Backupstrategie+HBS3/Cloud

  • Hallo Leute,


    ich habe vor kurzem mein NAS neu aufgesetzt und bin von einem statischen Volume auf ein Thick Volume umgestiegen, weil ich mir dadurch eine bessere Sicherheit meiner Daten erhoffe. Ich habe nur einen, großen Speicherpool angelegt, damit dort alle Dateien ihren Platz finden.


    Da das Thick Volume Snapshots ermöglicht habe ich diese Option auch eingestellt und dem Ganzen 10% garantierten Speicherplatz auf dem NAS zugewiesen.


    Soweit ich das verstehe, sind Snapshots Abbildungen eines Ist-Zustands, in dem sich das NAS zur Momentaufnahme befindet. Falls etwas nach der Momentaufnahme mit dem NAS passieren sollte, was zu einem Datenverlust führt ist es möglich den Ist-Zustand aus dem Snapshot heraus wiederherzustellen. Meine Snapshots werden nur lokal gespeichert sollte also das NAS entwendet werden oder mein Haus abbrennen sind die Daten futsch. Ich besitze leider kein zweites NAS und kann daher mein NAS nicht remote backuppen. Deswegen habe ich mich entschieden das NAS über Hybrid Backup Sync auf meine Microsoft OneDrive zu backuppen.


    Wenn ich den Zielordner in OneDrive öffne, sehe ich aber nicht meine Ordnerstruktur wie in File Station, daher frage ich mich was genau da von der NAS gesichert wird?


    Kann ich mir nun theoretisch die lokalen Snapshots sparen?


    Weiß jemand, ob das HBS 3 Backups synchron läuft (also wenn ich eine Datei auf dem NAS ändere; die selbige auch gleich in der Cloud geändert wird. Oder ob die Dateien immer erst zum täglichen Backupzeitpunkt geupdatet werden?)


    Ich habe eine kleine Skizze von meiner Backupstrategie beigefügt, gerne bin ich offen für Verbesserungen!


    Grüße,

    Matthias

  • Moin,


    fangen wir mal mit dezentem Klugschiss an ;)

    Ich habe nur einen, großen Speicherpool angelegt

    Ein Pool wird immer über den gesamten Datenträger / RAID angelegt. Vermutlich meinst Du ein großes Volume in dem Pool?
    (nur informativ)

    was zu einem Datenverlust führt ist es möglich den Ist-Zustand aus dem Snapshot heraus wiederherzustellen.

    Korrekt.

    Wenn ich den Zielordner in OneDrive öffne, sehe ich aber nicht meine Ordnerstruktur wie in File Station, daher frage ich mich was genau da von der NAS gesichert wird?

    Hierzu vielleicht mal Screenshots wie genau das aussieht.

    Wenn QuDedup aktiv ist, dann hast Du dort nur eine Containerdatei, in der die gesamten Daten enthalten sind.

    Selbst ohne QuDedup wird bei einem Backup eine entsprechende Versions-Ordnerstruktur vor den eigentlichen Daten aufgebaut.

    Enthalten ist aber immer der Inhalt der Freigaben, die Du für den Job ausgewählt hast. Jedenfalls wenn es fehlerfrei läuft.

    Kann ich mir nun theoretisch die lokalen Snapshots sparen?

    Ich würde sie beibehalten, da sie einige nette Features bieten, siehe auch Snapshots - Was ist das und wozu sind sie gut?

    Außerdem kannst Du gelöschte/ überschriebene Dateien schneller wiederherstellen, anstatt sie aus der Cloud saugen zu müssen.

    Oder ob die Dateien immer erst zum täglichen Backupzeitpunkt geupdatet werden?

    Bei einem Backup werden die Daten erst zum angegebenen Zeitpunkt in die Cloud gesichert.

    Bei einem Sync KANN es in Realtime erfolgen.

    Ist abhängig davon, was Du für einen Job erstellt hast.

    Siehe dazu Datensicherung vom QNAP - "Hybrid Backup Sync 3" kurz vorgestellt und HBS 3 und Versionierung - Noch ein kleiner Überblick

  • Hallo Leute,


    tiermutter was würde ich bloß ohne Deine Tipps machen! Und ja, ich meine natürlich ein großes Volume innerhalb des Speicherpools!


