Firmware - Wechsel auf eine neuere Version und dessen Konsequenzen: Teil 3

00 Titel.pngIm Artikel Firmware - Wechsel auf eine neuere Version und dessen Konsequenzen habe ich anhand von 3 TS-231+ und dem Upgrade von QTS 4.2.5 auf 4.3.5 bzw. 4.3.6 und dem Artikel Firmware - Wechsel auf eine neuere Version und dessen Konsequenzen: Teil 2 mit einem TS-809 Pro und dem Upgrade von QTS 4.2.2 auf 4.2.6 beschrieben wie sich selbiges auf die Performance des NAS auswirken kann. In ersterem Fall hat sich die Performance verschlechtert, in zweiterem verbessert.

Im 3. Teil dieser Artikelreihe geht es um ein TS-419P II und dem Upgrade von QTS 4.2.5 Build 20170413 auf QTS 4.3.3.1252 Build 20200409 – letzter Stand für dieses Model. Nach dem ich Euch im Beitrag QTS 4.3.3 auf einer TS-419P II - Erfahrungen um Eure Meinungen und Erfahrungen zu diesem Update gebeten habe und die Antworten sehr widersprüchlich ausgefallen sind, blieb mir nichts anderes über als es selbst auszuprobieren. =O

Nach einem ersten Blick auf die Daten wollte ich diesen Artikel nach dem Motto „Alles ist komplett gleich geblieben“ schreiben. Aber im Laufe der genaueren Analyse der Daten für diesen Artikel musste ich feststellen, dass dem nicht ganz so ist, aber fast. Der erste Eindruck hat wohl ein Wenig getäuscht. Ja das kann auch passieren. Aber ich würde sagen, seht selbst und bildet Euch Eure eigene Meinung.



1. Der Kandidat


Dieses Mal handelt es sich um ein einzelnes TS-419P II NAS. Die technischen Daten:


Prozessor: Marvell ARM, Single Core, 2.0 GHz

Memory: 512 MB DDR3

HDD: 4 x 3.5" SATA I/II HDD, hot-swappable

LAN: 2 x Gigabit RJ-45 Ethernet Port


Das NAS ist mit 4 x 2 TB WD-Festplatten der Enterprise- und Red-Series als RAID5 eingerichtet.


Ich weiß, ein topmodernes Monsterteil, aber verrichtet seit knapp 8 Jahren klaglos seinen Dienst.



2. Die Werte


Ich mache es wie bisher und präsentiere gleich die Daten.



2.1 CPU-Auslastung


Beim ersten Diagramm / Bild sieht man die CPU-Auslastung der letzten 7 Tage ca. 4 Tage vor und 3 Tage nach dem Upgrade. Wie man hier sehen kann, ist die Auslastung um ein paar Prozentpunkte angestiegen. Mit 5 – 6 Prozent hält sich das Ganze aber in Grenzen.


01 CPU-Woche.png


Das Ganze noch in der Monatsübersicht.


02 CPU-Monat.png


Wie für QTS 4.3.x typisch gibt es hier den Prozess „kernel_processes“ – später auch „System Processes“ genannt, der immer wieder kurzzeitig ausschlägt. In diesem Fall jedoch nicht so dramatisch.



2.2 Arbeitsspeicher-Verbrauch


Beim Arbeitsspeicher lässt sich keine wirkliche Veränderung herauslesen. Mit etwas Fantasie und gutem Willen kann man eine minimale Reduktion herauslesen.


03 Speicher.png



2.4 Systemtemperatur


Auf Grund der etwas höheren CPU-Auslastung hat es mich interessiert wie es um die Systemtemperatur bestellt ist. Aber hier ist keine wirkliche Veränderung zu erkennen.


04 Temperatur.png



2.4 Festplatten-Speicher-Verbrauch


Im Gegensatz zum Upgrade von QTS 4.2.5 auf 4.3.6 der TS-231+ aus dem 1. Teil ist hier kein nennenswerter Zuwachs des Festplatten-Speichers durch das Update festzustellen.


05 Volume.png



2.4 Netzwerk-Durchsatz


Nach einem ersten schnellen Blick auf die Zahlen war ich der Meinung, dass der Durchsatz gleich geblieben sein. Aber auf Grund der starken Schwankungen innerhalb eines Kopiervorgangs ist dies noch relativ schwierig abzuschätzen. Aber seht selbst:



Anmerkung: Die schwarze Zahl / Balken ist der aktuelle Wert und nicht der Durchschnitt.


Was meint Ihr dazu?


Natürlich ist dies nur eine Momentaufnahme des Systems und müsste genau genommen dutzende Male durchgeführt werden. Denn gerade bei diesem schwachen 1 Kern-Prozessor hat es einen sehr starken Einfluss, wenn die CPU noch einen anderen Dienst im Hintergrund bedienen muss. Beim Kopieren ist die CPU schon so ziemlich ausgelastet.

Getestet habe ich das Ganze mit einem Kopiervorgang mit einer 3 GB großen Container-Datei, die der Virenscanner nicht prüfen kann. Dieser Kopiervorgang erfolgt von / nach einem Windows 2019 Server mit 10 GbE, Xeon-Prozessoren und reichlich Arbeitsspeicher. Auf das TS-873U-RP mit ebenfalls 10 GbE erreicht diese Kombi beim Kopieren knapp 500 MB/s Spitze, nur so zum Vergleich. Man könnte das Ganze natürlich auch mit Tools wie Crystal Disk oder anderen testen, aber der Kopiervorgang lässt sich auf allen Systemen überall am einfachsten vergleichen, auch bei Euch und Euren NAS, auch mit anderen Betriebssystemen.



3. Fazit


Grundsätzlich würde ich sagen, die Performance hat sich kaum verändert, das Wenige aber leider in die falsche Richtung, hält sich aber sehr in Grenzen. Die TS-419P II war jedoch noch nie eine Rakete, aber war auch nie die Anforderung an sie. Ich kann nicht sagen, ob die TS-419P II jemals schneller war und wann gegebenen Falls der Performance-Einbruch stattfand, denn konkrete Leistungstests habe ich vor QTS 4.2.5 keine gemacht. Kann gut sein, dass sie unter QTS 3.x performanter war.


Somit hätten wir alle 3 möglichen Fälle / Szenarien für ein Upgrade zusammen: Verschlechterung der Performance, die Verbesserung und gleichbleibend (mehr oder weniger).


Jetzt seit Ihr gefragt. Wie sind Eure Erfahrungen diesbezüglich.