Raid 1 und Backup: Was ist besser: 1x 2Bay oder 2x 1-Bay?

  • Hallo Zusammen,


    Ich möchte mich ein NAS für Zuhause kaufen und mache mir gedanken über die Notwendigkeit einer Raid Konfiguration. Ich werde das NAS hauptsächlich als Speicherort für Medien (für ein Squeezebox) und um gemeinsamen Dateien zu speichern. Das Nas wird die lokalen Festplatten nicht ersetzen...


    Aber nun zum Punkt.


    Ich möchte ein NAS um meine Datensicherheit zu erhöhen. Da bedeutet, dass wenn eine Platte kaputt geht oder ICH mist mit den Daten baue, sollen sie wiederherstellbar sein.


    Meine Gedanken: Wenn ich die Daten auf ein 2-Bay NAS mit RAID 1 kopiere, habe ich die Sicherheit, dass die Daten automatisch 1:1 in 2 Platten gespeichert sind. Nun wenn ich aus versehen Daten zerstöre (Falsch speichern, ungewölltes überschreiben usw.) sind die Daten automatisch auf beide Platten futsch. Wenn das Haus brennt und mein NAS drin ist, sind die beiden Platten auch weg... Also die Lösung dafür ist ein regelmässiges Backup zu machen und getrennt vom NAS aufzubewahren.


    Viele haben mir ein NAS mit RAID 1 für solches Problem empfohlen, aber das kann nicht richtig sein.
    Statt ein 2-BAy NAS mit RAID 1, wäre nicht für mich besser ein 1-Bay NAS und eine externe Festplatte für Backups?
    Oder gar 2x 1-Bay NAS in getrennten Häusern (1 bei mir und 1 im Büro oder bei Freunde) und Backups über Internet (FTP oder so) regelmäßig machen?


    Habe ich ein Denkfehler?
    oder lohnt sich aus Sicherheitsgründen mehr 2 getrennte NAS zu haben?


    Danke,


    Trala

  • Ja, ein Denkfehler,...
    Raid ist kein Backup, und hat nix mit Datensichicherheit sondern nur mit Verfügbarkeit zu tun.

  • Dennoch ist ein RAID im Prinzip sicherer, als eine externe Solo-Festplatte. (Außer RAID 0, dass das Risiko der Ausfallwahrscheinlichkeit verdoppelt.)

  • Aber auch nur wenn deine HDD einen totalausfall erleidet.


    Wie gesagt RAID hat nix mit Sicherheit zu tun

  • Ich sag ja auch nicht, dass ein RAID absolut sicher ist, aber es minimiert das Datenrisiko bei einem Festplattenausfall. Gegen Viren, Blitzschlag oder einfach dummes Löschen hilft es auch nicht.
    Aber wer sich gegen alle Risiken wappnen will, muss deutlich mehr Aufwand betreiben.


    Dennoch - heutzutage kann man mit vertretbaren Zeitaufwand kaum noch einen PC komplett sichern. Zumindest im privaten Bereich bleiben nur externe Festplattenlaufwerke für ein schnelles und bezahlbares Backup übrig, das zudem noch weitegend automatisiert laufen kann. Ist das externe Medium noch intern ein RAID- Laufwerk, so reduziert das das Risiko des Datenvlustes bei Festplattendefekt. Zudem kann man mit einem NAS dirch geschickte Benutzerverwaltung bzw. das Abschalten bei Nichtgebrauch auch das Risiko eines Schädlingsbefalls begrenzen.
    Letztlich braucht ein NAS nicht unebedingt selbst ein Backup. Nämlich dann nicht unbedingt, wenn es ein reines Backupmedium ist und diese Daten auf den PC's sowieso vorhanden sind und mit überschaubaren Aufwand neu kopiert werden können. In diese, Fall sind die Daten ja immer doppelt vorhanden.
    Bei einem "Supergau" wie Hausbrand, Blitzschlag oder Wohnungseinbruch (und Diebstahl der gesamten EDV) hift auch kein (lokales) Backup des NAS-Servers.


