LACP Übertragungsrate nicht ganz wie erhofft

  • Hallo zusammen,


    dadurch, dass manchmal die 1Gbit-Verbindung zum QNAP nicht ausreicht, habe ich mich heute mal an LACP versucht.
    Mir würde hierbei prinzipiell ein LACP mit 2 Verbindungen reichen, jedoch habe ich jetzt mal 4 angeschlossen.
    Dies ist soweit auch gelungen, jedoch funktioniert das leider nicht ganz so wie ich mir das vorgestellt habe.
    Aber mal ganz von vorne:



    Meine Theorie(vorstellung):
    Prinzipiell habe ich mir vorgestellt, dass es durch das LACP möglich sein sollte einen lesenden/schreibenden Zugriff auf das QNAP von >1Gbit zu realisieren.
    Hierbei hab ich natürlich verstanden, dass aufgrund der physikalischen Gegebenheiten eines Gbit-LANs bei Punkt-zu-Punkt Verbindungen nur eine maximale Übertragungsbandbreite von (theoretischen) 125 MB/s möglich ist.
    Ich habe mir nun also erhofft bei mehreren schreib/lesezugriffen von verschiedenen PCs eine kumulierte Übertragungsbandbreite von >125MB/s zu erreichen.


    Konfiguration:
    - QNAP 470 Ultra im RAID5 ---(4Kabel)----> TP Link TL-SG3424 (Switch) ------> Anschluss von mehreren PCs etc.
    - QTS 4.1.2. Build 1229
    - verschlüsseltes Volume
    - DHCP ist aktiv und wird von einer am Switch hängenden Easy-Box verwaltet
    - IP des Servers befindet sich jedoch außerhalb des konfigurierten DHCP Bereichs (DHCP vergibt .100-.255, Server ist .50)


    Am QNAP habe ich erfolgreich über "Port Trunking" die "Bündelungsgruppe 1" erstellt, welche alle 4 Ports enthält und im IEEE 802.11.ad-Modus läuft.
    Zudem ist natürlich auch eine feste IP vergeben.




    Am Switch habe ich auch die entsprecheden Ports dem LACP zugeordnet, welcher diese auch korrekt erkannt und gebündelt hat.




    Server ist unter der gewollten IP erreichbar und LACP wird sowohl am Switch als auch am QNAP richtig angezeigt.


    Problem:
    Leider bündeln sich die Übertragungsraten nicht ganz so wie ich mir das gewünscht hatte.
    Entweder ich habe das Prinzip nicht ganz verstanden oder irgendwas ist falsch eingestellt.


    Ich habe dazu testweise von 2 verschiedenen PCs jeweils gleichzeitig eine größere Datei auf das System kopiert.
    Schreibend erreiche ich zwar >125MB/s aber lesend komme ich nicht über den 1Gbit hinaus...
    Dies zeigt sich zum einen natürlich an der Übertragungsrate, zum anderen wird dabei auch nur eine Verbindung des LACP benutzt, anstatt noch eine weiterendazu zu nehmen.


    Zur Verdeutlichung hier ein paar Bilder:





    Hat jemand eine Ahnung woran es liegen könnte das ich (gerade) Lesend nicht über den 1Gbit komme und dabei auch nur eine Verbindung genutzt wird?


    Besten Dank im Voraus!

  • Ich habe selbst per 802.3 ad nicht mehr Leistung herausgeholt und ich glaube auch das es nicht möglich ist.


    Die einzige Lösung war, per Servicebindung gewisse Dienset auf einen anderen NIC umzustellen. Dies hat dann dafür gesorgt, dass z, B. der RTRR mit 110 mbs lesend und der SMB Kopiervorgang mit 100 mbs lesen gelaufen sind.


    Die Servicebindung läuft aber erst ab 2 sep. NIC's, welche du ja hast.


    Über 1 Protokoll mit mehreren Verbindungen hat es nie geklappt.


    Die Luxuslösung waren dann die 10GBE Nic's, welche die Leistung des System's jetzt voll ausreizen.

  • Komisch finde ich halt die Tatsache, dass gerade schreibend deutlich höhere Geschwindigkeiten als 125MB/s möglich sind, aber dass er bei lesendem Zugriff maximal 117MB/s rausholt...
    Und dabei werden LAN 3 und LAN4 erst garnicht benutzt...


    Gibt es irgendwie einen Kontrollmechanismus in diesem Modus, bei dem das NAS dem Switch meldet:
    "Du, ich kann nicht mehr Speed geben, brauchst keine weitere Leitung benutzen..."


    Nur so könnte ich mir das nämlich erklären... dass etwas wie eine Grenze existiert ab der erst eine weitere Leitung freigegeben wird...

  • Die logische Grenze ist pro Port ist 1 GB's


    Im Trunking wird das nicht besser, dies bedeutet nur mehr ausfallsicherheit und evtl. mehr Bandbreite bei verschiedenen Protokollen.


    Um das für dich zu testen: Setz alle NIC's auf Stand-Alone und verbinde ein Netzlaufwerk mehrmals mit verschiedenen IP's und evtl. verschiedenen Rechnern.


    Dann sollte es mit mehr Bandbreite klappen..... Was der Controller in der 670 leistet weiß ich nicht.

  • Hm ok. Werde ich bei Gelegenheit mal machen und ausprobieren.
    Schade, hatte gehofft alles über eine IP machen zu können und mir diesen Umweg zu sparen, denn mit der Serviceanbindung (welche jetzt nicht direkt was damit zu tun hat, aber bei 4 einzelnen NIC's Sinn macht) habe ich auch keine wirklich guten Erfahrungen gemacht...