Backup-Lösung gesucht

  • Hallöchen zusammen,


    nachdem ich mit Hilfe der Suche keine Antwort zu meinem Problem finden konnte, erstelle ich hier mal einen neuen Post.


    Seit einiger Zeit betreibe ich ein TS-853A mit 8x6TB WD Red Platten im RAID 6 für meine privaten Daten. Nun bin ich nach dieser für mich gewaltigen Investition auf der Suche nach einer bezahlbaren Backup-Lösung, um die 30 TB Daten in regelmäßigen Abständen zu sichern.


    Ein paar grundsätzliche Voraussetzungen vorneweg:
    1.) Preis bis 1200 Euro.
    2.) Das Backup soll alle Daten, die auf dem NAS sind, beinhalten. Löschen, sortieren, Auswahl treffen etc. kommen nicht in Frage, ich sichere schon immer grundsätzlich alle meine Daten, zu Amiga-Zeiten mit Disketten und Zip, später mit DAT und auch heutzutage will ich über ein Vollbackup verfügen (vermutlich habe ich durch diese Backupstrategie im Lauf der Jahrzehnte 30 TB private Daten angesammelt :D ).
    3.) Das Backup soll nur 1-2 Mal pro Monat geschrieben werden und einen Notanker darstellen, falls bei der RAID 6 Neuerstellung ein Problem auftritt. Wirklich essentiell wichtige (berufliche) Daten sichere ich alle drei Stunden auf diverse andere Medien und ein Snapshot des TS erstelle ich ohnehin täglich.
    4.) Cloud-Lösungen scheiden aus, ich lebe in der Pampa mit DSL 1000.


    Meine bisher einzig realistische Idee ist, ein Raidsonic ICY BOX IB-RD3640SU3 Gehäuse mit 4 Seagate Archive 8 TB Platten in einem RAID 0 zu bestücken und über USB 3.0 ab und an ein Backup zu schreiben, das ich dann an einem anderen Platz lagern kann.


    Mir ist natürlich bekannt, dass RAID 0 relativ riskant ist, da die SMR Platten aber im RAID ohnehin problematisch sind, habe ich so für mich die Hoffnung, dass sich das in einem RAID 0 am wenigsten auswirkt, auch angesichts der Tatsache, dass das Backup ja nur 1-2 Mal pro Monat erstellt werden soll. Zudem gewinne ich etwas Geschwindigkeit und kann die Kapazität komplett nutzen, was die Lösung natürlich wieder günstiger macht.


    Daher nun meine Fragen:
    1.) Hat jemand eine solche Lösung laufen und irgendwelche Erfahrungen damit?
    2.) Falls nicht, wie beurteilt Ihr die Lösung?
    3.) Kennt jemand eine alternative Möglichkeit im selben Preisrahmen? (Jukeboxes, LTO5/6, RDX etc. sind da wohl raus)
    4.) Im Forum habe ich gelesen, dass Disk-Spanning-Backups mit Wechselfestplattenlaufwerken mit der QNAP Software nicht funktionieren. Stimmt das noch (waren meist ältere Posts)?


    Besten Dank für Meinungen und Hilfe,
    Marky.

  • Kleiner Gedanke zu RAID0 vsl. JBOD (ich weiß nicht, ob diese Raidsonic-kiste hier beides bietet): AFAIK sind Dateien bei RAID0 mit signifikant hoher Wahrscheinlichkeit zerstückelt über alle Platten (wegen gleichzeitigem Zugriff zugunsten der Geschwindigkeit) und bei JBOD sind sie eher am Stück auf nur einer der Platten. Könnte im Katastrophenkatastrophenfall, wenn auch das Backup eine Macke bekommt, entscheidend sein, auf die harte Tour einzelne Dateien von einem angeschlagenen Backup retten zu können.


