Hallo,
dies ist mein erster Post, ich habe selbst schon probiert auf die Lösung zu kommen, aber so richtig Sinn ergibt die Sache für mich noch nicht. Vielleicht kann mir ja geholfen werden. Da ich hier allerdings schon etwas gelesen habe gleich mal vorab die Punkte, die zwar nichts mit dem Thema zu tun haben aber dennoch immer wieder angesprochen werden: Ja, ich habe ein Backup von meinem Nas, ja, ich habe noch ein Backup außer Haus und ja, ich weiß wie ich es durchführe und wie ich es wieder einspiele.
Gut, zurück zum Thema.
Ziel war es, alle Datein des PCs auf dem NAS so gespeichert zu haben, dass man direkt auf dem NAS Fotos bearbeiten kann, ohne Geschwindigkeitseinbußen spüren zu müssen. Vor dem 473A hatte ich einen 1Gbit NAS und bin das langsame Netzwerk mit QSync "umgangen", was aber haufenweiße Synchronisationsfehler und ewig lange Warteschleifen zur Folge hatte. Für das Macbook mag Qsync weiterhin in Ordnung sein, der PC sollte aber direkt auf Netzwerklaufwerken arbeiten.
Das ganze sollte kein Vermögen kosten und natürlich wurde auch eine Übertragungsgeschwindigkeit von 10Gbit angestrebt.
Welche Punkte habe ich also beachtet:
- Netzwerkverbindung: Hier kommen sowohl im PC als auch im NAS Mellanox SFP+ Karten zum Einsatz, welche wunderbar funktionieren
- Speichergeschwindigkeit. Hier habe ich 4 SSDs im Raid 10 gewählt. Warum? Raid 5 soll bei SSDs immer wieder Probleme machen bezüglich einzelnen kaputten Speicherzellen und ich benötige nicht so sehr viel Speicher, meine 4 SSDs haben 2TB, also 4TB im Raid 10 und das sollte auch lange ausreichend sein. Wenn es wirklich mehr würde, würde ich das Archiv auf einen anderen NAS mit Festplatten auslagern. Raid 10 sollte außerdem bei Schreiben und Lesen meine Schnellste Option sein. Lesen hätte ich mit so 900MB/s gerechnet und Schreiben dachte ich würden sich eher Geschwindigkeiten um die 700MB bei größeren Datein einstellen.
- Rechenleistung. Das war der schwierigste Punkt. Ja, für 2000€ bekomme ich ein NAS mit i5, das ist bestimmt besser, aber was ist das schnellste, das ich unter 1000€ bekomme? Ich muss die Spielerei hier schließlich auch vor der Frau rechtfertigen - meiner Recherche nach der AMD v1500B. Alternativ hat mich auch das günstige TS-932PX mit dem mysteriösen Amazon Prozessor angelacht, aber das habe ich aufgrund der schlechteren Erweiterbarkeit liegen lassen. Ein Fehler? Hierzu gleich mehr.
- NVME-Cache. Der Gedanke war recht einfach. Wenn der Raid 10 unter dem AMD Prozessor mit 700MB/s befeuert werden kann, dann bau ich doch einfach eine NVME als Schreib Cache ein, da haut er alles drauf und für die ersten 50GB habe ich dann problemlos meine Netzwerkverbindung ausgelastet.
Aber das funktioniert nicht.
Ich habe die NVME SSD auch bewusst nicht in einen der PCI-E x1 Slots gesteckt, die das TS-473A von Haus aus mitbringt (mal im ernst, wer kommt überhaupt auf die bescheidene Idee, solche Steckplätze zu integrieren), sondern einen günstigen PCI-e x4 auf NVME Adapter gekauft und damit den zweiten Erweiterungsslot neben der Netzwerkkarte belegt.
Also Raid 10 mit ausschließlich 550mbit schreibenden SSDs, eine 3GB/s schreibende NVME SSD im 4GB/s schnellen PCI-e slot - sollte alles bestmöglich vorbereitet sein.
Als ganz einfachen Test habe ich dann einfach von meinem Windows PC ein paar Ordner hin und her kopiert. Dass Ordner mit vielen kleinen Datein wie Musik oder Fotos nicht auf voller Geschwindigkeit laufen ist klar, das packt der Prozessor nicht, aber bei meinem Filmeordner hatte ich das mit oben genanntem Setup schon erwartet aber gut, der AMD Chip ist eben kein I5.
Was ich allerdings nie erwartet hätte ist, dass das NAS mit NVME-SSD LANGSAMER ist als ohne.
Ohne Cache, rein der SSD Raid 10 gibt mir im Lesen überraschenderweise sogar 1GB/s und im Schreiben ca. 750MB/s. Durchaus gute Werte wie ich finde. Mit NVME Cache sieht die Sache anders aus. Lesen habe ich genauso ca. 1GB/s. Schreiben wiederum habe ich für ein paar wenige Sekunden, wie eigentlich dauerhaft erwartet, ca. 1GB/s. Das bricht allerdings sehr schnell auf 500MB/s oder sogar weniger ein, bei denselben Datein. Umso kleiner die Datein in den Ordnern, umso mehr gleichen sich die Geschwindigkeiten an. Einen Fall, in dem das NAS mit Cache reproduzierbar schneller ist oder wirkt habe ich nicht gefunden.
Eine Vermutung hatte ich, dass die NVME SSD oben an den Mellanox Adapter ohne aktive Kühlung überhitzt und das drosseln anfängt. Allerdings gibt mir das NAS für die SSD Temperaturen im Bereich von ca. 45°C - da drosselt nichts. Wie sekundengenau die Temperaturen übertragen werden in der Weboberfläche weiß ich nicht, ich habe allerdings keine Temperaturen sehen können die auf eine Drosselung hinweisen würden.
Ansonsten fällt mir nur noch ein, dass der Prozessor mit NVME Schreiben + NVME Lesen + Raid 10 schreiben derart mehr belastet ist, trotz der 8 Threads, dass er hier limitierend wirkt. Das würde allerdings nicht erklären, warum sich die Geschwindigkeiten bei vielen kleinen Datein angleichen. Dort müsste eigentlich dann die Differenz noch größer sein.
RAM habe ich übrigens 16GB verbaut. Allerdings hätte ich mir das wohl sparen können, der RAM scheint meistens sehr unausgelastet zu sein, da hätten es die 8gb auch getan die von haus aus drin waren.
So, meine Frage, gibt es noch Hoffnung, mit der Cache SSD auf mehr Geschwindigkeit zu kommen? Andere Ideen? Wäre es am Ende doch besser gewesen, fürs gleiche Geld das TS-932PX mit 6 SSDs im Raid 10 zu kaufen und neben mehr Geschwindigkeit auch noch mehr Speicher zu haben?
Ich bin nicht gänzlich unzufrieden, 750MB/s reale Datenübertragung ist jetzt nichts wofür sich das TS-473A schämen sollte, ich würde nur erwarten, dass ich aus dem Cache mehr rausholen können sollte. Als Betriebssystem habe ich übrigens nicht Hero gewählt, da das wohl etwas Leistung schlucken soll und da der AMD von Anfang an als womöglicher Flaschenhals ausgemacht wurde, sollte es das normale QTS werden.
Wer gute Tipps hat - gerne her damit, die NVME SSD kann nicht mehr zurück gegeben werden, jetzt soll sie wenigstens einen Sinn bekommen.