    Also ich habe mal einen Screenshot vom OneDrive Ordner angehängt. Mir erschließt sich noch immer nicht um was es sich nun handelt.


    Ich habe den Job so eingestellt, dass jeden Tag um 12:00 Uhr ein Backup von der Nas auf die Cloud gefahren wird. Aus Deinem Artikel geht hervor, dass HBS3 kein Voll- sondern ein inkrementelles-Backup der Daten durchführt. Ich persönlich bevorzuge letzteres, da ich nicht unnötig viel Traffic generieren möchte.


    Eine Versionierung habe ich nicht eingestellt, mit dieser Option muss ich mich noch genauer auseinandersetzen und den zweiten Artikel, den Du mir geschickt hast, studieren. Aber ich meine fast zu glauben, dass ich darauf verzichten kann.


    Des Weiteren habe ich den Job so konfiguriert, dass gelöschte Daten auf dem Nas auch in der Cloud gelöscht werden sollen. So wie ich das verstehe erfolgt das aber nicht in Echtzeit, sondern erst beim nächsten Backup. Hier überlege ich noch, ob ich den Job so einstelle, so dass die gelöschten Dateien für zumindest noch eine Woche aufgehoben werden.


    QuDedup ist aktiviert so ganz verstehe ich diese Funktion aber nicht.


    Die Datenkomprimierung hingegen ist deaktiviert, hier weiß ich auch nicht was genau diese Funktion bewirkt.


    Unter dem Reiter Datenintegritätsprüfung ist kein Zeitplan bei Schnellprüfung eingetragen und die Inhaltsprüfung ist auch deaktiviert. Ich habe das einfach so gelassen, weil wenn ich bei „Inhaltsprüfung“ einen Haken setzte eine Warnung erscheint, dass manche Cloud Dienste den Traffic in Rechnung stellen.


    Leider erhalte ich in den Protokollen eine Fehlermeldung, dass der Cloud Speicher nicht verfügbar ist oder irgend ein Schwellwert überschritten wird (siehe Screen), woran könnte das liegen? Ich habe 1tb Cloud Speicher und der Freigabeordner, der gebackuppt wird 756GB.

  • was würde ich bloß ohne Deine Tipps machen!

    Dann würde Dir jemand anderes Tipps geben... vielleicht sogar bessere 8o

    Aus Deinem Artikel geht hervor, dass HBS3 kein Voll- sondern ein inkrementelles-Backup der Daten durchführt.

    Jap. Mittlerweile gibt es aber die Möglichkeit auch stets Vollbackups zu fahren. Egal.

    Hier überlege ich noch, ob ich den Job so einstelle, so dass die gelöschten Dateien für zumindest noch eine Woche aufgehoben werden.

    Würde ich machen wenn es sonst keine Versionierung gibt. Je nach relavanter Dateigröße würde ich die sogar noch Monate aufbewahren.

    Macht natürlich bei großen Videodateien wenig Sinn, daher u.a. bin ich ein Fan davon die Jobs entsprechend aufzuteilen :)

    Die Datenkomprimierung hingegen ist deaktiviert, hier weiß ich auch nicht was genau diese Funktion bewirkt.

    Verwendet weniger Bandbreite zu Lasten der CPU. Muss man testen was für den Fall besser ist.

    Unter dem Reiter Datenintegritätsprüfung ist kein Zeitplan bei Schnellprüfung eingetragen und die Inhaltsprüfung ist auch deaktiviert.

    Ist ok, ich verwende die Prüfung durch HBS auch nicht... Glaube aber nicht dass einem da etwas in Rechnung gestellt wird, habe mich mit Cloudanbietern aber auch nie befasst.

    Leider erhalte ich in den Protokollen eine Fehlermeldung, dass der Cloud Speicher nicht verfügbar ist oder irgend ein Schwellwert überschritten wird

    Puh keine Ahnung, kenne Cloudspeicher wie gesagt nicht, das könnte etwas OneDrive spezielles sein... Die Grenze für Anfragen (welcher Art auch immer) wurde überschritten... Ich würde mich da mal bei OneDrive schlau machen.

    QuDedup ist aktiviert so ganz verstehe ich diese Funktion aber nicht.

