Backup NAS mit 2 FP-Herstellern!?

  • Hallo zusammen,


    ich plane mir ein 4bay Backup NAS zu holen und die 4 Festplatten (je 2 TB) im JBOD Modus zu verbinden.
    Ich habe derzeit noch 2 Samsung 2TB (HD204UI) die ich für das Backup NAS verwenden möchte.


    Mir ist bewußt, dass man möglichst die gleichen Platten verwenden sollte. Samsung wurde ja von Seagate aufgekauft - nur sind diese Platten nicht lieferbar oder nur zu Wahnsinnspreisen!
    Ich überlege deshalb, das Backup NAS mit meinen 2 Samsung HD204UI und 2 Western Digital Red (WD20EFRX) zu bestücken und im JBOD Modus laufen zu lassen.
    Link der WD: http://geizhals.at/de/807339


    Seht ihr in dieser Kombi Probleme? Die Samsung hat halt nur SATA II und 32 MB Cache während die WD Red SATA III und 64 MB Cache hat. Sind diesbezüglich Probleme zu erwarten?
    Beide Festplatten stehen aber auf der Kompatibilitätsliste ...
    Welche Platten sollte ich in Schacht 1 + 2 verwenden? Oder ist das egal?


    Freue mich über Antworten!


    Viele Grüße!

  • Ich sehe da keinerlei grundsätzliches Problem.


    Die beiden Plattentypen sind kompatibel zur QNAP und auch zu einem JBOD verbindbar.


    Über die Risiken eines JBOD musst Du Dir im klaren sein. Keinerlei Redundanz, bei Ausfall einer Platte muss bei Ersatz für Wiederherstellung der ganze Verbund neu formatiert und mit Daten befüllt werden. Also konsequentes Datenbackup erforderlich und die Wiederherstellung ist zeitaufwendig. Ich persönlich würde mich z.B. mit einer JBOD als PrimärNAS und einer JBOD als BackupNAS nicht wohlfühlen, aber das kann auch einfach an mir liegen. 8-)


    Welche Platte in welchem Slot sitzt, ist beim JBOD wurscht. Ich bin da ordnungsliebend 8-) und würde die WD in Slot 1+2 und die Sams in 3+4 setzen.


    Der Datenstrom selbst wird ja nicht nur im Plattencache, sondern auch im RAM der NAS gecached und mögliche Geschwindigkeitsunterschiede so ausgeglichen. Falls überhaupt, weil auf ein JBOD wird ja nicht gestriped (in Datenpakete auf unterschiedliche Platten geteilt) wird, sondern nacheinander die Platten gefüllt werden.


    GLG GBD

  • Hi,


    danke für deine Antwort!
    Welche Kombi würdest du denn fahren im Bezug auf Primär NAS uns Backup NAS?


    Danke für den Austausch deiner Erfahrung!

  • Ich bin für den Heimbedarf ein grosser Fan von Einzeldiskbetrieb, so sind meine NASse auch organisiert.


    Ich würde die PrimärNAS im Einzeldiskbetrieb fahren und die Backup-NAS ebenfalls, alle Freigaben exakt spiegelbildlich.
    Über nacheinander ablaufende zeitgesteuerte oder manuell angestossene RTRR-Jobs würde ich die Daten replizieren. --> http://docs.qnap.com/nas/de/remote_replication.htm
    Je einen Job pro Platte, dann kann ich die je nach Belegung nötigenfalls nach unterschiedlichen Zeitplänen ansteuern.


    Fällt eine Platte auf der PrimärNAS aus, tausche ich die gegen die Backup-Platte der zweiten NAS einfach aus und bin sofort wieder online.
    Ersatzplatte für die defekte besorgen, in die Backup-NAS einsetzen, formatieren und die Replikation anstossen, schon ist das Backup auch wieder nach ein paar Stunden online.
    Nur die Daten der wirklich defekten Platte mussten erneut voll repliziert werden, keine anderen von "gesunden" Platten.


    Über Plattentypen müsste ich keinen Gedanken mehr verschwenden, die können sich so mischen, wie sie wollen, lediglich die Grösse von jeweiliger Quell- und Zielplatte muss natürlich passen. Von der Kompatibilitätsliste würde ich sie trotzdem nehmen.


    GLG GBD

  • Hallo,


    die Kombi ist durchdacht bietet aber einen entscheidenden Nachteil...


    Angenommen, ich lege auf dem Primär NAS (per Einzeldisk Modus) auf Platte 1 einen Ordner "Filme" an - die nach und nach gefüllt wird - und per Job dann 1 : 1 auf das Backup NAS gespiegelt wird.
    Die Platte 1 ist mit Filmen voll - was mache ich dann? Dann muss ich einen weiteren Ordner auf Platte 2 anlegen, der dann mit einem 2ten Job auf Platte 2 im Backup NAS gespiegelt wird.
    Verstehst du, was ich meine? Ich habe nicht die "Gesamtheit" aller Platten sondern muss wieder schauen wo lege ich was an etc. Ich müsste praktisch vorher definieren auf welcher Platte ich Musik, wo Filme etc. speichere. Ungünstig wäre es dann wenn meine Platte 1 mit Filmen voll ist aber Platte 2 mit Musik nur 100 GB belegt sind - verschwendeter Platz!


    Es ist schwierig, das Ganze zu beschreiben aber verstehst du worauf ich hinaus will?
    Mein Gedankengang ist ein Verbund bzw. Gesamtheit aller Platten wo ich beliebig Ordner anlegen und befüllen kann. Diese "Gesamtheit" soll dann 1:1 auf das Backup NAS gespiegelt werden.
    Ausser Raid 5 oder JBOD fällt mir dazu keine andere Möglichkeit ein. Euch vielleicht?


