QNAP TS-873A Richtige Festplatten Konfiguration ?

  • Liebe Community,


    ich bin seit über 10 Jahren Synology Anwender und bin auf QNAP TS-873 A umgestiegen, da dieser im Vergleich wesentlich günstiger als die Synology DS 1821+ war und die Hardware einen guten Eindruck hinterlassen hat. Die QNAP TS-873 A ist mit 2x32 Gigabyte RAM ECC, 2 x 1 Terabyte Samsung NVMe EVO, 4 mal Ironwolf Pro mit je 4TB, 2 mal ein IronWolf mit je 4TB und 2 mal WD Red 4TB HDD bestückt.

    Ich möchte gerne Windows 10 dauerhaft auf einer virtuellen Maschine laufen lassen, da ich dieses für mein Rechenprogramm benötige. Des Weiteren möchte ich noch EcoDMS installieren.


    All meine Daten und auch PC Backups sollen auf die Qnap drauf.

    Da die Festplattenkonfiguration ganz anders ist als bei Synology, stehe ich jetzt vor einem Berg, den ich schon ein paar Mal versucht habe zu besteigen, aber letztendlich auf kein Ergebnis komme, mit dem ich dann meine Daten mit einem ruhigen Gewissen rüber schaufeln kann, weil eben unsicher 😊


    Es fängt schon damit an, Quts oder Quts hero ?

    Dann Thick oder Thin ?

    Wie groß anlegen ?

    Mache ich die NVMe zum System Laufwerk ? Dann werden aber auch die home Verzeichnisse der Benutzer dort angelegt. Mache ich ein RAID 1, oder nehme ich eine NVMe für eine Virtuelle Maschine und EcoDMS und eine für einen SSD Cache ?


    So stelle ich mir die HDD Konfiguration vor.

    4 x 4TB Iron Wolf Pro Festplatten sollen zum Raid 5 gemacht werden, für Daten und Backup, mit den üblichen Standard Einstellungen.

    2 x 4TB Iron Wolf zum Raid 1, für Daten von angelegten Benutzern. Ca. 6

    2 x 4TB Red zum Raid 0 für Multimedia Anwendungen


    Ich bin da völlig überfordert.


    Bei Synology war einfach Festplatte rein und fertig. Na ja, fast 😊

    Mir kommt das Quts hero einfacher bei der Festplatten Konfiguration vor, aber das täuscht vielleicht auch.


    Vielleicht erbarmt sich jemand von Euch und gibt mir einen Tipp.


    Die NAS steht jetzt fast 4 Monate rum und ist noch nicht mal richtig im Betrieb. Fast 3000.-€ die da nur rumliegen. Notfalls muss ich Sie halt dann wieder verkaufen, wenn’s überhaupt nicht geht.


    LG

    Markus

    Einmal editiert, zuletzt von Duschgel ()

  • Was für WD Red sind das?


    Würde wenn es gescheite CMR sind alle 4 TBs in ein Raid 6 packen.

    Die SSDs fürs System, VMs und auf den Cache verzichten.

    Dann hast du auch so genug Druck bei Daten mit 10G und fällt eine HD aus ist nix weg.


    Sind die WD SMR, ja da ist Raid 0 ne Möglichkeit deren Kakofonie auf ein minimum zu reduzieren.


    Sind die HDs noch neu und innerhalb der Rücksendezeit, weg damit und 16TB Toshiba Server HDs rein.

    Da hast mit 3 und Raid 5 mehr Platz, sparst Strom usw.

  • Würde wenn es gescheite CMR sind alle 4 TBs in ein Raid 6 packen.

    Würde ich ebenfalls so machen. Sehe hier keinen zusätzlichen Nutzen mit unterschiedlichen RAIDs. Das macht vielleicht bei extrem speziellen Konstellationen Sinn. Aber was ich hier lese nicht.

    Die SSDs fürs System, VMs und auf den Cache verzichten.

    Sehe ich ebenso. Würde ich, wenn vom Platz her möglich, als RAID1 einsetzen.

    Dann Thick oder Thin ?

    Ich habe ausschließlich Thick im Einsatz. Die sind performanter und es besteht nicht die Gefahr von Überbuchung. Thin-Volumen machen für mich nur für spezielle Einsatzszenarien Sinn. Sehe ich hier nicht gegeben.

  • Ich habe ausschließlich Thick im Einsatz. Die sind performanter und es besteht nicht die Gefahr von Überbuchung. Thin-Volumen machen für mich nur für spezielle Einsatzszenarien Sinn. Sehe ich hier nicht gegeben.


