Backup TS-459 Pro auf externe HDD

  • Hallo zusammen,


    ich möchte die Daten auf meinem NAS auf eine externe HDD sichern und habe mir dazu eine externe Trekstor 1 TB Platte mit USB und eSATA Anschluss gekauft. Die reicht von der Kapazität her erst mal aus.


    Kann mir jemand mit einer einfach verständlichen Kochanleitung helfen?


    Die Platte sollte ich wohl über eSATA mit dem NAS verbinden und dann zunächst über das QNAP Webinterface formatieren. Welches Dateisytem soll ich für die externe Platte wählen: NTFS? EXT3? EXT4?


    Soweit ich im Webinterface gesehen habe, markiert man dann die zu sichernden Dateien und los geht's. Wie bekomme ich später nach der ersten Komplettsicherung ein inkrementelles Backup hin? Erkennt die QNAP Firmware, was nach der letzten Sicherung geändert oder neu hinzugekommen ist und sichert das dann auf die externe HDD oder muss man jedes mal alles komplett neu sichern? Das wäre ein arger Rückschritt zu dem, was man unter Windows gewohnt ist.


    Und wenn im Fall eines Falles die HDDs im NAS tot sind: auf welchem Wege bekomme ich die Daten aus der externen Platte auf ein neues NAS oder auf getauschte Platten im alten NAS? Kann ich dann nur auf das alte NAS mit neuen Platten, oder nur wieder auf ein QNAP NAS oder ein beliebiges anderes NAS zurückkopieren?


    Ich habe eine TS-459 Pro mit Firmware 3.2.7. Build 0526T und die Platten im NAS sind EXT4 formatiert.


    Vielen Dank für laienverständliche Hinweise!

  • Guten Abend!
    Wie du schon beschrieben hast würde ich die Platte erst einmal sauber über das Webinterface formatieren. Das Dateisystem, welches du hierbei wählst, hängt von deinen Anforderungen und Gegebenheiten ab. Ich persönliche nutze NTFS auf der Sicherungsplatte, weil man mit jedem Windows Rechner einfach darauf zugreifen kannst. Da die Platte im NAS aber ext3/4 formatiert ist, können die Zeitstempel von Dateien nicht mit übernommen werden (Erstellungsdatum, Datum der letzten Änderung). Diesen Nachteil kann man beheben, indem man auf ext3/4 formatiert, wobei ich wenn dann ersteres bevorzugen würde. Nur muss man dann auf einem Windows PC (bei Linux logischerweise nicht) einen ext3 Treiber installieren, damit man an die Daten kommt. ext4 Treiber gibt es meines Wissens für Windows (noch) nicht. Da man ja eigentlich im Falle eines Defektes die Daten sowieso wieder auf das neue NAS schiebt, kann man auch ext3 wählen. Sobald du die Sicherungsplatte an das neue NAS steckst, wird diese erkannt und du kannst die Daten zurücksichern. Auf welches NAS du zurücksicherst ist dabei egal, die Platte wird immer ganz normal erkannt (zumindest bei QNAP Geräten).
    Beim Sicherungsvorgang stehen die zwei Modi zur Verfügung, wobei bei erstmaliger Ausführung immer erst ein Vollbackup gemacht wird. Danach immer nur veränderte Dateien gesichert werden. Nach der ersten Ausführung läuft die Sicherung je nach hinzugekommener Datenmenge also immer schön schnell ab.
    Der Modus "Kopieren" sichert alle Daten auf dem NAS auf die Platte, wobei gelöschte Dateien nicht auf der Sicherung gelöscht werden. Diese Funktion ist eigentlich ganz sinnvoll, weil man auch versehentlich gelöschte Dateien wiederherstellen kann. Nur bleiben die alten Dateien einfach vorhanden und werden nicht in einen extra Ordner versoben, so dass bei einer Rücksicherung auch alle seit der Ausführung des ersten Backups eigentlich gelöschten Dateien wieder da sind, was ja nicht so sinnvoll ist.
    Da kommt der Modus "Synchronisieren" ins Spiel. Hier hat nach der Ausführung die Sicherungsplatte die gleichen Dateien wie das NAS. Für das eventuelle Wiederherstellen von versehentlich gelöschten Dateien kann man imho besser den Netzwerkpapierkorb benutzen.
    Bei mir dauerte der "Synchronisieren" Modus immer sehr lange. Daher habe ich einmal die Remote-Repliation ausprobiert. Diese läuft viel schneller, obwohl ich die gleichen Einstellungen gewählt habe (gelöschte Dateien werden auch auf der Sicherung gelöscht). Diese Funktion ist eigentlich für die Sicherung auf ein anderes NAS gedacht, aber du kannst als IP einfach 127.0.0.1 angeben und es wird auf die angeschlossene Platte gesichert. Ein Nachteil ist, dass immer nur ein Stammordner gesichert werden kann, was man durch das Erstellen eines zentralen Ordners ändern könnte, aber dadurch wird der Verzeichnisbaum wieder länger... Man kann dann auch noch via Zeitplan regelmäßig sichern, was ich aber nicht empfehle, da bei einem Blitzschläg o.ä. die Sicherung auch gleich im Eimer ist, wenn die Sicherungsplatte immer angeschlossen ist.
    Da du ja eine 459p hast und evtl. in Zukunft mehr Daten hast, als auf deine externe Platte passen, kann ich dir nur eine Sharkoon Dokingstation empfehlen. So kannst du mehrere günstige interne Platten kaufen und darauf sichern.


