Servus Allerseits,
zwar bin noch nicht stolzer Besitzer eines NAS, habe aber die Anschaffung eines QNAP TS-653D in die Wege geleitet. Auch dank dieses Forums habe ich mir davon ein gutes Bild machen können, danke dafür. Vorab würde ich allerdings gerne ein Netzwerkproblem lösen, das ich bei meinem derzeitigen Arme-Leute-NAS feststelle: einem Raspberry Pi4. Diesen betreibe ich als Heimserver hinter einer Fritzbox 7490, in erster Linie als Datenspeicher mit SMB und NextCloud; auch eine selbst geschriebene ClojureScript-API läuft darauf.
Bei Remote-Zugriffen plagt mich derzeit eine besonders langsame Datenübertragung. Im Heimnetz läuft alles annähernd mit Gigabit-Geschwindigkeit – ich kann mit 80MB/s und mehr vom Pi-Server herunterladen.
Die Remote-Problematik erkläre ich am besten anhand eines Beispiels, das mit möglichst wenig Schnickschnack wie Gateways, Verschlüsselung, VPN, etc. auskommt, nämlich dem Download einer großen Datei mittels HTTP, serviert vom Apachen. Dieser horcht auf Port 81, der von der Fritzbox weitergeleitet wird.
Mache ich einen CLI-Speedtest auf dem Pi4, komme ich annähernd auf die zugesicherten Geschwindigkeiten meiner 100/40er DSL-Leitung. Konkret messe ich ca. 35Mbit im Upload (interessanterweise auch einen ähnlichen Wert im Download, aber der ist hier nicht maßgeblich.).
Um den externen Download zu prüfen (aus Sicht meines Pi4 also ein Upload), logge ich mich per SSH auf einem meiner Webspaces ein (z.B. Netcup) und lade die Datei mit `wget mein.heimserver.net/grosse_datei.ext` herunter. Die Anbindung des Rechenzentrums sollte über jeden Zweifel erhaben sein – die magere Geschwindigkeit von 250–300 kB/s (≈2 Mbit) muss also irgendwie in der Fritzbox oder bei meinem Provider (NetCologne) entstehen.
Interessant finde ich außerdem dreierlei:
- Ob ich meinen Server über die derzeitige IP, oder aber über DynDNS identifiziere, macht keinen Unterschied.
- Das Problem tritt genauso auf, wenn ich probeweise meinen Hauptrechner (Thinkpad 580) anstelle des Pi4 einsetze. Ich erwarte daher mit dem QNAP das gleiche Problem.
- Wenn ich von demselben oder einem anderen Webspace parallel weitere Download-Instanzen anwerfe, so verlaufen diese ebenfalls mit 250–300 kB/s. Auf dem Monitor meiner FritzBox kann ich dabei nachverfolgen, wie mit jeder zusätzlichen Instanz die Upload-Auslastung entsprechend steigt. Die Hardware meines Heimnetzes scheint also nicht der Flaschenhals zu sein.
Ich kann mir darauf keinen rechten Reim machen… warum kann nicht schon ein einzelner Download annähernd den vollen Upload meiner Leitung ausnutzen? Kann es am Ende sein, dass der Provider die maximale Geschwindigkeit pro externem Request drosselt?
Wenn jemandem dazu etwas einfiele, könnte ich der Installation des QNAP sehr viel gelassener ins Auge sehen! Vielen Dank!