Strategie ok? Online-RAID-Levelmigration?

  • Hallo,


    demnächst werde ich ein TS-219P II mit einer WD10EFRX als Backuplösung in Betrieb nehmen und wollte fragen, ob meine Überlegungen so passen, oder ob ich etwas übersehen oder nicht verstanden hab.
    Das NAS soll für ein Backup von zwei Windows PCs dienen und wird eine externe Festplatte ablösen, auf die zur Zeit nur einer der beiden PCs gesichert wird. Ich habe überlegt die vorhandene, externe Festplatte an das NAS anzuschließen um darauf alle paar Tage mit RTRR ein Backup des NAS zu machen.


    Macht das so überhaupt Sinn? Da die externe Platte immer an das NAS angeschlossen bleibt und daneben steht, zählt es ja nicht als echtes Backup, oder? Ich werde den Usern aber wahrscheinlich nicht beibringen können die externe Festplatte zwischen zwei Backups abzuhängen und in einen Safe oder so zu legen. Schon garnicht, wenn ja jetzt ein neues Backup Gerät aufgestellt wird!
    Und schaltet das NAS eigentlich die externe Festplatte in Standby wenn sie nicht gebraucht wird? Ich glaube mich zu erinnern, dass das nicht funktioniert...


    Zunächst wird aus Kostengründen nur eine Festplatte eingebaut, wenn aber in ein paar Monaten die Ausfallsicherheit des NAS gewünscht wird, kann man laut Online-Handbuch ja eine Online-RAID-Levelmigration von einer Einzeldisk auf RAID 1 machen ohne dass die Daten verloren gehen. Hab ich das richtig verstanden und funktioniert das in der Praxis auch so reibungslos wie versprochen?
    Wie wird davon die Schreibrate des 219P II beeinflusst? Beim Backup weniger wichtig, aber vielleicht wird das NAS später nicht mehr nur zum Backup verwendet.
    Dann muss ich mir aber wahrscheinlich eh eine ganz andere Strategie überlegen...


    Bitte um Anregungen wenn ich was übersehen oder nicht richtig verstanden hab.
    Danke!


    mfg,
    Voodoochile

  • Hallo


    Grundsätzlich funktioniert die Raidmigration, natürlich kann es immer mal Probleme geben, daher nie ohne aktuelles Backup durchführen.
    Alternativ könnte man, statt eines Raid1, auch 2 Einzeldatenträger konfigurieren und mittels RTRR auf die 2te interne Platte replizieren.
    Gegenüber dem externen Datenträger hat dies den Vorteil, dass man auf der 2ten Platte mehrere Freigaben einrichten kann, auf die bei Ausfall einer Platte geschwenkt und die Berechtigungsstruktur äquivalent zur ersten Platte aufgesetzt werden kann.


    Einzeldatenträger sind perfomanter als ein Raid (ein Raid0 mal ausgenommen, wobei bei einem Raid1 auch wenig Einbusse zu erwarten sein dürfte)


    Externe Datenträger werden vom NAS nicht in standby geschickt, es gibt aber durchaus Geräte, die eine eigene Energieverwaltung betreiben.
    Gorilla_BD hat das hier einmal erwähnt.


    EIn Backup auf einen externen Datenträger würde ich, unabhängig von der internen Konfiguration, immer als Pflicht ansehen, da es Fälle geben kann, in denen das gesamte NAS in Mitleidenschaft gezogen werden kann.


    Gruss
    Micha

  • Hallo Micha,


    du schon wieder. ;)


    Das NAS wird im Soho meiner Mom aufgestellt und da sie technisch nicht so "interessiert" ist, soll alles so einfach wie möglich sein.
    Ist in dieser Hinsicht nicht die Stärke eines RAID 1 gegenüber einer internen Sicherung mit RTRR, dass bei einem Ausfall der 1. Festplatte alles "normal" funktioniert und ich nur bei Gelegenheit eine Neue einbauen muss? Die 2. Platte muss dann eh nicht in den 1. Schacht gewechselt werden, oder? Und kann das NAS wie bei anderen Fehlern eine Mail schicken, damit man Bescheid weiß?


    Oder kann man mit RTRR die 1. Platte auch soweit "klonen" dass die Einrichtung des NAS samt Shares, Rechten usw. auch auf der 2. vorhanden ist? Ich muss gestehen, dass ich in all den Jahren noch nicht mitbekommen hab, ob das "Betriebssystem" des NAS auf der Festplatte oder in einem anderen Speicher abgelegt ist. Bei dieser Überlegung geh ich davon aus, dass alles außer der "Werks-Firmware" auf der Festplatte liegt...


    Die Performance bricht aber bei RAID 1 jedenfalls nicht auf die Hälfte ein? Im Sinne von: doppelte Schreibarbeit = halbe Geschwindigkeit?


    Was ich mir damit ersparen möchte sind panische Anrufe, die bestimmt dann kommen wenn ich auf der Uni bin oder sonst nicht kann. Das ist zwar unwahrscheinlich solange das NAS nur als Backup eingesetzt wird, aber wer weiß was in Zukunft kommt. Außerdem: murphys law...



    Die Dockingsation, die Gorilla_BD in dem von dir verlinkten Thread erwähnt, klingt auch interessant. Kann man damit die Festplatten einfach entfernen, oder muss man sie erst über die Weboberfläche "auswerfen"? Dann wäre es ja vielleicht doch möglich das externe Backup des NAS zu entfernen und an einem anderen Ort aufzubewahren.