    Der "Performance"-Vorteil von Thick Volumes wird an vielen Stellen als

    "The performance of a thick volume may also be slightly better than a thin volume in some situations."

    beschrieben.

    Da sind gleich zwei starke Einschränkungen... erstmal das "slightly" und dann "in some situations". Für mich heißt das in der Praxis keinerlei Vorteil, im Labor kann da etwas knapp über der Meßtolleranz in konstruierten Versuchen nachgewiesen werden.


    Dafür haben Thick-Volumes aber auch den Nachteil, dass sie den Platz im Speicherpool hart reservieren. Das ist für mich eher ein Nachteil und kein Vorteil, wie Du es darstellst. Ja, wenn zuviele Thin Volumes unkontrolliert wachsen, kann das zu Dateninkonsistenz oder sogar Datenverlust führen, aber man sollte als "Admin" seine System a) im Griff haben, b) überwachen und c) ein Backup haben.


    Darüberhinaus haben Thick-Volumes Nachteile, wenn man mit Snapshots arbeiten möchte oder muss. Snapshots von Thick Volumes sind größer als Snapshots von Thin-Volumes. Es wird also immer noch mehr Kapazität verbraucht, wenn man Generationen von Snapshots bei Thick Volumes hat.

  • Aber man sollte als "Admin" seine System a) im Griff haben, b) überwachen und c) ein Backup haben

    :D :D :D


    SCNR ;)

  • Ich bin ein großer Freund von Lernen durch Schmerzen. Ich persönlich finde daher auch so Sachen wie Deadbolt total witzig.


    Um zum Topic zurückzukommen. Wenn dem Anwender zum ersten mal durch Übernutzung seiner Thin Volumes Daten um die Ohren geflogen sind, wird er sich an die eigene Nase fassen. Vielleicht auch erst beim zweiten oder dritten Datenverlust. Das ist halt einfach die Frage, wie viel Schmerz der Einzelne persönlich so mag.


    Ein Arbeitskollege sagte mal in einem ähnlichen Kontext:


    Mod: Nicht deklariertes Zitat ohne Quellenangabe ... korrigiert! :handbuch::arrow: Forenregeln beachten und Die Zitat Funktion des Forums richtig nutzen

    Zitat von einem Arbeitskollegen

    "Ja, machen Sie nur so weiter. Bei einer Domina wäre es teurer für Sie!"

    :D


    Das gilt für mich genau so. Als ich vor über 30 Jahren meine erste Firewall konfiguriert habe. Kam auch plötzlich "Connection lost..."

    Da hatte der naive Barungar eine Regel aktiviert, die ihn selbst rausgehauen hat. Da musste er seinen Stuhl verlassen, über den halben Campus zum RZ-Gebäude laufen. Sich durch mehrere Sicherheitsschleusen "kämpfen". Und am Consolen-Port der Firewall sein Laptop anschließen, die Regel korrigieren und zurück zum Büro laufen.

    Da hat der Barungar gelernt. Das ist ihm in den folgenden 30 Jahren nie wieder bei der Konfiguration einer Firewall passiert, dass er sich selbst rausgekickt hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Barungar ()

  • Für mich heißt das in der Praxis keinerlei Vorteil

    Genau genommen müsste man ja static Volumen verwenden, um das letzte Prozent an Performance herauszuquetschen. War ja lange ein Befürworter der "ein NAS - ein RAID - ein static Volume" - Theorie. Aber das Ganze erwies sich in der Zukunft als etwas unflexibel. ;)

    Dazu hat ein Speicherpool durchaus seine Vorteil, die ich inzwischen nicht mehr missen möchte. Wie gesagt, ich persönlich ziehe Thick Volumen vor, da ich für mich keine Vorteile bei Thin Volumen sehe.

    Ich bin ein großer Freund von Lernen durch Schmerzen.

    Und ich habe gelernt, dass man nicht jeden "Schmerz" selbst durchlebt haben muss. Deshalb gibt es bei mir Thick-Volumes. :D


    Letzten Endes ergeben Thin-Volumes auch nicht mehr Speicherplatz. Aber das kann ja jeder selber so halten wie er will.

  • Hallo zusammen,


    erst mal vielen Dank für Eure Kommentare. Wenn ich auch fast nur Chinesisch mit Spanisch vermischt verstanden habe :) Aber klingt auch gut.


    Die Festplatten sind außerhalb der Umtauschzeit. 4 Seagate sind neu. die anderen 4 so halb neu und schon 1-2 Jahre alt. Aber nur kurz im Gebrauch gewesen. :)


    Die ersten 4 Seagate IronWolf Pro 4TB Festplatten haben eine Umdrehung von 7200. Die anderen 4 HDDs (2x Seagate und 2x WD RED) haben nur 5400 Umdrehungen.