    lG Matthias


    PS.: Mein Konzept ist der Tatsache geschuldet daß ich nur ein (noch knapp ausreichendes) 2-Bay-NAS habe, aber ich würde es bei einem größeren genauso machen:
    DIE zwei oder bei einem größeren NAS jeweils immer zwei Platten als RAID1 (Nachteil natürlich: Ich kann keine Volumes bauen, die größer sind als die verwendete EInzelplatte, Vorteil: Je nach NASe kann im Notfall eine Einzeldisk sogar unter Windows mit ext*-Treibern die ganzen Daten notfallmäßig hergeben, und ich wette, auch mit LVM werden irgendwelche Rettungslösungen mit einem RAID1 am wenigsten kompliziert aussehen).
    JEDES RAID1 aus der Arbeits-NASe hat ein eigenes Backupziel in Form einer oder wenn man's ganz sicher haben will, zweier wechselnder gleichgroßer Einzelplatten. Derzeit als externe Platte an eSata- boder USB-Dockingstation, wenn ich mal ein 4-BAy-NAS mit zwei RAID1 hätte, würde meine derzeitige NASe als Backupmaschine mit einem zu verlegenden LAN-KAbel in den Keller wandern und mit zwei EInzeldisks und Zeitsteuerung zur Backupmaschine werden.

  • Den Gedanken mit JBOD hatte ich auch schon, allerdings verstehen leider alle Hersteller etwas anderes unter dem Begriff; bei manchen ist es eine Ansammlung von Platten, die als ein logisches Volume anliegen (Spanning), bei anderen wiederum stehen lediglich mehrere Einzelplatten zur Verfügung, was für meine Zwecke natürlich vollkommen nutzlos wäre. Es gibt von Raidsonic das gleiche Gehäuse auch als JBOD-Version, aber so wie ich das verstehe, melden sich die Platten dann eben einzeln am System an. Das ICY BOX IB-RD3640SU3 bietet "Spanning" (BIG) als Modus an, das wäre dann vielleicht die sicherere Alternative zu RAID 0 mit SMR-Platten. Aber ob man damit im Fall eines Ausfalls wirklich noch an die Daten auf den anderen Platten kommt?


    Grüße,
    Marky.

  • Da müßte man wissen, ob die jeweiligen Kisten ein ganz eigenes, proprietäres Dateisystem haben oder unter der Haube ein "stinknormales" Dateisystem ggf. mit Linux-Softraid. Wie da ein JBOD/Spanning dateimäßig aussieht kann ich nicht sagen, ich weiß nur, daß QNAP-NASen, bei denen Die Platten noch unter 3.x eingerichtet wurden bzw. die Modelle, die nicht SMB-fähig sind, auch höher, bei Einzeldisk und auch RAID1 ein stinknormales ext3/4 (was man halt gewählt hatte) aufweisen und so die Platten im Katastrophenfall an jeder beliebigen Linuxkiste gemountet und gelesen werden können oder eben auch mit Treiber an Windowskisten. Das kann, wenn die NASe zickt, und man in der Übergangsphase bis Ersatz da ist, mal bestimmte Daten dringend braucht, die man nicht einfacher aus einem Backup fummeln kann, einem buchstäblich den Ar*** retten....


    Was meine externe Backupplatte betrifft, die ist aus gutem Grund ganz dröge NTFS-formatiert, damit man im Notfall mit einem x-beliebigen gerade verfügbaren Rechner sein Zeug dort zusammensuchen kann....

  • Die Option zur Rettung von Restdaten habe ich ohnehin als hoffentlich nie notwendiges Ereignis relativ weit hinten angestellt, siehe die Ausgangskonfiguration; schließlich werden die Backups nicht täglich neu geschrieben und das Risiko, das im NAS mehr als zwei Platten ausfallen und gleichzeitig eine der vier im Backup-Verbund erscheint mir überschaubar. In meinem Keller liegen Generationen von ausrangierten Platten, die aber alle noch laufen, obwohl sie mohrenalt sind und jede Menge Betriebsstunden auf dem Buckel haben (im Schnitt 5-6 Jahre 24/7 in einem Windows-Server). Die Dinger sind doch allgemein zäher als man so denkt. Wenn es um Firmendaten geht, ist das sicherlich etwas anders, aber für einen Privatanwender scheint mir das Risiko überschaubar, auch mit SMR-Platten.


    Mittlerweile komme ich ohnehin zu dem Schluss, dass ich noch einen Hunderter drauflege und mir eine TS-431 hole, dann kann ich die Kiste zeitgesteuert hochfahren für das Backup, das Backup verschlüsseln, die Kiste auch in einem anderen Raum parken und im Schadensfall sofort auf die Daten zugreifen, während das NAS sein RAID wiederherstellt.


    Danke Matthias jedenfalls für die guten Gedanken, das hat mich letztendlich dann zu diesem Lösungsansatz gebracht! :thumb:


    Grüße,
    Marky