Speicherpool vs. statisches Volume ? (Verständnisfragen eines einfachen Users)

  • Obwohl ich schon seit langem ohne Probleme ein altes, betagtes TS-120 NAS-Schätzchen betreibe, habe ich mir nun einen TS-253D mit 2x4TB zusammengebaut und initialisiert (FW aktualisiert usw.).

    Ich brauche den NAS lediglich als Medienpool zum Streaming zu diversen Clients, und zur zusätzlichen Sicherung der Medien und Dokumenten. Das hat der alte NAS echt gut wenn auch langsam gemacht.

    Das Ganze dann im Raid 1 Verbund - also mit der Sicherheit, daß ich im Falle eines Falles eine defekte HD einfach wieder ersetzen kann - und zu keiner Zeit dadurch Daten verloren gehen (ja - ich weiß - Backup sollte trotzdem sein.)


    Ich bin ziemlicher Laie - und wahrscheinlich daher finde ich auch die Handbücher verwirrend.

    Zunächst sah es für mich so aus, als bräuchte man in der für mich neuen QNAP-Hierarchie als Basis einen Speicherpool, um danach dann Volumes, und danach (Freigabe-)Ordner zu erstellen. Dachte ich.

    Nachdem ich "die ersten Schritte" im Handbuch abgearbeitet habe, mußte ich frustran feststellen: Ein statisches Volume mit einem Speicherpool geht aber offenbar gar nicht (warum steht das denn nirgendwo ?).

    Also dann eben den Speicherpool wieder weg und gleich ein statisches Volume mit einer Raid-Gruppe 1 erstellt. Das ging.


    Bevor ich mir den NAS jetzt weiter konfiguriere und mit TB-Daten befülle, bitte ich Euch um leicht verständliche Erleuchtung zu folgenden Fragen eines einfachen Anwenders:

    Und bitte im Bezug zu der doch recht banalen Aufgabenstellung wie oben beschrieben.


    1. Welche Vorteile bietet die Vorabanlage eines Speicherpools ? (Dann mit Thick bzw. Thin-Volumes ... was immer das auch bedeutet ;)


    2. Reicht nicht doch einfach ein klassisches statisches Volume für meine Aufgabenstellung ?


    3. Lässt sich im schlimmsten Falle eine der beiden Raid 1-Laufwerke auch ohne den NAS auslesen (also kann man die Daten wieder nutzbar machen, wenn der NAS selber zerstört/defekt ist)

    Und wenn ja, wie wäre das Procedere ?


    Ich sehe schon, daß Einige mit den Augenrollen :S - darum bereits jetzt ein Danke für die Kümmerer


    Dirk

  • Zu 1. schau mal hier: Storage und Snapshots: Eine Übersicht zu Volume-Typen und Speicherpool und eventuell hier: Snapshots - Was ist das und wozu sind sie gut?


    Zu 2.:

    Das musst du dir dann selbst beantworten, wird aber denke ich etwas einfacher nachdem Punkt 1 abgearbeitet ist :)


    Zu 3:

    Das geht nur mir einem statischen Volume, siehe hier QNAP Disks an anderen Systemen auslesen - Teil 2: Statisches Volume auf RAID1 / RAID5

  • Zunächst mal danke für die schnelle Reaktion, Tiermutter. Auch auf die Gefahr hin, daß ich Dich verärgere:


    Ad1: ich HATTE beide Artikel von Dir bereits gelesen. Sie übersteigen aber mein Vorstellungsvermögen. Mir erscheint die ganze ThickThinPool-Funktionalität nicht wirklich vorteilhaft. Wenn ich z.B. lese "Die direkte Ablage von Nutzdaten ist hier (im Pool) allerdings nicht möglich", sehe ich nur ein Fragezeichen. Egal:


    Ad2: also für mich ist nix einfacher geworden. Außer, daß ich keine wirklichen Vorteile für den Pool ausfindig machen kann (für meine Anwendung). Und ein statisches Volume kann ich nachvollziehen. Den Pool immer noch nicht ... er scheint v.a. aus Problemen und Beschränkungen zu bestehen. Einiger Vorteil den ich verstehe sind die Snapshots als Kurzzeitabsicherung eines Zustandes.


    Ad3: noch ein Punkt für das statische Volume 8o


    Also ich bleib dann mal beim statischen Volume ... und ich verstehe richtig, daß dieses sich dann bei Raid1 gespiegelt auf beiden HDD vorliegt !?


