Migration => und Powerboost

  • Hi


    Ich habe mich gestern auch mal mit so einem "Thema" befaßt und alles gleich mit dokumentiert.
    Habe das hier leider gerade erst gesehen, da ich Infos über den SSD-Cache gesucht habe.


    Wer sich meinen "Bericht" mal anschauen will -- hier der Link: Klick


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    Die Challenge lautet: Migration einer Qnap TS-439 Pro II + in eine aufgebohrte Qnap TVS-671.
    Wer auf den Preis der NAS-Laufwerke schaut, stellt schnell fest das sie in einer akzeptablen Ausstattung doch schnell sehr Preisintensiv werden. Auch ich mußte diese Überlegung führen und habe mich dazu entschieden, die kleinste Ausführung der Box zu erwerben und diese nach meinen eigenen Vorstellungen Aufzumöbeln. Das spart unterm Strich bares Geld und Spaß macht es obendrein noch.
    Doch nun genug der Vorworte -- kommen wir zur Umsetzung der Aufgabe...


    Als erstes die Teile-Liste:
    1x Qnap TVS-671-PT-4G 6Bay 1053,18 €
    1x Intel Core i5 4690T 4x2,5GHz 1150 Tray 222,86 €
    1x 16GB DDR3 Kingston (2x 8GB Kit) 118,64 €
    Gesamt-Summe: 1394,68 €



    Als erstes geht es ans auspacken. Das ist ein bißchen wie Weihnachten :).
    Nachdem man die Box aus ihrem durchsichtigem Gefängnis befreit hat, kann es dann auch endlich losgehen. Als erstes muß natürlich der Gehäusedeckel entfernt werden und alle Einschübe herausgenommen werden. Danach kann man das erste Mal einen Blick in das doch recht spartanische Innere werfen.


    Links ist der Stromstecker für die Hauptplatine zu sehen. Darüber ist ein kleinerer Stecker zu sehen. Rechts sind die beiden PCIE-Steckplätze zu sehen. Links daneben unter dem Kühlkörper befindet sich der Chipsatz. Direkt darunter ist bereits der Kühler der CPU zu sehen. Da wollen wir hin. Also frisch den Schraubendreher gezückt und direkt zum Ziel vorarbeiten.


    Um dahin zu kommen, ist eine fast vollständige Demontage der Box nötig. Es beginnt mit dem Abbau der Frontblende.


    Danach muß die Rückblende entfernt werden. Vorsicht ist geboten, um keine Schäden am Gerät hervorzurufen. Die Kabel der beiden Rücklüfter bleiben am Hauptgerät.
    Es werden insgesamt 10 Schrauben von der Adapterkarte mit den SATA-Connektoren gelöst und diese dann vorsichtig aus dem Gehäuse gezogen.


    Auf der Rückseite ist die Stromversorgung für die Festplatten zu erkennen und direkt darunter befinden sich die beiden Anschlüsse für die Lüftung.


    Nebenbei kann man hier auch erkennen, das man nicht alles neu erfindet. Die LCD-Steuerung wurde von einer TS-670 PRO adaptiert.


    Nachdem man sich durch unzählige Schrauben und Kleinteile gewühlt hat, kann das Mainboard vorsichtig nach hinten herausgezogen werden. Vorsicht mit der Heatpipe - dort ist zwar eine Schraube drin, aber sie läßt sich nur schwer lösen. Dort wurde offensichtlich eine falsche Schraube verwendet. Außerdem sind die Bohrungen nicht korrekt. Es wurde daher nur eine Befestigung verwendet. Aber zumindest haben wir nun das Ziel erreicht und das Mainboard ist bereit ein neues Herz zu bekommen.


    Nach der Entfernung der Heatpipe liegt der FPGA frei und kann somit ausgetauscht werden. Unter der Wärmeleitpaste befindet sich die schwächste Version der verbauten CPU. Diese wird von Intel auch nur als Sockel ausgeliefert. Eine Embedet-Version existiert nicht.


    Die CPU wird nun entfernt und durch den neuen Intel Core i5 ersetzt. Als positiver Nebeneffekt bietet der I5 bei höherer Leistung und mehr Features eine geringere Verlustleistung. Die Originale CPU besitzt laut Spezifikation eine Verlustleistung von 65 Watt. Der neue i5 wird mit komfortablen 46 Watt geführt. Mehr Power und weniger Strom.


    Nachdem die Heatpipe auf das neue Herz gesetzt wurde, ersetzen wir auch gleich noch das Gehirn. Die verbauten 2x2GB ersetzen wir gleich mal durch 2x8GB und vervierfachen damit den zur Verfügung stehenden RAM.


    Nun folgt der koordinierte Zusammenbau, wobei jede Schraube wieder an ihren angestammten Platz kommt. Nach einer Gesamt-Operations-Zeit von ca. 20 Minuten steht der Patient mit neuen Fähigkeiten vor uns auf dem Operationstisch.



    Da wir nun alles mögliche getan haben, um unseren Patienten zu neuem Leben zu verhelfen geht es nun an die Feinabstimmung. Hat er die Operation gut überstanden? Wir wagen einen ersten Test und versorgen ihn mit einer Tastatur, einem Monitor mit HDMI und natürlich mit Strom.


    Ein Druck auf dem Power-Knopf lässt die Lüfter hochfahren und ein erfolgreicher Piep ertönt. Zumindest ist nichts kaputt gegangen. Als erstes wollen wir ins BIOS (mit F2), um uns dort vom Ergebnis zu überzeugen. [Operation geglückt - Patient wohl auf] Ein Kontrollblick auf der ersten Seite zeigt sofort, das alles gut verlaufen ist. Die CPU wird korrekt erkannt und auch der RAM wird vollständig angezeigt. Damit sind die beiden Haupthürden genommen. Der gesamte Rest zählt dann nur noch zur Kür.
    Es werden nun die Einstellungen im Chipset überprüft. In diesem Fall steht der Eintrag für VMX auf automatisch. Damit gibt die Fähigkeit der CPU vor ob es aktiviert wird oder nicht. Da der verbaute i5 dies unterstützt, gibt es hier nichts weiter zu tun. Save & Exit.
    [eigentlich noch ein Bild]
    Ich habe in dem Rutsch gleich mal den Speicher für die IGD von 64MB auf 512MB erhöht. Sollte die interne Grafik doch einmal genutzt werden, steht ihr auch gleich ordentlich RAM zur Benutzung bereit.
    [eigentlich noch ein Bild]


    Damit ist die Box für ihren eigentlichen Einsatz bereit. Sie wird ausgeschaltet und die TS-439 Pro II+ bekommt ein Update auf die aktuelle Firmware. Damit ist alles für die eigentliche Migration bereit.
    Nach dem Update wird sie heruntergefahren und die Platten einzeln aus den Trägern in der korrekten Reihenfolge in das neue NAS eingesetzt. Danach wird das System eingeschaltet. Es bootet und kurze Zeit später stehen wir auf der Admin-Oberfläche. Da ich die aktuelle Firmware für die TVS-671 bereits heruntergeladen habe, wird gleich noch mal ein Update nachgeschoben. Dann ist die Box einsatzfähig. Die Benutzereinstellungen sollten nun noch einmal geprüft werden. Dann ist alles erledigt.
    Damit hoffe Ich auf weitere Jahre ohne irgend welche Zicken und Macken.
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    In dem Sinne :)