    Aus diesen Gründen halte ich ein NAS sehr wohl für ein Backup sinnvoll. Aber man muss sich schon Gedanken machen, was, wie gesichert wird und ob man die Daten mit vertretbaren Aufwand rekonstruieren kann, wenn das NAS komplett streikt.

  • Wenn du mit deinen Daten Geld verdienst und ein Verlust dich ruinieren kann führt kein Weg an räumlich getrennter Aufbewahrung der Daten vorbei.


    Ob ich hierfür allerdings ein NAS benutzen würde.....ich weiß nicht. Ich wäre mir nicht so sicher das es den Kontakten an den Festplatten auf Dauer so gut tut ständig gezogen und gesteckt zu werden, dafür sind sie schließlich nicht ausgelegt. Hier würde ich doch die Lösung einer externen Platte mit USB 3.0 oder eSATA vorziehen.


    Es ist aber wie Datenschleuder schrieb: alleine die Existenz eines Backups reduziert das Risiko deutlich. Totale Sicherheit wird es nie geben selbst wenn du 20 Backups hast. Aus dem gleichen Grund könnte man zuhause auch noch eine automatische Helium-Feuerlöschanlage installieren wenn der Sicherheits-Wahn auf die Spitze getrieben wird. ;)

  • Hallo Trala,


    die Frage welches Lösung am besten geeignet ist, hängt u.a auch von dem zu erwartenden Datenvolumen ab. Kommste mit 2-3GB die nächsten nJahre hin kann durchaus auch eine 2x 1-Bay Lösung Sinn machen, da ja eine Single-Platten-Box ausreicht. Habe vor kurzem vor der gleichen Entscheidung gestanden. Sie mein Beitrag dazu http://forum.qnapclub.de/viewtopic.php?f=166&t=17424 sowie mehrere Kommentare zum Thema.
    Da mir die Verfügbarkeit meiner NAS ebenso gewichtig ist wie ein funktionierendes Backupkonzept, habe ich mich für die 2x 1-Bay Lösung entschieden. Nicht zuletzt auch weil ich von fehleranfälligen RAID Lösungen nix halte. Single-boxen sind halt einfacher im Umgang und noch dazu wesentlich günstiger. Habe mir einfach 2 x TS112 identisch konfiguriert, über RRTR Replikation zur quasi Hochverfügbarkeitslösung hingestellt.


    Backupkonzept ist ein extra Thema, das is eh immer ein MUSS egal für welche Lösung man sich entscheidet.


    Gruß
    Peter

  • Zitat von "bladekiller"

    Ja, ein Denkfehler,...
    Raid ist kein Backup, und hat nix mit Datensichicherheit sondern nur mit Verfügbarkeit zu tun.


    Ich denke, dass dieser Punkt entscheidend ist. Viele verwechseln Sicherheit mit Verfügbarkeit. Ich ebenfalls.
    Was ich suche, ist nicht eine Erhöhung der Verfügbarkeit, sondern der Sicherheit. Bei dem NAS, gehts mir hauptsächlich darum, meine Bilder zu schützen und meine Medien für mein Mediaplayer zentral zu verwalten. Ich verdiene mit diesen Daten mein Geld nicht (dann wäres komplett anders). Meine ganzen Daten sind zZ in einer 250Gb Platte gespeichert. Also, wenn ich auch in die Zukunft denke, soll ein NAS mit 2Tb vollkommend ausreichend sein.


    Wie ich meinte, mir gehts mehr um die Sicherheit aus Verfügbarkeit. Geld spielt eine Rolle, so 2x 2-Bay kommen leider nicht in Frage :cry:
    Ich kann mir vorstellen 1x 1Bay Nas als Server zu haben und 1x 1-Bay Nas (im Büro oder sonstwo) für backups zu halten. Wochentlich oder alle 2 Wochen konnte ich ein Vollbackup machen. Täglich oder alle 2 Tagen ein inkrementelles oder differentieles Backup.
    Wenn ich ein NAS sehr günstig kriege, könnte ich mir vorstellen ein 2Bay für Zuhause und 1Bay für Backups zu haben.... aber nur wenn ich das nötige Kleingeld habe. NAS sind günstiger geworden, aber man kann für so eine Konfiguration locker 800€ ausgeben...