    Das Wichtigste zu Schluss...

    QuDedup packt 1. alle Daten in einen Container, der nur am QNAP mit der Filestation oder am Rechner mit dem QuDedup Extract Tool ausgelesen werden kann und 2. werden Daten dedupliziert, also Speicherplatz eingespart, sofern die vorhandenen Daten überhaupt eine Deduplizierung hergeben. Das erfordert Rechenleistung und macht das Backup langsamer.

    Da man mMn immer ein sauber und einfach lesbares Backup braucht, würde ich QuDedup in Deinem Fall abschalten.

    Der Container ist der Grund, weshalb Du Deine Daten nicht so siehst wie gewohnt...

  • Bei OneDrive wird kein Traffic in Rechnung gestellt.


    Wenn du OneDrive als Speicherziel in HBS3 anlegst, gibst du die Größe des Cloudspeichers an und bei welcher Schwelle du gewarnt werden möchtest. Da scheint was nicht zu passen, deshalb die Warnmeldung. Du kannst das jetzt noch korrigieren.

  • Moin Leute,


    danke erstmal für die vielen Tipps. Ich habe mich mal ein wenig umgeschaut und bin auf diesen Artikel in einem anderen Forum gestossen: https://forum.qnap.com/viewtopic.php?f=324&t=150242


    Scheinbar hat die Fehlermeldung nichts mit OneDrive zu tun, sondern es ist ein voreingestellter Schwellwert im Job. Ich habe die 200gb auf 1tb hochgesetzt bin gespannt, ob beim nächsten Backup die Fehlermeldung erneut auftaucht.


    Die gelöschten Dateien werden jetzt auch 1 Monat lang aufbewahrt.
    Fragt sich nur wo :D ?!


    QuDedup konnte ich leider nicht ausschalten :S

  • Fragt sich nur wo :D ?!

    Na an der Stelle/ Ordner wo sie ursprünglich lagen. Da QuDedup siehst Du die (sowie die restlichen Daten) aber nur mit dem entsprechenden Tool.

    QuDedup konnte ich leider nicht ausschalten

    Nein, das geht nachträglich nicht und müsste bei der Erstellung ein/ausgeschaltet werden.

    Scheinbar hat die Fehlermeldung nichts mit OneDrive zu tun

    Bei Google Drive gibt es diese Einstellung nicht... ist also doch schon etwas providerspezifisch...

  • Moin,


    tiermutter im english sprachigem Forum berichten User über die Problematik im Zusammenhang mit google drive. Vielleicht hat man da Seitens Qnap die Standard Einstellungen angepasst.

    https://forum.qnap.com/viewtopic.php?t=149881


    Das Backup an sich scheint die Warnung nicht zu beeinflussen..es wird, wie so oft bei Qnap halt einfach gewarnt. Seitdem ich den Schwellwert jedoch nachjustiert habe gibt das NAS Ruhe...

    Mir ist aufgefallen, dass der Ordner auf One Drive fast 80GB kleiner ist als der Freigabeordner auf dem NAS. Werden die Dateien irgendwie komprimiert oder fehlt da einfach was?


    Grüße,

    Matthias

  • Werden die Dateien irgendwie komprimiert oder fehlt da einfach was?

    Nur wenn es aktiviert ist... eventuell werden die Größen aber auch bei beiden Systemen anders angezeigt/ berechnet (versteckte Dateien/ Systemdateien ausgeschlossen, ...). Eventuell liegt es auch an den unterschiedlichen Blockgrößen.

  • Also nochmal ein Update:


    Backup läuft inzwischen fehlerfrei! Finde HBS3 ist ziemlich mächtig dafür, dass es "umsonst" ist!!! Ich nehme an, wenn ich einen Systemcrash habe wird das Backup einfach über HBS3 geladen und ein Assistent lotst einen durch den Wiederherstellungsprozess?


    cheers Matthias

  • Spiele das lieber mal durch, mit Testdaten.

    Ich habe die Wiederherstellung noch nie verwendet und es immer manuell zB über SMB vom Rechner aus gemacht.

    Wichtig ist zu wissen wie genau eine Wiederherstellung abläuft.... Step by step aufschreiben!