    Danke für Deine Bemühungen

    Dirk

  • Auch auf die Gefahr hin, daß ich Dich verärgere:

    Kein Problem ;)

    erscheint die ganze ThickThinPool-Funktionalität nicht wirklich vorteilhaft.

    Der Pool per se hat auch keine Vorteile, er ermöglicht aber Dinge, die ohne (statisches Volume) nicht möglich sind. Eben Snapshots und Unterteilung in mehrere Volumes. Mehr kann das Ding sogesehen nicht, außer eben komplizierter machen :)

    Ad3: noch ein Punkt für das statische Volume

    Wenn man bei Bedarf entsprechend zugreifen möchte sogar der entscheidende Punkt ;)

    Also ich bleib dann mal beim statischen Volume

    Klingt als wäre es die richtige Wahl für dich.

    daß dieses sich dann bei Raid1 gespiegelt auf beiden HDD vorliegt !?

    Jap, so ist das (wäre bei Pool und Thin oder Thick aber nicht anders).

  • Ich finde einen Pool vorteilhafter, man ist damit flexibler.

    Aber das muss jeder für sich entscheiden.

    Bei einer statischen Raidgruppe gibt es nur ein Volume über die gesamte Größe, beim Pool kann man mehrere Volumes anlegen, diese ggf. Vergrößern oder (nicht empfehlenswert) Verkleinern.

    Snapshots nutze ich auch nicht.

    Beim Raid1 sind beide Platten gespiegelt, das ist richtig.

    Und ein Freund von Thin Volumes bin ich auch nicht.

    Der Vorteil von Thin Volumes ist, das man logisch mehr Speicherplatz zuweisen kann, als physikalisch vorhanden ist. Dafür muss man das aber gut überwachen, erreicht man die physikalisch vorhandene Kapazität, geht das Volume offline und es besteht die große Gefahr der Datenkorruption.


    Gruss


    Zu spät... ^^

  • Wieso zu spät, ist doch nochmal nen Zacken ausführlicher?! :)


    Ich mag halt auch mehrere Volumes und ich stehe auf Thins, das mag (mochte) ich einst am Rechner auch lieber. Heute bei einem OS und ein paar Programmen mache ich mir nichts aus nur einem Volume, Daten habe ich aufm Rechner schon lange nicht mehr... Hätte ich aufm NAS nur eine "Sorte" Daten, würde ich auch hier nicht unterteilen. Setzt man Snapshots ein (die ausgelagert übrigens auch ein richtiges Backup sind), ist eine Aufteilung unter Umständen sogar zwingend erforderlich und hier bringen Thins auch wieder dezente Vorteile.

    Alles nur eine Frage wie man das NAS verwendet... Wie immer :)

  • Danke Euch für die "späte" Diskussion... es wird tatsächlich etwas "heller" :idea:

    Und ich finde, es fehlt in den Handbüchern ein Kapitel mit einer konservativen Basis-Konfiguration eines NAS. Für Leute, die das erste Mal einfach nur ihre Daten im Heimnetz mit und ohne Raid zur Verfügung haben wollen ... und später dann vielleicht ihre eigene Cloud.

    Und dann darauf aufbauend die komplexen, variablen Möglichkeiten der Pool-Thin-Thick-Snapshot-Konfigurationen mit verständlichen Anwendungsbeispielen.


    Gute Nacht.

    Dirk

  • Tatsächlich habe ich lange keinen Blick mehr ins Handbuch geworfen, aber genau da ist ja die Krux, zumindest was die Volumewahl angeht: hat man sich erstmal für das einfache statische Volume entschieden, führt der Weg zur Verwendung von zB Snapshots nur über die Löschung aller Daten und komplette Neukonfiguration von Freigaben und Rechten. Da würde mancher User dann recht verärgert sein. Daher rät QNAP wahrscheinlich auch stets zu Thickvolumes (naturbedingt im Pool platziert), denn die halten alle Wege offen ohne dass "der normale User" spürbare Nachteile hat.

    "Eigene Cloud" ist auch so ein verzwacktes Ding, aber das gehört hier jetzt nicht her :)

  • Unter QTS 5.0.1.xxxx schlägt QNAP bei der Einrichtung eines neuen Volumens immer ein Thin-Volumen vor. Wenn man lieber ein Thick-Volumen nutzen will, so muss man dies abändern.

    Speicher_2022-10-20_1.JPG

  • Tatsache... ich dachte es wäre auf Thick geändert wurden. Da hab ich mich wohl vertan...