    Würdet ihr eine andere Konfiguration/Konstellation vorschlagen die nicht zu teuer ist?


    Zitat von "Invisible"

    Wenn du mit deinen Daten Geld verdienst und ein Verlust dich ruinieren kann führt kein Weg an räumlich getrennter Aufbewahrung der Daten vorbei.


    Zitat von "Invisible"

    Aus dem gleichen Grund könnte man zuhause auch noch eine automatische Helium-Feuerlöschanlage installieren wenn der Sicherheits-Wahn auf die Spitze getrieben wird. ;)


    Wie gesagt, meine Existenz häng nicht von diesen Daten ab. Es wäre aber sehr schlecht wenn alle Familienbilder wegen eine EDV-Panne auf einmal weg wären. Und eine solche Feuerlöschanlage kann gegen ein Biltzschlag auch nichts machen. Deswegen denke ich, dass getrennte Aufbewahrung sein muss. Wenn ich Backups über das Internet machen kann, ist es recht einfach die Daten getrennt aber steht aktuell zu halten.


    Trala

  • Hi trala-la


    die Idee mit zwei getrennten NAS hatte ich auch schon (siehe Link), aber eher vor dem Performance-Hintergrund: Verteilen der Zugriffe auf zwei CPUs bei geringen Mehrkosten.
    RTRR ist hier sicher gut geeignet, um ein RAID1 sozusagen zu emulieren, hat aber dieselben Nachteile wie eine 2-bay-Lösung mit RAID1 (versehentliches Löschen, Viren etc.). Sollte das zweite Backup-NAS nicht immer an sein, kann man auch gleich auf RTRR (Performance auf ARM?!) verzichten und zeitgesteuertes RSYNC nehmen. Das würde die vorher genannten Probleme minimieren hat aber wieder einen anderen großen Nachteil, den auch alle Backuplösungen haben: Durch einen Systemausfall zwischen zwei Backups ist Datenverlust vorprogrammiert! Die Fragen sind dabei: wie viele Daten sind das und wie wichtig sind mir diese?


    Die Verfügbarkeit ist mir dabei eher Zweitrangig, mir geht es im speziellen hier um folgende Sicherheit (siehe Dein Beispiel):
    Ein NAS bei Dir und eins im Büro für Backups. Da die Internetverbindung für RTRR sicher zu langsam ist(je nach Datenaufkommen), wird höchstens täglich (nachts) gesichert. Beispielsweise kopierst Du jetzt Mittags Deine neuen Urlaubsfotos auf Dein NAS zuhause. Und um 20:00 Uhr raucht Dir die HDD vom NAS zuhaue ab. _hurted: Hier hätte ein lokales RAID1 geholfen und ist mehr als eine Verfügbarkeitssteigerung, sondern eine Datenrettung. Hier wäre also ein 2bay + 1bay als Backup sinnvoller gewesen. Wenn man das ganze dann aber an einem Stromkreis zuhause betreiben will, kann man auch fast genausogut die 1bay-NAS durch eine einfache USB-Platte ersetzen.


    So kann man Beispiele für jeden Daten-GAU finden, man muss sich nur genau überlegen, was man will, was man bereit ist, dafür auszugeben und wo die Grenzen der Lösung stecken, damit man nicht im Fehlerfall überrascht wird.


    Ein Beispiel wie man's richtig machen kann:
    Zwei in sich komplett redundante (Netzteil, CPU, Platten=>RAID6) NAS-Systeme an verschiedenen Standorten mit Wege-redundanten Strecken dazwischen im Realtime-Verbund (Stichwort: "MetroCluster") und zusätzlich Backup2Disk2Tape. Da kann einem nur noch wenig passieren, man ist aber auch einiges an Kohle los... ;)