    Langfristig gesehen läuft es aber wahrscheinlich darauf hinaus, dass ich auf ein 119PII upgrade und meine Mom mein altes 109er als Backup des 219PII bekommen wird (kann in einem anderen Raum stehen und vergessen werden). Und dass obwohl mir mein Verstand sagt, dass mein 109er für meine Zwecke vollkommen ausreicht...


    mfg,
    Voodoochile

  • Zitat von "Voodoochile"

    Ist in dieser Hinsicht nicht die Stärke eines RAID 1 gegenüber einer internen Sicherung mit RTRR, dass bei einem Ausfall der 1. Festplatte alles "normal" funktioniert und ich nur bei Gelegenheit eine Neue einbauen muss? Die 2. Platte muss dann eh nicht in den 1. Schacht gewechselt werden, oder? Und kann das NAS wie bei anderen Fehlern eine Mail schicken, damit man Bescheid weiß?


    Die Wiederherstellwahrscheinlichkeit eines RAID ist nie 100%, sondern immer kleiner, es gibt also trotz RAIDx ein Datenrisiko, dass mit der Grösse, Anzahl und Alter der Festplatten in einem solchen Verbund zunimmt. Je nach Art des bei der Wiederherstellung auftretenden Fehlers kann der gesamte Verbund unbrauchbar werden, heisst man kann im Fall der Fälle nicht mehr auf die Daten zugreifen.


    Dazu kann es zu "Events" in und um die NAS kommen, die ein RAID gefährden: Stromausfall, Controllerausfall, fehlerhaftes Firmwareupdate, Netzgeräteausfall und und und...


    Für den Heimbedarf würde ich also weiterhin nur den Einzeldiskbetrieb mit internem oder externem Backup empfehlen, im Störungsfall kann man sich dann sehr viel leichter selbst helfen. Der Fall, dass bei einer Störung nicht mehr auf eine Einzeldisk oder eine Backup-Disk zugegriffen werden konnte, ist mir seit meiner Zeit in diesem Forum noch nicht begegnet. Die Fälle, dass bei einer Störung nicht mehr auf ein RAIDx zugegriffen werden konnte, haben wir hier regelmässig mehrmals wöchentlich.


    Siehe dazu auch hier: --> http://forum.qnapclub.de/viewtopic.php?f=166&t=16105


    GLG GBD

  • Hallo GorillaBD,


    es ist ja nicht so, dass ich unbedingt auf ein RAID versessen bin. Wenn ich ohne auskomme umso besser!
    Letztens hab ich eine "externe Festplatte" mit RAID10 und die langen Gesichter gesehen, weil der RAID-Controller oder sonst was hinüber war und nicht mehr auf die Daten zugegriffen werden konnte. Weil das RAID10 ja so "sicher" war, bestand die Backup Strategie übrigens darin fast alles dorthin zu speichern...


    Entsprechend diesem Beitrag ging's mir bei der Überlegung nur um die "Ausfallsicherheit". Erstmal ist die nicht so wichtig. Das NAS soll ja zunächst nur als Backupsammlung dienen, die dann nochmal auf eine externe Festplatte gesichert wird. Dass gleichzeitig PC, NAS und externe Festplatte kaputt gehen halte ich für unwahrscheinlich. Wenn das passiert ist das ja schon fast "höhere Gewalt", oder?


    In dem Zusammenhang nochmal die Frage, ob man bei einer Dockingstation, wie du sie verwendest, die Festplatte einfach raus nehmen kann um sie an einem anderen Ort zu lagern, oder sie erst über die Weboberfläche auswerfen muss. Letzteres wäre meiner Mom wahrscheinlich schon zu kompliziert.


    Und bei RAID1 kann es Probleme beim Wiederherstellen geben? Ich dachte, da müssen die Daten nur von der intakten auf eine neue Festplatte kopiert werden. Ein Irrglaube?

    Wie gesagt wird das NAS auch geschäftlich verwendet und womöglich sollen irgendwann auch Daten drauf gespeichert werden, bei denen die Ausfallsicherheit wichtig ist. Für diesen Fall möchte ich schon "vordenken". Meine Idealvorstellung ist, dass meine Mom es nichtmal mitbekommt, wenn eine Festplatte nicht mehr funktioniert und ich mich in Ruhe darum kümmern kann. Lässt sich das so auch mit RTRR umsetzen?


    Ich mein, die Variante mit den Einzeldisks wäre schon allein wegen der nutzbaren Gesamtkapazität der Festplatten interessant. Aber wenn ich, wie Micha es vorgeschlagen hat, die Freigaben der ersten Platte auf die zweite interne Platte repliziere (mit den gleichen Berechtigungen), muss ich doch bei Ausfall der ersten Platte zumindest die Freigabenamen ändern (geht das überhaupt?) damit sich die Leute auskennen. Mal abgesehen davon, dass ich die Backupfreigaben im Normalbetrieb besser verstecke, damit niemand verwirrt werden kann.
    Ich muss also eingreifen um den Normalbetrieb wiederherzustellen und bis ich das machen kann ist der Betrieb unter Umständen unterbrochen. Oder kann man etwa in der Weboberfläche bestimmte Freigaben als Backups festlegen, auf die automatisch zurückgegriffen wird, wenn die eigentlichen Freigaben nicht mehr verfügbar sind? Und wo ist eigentlich die ganze Konfiguration des NAS gespeichert? Auf der ersten Festplatte, die damit doch nicht ausfallen darf, weil sonst die ganzen Einstellungen weg sind?



    Schönen Gruß,
    Voodoochile