    Viele Grüße!

  • Ich verstehe genau, was Du meinst.


    Ich habe das für mich aber praktisch gelöst. Ich habe meine Mediadaten auch auf mehrere Platten verteilt und führe die Freigaben auf den einzelnen Platten im Twonkyserver wieder zusammen, sehe dann also die Ordnerstrukturen auf den Mediaplayern wieder so, als wenn alles auf einer grossen Platte wäre. Ordnerstruktur habe ich sowieso, weil ich auf dem Mediaplayer nicht hundert(e) Datenfiles in einem Verzeichnis haben möchte, durch das ich dann ewig scrollen müsste um einen einzelnen Titel zu finden und zu starten.


    Wer sich mit so einem Ordnungssystem nicht "anfreunden" kann, ist in der Tat auf striped-RAID oder JBOD angwiesen, da fiele mir dann auch keine andere zu Alternative ein.


    GLG GBD

  • Hallo,


    hm, dann muss ich mir das Ganze nochmal genau überlegen.
    Ist ein JBOD Verbund von der Geschwindigkeit her besser als ein Raid 5? Und kann man ein JBOD mit 3 Platten (die befüllt sind) problemlos um eine 4 Platte erweitern?


    Edit:


    Noch eine weitere Frage:


    Benötigt das Backup NAS einen Ethernetanschluss am Router oder wird der direkt an das Primär NAS per Ethernet gekoppelt?


    Danke und viele Grüße!

  • JBOD sollte auf einer "kleineren" Nas etwas schneller (10-15% ?) sein als RAID5, weil der Verwaltungsaufwand geringer ist.


    Ein JBOD lässt sich, im Gegensatz zum RAID, nicht nachträglich online erweitern oder in der Kapazität erhöhen. --> http://docs.qnap.com/nas/de/raid_management.htm


    Die NASse würde ich zunächst beide an den gleichen Switch hängen und dass ganze System erstmal stabil zum Laufen bringen.
    In einem Erweiterungsschritt kann man - nur im Einzeldiskbetrieb imho sinnvoll - über eine Dienstaufteilung auf jeweils beide Schnittstellen nachdenken, die den RTRR-Backupverkehr vom sonstigen Datenverkehr abspaltet. Auf Verbundsystemen macht sowas wegen immer noch konfliktärer Zugriffe weniger Sinn.


    GLG GBD

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  • Zitat von "GorillaBD"

    JBOD und RAID5 sollte auf einer "kleineren" Nas etwas schneller (10-15% ?) sein als RAID5, weil der Verwaltungsaufwand geringer ist.


    Den Satz verstehe ich nicht. JBOD und Raid 5 sind schneller als ein Raid5?


    Zitat

    Ein JBOD lässt sich, im Gegensatz zum RAID, nicht nachträglich online erweitern oder in der Kapazität erhöhen. --> http://docs.qnap.com/nas/de/raid_management.htm


    Sollte ich mich für JBOD entscheiden müsste ich also gleich die volle Plattenanzahl reinmachen ohne einen riesen Aufwand zu betreiben. An 100 Euro für die 4 Platte soll es aber nicht scheitern.


    Zitat

    Die NASse würde ich zunächst beide an den gleichen Switch hängen und dass ganze System erstmal stabil zum Laufen bringen.
    In einem Erweiterungsschritt kann man - nur im Einzeldiskbetrieb imho sinnvoll - über eine Dienstaufteilung auf jeweils beide Schnittstellen nachdenken, die den RTRR-Backupverkehr vom sonstigen Datenverkehr abspaltet. Auf Verbundsystemen macht sowas wegen immer noch konfliktärer Zugriffe weniger Sinn.


    Problem ist, ich habe an meinem Router keinen Port mehr frei ;/ Ich müsste extra einen Switch kaufen. Deswegen die Frage ob man die NASse nicht direkt miteinander verbinden könnte. Hmmmm....

  • Den unverständlichen Satz habe ich editiert.


    Wir haben hier vor ein paar Wochen die RTRR-Direktschnittstellenverbindung zwischen 2 NASsen nicht sauber ans Laufen gebracht aus noch unerfindlichen Gründen, daher kann ich derzeit da noch nicht zuraten. Eine sehr schnelle Verbindung per Switch und Diensttrennung habe ich dagegen daheim selbst erfolgreich in Betrieb und könnte die nötigenfalls erklären.


    Ein Gigaswitch kostet mit 5 ports ab 18,-- Euro aufwärts und ist imho eine sinnvolle und preiswerte Netzwerkergänzung, die man nicht scheuen sollte, schon gar keine "Klimmzüge" machen, um sich die zu sparen.


    GLG GBD

  • Hallo,


    nein mir geht es nicht um die paar Euro - eher um das zusätzliche Gerät was wieder rumsteht ;/ Aber ich werde wohl nicht drum herum kommen.
    Mir ist dieses ins Auge gefallen:


    http://geizhals.at/de/66595


    Was meint ihr? Dan würde ich meine Rechner über den Switch und das NAS direkt am Router lassen wenn es einfacher zu konfigurieren ist.

  • Beim dem gewählten Switch habe ich keinerlei Bedenken.


    Ich würde vorzugsweise immer NASse und PCs an den gleichen Switch hängen für eine stabile Gbit-Verbindung. Manche Router sind nicht Gbit-fähig oder haben Energiesparschaltungen, die bremsen oder zur Instabilität beitragen. Hängt also stark mit von Deinem Router ab.


    Kleiner Tipp aus Erfahrung: Ich musste im Laufe der Zeit fast jeden 5-port-Switch bei mir im Haus tauschen, weil das Netzwerk kontinuierlich gewachsen ist. Heute würde ich daher gleich nur noch 8-ports kaufen. ;)


    GLG GBD

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