    Darum der Gedanke aus den ersten 4 mit 7200, ein Raid 1 zu machen.


    Hier mal die Modelle:

    Samsung Modell: SSD 970 EVO Plus 1TB ( 2x )

    Seagate Modell: ST4000NE001-2MA101 ( 4x )

    Seagate Modell: ST4000VN008-2DR166 ( 2x )

    WDC Modell: WD40EFZX-68AWUN0 ( 2x )


    Gesamtgrüße also 8x4 TB HDD und 2x1 TB NVMe


    Die Gesamtgröße der jetzt vorhandenen Daten (nicht Multimedia Daten) auf der Synology sind ca. 5 TB. Wird auch nicht soo viel mehr werden.

    Die letzten 2 WD Red wollte ich für Filme benutzen die ich aufgenommen habe. Das sind ca. 1200 Filme. Da dachte ich mir bei Raid 0 habe ich mehr Speicher und wenn die Dinger die Biege machen, dann ist es halt so. Kommt ja eh

    alle 3 Tage das Gleiche im Fernsehen.


    Die ersten 4 Festplatten sollen für meine Daten sein. Weil Seagate und schnell :)

    Die anderen 2 Festplatten dann eben für Familien Angehörige, die Ihre Daten dann Synchronisieren können.


    Was ich nicht verstehe, wenn ich anfange Speicherpools zu erstellen, ist ja immer der erste Speicherpool mit (System) gekennzeichnet. Lege ich also Benutzer an, wird das home Verzeichnis auf den System Pool gelegt. Das möchte ich aber nicht.

    Ich weigere mich quasi :) Im Ernst, kann ich das ändern, denn ich würde ja die 2 NVMe als ersten Pool anlegen, oder denke ich völlig verkehrt ?


    Und die Frage nach Quts oder Quts hero ist auch nicht so ganz geklärt.


    LG

  • Und die Frage nach Quts oder Quts hero ist auch nicht so ganz geklärt.

    Ich würde Hero nehmen, das ist das modernere System und mit deinen 64 Gb RAM bist du auch gut aufgestellt für das speicherhungrige ZFS. Einen Nachteil sollte man aber bedenken: Bei Hero bzw. seinem Dateisystem ZFS ist es nicht möglich, ein RAID später zu erweitern.

  • Die Homes Ordner nutze ich nicht, sind auch ausgeblendet.

    Kannst auch der Gruppe nen deny drauf reinhauen, dann kommt da keiner dran.


    Default Freigaben zu verwenden war bisher nie eine gute Idee.

  • Ok,


    das hat mir auf jeden Fall schon mal viel geholfen.

    Dann installiere ich mal und hoffe auf Erfolg.


    Vielen Dank Euch und bleibt gesund.


    Nachtrag:

    Da ich jetzt gerade beim Installieren bin stellt sich schon die Frage, warum beim erstellen des Speicherpools mit den 2 NVMe gleich ein Thin Freigabeordner erstellt wird ?


    Ist das richtig ?


    Und ist es egal wenn ich die 6 Seagate Festplatten zu einem Raid 6 verbinde, trotz unterschiedlicher Umdrehungszahlen ?

  • Wenn ich auch fast nur Chinesisch mit Spanisch vermischt verstanden habe :)

    Das ist Techchineschisch. :D

    Was ich nicht verstehe, wenn ich anfange Speicherpools zu erstellen, ist ja immer der erste Speicherpool mit (System) gekennzeichnet.

    Ja, das erste Volumen das erstellt wird ist IMMER das Systemvolumen. Das lässt sich auch nicht ändern. Hier werden auch die Apps dann installiert. Dann muss eben als erstes Volumen jenes erstellt werden, wo das Systemvolumen erstellt werden soll. Das System als solches wird übrigens auf jeder Festplatte installiert, egal ob M.2, SSD oder HDD. Es ist also egal, welche Festplatten zuerst installiert worden sind.

    Und die Frage nach Quts oder Quts hero ist auch nicht so ganz geklärt.

    Du meinst QTS und QuTS hero - kleines Detail. Im privaten Umfeld und bei wenig bis normalem RAM würde ich QTS den Vorzug geben.

  • Ja, sorry, QTS natürlich,


    Bin mittlerweile voll verpeilt. Dann kann ich weitermachen, wenn das mit den 6 Festplatten geklärt ist.

    4x Seagate mit 7200 Umdrehungen und 2x Seagate mit 5400 Umdrehungen. Diese 6 Festplatten zu einem Raid 6. Ist das sinnvoll , oder bremsen sich dann die Platten gegenseitig aus, oder spielt das bei dem System keine Rolle ?

