Hallo,
ich bin zur Zeit damit beauftrag mich für die Firma über die sinnvollste Möglichkeit unsere Infrastruktur umzubauen, da wir demnächst das Office komplett aufgeben zugunsten von Homeoffice/Remote-Working.
Wir sind ein kleines Medienunternehmen und haben bisher im Office einfach alle Workstations über 10g Lan an unserem QNAP NAS angeschlossen.
Seit Corona sind wir fast komplett auf Remote-Office umgestiegen, haben jedoch einfach weiter die halbgare Lösung über Anydesk genutzt.
Das heisst: Wir haben jeweils lokal gearbeitet und dann sporadisch oder um die Rechenpower der zusätzlichen Workstations im Office zu nutzen, manuell die benötigten Daten über den Anydesk Filetransfer hochgeladen.
Das das völlig unpraktikabel ist eigentlich ist uns klar, aber wir haben weder jemand, der sich dediziert Vollzeit darum kümmern kann, noch die Zeit gehabt bisher.
Das grundsätzliche Setupo wird sein, dass das 50tb QNAP NAS an einer Location steht, hinter einem VDSL Router (Digitalisierungsbox). An diese angeschlossen sein wird ein Lizenz-Server (Windows rechner zum verwalten von Softwarelizenzen) und ggf. 2-3 Workstations zum rendern.
Pro Remote Office stehen dann jeweils zwei Workstations, eine zum arbeiten, eine zum rendern.
Die werden auch jeweils über einen Router (unterschiedliche Marken je nach Mitarbeiter) mit dem Internet verbunden sein.
Unsere Anforderungen an die neue Infrastruktur sind:
1. Sync aller lokalen workstations mit dem Office QNAP NAS in regelmässigen Abständen, wenn möglich auch mal in "Echtzeit".
Beispielsweise wird auf einer Workstation eine Bildsequenz gerendert und der Mitarbeiter will nicht warten, bis die fertig ist um sie dann zu syncen, sondern jedes Bild sofort syncen.
2. Erreichbarkeit des QNAP NAS im Office über das Internet von allen remote offices aus, um Daten zu syncen und ggf. Softwarelizenzen vom angeschlossenen Lizenz-Rechner zu bekommen.
3. Zugriff auf Remote Office Workstations von anderen Remote offices. Geplant ist, dass pro Remote Office je zwei Workstations stehen, eine zum arbeiten, eine zum rendern.
Und bei Renderengpässen sollen andere remote Offices auf die jeweilígen Rendernodes zugreifen können, um diese mitzunutzen.
4. Wake on Lan um Die Workstations die am Office QNAP NAS angeschlossen sind aus dem Internet von einem anderen Remote Office aus hochzufahren bei Bedarf.
5. Wake on Lan um die remote office Workstations übers Internet von anderen remote offices aus hochfahren zu können.
6. Ganz wichtig: Filepfade müssen identisch bleiben auf den remote Workstations UND auf dem QNAP NAS im Office.
Unsere Programme wie 3ds max oder After Effects verlieren sonst alle Dateireferenzen und die müssten sonst alle manuell neu verknüpft werden.
Bisher war das bei uns so gelöst, dass ein Ordner auf dem QNAP NAS einfach als network drive gemapped war (P:Projekte). Im Office angeschlossene Workstations hatten damit automatisch alle dieselben Pfade, in den remote Offices mussten wir eben
auch ein Drive P:Projekte anlegen und dafür sorgen alle Filepfade identisch wie auf dem QNAP NAS zu halten.
Nach meiner Recherche bisher, habe ich bis jetzt 2.5 Lösungen im Auge:
A) Qsync+dynDNS.
Der Office QNAP NAS wir über die myQNAPcloud dyndns im Router übers Internet zu erreichen sein.
Auf allen Workstations ist QSYNC installiert.
Qsync synced in echtzeit bidirektional alle Projekte auf dem "P: Projekte" ordner im Office QNAP NAS über einen paired folder auf der lokalen Workstation.
