TS-469U und RDX - Erfahrungsbericht

  • Hallo,


    ich habe lange nach einer Backuplösung gesucht, die mir Online und Offline Sicherung erlaubt und dazu schnell größere Datenmengen handhaben kann, ohne das ich auf Enterprise Technik zurückgreifen muss, die jeden Kostenrahmen für kleine Betriebe sprengt. Als Online Ziel setzen wir schon lange Qnaps ein, für Offline Sicherung verstärkt Tandberg RDX Laufwerke.


    Die Recherche, ob RDX mit Qnap läuft ist schwierig und voll von widersprüchlichen Aussagen. Also haben wir es gewagt und den Selbsttest unternommen, da alle Geräte vor Ort vorhanden waren. Als Onlinespeicher kommt ein TS-469U zum Einsatz, Firmware 4.0.7. An diesen ist per USB3 ein Tandberg RDX angeschlossen, Firmware 2.05.


    Die Datensicherung läuft mit Acronis 11.5 und sichert mit einer GVS Regel die Server ins Share Backup. Danach sichert Acronis die Server noch einmal mit einer Simple Backup Einstellung, Haltezeit 1 Tag, ins Share RDX. So landet im Share RDX für jeden Server ein zusätzliches Vollbackup des Server. Im Share RDX liegt auch das Acronis Bootmedium als ISO Datei. Das Share RDX wird dann mittels Qnap rsync über den Backupmanager auf das externe USB3 RDX kopiert.


    Somit habe ich eine Online Sicherung GVS und eine Offline Sicherung RDX mit nochmaliger Kopie des Full Backup auf dem Qnap. Allerdings muss man gut abwägen, welche Datenmengen man handhaben muss. In meinem Fall ist das alles recht einfach, da die Bakups der einzelnen Server zwischen 50 und 150GB liegen.


    Der Kassettenwechsel im RDX wird vom Qnap erkannt ohne das ich über die Gui eingreifen muss. Nach dem Eject sollte man abe rum 30 Sekunden warten ehe man die neue Kassette rein steckt. Auch sollte man den Qnap ohne eingelegtes Medium Booten. Erst wenn er komplett hochgefahren ist das Medium einlegen. Sonst dauert es länger, ehe er das USB Device erkennt.


    Der rsync Job ist ohne Medien ID eingestellt, läuft somit mit jedem eingelegten RDX Medium, auch wenn sie unterschiedlich benannt sind. Der Job ist so eingestellt, das auf dem RDX alles überschrieben und 'unnötiges' gelöscht wird. Kleine Falle: auf dem Medium wird freier Platz in der Größe benötigt, der ausreicht um das größte File zu syncen! rsync kopiert zuerst in ein Temp-File auf dem Ziel und benennt es nach erfolgreichen kopieren um. Es wird nicht direkt überschrieben! Reicht also der freie Platz auf dem RDX nicht um das größte File 2* abzulegen schlägt der Job fehl. Das muss man beim beschaffen der Kassetten bedenken.


    Der Datendurchsatz ist ordentlich. Ich kann um 200GB/h syncen. Das ist meinem Fall ausreichend. Das LAN wird dabei nicht belastet und die Kassette wird erst abends gewechselt. Der Sync läuft tagsüber, die Nachtstunden sind dem Acronis Backup vorbehalten.


    Ob die Sache mit dem Kassettenwechsel auch langfristig funktioniert und welche Probleme evt noch auftreten wird sich zeigen. die Lösung ist erst ein paar Tage in Betrieb, aber derzeit sieht es ganz gut aus. Vielleicht ist das für den einen oder anderen interessant.

  • Die Lösung ist seit ein paar Tagen im Regelbetrieb. Wir verwenden derzeit 1.5TB Medien für das RDX. Der Kassettenwechsel geht reibungslos. Momentan sind wir mit dieser Lösung sehr zufrieden. Die Befürchtungen, das der Medien Auswurf nicht geht oder das neue Medien nicht ohne USB Trennung erkannt werden, haben sich nicht bewahrheitet. Diesbezügliche Berichte beruhen dann wohl auf alte Firmware Stände oder anderen von mir nicht nachvollziehbaren Problemen.


    Der Nächste Schritt könnte nun sein ein 2. USB3 RDX anzuschließen wenn die auszulagernden Datenmengen größer werden. Theoretisch könnte man so bei Einsatz von 2TB RDX Medien bis zu 4TB pro Tag auslagern. Ob ein Atom Basierender Qnap das aber schafft muss erst getestet werden. Die CPU ist beim syncen auf USB3 ganz schon beschäftigt.