  • Also die WDs sind schon mal CMR. Das ist schon mal gut. Du kannst im "Speicher & Snapshots" die Festplatten einem Leistungstest unterziehen. Dann siehst Du, ob es zwischen den Modellen sehr unterschiedliche Performance gibt. Screenshot hier posten.

    Theoretisch müsstest Du aus allen 8 Festplatten ein RAID erstellen können. Da die 7200 rpm vermutlich schneller sein werden, könnte man auch aus den 4 7200 rpm HDD und aus den 4 5400 rpm HDD jeweils ein RAID5 erstellen. Die Frage ist, ob die Differenz überhaupt ins Gewicht fällt. Bei 1 oder 2 GbE Anbindung wird dies wohl kaum ein Unterschied machen. Unterschiedliche Marken und Modelle zu einem RAID zusammenzufügen stellt im Normalfall kein Problem dar. Sind bei Dir ja alles NAS Festplatten. Praktisch habe ich dies jedoch nur mit unterschiedlichen Modellen der selben Marke gemacht. In einem NAS habe ich 2 Marken und 2 RAIDs. Da sind die Größen aber auch unterschiedlich und wurden nachträglich nachgerüstet.

  • Hallo und guten Morgen,


    hier ist die Übersicht vom Leistungstest.

    Hoffe, dass das weiterhilft.


    Für die Erstellung der Speicherpools habe ich auch einen Screenshot hochgeladen.

    Mit der Zuweisung des Speicherplatzes habe ich keine Ahnung und habe nach Gefühl eingetragen :)



    LG

    Markus


    PS: Ich vermisse die Synology. Festplatten rein, Speicherpool erstellt-fertig. Aber bei QNAP macht es mehr Spaß, sich mit Schmerzen und Bluthochdruck durch das System zu wurschteln *grins*. Vermutlich träume ich auch nach meinem Tod noch von Festplatten Konfiguration und Speicherzuweisungen. Juhuu :)

  • sich mit Schmerzen und Bluthochdruck durch das System zu wurschteln

    Das liegt aber an Dir und nicht an QNAP. Könntest ja einfach ein RAID und ein Volumen über alle Festplatten machen und fertig. ;) Einen Performance-Unterschied bei den verschiedenen Festplatten ist tatsächlich da. Ob der in der Praxis spürbar ist müsste man testen.


    Wenn ich es richtig sehe, hat es QuTS hero mit 4 Speicherpools, Thin-Volumen und Komprimierung gegeben. Genau so hätte ich es für mich nicht gemacht. :) Aber dafür gibt es diese Einstellungen. Ein wirkliches richtig oder falsch gibt es hier nicht. Ob es das Richtige für Dich ist merkst Du ohnehin erst hinterher.

    Bei der Komprimierung frage ich mich allerdings: Erwartest Du da große Mengen an Daten, die Du nicht unterbringen kannst? Bei Filmen kann der Platz nicht wirklich reduziert werden. Genauso bei jpg-Bildern und PDFs. Die sind alle schon komprimiert. Laufwerk komprimieren benötigt im Normalfall Rechenpower. Ob dies bei einem NAS spürbar ist kann ich jedoch nicht sagen, da nie ausprobiert.


    Barungar

    Hängt davon ab, wie die M.2 am System angebunden ist, PCIe Generation und Lanes. Im TS-873A sind dies 2 x M.2 2280 PCIe Gen3 x1 slots. Das d.h. da müssten theoretisch 1 GB/s durch den Anschluss. Praktisch sind es aber immer etwas weniger, so 800 MB/s? 720 MB/s... könnte etwas mehr sein, aber nicht wirklich viel.

  • Oha, ich wusste nicht das QNAP bei einigen Modellen derart an der Anbindung der NVMe slots spart. Da lohnt sich bei dem Modell ja - aus Performacegesichtspunkten - gar kein NVMe, außer man macht es wegen dem zusätzlichen Storage.


    Edit: Gerade mal in die technsichen Daten geschaut, beim TS-h886 sind es 2 x M.2 22110/2280 NVMe PCIe Gen3 x4 (4x 717 MB/sec = 2.868 MB/sec... da kann ich mit den 3,16 GB/sec echt zufrieden sein.)

    5 Mal editiert, zuletzt von Barungar ()

  • Ne, die sind scheinbar so.

    Kann das am Quts hero liegen ? Evtl. unter Qts schneller ?


    Die Samsung 970 EVO Plus ist mit Read Speed von 3500MB/s angegeben. komisch