    MfG


    dietermeyer

  • Lieber Dieter,


    ganz herzlichen Dank für Deine umfassenden Erklärungen! Genau das hatte ich mir gewünscht.


    Zwei kurze Fragen fallen mir noch ein: kann man die Platte über eSATA an das laufende NAS anstöpseln oder muss man das NAS vorher herunterfahren? Und: Wenn ich die externe Platte z.B. EXT3 formatiere, muss dann das neue NAS auch EXT3 haben, oder ist das egal (EXT3 oder EXT4)?


    Grüße
    Christoph

  • Danke für die Blumen.
    Normalerweise sollte das NAS die Platte auch ganz normal während des Betriebs erkennen (bei USB auf jeden Fall), aber auch bei eSata funktioniert das bei mir auch wunderbar. Bevor du die Platte wieder entfernst, aber am besten erst im Webinterface unter Externes Gerät -> Externer Speicher -> Gerät entfernen trennen.
    Mit den Dateisystemen von NAS und HDD ist es egal. Wenn das NAS z.B. mit ext4 formatiert ist, erkennt es auch eine ext3 oder NTFS formatierte HDD.


    dietermeyer

  • Habe getan wie mir geheißen.


    Beim Anschluss der externen HDD über eSATA wird diese aber nicht erkannt. Die TS-459 quittiert den Anschluss mit einem kurzen Räusper der eingebauten Platten, und das war's. Die eSATA LED an der Front des QNAP bleibt aus. Über USB wird die Platte sofort erkannt, Formatierung in ext3 ging problemlos und jetzt sichert der QNAP auf die externe Platte über USB, ganz grob geschätzt 80 GB in einer Stunde.


    Ist es normal, dass die Platte über eSATA nicht erkannt wird? Wahrscheinlich muss man das NAS herunterfahren, externe Platte über eSATA anstöpseln und dann den NAS neu starten, habe ich jetzt noch nicht probiert. Wie viel schneller ist denn nach Euren Erfahrungen die Sicherung über eSATA gegenüber USB? Wenn man Stunden Sicherungszeit über eine schnellere Verbindung spart, lohnt es vielleicht, den NAS für die Sicherung neu zu starten, damit die externe Platte über eSATA erkannt wird.


    Kann man irgendwie erreichen, dass eine externe Platte über eSATA sofort erkannt wird, wenn man sie anschließt, so wie bei USB?


    Danke vorab.

  • Das die esata Platte im laufendem Betrieb nicht erkannt wird, habe ich schon von einigen Usern gehört. Meine WD My Book Home 500GB wird auch nicht im Betrieb über esata erkannt (bei USB schon). Dieses scheint auch bei einigen anderen externen Festplatten der Fall zu sein und soweit ich weiß kann man dieses auch nicht so einfach ändern, sondern muss sich damit abfinden :( . Wie gesagt funktioniert die Erkennung des Sharkoon Quickport während des laufenden Betriebs :D .
    Zur Sicherungszeit USB vs. esata kann ich nicht viel sagen, da ich es nicht im direkten Vergleich getestet habe. Gefühlt ist esata aber schon merklich schneller


    dietermeyer