19"-Serverschrank selber schalldämmen

  • Möchte hier einen Erfahrungsbericht veröffentlichen, vielleicht inspiriert das ja jemanden mit ähnlichen Sorgen.


    In unserem Großraumbüro muss auch die die "Server-Horde" untergebracht werden und die über die Jahre angewachsene Technik sah immer unordentlicher aus und gefiel auch dem Versicherungssachverständigen nicht. Es war Zeit für den nächsten Schritt, nachdem aktuell die ganze Technik aktualisiert wird.


    Die Einführung von 10-Gbit-Switches brachte ebenso wie die leistungsfähige 3-kVA-USV ein neues nervig "sirrendes" Geräuschniveau mit sich, daher musste ein Plan her.


    Also habe ich zwei schallgedämmte Serverschränke mit 24 HE bei ZETbox geordert. Kann man nicht empfehlen: das Geld ist weg, die Schränke angeblich wegen Insolvenz nicht lieferbar. Auf den entsprechendes Gerichtsbeschluss warte ich noch heute, auf Urgenz per Einschreiben gab es keine Reaktion.


    Als Konsequenz habe ich daraufhin zwei Schränke bei einem Unternehmen gekauft, das ganz sicher nicht in Insolvenz geht, nämlich Amazon.


    Die beiden vergleichsweise billigen schwarzen Blechdinger "DIGITUS Unique 26 HE" kamen viel früher als vom Händler angekündigt per Spedition und entsprachen soweit der Beschreibung und den Rezensionen ("nichts Besonderes, fürs Geld okay"). Der Transportschaden, bei beiden Schränken kleine Dellen an den Blechabdeckhauben, brachten nach kurzer Abstimmung mit dem Amazon-Kundendienst nochmal je 80 Euro Rabatt. Dazu habe ich noch eine Menge Zubehör wie die 4-fach Dachlüftereinheit, Ausziehboards, L-Winkel für die schwere 3-kVA-USV und Steckdosenleisten etc. geordert.


    Um die nötige Schalldämmung zu erzielen habe ich mein ganzes Car-HiFi Know-How zusammengekratzt und bin bei http://www.schaumstofflager.de Kunde geworden. Extraschwere selbstklebende Bitumenmatten wurden mittig auf die großen Blechflächen aufgebracht (zur Reduktion der Eigenfrequenz durch Masseerhöhung und Schwingungsdämpfung durch die innere Reibung), darüber flammhemmenden selbstklebenden Schaumstoff von 4 cm Stärke auf alle irgendwie zugänglichen Flächen. Die Fugen der Seitenbleche und Türen habe ich mit Fensterdichtungen verschlossen. Im oberen Bereich ist innen ein digitaler Kühlschrankthermostat zur Temperaturkontrolle angebracht. Das war dann doch so einiges an Fummelei, alles ist verwinkelt, teilweise auch relativ scharfkantig und man wird während der Arbeit zunehmend schlauer ...


    Zuluft gibt es nun akustisch günstig nur mehr von unten und die Dachlüftereinheit wurde mittels eines in Stufen schaltbaren Spartransformators so eingebremst, dass Geräusch und Fördermenge im Gleichgewicht sind, sprich: fast unhörbar.


    In einem Schrank sind nun die 4 TS-932PX für die Projektdaten, wovon 2 Stück nebeneinander haarscharf zwischen die 19"-Schienen passen. Dazu noch das TS-832X als RRTR-Backupserver. Auch eine APS Smart-UPS 750 sowie die beiden nicht ganz leisen FS Switches 3900-48T4S und 3900-48T6S-R sind darin.


    Im anderen Schrank ist die 3-kVA-USV, 3 Linux-Server (Internetzugang mit Firewall, Mail-, Web- und FTP-Server) und 1 Windows-Anwendungsserver in vier identen Midi-Gehäusen (auch jeweils 2 nebeneinander) sowie das Cisco Glasfaser-Modem. Obendrauf am Schrank der 17"-Monitor mit HDMI-USB-KVM mit Maus und Tastatur sowie das LTE-Modem für den Backup-Internetzugang.


    Dann alles in Betrieb genommen und zu lächeln begonnen: Gefühlt sind zwei Drittel bis drei Viertel der Geräusche weg, optisch sieht das auch ganz gut aus.


    Ich kann jedem die Mühsal des Selbermachens nur empfehlen, war günstiger als das vermaledeite ZETbox-Angebot und ist absolut zufriedenstellend.

  • Die leisen ARM-getriebenen NAS sind Geschichte und zwei TS-h1886XU RP R2 übernahmen vor einem Jahr deren Augaben.


    Diese waren im Auslieferungszustand extrem laut und wurden durch Austausch der Ventilatoren erträglich gemacht, in diesem Schränken verschwindet auch dieses noch immer etwas nervige Restgeräusch in einen allgemeinen Rauschen, das gut erträglich ist.