Über Storage Sense werden nicht genutzte Daten nach einer gewissen Zeit dann vom lokalen Drive gelöscht, bestehen aber weiter auf dem Office QNAP NAS als Backup.
Eventuelle Versionskonflikte, falls Mitarbeiter aus verschiedenen Offices mal am selben Projekt arbeiten (kommt eher selten vor) werden über das Qsync Versionsmanagement gelöst.
Nicht ganz klar ist, ob für die zweite remote workstation auch Qsync in Dauerschleife läuft und dann eben nur in eine Richtung synced (vom Office QNAP zur workstation), was ziemlich viel Bandbreite kosten würde,
ob es reicht dort Qsync nur auf Bedarf anzuschmeissen und dann eben warten zu müssen, bis gesynced ist, oder ob man "P:Projekte" als network mapped drive einbinden kann im lokalen remote office lan.
Habe irgendwo gelesen, dass das nicht empfohlen ist, aber noch keinen grund gefunden warum...
Für Wake on Lan und um andere Workstations in anderen Remoteoffices mitnutzen zu müssen, muss auf jedem Remote office Router dann auch irgend ein drittanbieter DynDNS mit Portforwarding eingerichtet werden.
B) Qsnyc+DynDNS+mehrere QNAP Nas
Im Prinzip dieselbe Lösung wie A, mit dem Unterschied, dass die remote Offices keine internen HDDs oder SSDs nutzen als "P:Projekte", sondern jeweils an ein kleiners QNAP NAS im Heimnetz angeschlossen sind,
ggf. auch nur über USB 3.2, da die 10g NAS oft deutlich teurer sind.
Unklar ist, ob dann das Problem mit dem lokalen Sync zwischen den beiden Workstations im remote Office entfällt, bzw. wie man dann das lokale QNAP NAS einbindet als "P:Projekte".
Der grösste Vorteil bestünde vor allem darin, dass man ggf. myQNAPcloud als DynDNS für alle remote Offices nutzen könnte, Speicherplatz einfacher aufgerüstet werden könnte und man ggf. noch andere
QNAP NAS Vorteile nutzen könnte.
Nachteil wären die deutlich höheren Investitionskosten.
C) QVPN
In der Lösung würde "einfach" der Office QNAP NAS als P:Projekte auf allen remote offices als network mapped drive verfügbar sein.
Massiver Nachteil wäre allerdings, dass die Arbeitsgeschwindigkeit beim lokalen Arbeiten eingeschränkt wäre durch die Internetgeschwindigkeit und nicht durch die Geschwindigkeit der verbauten SSDs/HDDs, wie in den anderen beiden Lösungen,
wenn man weiterhin alle Daten auf "P:Projekte" speichert.
Man könnte überlegen, ob man hier auch eine Hybrid-Lösung findet, daher, man arbeitet an aktuellen Projekten lokal auf einem anderen network mapped drive (beispielsweise "Q:Lokal") und
nutzt Qsync um Daten dann regelmässig mit dem "P:Projekte" Ordner auf dem QNAP NAS im Office zu syncen.
Dann hätte man die Geschwindigkeit auf einer lokalen Platte zu arbeiten mit der Sicherheit des VPNS und der Erreichbarkeit aller Rechner im VPN Netzwerk (inklusive WOL möglichkeiten?).
Allerdings wäre dann Unklar, wie man das Problem mit den verknüpften Referenzen löst.
Geht es nur darum ein altes Projekt "wiederzubeleben", kann man es theoretisch via QSYNC einfach vom Office QNAP NAS zurück auf den "Q:Lokal" Ordner Syncen und hat dann lokal wieder alle filepfade korrekt.
Aber wie könnte man das Problem lösen, diverse Workstations im VPN zu nutzen um ein Projekt zu rendern, dass auf einem remote office Rechner lokal erstellt wurde?
Ich würde mich über Input von aussen zu freuen, da ich gerade an die Limits mit meinem Knowhow komme was die Planung angeht!