finalen 5,5% reduziert wurde lediglich 52min Laufzeit angegeben waren. Ab hier hat die USV also gut drei Mal so lange durchgehalten, wie angegeben war.


    Verbaut sind hier 4x Kung Long Akkus mit 7,2Ah.

    Der Ladezustand wurde zuletzt mit 13,3% angegeben, bei nur noch 5% oder bei einer Restlaufzeit von nur noch 10min wäre auch meine Firewall heruntergefahren, aber so weit kam es ja nicht.

    Dann wären nur noch der Switch und (ich glaube) ein AP eingeschaltet gewesen, bis die USV abgeschaltet hätte.


    In Minute 16 wurden zwei Ausgangsgruppen der USV abgeschaltet, hier hängt u.a. ein 24p Switch, ein Access Point und eine Kamera dran sowie drei NAS, die zu diesem Zeitpunkt aber planmäßig abgeschaltet waren.

    Eins dieser NAS wäre um 11:45 zwecks Backup gestartet, was durch die abgeschaltete Gruppe aber verhindert wurde... das wäre dann auch sehr knapp geworden!

    Eine der beiden Ausgangsgruppen wurde nicht automatisch wieder eingeschaltet, hier hängen in der Regel nur Geräte dran die nicht unbedingt benötigt werden (und ich weiß ehrlicherweise gar nicht was da aktuell dran hängt).


    Unterm Strich ist also alles gelaufen wie geplant, genauer gesagt sogar 3x so gut :)

    Wäre ich daheim gewesen, dann hätte ich während des gut dreistündigen Stromausfalls sogar noch Internet und WLAN (in Teilbereichen) gehabt.

    Ich sag ja: meine USV kommt einer NEA schon recht nah :mcup:


    Ein bissl muss sie noch laden, aber bei nun 75% Akkuladung wird mir schon eine deutlich höhere Laufzeit angegeben als zuvor (da war es immer zwichen 62 und 70min):

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    Die Akkus sind nun voll geladen, statt 71min wird mir nun eine Laufzeit von 3h17min angesagt...

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    Das entspricht so ziemlich der Zeit, die die USV vorhin überbrücken musste, größtenteils mit geringer Last wohlgemerkt.

    Ich bezweifle gar sehr, dass die USV diese Zeit mit der aktuellen / normalen Last von etwa 21% / 170W* erreichen wird, daher ist sehr fraglich, was genau uns diese Zeit sagt. "Spricht" die USV hier nun aus ihrer soeben gewonnenen Erfahrung, die darauf beruht dass und zu welchem Zeitpunkt manche Geräte abgeschaltet werden?

    Ich weiß es nicht... was ich aber weiß ist nun, wie lange die USV mit der aktuellen Konfiguration aller beteiligten Geräte durchhält.


    * In der ersten Grafik habe ich hier 230W angegeben; diese Angabe ist nicht korrekt und ich hatte mich auch etwas gewundert. Hier habe ich fälschlicherweise den angegeben Strom (1A) verwendet um die Leistung zu berechnen, allerdings ist hier auch Blindstrom enthalten, der für die Leistung in Watt noch rausgerechnet werden muss. Bei den 5,5% Leistung sind es analog dazu tatsächlich nur 44W.

    3 Mal editiert, zuletzt von tiermutter () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von tiermutter mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Habe gestern morgen meine USV auch mal wieder getestet.

    Die kleine APC Backups 950 ist aber inzwischen ein wenig klein.

    Hängt an der pfSense und informiert alles per NUT.

    Das NAS fuhr nach 1 Min runter, wie geplant aber die Last von 200W mit 5 Jahre altem Akku führte zu einer realen Laufzeit von 6 Min statt der angezeigten 13 Min.

    Das NAS hat gerade noch so alle Dienste gestoppt und alle Volumes ausgehangen als es dann dunkel wurde.


    Musste dann Den Hausübergabepunkt und das Kabelmodem von der USV auf normales AV umstecken. Sind immerhin um die 20-25W die ich so an Last runter bekomme.


    Ja richtig gelesen, der verdammte Kabel Internetanschluss zieht so viel Power. Vergleicht man das jetzt mit den 0.8W für ein Single Mode 1310nm 20km SFP, frage man sich wie viel Energie wir alleine hier sparen könnten, wenn unsere Provider nicht eine Nagel im Kopf hätten…

  • Und Zeit die USV nun eine genauere Zeit, jetzt wo sie es besser weiß?

    Meinst du ein neuer Akku schafft Abhilfe, oder muss ne neue USV her?


    25W für die Popelteile ist aber echt übel, das ist fast mehr als mein 48p switch wenn er halbwegs ausgelastet ist...

  • 8W der HÜP und 15-18E das Modem, je nach Last.


    Ja jetzt zeigt sie 9Min an, aber mindestens neuer Akku, da schaue ich mal.

    Später ggf. eine neue 1500er USV, mal sehen.

  • Ich hätte noch eine SMX1000 (ohne NMC) rumliegen. Hatge die mal ausgetauscht weil ich dachte dass sie sporadisch immer mal Fiepgeräusche macht... Es hat sich aber rausgestellt dass es irgendein anderes Gerät ist...

  • Könnte man drüber reden, muss vor allem meine mal leer messen.

    Die BackUPB sind ja nicht die effizientesten.

    Aber hatte da an einer 1500er gedacht, damit ich genug Reserven habe das NAS auch mit altem Akku sauber runter fahren zu können.


    Muss im Rack dann auch noch mal umbauen, wenn ich die USV tausche.

  • Aber hatte da an einer 1500er gedacht, damit ich genug Reserven habe das NAS auch mit altem Akku sauber runter fahren zu können.

    Du hast zwei 4 Bay NAS, hängen die da beide dran und ist das so von Dir gemeint dass Du dann beide sauber runterfahren kannst? Oder hängt da nur ein NAS dran?

  • Da hängt dran:

    Haus Übergabepunkt

    Kabelmodem

    Netgate pfSense Appliance

    48 Port Switch mit POE+

    TS-453D, voll bestückt mit HDs, SSDs.

    2* Pi4

    USB Lüfter

    Papst Lüfter 18W über Bimetal Schalter wenn es im Schrank massiv zu warm werden sollte.

    USB HD Dock.


    Aktuell sind um die 30W POE in Verwendung, der Switch kann aber 720W bereitstellen.


    Der ganze Schrank braucht gerade 200W, da ist aber such der Eigenverbrauch der USV schon mit drin.

    Daher sollte die nächste eine 1500er werden, eine 3000er ist schon wieder zu groß.


    Das TS-431p3 und das TS-231p stehen bei meinen Eltern, dort mit HÜP, Fritzbox (wird für die Steuerung der Heizkörper verwendet und als Switch) und Netgate Appliance an einer 750er BackUPS, die hier aber auf 30-45Min Laufzeit kommt, da die Last doch deutlich geringer ist.

    Dort ist alles ARM, NAS, Appliance und zieht kaum etwas. Zudem gibt es hier keine Sternverkabelung und damit entfällt die POE Last komplett.


    Hier ist alles x86 und das merkt man im Stromverbrauch schon deutlich.